360 S10 Saugroboter: Bollwerk an Funktionen für 279€ bei Amazon
Den flachen 360 S10 Saugroboter bekommt ihr gerade bei Amazon für 279€.
Highlights des 360 S10:
- Flache Bauweise
- Objekterkennung
- Gute Reinigungsleistung auf Hartböden
Wenn Ecovacs einen Saugroboter wie den Ozmo T9 mit 3D-Hinderniserkennung auf den Markt bringt, ist die Konkurrenz hellwach und alarmiert. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis 360 Smart Life, ehemaliger Smartphone-Hersteller und nun Internetsicherheitsriese in China, technologisch nachzieht. Et voilà, der neue 360 S10 erkennt kleine Hindernisse wie Kabel, Socken, Schuhe und mehr. Unser Test zeigt, wie gut das funktioniert.
- 360 S10 Saugroboter
Inhalt
Technische Daten: Vergleich zum Deebot Ozmo T9+
360 S10 | Ecovacs Deebot T9 (+) | |
Preis ohne Angebot ca. | 599 | 699€ ohne, 899€ mit Absaugstation |
Saugkraft | 3300 pa | 3000 pa |
Navigation | Triple-eye LiDARs mit dToF-Technologie | dToF-Laser-Sensor mit TrueDetect 3D 2.0 |
App | 360Robot (Android, iOS) | Ecovacs Home (Android, iOS) |
Lautstärke | 45, 50, 57, 67 dB mit aufsteigender Saugstufe | 47, 51, 57, 67 dB mit aufsteigender Saugstufe (vier Stufen) |
Staubkammer/Wassertank | 0,5 l/0,52 l | 0,42 l/0,2 l |
Ladezeit | 5 h | 5 h |
Arbeitszeit | 3 h | 3 h |
Akku | 5000 mAh | 5200 mAh Li-Ion |
Maße | 35,0 x 35,0 x 8,5 cm | 35,3 x 35,3 x 9,3 cm |
Steigungen | 25°, bis zu 2 cm | 25°, bis zu 2 cm |
CE-Kennzeichen | bei EU-Verfügbarkeit ja | ja |
Features |
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Lieferumfang
Ein feiner, brauner Karton wartet darauf, geöffnet zu werden, um das neues „Haustier“ in Empfang zu nehmen. Der Roboter übersteht die Reise aus China völlig unbeschwert, höchstens mit etwas Jetlag. An der Verpackung scheitert es aber nicht, alles ist sicher und fein säuberlich verpackt.
Außer dem Roboter findet sich im Paket:
- Ladestation mit Ladekabel und zig Adaptern (EU-Adapter bereits aufgesetzt)
- Kabelmanagement auf der Rückseite
- Wischaufsatz mit angebrachtem Mikrofasertuch
- kleines Reinigungswerkzeug unter Klappe
- Bedienungsanleitung in versch. Sprachen, auch Deutsch
Das war es auch schon! Ein paar Ersatzbürstenköpfe, zusätzliche Wischtücher, Fernbedienung oder eine Wasserauffangmatte wären noch schön gewesen, aber den nicht allzu spendablen Lieferumfang kennen wir ja bereits von 360 Smart Life. Ersatzteile und Zubehör findet man nach dem Crowdfunding dann in den üblichen China-Shops.
Normalerweise werde ich bei beigelegten Adaptern direkt nervös und krame schon meinen eigenen EU-Adapter aus der Schublade, diese Konstruktion hier ist aber sicherer als man es von anderen China-Lieferungen kennt.
Persönliche Kritik: Wo sind die Minion-Augen-Sticker des S6 Pro, mit denen man einen „fahrenden Minion“ schaffen konnte? 😉
Design: 360 S10 versteckt Hauptsensor im Gehäuse
Ein hübsches Kerlchen packt man hier aus, keine Frage. Doch für Modelle oberhalb der 400€ gilt, dass sie auch haptisch und mit Verarbeitung punkten müssen. Es fehlt mir hier noch so ein bisschen an Materialqualität und Feinheit in den Linien. Roborock schreitet hier immer weiter vorne weg, setzt neben Technologie auch immer mehr Wert auf kleine Design-Spielereien.
Der S10 kann seinen Hauptsensor im Gehäuse verstecken, wenn er auf ein Hindernis zufährt. Da haben wir also doch ein Design-Alleinstellungsmerkmal. Allerdings sind 8,5 cm Höhe dann doch mehr als potenziell möglich wäre. Der Dreame F9 ohne LDS, aber mit optischem Sensor, ist nur 8,0 cm hoch. Die Entwicklung hin zu flachen Saugrobotern, die man in letzter Zeit immer mehr mitbekommt, ist aber dennoch richtig und die 3D-Hinderniserkennung ein ganz elementarer Schritt.
