360 S5 Saugroboter mit LDS für 200€ bei Amazon
Der Hersteller Qihoo 360 ist an sich als Produzent von Smartphones bekannt, möchte sich aber mittlerweile auch auf dem Saugroboter-Markt etablieren. Hierzu bedient man sich den neusten Errungenschaften und Technologien, die die Haushaltsroboter mit sich bringen können. Zu sehen war dies bereits beim 360 S6 im Test. Mit dem 360 S5 möchte Qihoo an den Erfolg des ersten Modells anknüpfen und baut (rein optisch) wieder sehr nahe an den Xiaomi-Modellen.
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Inhalt
Technische Daten: Vergleich zum Vorgänger 360 S6
360 S5 | 360 S6 | |
Saugkraft | 2000 pa | 1800 pa (Vergleich: Mi Robot: 1800 pa) |
Navigation | Laser-Raumvermessung | Laser-Raumvermessung |
App | 360Smart (Android, iOS) | 360Smart (Android, iOS) |
Lautstärke | 45-65 dB (je nach Saugstufe) | 55-65 dB (niedrigste Saugstufe auf 55, höchste auf 65 dB) |
Akku | 2600 mAh | 3200 mAh (Mi Robot: 5200 mAh) |
Arbeitszeit | 2 h | 2 h |
Ladezeit | 3 h | 3 h (andere Modelle: 5 h) |
Staubkammer | 0,55 l | 0,42 l |
Hindernisüberwindung | bis 2,5 cm | bis 2 cm |
Maße | 35 x 35 x 10 cm (recht hoch) | 35 x 35 x 10 cm |
Gewicht | 3,5 kg | 3,5 kg |
CE-Kennzeichen | ja | ja |
Features |
❌Wischfunktion |
|
Warum wird aus dem S6 das S5? Normalerweise folgt auf eine Zahl doch die nächste in der Technologieproduktion. Zudem wird dadurch die Unterscheidung zu den Roborock-Modellen deutlich komplizierter, die ja auch mit „S5“ beginnen. Wie sich anhand der technischen Daten erkennen lässt, ist die Saugkraft beim S5 sogar höher als beim Vorgänger.
Warum es so schwierig ist, zu sagen, was es mit dem S5 auf sich hat, liegt auch daran, dass sich die technischen Daten mit denen des S6 in vielen Punkten decken. Handelt es sich um eine abgespeckte Version des S6 – oder ist der S5 eine Weiterentwicklung? Wir gehen dem neuen Roboter auf den Grund.
Lieferumfang
Obwohl das Modell heute erst offiziell in den Shops erhältlich ist, war beim Auspacken unseres Testmodells kein Plastikgeruch zu vernehmen. Der Roboter ist zwar fabrikneu, die verwendeten Materialien scheinen aber sehr hochwertig zu sein, sodass es gar nicht erst nach Kunststoff riecht.
Im Lieferumfang findet sich außer dem Saugroboter:
- Ladestation
- Ladekabel mit fünf versch. Adaptern (auch EU)
- Bedienungsanleitung in zig Sprachen, auch Englisch
- Quick User Guide in 7 Sprachen (auch Englisch)
Der Lieferumfang ist sehr minimalistisch gehalten, nur das absolut Notwendigste ist mit im Paket. Dadurch sind aber keine Ersatzteile oder Zubehör mit dabei, das wird in kurzer Zeit aber auch bei GearBest verfügbar sein. Dennoch: Es wäre schön gewesen, wenigstens ein paar zusätzliche Bürstenköpfe als Ersatz zu haben.
Design und Verarbeitung
Der 360 S5 sieht aus wie eine Mischung aus 360 S6 und RoboRock S50. Bereits beim S6 hatte ich damals das Gefühl, einen neuen Xiaomi-Saugroboter zu testen. Aber ein wenig abschauen macht ja jedes Unternehmen und das Design ist ja durchaus ansprechend.
Der Laserdistanzsensor (LDS), mit dem der Saugroboter die Räumlichkeiten vermisst und eine Karte der vier Wände erstellt, ist von hinten in die Mitte auf der Oberseite gerückt. So wurden auch die zwei Bedienelemente übereinander platziert, die Funktionen dieser sind gleich geblieben. Ein Power-Button, über den man den Roboter an- und ausschaltet sowie manuell startet und stoppt, sowie ein Button, mit dem man den Roboter zur Ladestation schickt, um den Akku aufzuladen.
Durch den LDS auf der Oberseite kommt der Roboter allerdings auf die Maße 35 x 35 x 10 cm, was recht hoch ist. Hier muss man Abstriche zugunsten der ausgereiftesten Version der Navigation machen und diverse Möbelstücke vor dem Kauf vermessen. Wenn der Roboter etwa unter dem Sofa saugen soll, muss dieses mindestens 11 cm über dem Boden stehen und so weiter.