Unterhalb des markanten Sensors finden sich zwei saugroboter-typische Bedienelemente. Drückt man den Button mit dem Ladekabelsymbol einmal, kehrt der S10 automatisch zurück zur Ladestation. Hält man ihn ein paar Sekunden gedrückt, aktiviert man die Punktreinigung, bei der der Roboter in einem kleinen Radius um sich herum gezielt reinigt. Mit kurzem, einmaligem Drücken des Power-Buttons startet und stoppt man den Roboter, 3 Sekunden Gedrückthalten schaltet den S10 an und aus. Hält man beide Buttons auf der Oberseite gedrückt, setzt man die Netzwerkverbindung zurück.
Wie seine Vorgängermodelle arbeitet der S10 mit nur einem Bürstenkopf, was bei guter Navigation und Arbeitsweise kein Nachteil gegenüber Modellen mit zwei Bürstenköpfen ist. Da der S10 auch europaweit vertrieben werden soll, findet sich auf der Unterseite auch ein CE-Kennzeichen – allerdings nicht an allen Lieferinhalten.
Ladestation, Staubkammer, Wassertank
Die drei Punkte in der Überschrift hier sind im Vergleich zum Restpaket etwas unspektakulär. Also scrollt ruhig schon mal weiter. Die Ladestation findet der S10 nach einer potenziellen Arbeitszeit von 3 h (sehr guter Wert, aber auf niedrigster Saugstufe gemessen) autonom wieder, was ihn vor keinerlei Schwierigkeiten in der Testphase stellt. Vorausgesetzt, man stellt diese nicht während der Reinigung um.
Die Ladestation ist ein gelabeltes, aber dennoch typisches China-Konstrukt, positiv fällt hier das Kabelmanagement auf der Rückseite auf, wodurch das Ladekabel weder Roboter noch Mensch im Weg liegt. Nach einer Ladezeit von bis zu 5 h ist der Roboter wieder vollgetankt. Die Staubkammer unter der Klappe auf der Oberseite bietet eine potenzielle Füllmenge von 0,5 l, der hinten eingesetzte Wassertank ebenso viel.
Dadurch, dass sowohl Wassertank als auch Staubkammer feste Bestandteile des Roboters sind, muss man zur Aktivierung der Wischfunktion des S10 nur den Wischaufsatz auf der Unterseite anbringen. Der Saugroboter erkennt diesen automatisch und kommentiert die Anbringung auch.
3D-Hinderniserkennung und virtuelle Sperrbereiche
Wer bereits einen Saugroboter sein Eigen nennt oder nannte, kennt das Problem, vor der Reinigung eines Saugroboters erstmal ein wenig aufräumen zu müssen: Spielzeug der Kinder, Schuhe und vor allem Kabel verfangen sich gerne in den Walzen der kleinen robotischen Haushaltshelfer. Der 360 S10 ist ein ein regelrechtes Bollwerk an Funktionen und Sensoren, das damit klarkommen soll. Wie? Dadurch, dass der S10 mittels 3D-Kamera (nimmt keine Fotos oder Videos auf) die Umrisse kleiner Gegenstände erkennen kann.
Bevor es AI und 3D-Hinderniserkennung gab, erfanden die Hersteller virtuelle Wände und No-Go-Zonen, die sich im Falle des S10 auch wieder in der App 360Robot (Android, iOS) nutzen lassen. Damit kann man auf der virtuellen Karte der Räumlichkeiten (Mapping) Bereiche einzeichnen und damit für den Saugroboter ausschließen. Dies ist bereits bei der allerersten Reinigungsfahrt möglich, sodass man im Vorfeld weniger wegräumen muss. Wobei das durch die 3D-Erkennung so oder so nicht nötig sein sollte.
Wer genau hingeschaut hat, kann erkennen, dass man hier bei den No-Go- und No-Mop-Zonen nicht nur die üblichen Vierecke einzeichnen, sondern sich auch Kreisen oder Fünfecken bedienen kann. Je genauer, umso besser. In der App werden die umfahrenen kleinen Hindernisse gezählt und angezeigt. Ehrlicherweise habe ich nicht mitgezählt, die dort gezeigten Werte kommen mir etwas zu hoch vor. Nein, deutlich zu hoch.
Dennoch macht sich die 3D-Erkennung in meiner Wohnung mehr als positiv bemerkbar. Der S10 wirkt durchgehend so, als habe er alles unter Kontrolle und erkennt die meisten kleinen Hindernisse zuverlässig. Man kann das nicht hundertprozentig genau sagen, aus meiner Sicht erkennt er die kleinen Hindernisse aber sogar besser als der Deebot T9. Beim S10 habe ich mich durchweg sicher damit gefühlt, ihn trotz absichtlich nicht im Vorfeld aufgeräumter Wohnung komplett alleine mehrmals fahren zu lassen.
Visualisierter Teppich-Boost
Noch ein kleines Highlight für einen Saugroboter-Tester, welches in der Performance aber drittrangig ist: Wendet der S10 auf einem Teppich den Teppich-Boost an, also die automatische Erhöhung der Saugkraft auf das Maximum von 3300 pa, wird dies in der App sogar angezeigt. Und zwar mittels eines kleinen, sich drehenden Icons. Da, wo sich die Saugstufe wechseln lässt.
Ich habe das starke Gefühl, dass viele Top-Hersteller sich einen S10 anschaffen werden, um sich hier einiges abzuschauen. Denn die bislang genannten Funktionen hier sind noch längst nicht alles.
Die App 360Robot
Mit der App 360Robot (Android, iOS) hatten viele Menschen schon viel Freude – aber auch viel Ärger. Hin und wieder verschwindet die App aus unerklärlichen Gründen aus dem PlayStore, was sich mit dem neuesten App-Update im Mai dieses Jahres aber erledigt haben soll.
Allgemein ist die App zwar nicht sehr aufgeräumt und nicht immer an allen Stellen gut ins Deutsche übersetzt, bietet dafür aber so viele Funktionen, dass man über die Negativpunkte schnell hinwegsieht.
Die WLAN- und App-Einbindung geht mit am Smartphone angeschaltetem Bluetooth, WLAN und Ortung schnell und simpel vonstatten. Sollten doch Schwierigkeiten bei der Verbindung auftreten, schaut entweder in diesen Ratgeber oder schreibt uns in den Kommentaren.
Greifen wir kurz vorweg. Wäre der Roboter bereits einmal alles abgefahren, würde euch folgendes Interface bei Zugriff auf den S10 erwarten:
Durch diese Art des Schnellzugriffs muss man nicht erst eine Go-To-Zone auf der virtuellen Karte einzeichnen, sondern kann nachträglich einen vorher definierten Sofa-, Teppich-, Esstisch- oder weiteren Bereich reinigen lassen. Mit ziemlicher Sicherheit werden wir dies in Kürze bei allen neuen Modellen sehen.
Den S10 gezielt irgendwo hinzuschicken geht aber auch mit der virtuellen Fernbedienung, mit der man durch gleichzeitiges Live-Mapping sogar „auf Sicht fahren“ kann:
Eine gute Methode etwa, um den Roboter mal beeindruckten Freundesaugen zu zeigen. Geht allerdings nur, wenn sich Smartphone und Roboter im selben WLAN befinden, also nicht von unterwegs aus.
„Reinigen macht mich glücklich“
Vor der ersten Reinigungsfahrt bietet es sich an, ein paar Einstellungen vorzunehmen. Beispielsweise das Herunterladen und Installieren eines von vielen Sprachpaketen – ehrlich, das sollte man sich nicht entgehen lassen! Auch der DND-Modus (Do Not Disturb), sprich die Uhrzeit, in der der Roboter keine Stimme von sich gibt, ist einstellbar.
Durch das deutsche Sprachpaket kommt die höfliche (er sagt Bitte und Danke), aber auch untertänige Seite des S10 hervor: Seine Reinigung beginnt er jedes Mal mit den Worten „Reinigen macht mich glücklich„. Sehr positiv eingestelltes rundes Kerlchen.
Bei der Hülle und Fülle an Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten läuft man Gefahr, etwas zu vergessen.
Mir persönlich gefällt die Einstellung, dass der S10 erst zuletzt Küche und Bad abfährt, um zu vermeiden, dass Schmutz von dort in andere Räume transportiert wird. Zudem gibt es eine horizontal und vertikal stattfindende Tiefenreinigung für den Eingangsbereich, was durch von draußen reinkommende, dreckige Schuhe absolut sinnig ist. Ich bin sicher, dass wir beide genannten Einstellungen in Kürze bei vielen anderen Marken auch sehen werden.