Die Verarbeitung ist wie schon beim Vorgänger makellos, nicht ruckelt oder wackelt, wo es nicht soll (am Bumper vorne soll es natürlich etwas ruckeln). Wie auch bei den Xiaomi-Modellen wurde hier vonseiten Qihoos, dem Hersteller, nicht am Material gespart. Hochwertiger Kunststoff mit einzelnen Metallelementen – so lobe ich mir das. An die anderen Hersteller: Gerne nachahmen. Die 3,5 kg Gewicht sind durchschnittlich, allgemein hebt man den Roboter ja eher selten an sobald er mal mit der App verbunden ist.
Die Ladestation
Erster Eindruck beim Auspacken der Ladestation: Heidewitzka, was ein Klopper! Die Ladestation ist zwar sehr schick, aber auch echt riesig! Größentechnisch halten da nur die Modelle mit Absaugstation mit. Dafür bringt die Station einige praktische Feinheiten mit.
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Die Hauptunktion kennt ja jeder mittlerweile: Hierher bewegt sich der Saugroboter, wenn die Akkuleistung nachlässt (beim S5 bei 20% verbleibender Akkuleistung). Dank des Laserdistanzsensors geht das Wiederfinden sehr schnell und unproblematisch.
Auf der Unterseite der Ladestation finden sich Gummierungen, wodurch auf nahezu allen Untergründen ein sicherer Stand gewährleistet wird.
Auch schön: Das Kabel lässt sich – wie bei allen Topmodellen – hinten an der Ladestation aufrollen. So liegt es nicht im Weg und bietet keine Stolpergefahr.
Das Spannendste an der Ladestation bringt zwar keinen wirklichen Vorteil, ist aber sehr ungewöhnlich und ulkig anzusehen. Der 360 S5 hat die Kontakte zum Aufladen des Akkus hinten statt vorne. Um die Ladeplatten an die Sensoren der Station bringen zu können, muss er rückwärts einparken, sobald er die Ladestation mithilfe des LDS ausfindig gemacht hat.
Wie sich das auswirkt? Seht selbst:
Sieht wie erwähnt sehr lustig aus, ist aber kein technischer Fortschritt. Viel praktischer: Der Roboter setzt die Reinigung fort, wenn die Akkuleistung nachlässt und macht sich weiter an die Arbeit. Vorausgesetzt natürlich die Arbeitszeit von 2 h ist nicht ausreichend, um die Räumlichkeiten komplett abzuarbeiten. Die Ladezeit von 3 h ist für einen Roboter sehr gering und vorbildlich. Normal sind hier zwei Stunden länger.
Performance und Arbeitsweise des 360 S5
Auf „normalem“ Untergrund, sprich Hartböden, liegt die Saugkraft des Roboters immer zwischen 1200-1500 pa, auf Teppichen erst erhöht der Roboter die Saugkraft auf 2000 pa. Letzterer Wert ist bei allen bisher erhältlichen Modellen weiterhin das Nonplusultra. Der BW-VC1 von BlitzWolf schickt sich an, diesen Wert zu toppen, auch Viomi bringt laut technischem Datenblatt mit ihrem neuen Roboter noch mehr aufs Scoreboard. Diese Werte müssen sich allerdings noch im Test beweisen.
Auch die Hindernisüberwindung von 2,5 cm ist ein starker Wert, das Gleiche gilt für Steigungen von 25°, die der S5 auf sich nehmen kann.
Der S5 arbeitet mit nur einem Bürstenkopf, wie wir es auch von den Xiaomi Saugrobotern kennen. Das ist kein Nachteil, schließlich fährt der Roboter ja die gesamten Räumlichkeiten rechtslastig ab (dreht sich nach rechts etc.) und fegt Staub und Dreck dann mit dem Bürstenkopf Richtung Einzugshaube auf der Unterseite.
Betriebslautstärke und Navigation
In den Saugmodi Quiet, Standard und MAX arbeitet sich der Roboter durch die vier Wände. Die Saugkraft variiert natürlich je nach Modus, auch die Betriebslautstärke geht damit Hand in Hand. So liegt laut Schallpegelmessung die Betriebslautstärke auf der höchsten Saugstufe bei 65 dB, im Quiet Mode dagegen nur noch bei 45 dB.
Arbeitet der Roboter während sein Besitzer unterwegs ist (wofür man Saugroboter ja hat), empfiehlt sich natürlich die höchste Saugstufe. Ist man allerdings Zuhause, will weitestgehend seine Ruhe UND den Roboter arbeiten lassen, empfiehlt sich natürlich der Silent Mode.
Im Inneren arbeitet wie so oft bei Saugrobotern ein SLAM-Algorithmus (Simultaneous Localization And Mapping), der die Navigation und das Erstellen einer Karte der Räumlichkeiten optimiert. Drei verschiedene Saugmodi lassen sich manuell wählen und auch autonom benutzen:
- Spot-Reinigung: Roboter dreht sich in größer werdenden Kreisen um sich selbst.
- Edge-Reinigung (Wall-Funktion): Der Roboter fährt gezielt die Wände ab und reinigt Ecken.
- MAX-Modus: Roboter erhöht die Saugkraft nach manuellem Befehl auf das Maximum.