Damit man als Besitzer des S10 immer weiß, was den Roboter gerade beschäftigt – vor allem wenn man unterwegs ist und er arbeitet – verschickt der S10 Push-Benachrichtigungen, die man in den Smartphone-Einstellungen natürlich ausstellen kann.
Für meinen Geschmack ist das fast schon zu viel Information, auch kommentiert der 360-Roboter alles, was er so tut, sprachlich. Er bleibt dabei aber immer höflich und die Stimme wirkt sehr erfrischend (im Vergleich zu vielen anderen eingesprochenen Saugroboterstimmen), also alles gut. Wen es nervt, der stellt es aus.
Live-Mapping mit 3D-Kartendarstellung (richtig cool!)
Der 360 S10 wird nicht umsonst als smarter Saugroboter betitelt, auf ihn trifft es tatsächlich zu. So plant der runde Haushaltshelfer seinen Reinigungsweg erst, bevor er richtig loslegt. Stellt er durch Menschenhand verursachte Veränderungen auf seiner Route fest (bspw. eine geschlossene Toilettentür, die vorher geöffnet war), plant er nochmal um.
Natürlich ist dies in erster Linie für die ersten Reinigungsfahrten relevant, da er die vier Wände mit jeder Fahrt besser kennenlernt und die Route weiter optimiert.
Wer möchte, kann den Roboter gleich beim ersten Mal alles zweimal abfahren lassen, damit er sich direkt besser an sein neues Zuhause gewöhnt. So sieht das Mapping „live“ aus:
Das ist zwar ein sehr präzises Mapping, aber mal ehrlich, das haben wir so auch schon bei anderen Topmodellen gesehen. Was wir aber definitiv noch nicht vorher gesehen haben, ist die 3D-Kartendarstellung. Es lässt sich zwischen 2D (wie im gerade gesehenen Video) und 3D (folgendes Video) wechseln. Die 3D-Karte ist direkt aufrufbar, schon während der allerersten Reinigungsfahrt nach wenigen Metern.
Und so sieht das aus:
Und weil es so faszinierend ist, gleich noch eins, etwas später im Kartenerstellungsprozess:
Damit hier kein Missverständnis aufkommt, weil der Roboter in der App weit über 100 m² Fläche schätzt: Ich habe zuhause feine 80 m², aber keine 134 m². Da hat er sich verschätzt (hihi).
Das Starten und Enden an der Ladestation ist wichtig, da man die selektive Raumeinteilung sonst nicht nutzen kann. Plus: Die erste Fahrt sollte komplett autonom stattfinden, ohne dass der Mensch eingreift. Alle Türen sollten geöffnet sein.
Selektive Raumeinteilung und Etagenspeicherung
Unter selektiver Raumeinteilung versteht man, dass der Saugroboter die Raumgrenzen einer Etage selbstständig erkennt, unterscheidet und farblich auf der virtuellen Karte darstellt. Diese lassen sich dann einzeln ansteuern – saugend, wischend oder beides gleichzeitig. Die Saug- und Wischintensität ist für jeden Raum einzeln vorgebbar. Zudem lässt sich die Karte auch in 90°-Schritten drehen. In Kombination mit der 3D-Ansicht hat man so eine Menge Kontrolle über seine Räumlichkeiten.
Für noch mehr Übersichtlichkeit und Kontrolle kann man die einzelnen Räume benennen sowie das verlegte „Fußbodenmaterial“, wie es in der App heißt, angeben.
Sollte man mit der automatisch durchgeführten Robotereinteilung nicht einverstanden sein, kann man einzelne Räume auch trennen oder zusammenführen. Dies war bei mir notwendig und ist ein wenig Fingerfummelei auf dem Smartphone-Display (Reinzoomen erleichtert einiges!), dauert aber auch nicht allzu lange. Persönlich habe ich mit so etwas gar keine Schwierigkeiten, es sei aber auch gesagt, dass ich mir meine Eltern trotz Lesebrille dabei nicht so gut vorstellen kann. Der 360 S10 ist etwas zu Hightech, um ein „Roboter für die ganze Familie“ zu sein. Aber den Anspruch hat der S10 auch nicht.
Bis zu zehn Karten lassen sich in der App speichern und wie hier bearbeiten. Um den Roboter einwandfrei auf mehreren Etagen nutzen zu können, kann man auch drei WLAN-Netzwerke abspeichern. Das haben wir zwar nicht überprüft, konnte aber auch bereits das letzte 360-Modell. Man könnte den S10 also bei gutem Nachbarschaftsverhältnis auch problemlos mit den Nachbarn unter sich, über sich und gegenüber teilen. Ob das zu Streit führen könnte? Mit Sicherheit.
Zudem werden gespeicherte Karten nicht automatisch ersetzt, dies muss der Benutzer selbst mittels „Karte zurücksetzen“ tätigen. Markiert man eine Karte mit einem Herz-Symbol als Favoriten, bleibt sie gespeichert, bis man sie zurück- oder ersetzt. Sollte man also vorhaben, den Roboter gemeinsam mit seiner halben Nachbarschaft zu nutzen, wäre ein vorheriger Workshop durchaus angebracht.
Auch auf Teppichen einsetzbar
Oh, einen wichtigen Punkt hätte ich bei den ganzen Funktionen fast vergessen: Die Saugkraft von 3300 pa auf der höchsten Saugstufe eignet sich ausreichend für Teppiche, die mittlere Saugstufe ist für Hartböden schon stark genug. Auch die Betriebslautstärke (45, 50, 57, 67 dB mit aufsteigender Saugstufe) geht in Ordnung. Natürlich hängt die Lautstärke von Testbedingungen und Abstand des Schallpegelmessgeräts zum Roboter ab.
Die Wischfunktion: Sagen wir mal, sie ist okay
Längst keine Weltneuheit mehr ist der elektrische Vibrationswassertank, wodurch der Roboter in der Lage ist, wie beim manuellen Wischen etwas Druck auf den Boden auszuüben. Auch die Wassermenge, die vom Wassertank auf das Mikrofasertuch tropft, ist in der App einstellbar (drei Stufen). Zur Aktivierung der Wischfunktion muss man den Wischaufsatz samt angebrachtem Mikrofasertuch auf der Unterseite anbringen und den 0,52 l großen Wassertank mit – erraten – Wasser befüllen.
Alles, was nicht gewischt werden soll, lässt sich in der App auf der virtuellen Karte per Nicht-Wisch-Zone (an entsprechender Stelle einzeichnen) regeln. Zudem gibt es spezielle Teppichmodieinstellungen, damit der Roboter weiß, wie er mit Teppichen umgehen soll. So kann der S10 genannte Bereiche, in denen er nicht wischen soll, auch selbst bestimmen und auf der virtuellen Karte einzeichnen. Smartes kleines Kerlchen.
Diese Modi stecken zwar noch in der Beta-Phase, funktionierten bei mir aber bereits problemlos.
Hartnäckige, tiefsitzende Flecken bleiben, wo sie sind. Die Wischfunktion leistet – egal auf welcher Wasserflussstufe – oberflächlich passable Arbeit, ersetzt aber keineswegs das manuelle Wischen mit dem Wischmopp. Da muss man seine Erwartungen schon deutlich herunterschrauben, wenn man die Wischfunktion des S10 nutzen möchte. Zum Glück ist das Wischen keine der Hauptfunktionen oder -Kaufargumente des runden Haushaltshelfers.
Es schadet natürlich nicht, den S10 hin und wieder mit ein, zwei Tröpfchen Bodenreiniger durch die vier Wände zu schicken. Solltet ihr aber einen wirklich gut wischenden Saugroboter suchen, schaut euch lieber den Roborock S7 an.
Fazit: Der beste Saugroboter?
Nein, die Überschrift ist nicht reißerisch, sondern als Frage durchaus angebracht. Preislich kann man bei den 360-Modellen nie meckern, eher dann schon an der App, die in der Vergangenheit hin und wieder Schwierigkeiten bereitete. So ging der S10 ganz klar als Anwärter auf das beste Modell 2021 in unseren Test. Und wer ein Bollwerk an Features mit starker Hardware sucht, ist mit dem S10 sehr gut bedient. Sehr, sehr gut. Mir machen Saugroboter-Tests immer viel Spaß, der S10 ist aber etwas ganz Besonderes.
Funktionell macht dem S10 aktuell kein Modell etwas vor. Höchstens an der mittelmäßigen Wischfunktion und dem verwendeten Material könnte man meckern. Alles in allem aber ein äußerst spannender Haushaltshelfer.
Was haltet ihr von 3D-Hinderniserkennung?
- 3D-Erkennung kleiner Hindernisse funktioniert wirklich
- 3D-Kartendarstellung
- zig (App-)Funktionen, detailliertes Mapping
- Navigation, Arbeitsweise und Umgang mit Hindernissen
- Wischfunktion könnte für die Preisklasse besser sein
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