Das spannendste Feature: Mit dem 360 S5 lässt sich aber ein völlig individueller, mit allen erdenklichen Vorgaben definierter Reinigungsplan für das Zuhause erstellen. Dazu benötigt man allerdings die App-Steuerung, sodass man auf der durch das Mapping erstellte Karte auch No-Go-Zonen, verschiedene Reinigungsmodi an bestimmten Stellen und virtuelle Wände bestimmen kann. Das kommt dem Traum des perfekten Reinigungsergebnisses für die eigene Wohnfläche schon sehr nahe.
360Smart App
Registrierung via Mailadresse oder Handynummer
Das selbe Lied wie damals beim Test des 360 S6: Die App 360Smart (Android, iOS) fordert wieder alle erdenklichen Berechtigungen vom Nutzer, selbst Zugriff auf Fotos oder Telefonanrufe. Das Schöne ist aber: Man muss der App keine dieser Berechtigungen dauerhaft erteilen, nahezu alles funktioniert auch ohne. Wer in der App kein Bild von sich braucht oder Ähnliches, kann hier datensparend vorgehen.
Zum Registrieren bedarf es einer Mailadresse (am besten Wegwerf-Mailadresse nutzen) oder seiner Telefonnummer. Wenn ihr letzteres wählt, empfiehlt es sich, aus Datenschutzgründen eine Fake-Handynummer zu verwenden, die man mit einer kurzen Suchanfrage bei Google finden kann (diverse Anbieter). Nicht vergessen, hier Region „Germany“, also +49 als Vorwahl aus einer Auflistung auszuwählen. Dann erhält man via SMS einen sechsstelligen Verifizierungscode zum Login. Hat man alles eingegeben, kann man den Verbindungsaufbau mit dem WLAN beginnen.
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Verbindung mit dem WLAN
Nun gilt es, den Roboter mit dem WLAN und somit der App zu verbinden. Nach Download der App und vollständiger Registrierung führen folgende Schritte ans Ziel:
- 2,4 GHz-Netzwerkverbindung am Router ermöglichen (Roboter mögen noch keine 5 GHz).
- Power- und Lade-Button gleichzeitig gedrückt halten, bis LEDs immer wieder aufleuchten. Roboter verkündet „Reset WiFi“.
- Saugroboter ist jetzt bereit, mit dem WLAN verbunden zu werden. Smartphone muss mit demselben WLAN wie Roboter verbunden sein.
- „WiFi indicator is blinking fast“ klicken.
- WLAN-Netzwerk auswählen und Passwort eingeben.
- Roboter meldet sich mit „Robot starts binding“.
- Nach etwa einer Minute ist der Saugroboter verbunden, die LEDs leuchten hellblau.
Das Verbinden mit der App funktioniert alles in allem glücklicherweise sehr schnell und simpel. Nur die Datensammelwut der Hersteller nervt mal wieder, so ist das leider heutzutage. Weiter im Text.
Funktionen innerhalb der App
Nach den etwas nervigen Vorgängen erhalten wir in der App nun eine Übersicht über die Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten des Roboters. Sehr übersichtliches Interface, die Symbole zeigen eindeutig, was sich hinter welchem Klick verbirgt.
Die Funktionen innerhalb der 360Smart App aufgelistet:
- Liste der gespeicherten Karten
- Fernbedienung
- Saugmodus einstellen (Standard Mode, Quiet Mode, Powerful Mode)
- Anzeige des Akkustands
- Lokalisieren d. Roboters (meldet sich mit „I’m here“)
- Push-Benachrichtigungen
- Einplanen der Arbeitszeiten
- DND-Mode (Do Not Disturb): Einstellen, zu welchen Uhrzeiten der Saugroboter nicht fahren darf
- Lautstärke der „Stimme“ definieren ( 10-100 %)
No-Go-Zonen auf der erstellten Map einzeichnen, die Karten auch abspeichern und auch allgemein die App-Steuerung ist mit dabei. So lässt sich der Saugroboter von überall aus starten und stoppen. Natürlich wird man auch per Push-Benachrichtigung über den aktuellen Status des Roboters informiert. Ihr seht: Die Top-Features sind alle wieder dabei. Hier ein erster Eindruck des Mappings samt No-Go-Zonen und Go-To-Zonen (Zonen, die der Roboter besonders abfahren sol):
Fazit: 360 S5 Saugroboter kaufen?
Die Hinderniserkennung ist nahezu optimal, wegen Crashs mit Möbelstücken muss man sich keine Sorgen machen. Das Wiederfinden der Ladestation ist eine Sache von Sekunden, das Live-Mapping als solches funktioniert einwandfrei und in Sachen Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Natürlich muss man sagen, dass die Wischfunktion fehlt, was in Anbetracht der meist schwachen Wischfunktion eines Saugroboters nicht immer schlimm ist.
Der Preis von unter 250€ ist ein Preis, den man für einen Saugroboter mit einem derartigen Funktionsumfang guten Gewissens zahlen kann. Für mich muss sich der S5 nicht hinter Roborock und Co. verstecken. Im Gegenteil.
Ist der 360 S5 ein potenziell interessantes Modell für eure vier Wände?
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