Creality3D CR-6 SE 3D-Drucker für 220€ aus EU – Lohnt er sich?
Der Creality CR-6 SE ist mit einem Autolevelsensor und großem Druckraum ausgestattet. Aktuell bekommt ihr ihn für 220,00€ bei Geekbuying. Nutzt dafür den Gutschein GKBCR6SE während des Bestellvorgangs. Mit dem Versand aus dem EU-Lager sollte der CR-6 SE schnell und ohne Importgebühren bei euch.
Ich stelle mal folgende These auf: Wie bei den Smartphones aus China (Thorben und Alex werden mir da bestimmt zustimmen), gibt es aktuell auch bei den 3D-Druckern aus China eine (zu große?) Vielzahl an neuen Modellen. Über alle Marken hinweg, aber gibt es eine einzelne Marke (Xiaomi bei den Smartphones, oder Creality3D hier bei 3D-Druckern), die extrem viele neue Modelle ohne klaren Mehrwert auf den Markt pushed.
In immer kürzer werdenden Intervallen gibt es vom Hersteller ein Modell 123, 124, 125, ein „SE“, ein „Pro“ oder ein eben „Modell 126 SE PRO Version 2„. Warum sollte man sich also bei einem Gerätewechsel oder Einstieg ausgerechnet den Creality3D CR-6 SE kaufen? (Spoiler: Weil er mal wieder wirklich Veränderungen mit sich bringt!)
- Creality3D CR-6 SE
- bei Geekbuying für 220,00€ (Gutschein: GKBCR6SE | EU-Lager) | Banggood für 377,55€ (EU-Lager) | Amazon für 389,00€ | TomTop – ausverkauft (Gutschein: TB3393 | DE-Lager)
- Druckraum: 235 x 235 x 250 mm (Vergleich – Creality3D Ender 3: 220 x 220 x 250 mm)
- Nozzle-Durchmesser: 0,4 mm, Filamentdurchmesser: 1,75 mm
- Aufbauzeit: maximal 10-15 Minuten
- Sehr viele Features: Autolevel-Sensor, Zahnriemenspanner, Heizbettklemmen, etc.
Es gibt bei den Smartphones aus China (Xiaomi, Oppo, Redmi, etc.) auch bei den 3D-Druckern immer die üblichen Verdächtigen, die meist gut abliefern. Creality3D gehört für mich zu den Spitzenherstellern. Aber warum sollte man jetzt nicht, als Beispiel, den sehr guten Creality3D CR-10 V2 kaufen? Eins steht schon vor dem Test fest: Er macht einiges komplett anders. So konnte Creality3D schon einige Male tolle Impulse setzen – auch dieses Mal? Und warum ist mir eigentlich ein Super-Fail unterlaufen? Anschnallen: Mein Creality3D CR-6 SE Test.
Verpackung, Versand und Zubehör
Vorweg: Wir haben den brandneuen 3D-Drucker aus China direkt von Creality3D bekommen – ein Besuch in deren Webshop(s) (warum auch immer unter diversen Domains zu erreichen) kann sich preislich lohnen, aber man hat im Fall der Fälle nicht den Retailer (GearBest, Banggood, etc) im Rücken. Das gut verpackte Paket ist nach 22 Tagen – direkt aus/von China – bei uns unbeschadet eingetrudelt und sieht von außen 1A aus.
Auch der Blick ins Innere ist vielversprechend. Die einzelnen Komponenten sind passgenau in dicken Schaumstoff eingepackt und befinden sich auf vielen Ebenen. Bei Creality3D war die Verpackung schon immer gut, bei einigen, kleineren Herstellern kommt es jedoch schon mal zu beschädigten Teilen. Das ist komplett unnötig und vor allem ärgerlich, wenn man so viel Geld ausgibt und gefrustet den Aufbau nicht sofort starten kann.
Das Heizbett ist noch mit einer Folie beklebt, ein EU-Kaltgerätestromkabel liegt dabei – so soll das doch sein.
Nach dem Entfernen der Verpackung hat man die Einzelteile vor sich liegen. Generell muss nur der Aufbau mit vier Schrauben auf den Unterbau befestigt werden.
Mit der beigelegten Bedienungsanleitung (englisch und leichtverständlich) war der Aufbau in 10-15 Minuten erledigt.
Wichtig: Das Werkzeug und die Schrauben findet ihr in der Toolbox im Drucker. Ich habe mich anfangs im Karton dumm und dämlich gesucht ;-).
Die einzelnen Komponenten waren bereits vernünftig (fest und rechtwinklig) verschraubt, machen einen guten ersten Eindruck, auf den ich jetzt weiter eingehen möchte.
Generell steht der CR-6 SE sehr stabil da, allerdings stören mich ehrlich gesagt ein bisschen die durch Plastik gehaltenen Umlenkrollen für die Zahnriemen. Klar diese sind einfacher und günstiger zu produzieren, generell finde ich die Umsetzung (man kann die Riemen schnell und einfach nachspannen) toll, aber die Umlenkrollen werden halt auch kontinuierlich belastet.
Bis jetzt hat das der Druckqualität noch keinen Abbruch getan, aber ich würde mich freuen hier in Zukunft eine All-Metal-Lösung sehen zu dürfen ;-). Als elegant gelöst empfinde ich z. B. die Filamentrollen-Halterung. Oft wird das Filament oberhalb des Rahmens aufgelegt, was zu Vibrationen führt. Oder es wird mit kippligen Halterungen „irgendwo“ neben dem 3D-Drucker platziert.
Creality3D CR-6 SE jetzt kaufen »
Beim Creality3D liegt eine jederzeit abnehmbare (siehe Videoreview) Halterung bei, dessen Winkel auch noch verstellt bzw. für einen Transport komplett eingeklappt werden kann. Eigentlich unspektakulär, aber irgendwie auch clever.
Apropos Transport: Für eben diesen gibt es jetzt oben am Rahmen einen Tragegriff ;-). Ich musste ein bisschen schmunzeln, denn so oft trägt man den 3D-Drucker ja nun nicht (und dann kann man einfach den Rahmen greifen), aber für das Videoreview habe ich den Griff dann doch genutzt. Und hey: Die Materialausgaben dürften bei wenigen Cent liegen ;-).
Der Creality3D CR-6 SE verwendet zwei Z-Achsen, welche auch noch über einen Zahnriemen synchronisiert werden. Dadurch erhält man, insbesondere in höheren Druckhöhen ein besseres Druckbild, da die Achse nicht „durchhängt“.
Das Kabelmangement empfinde ich als „durchdacht“. Die Kabel sind für den Aufbau beschriftet und werden einfach eingesteckt. Das wirkt insbesondere am Druckkopf „aufgeräumt“.
Die Kabel die besonders vielen Bewegungen ausgesetzt sind (Druckbett, Z-Achse und Druckkopf) sind zusätzlich durch Netzschläuche geschützt/ummantelt.
Ein besonderes Augenmerk möchte ich auf das Druckbett legen. Nicht weil es wieder richtig gut beschichtet ist (Drucke halten während des Drucks sehr gut und springen beim Abkühlen ab), oder es leider von der Unterseite nicht wärmeisoliert ist …
… sondern weil es keine Levelräder gibt. Ich wiederhole: Es gibt an der Unterseite keine vier Levelräder zum händischen Ausrichten des Heizbettes. D.h. wir müssen uns komplett auf das Autoleveln verlassen, können somit aber auch nichts kaputt spielen. Ob das klappt?
Qualität der 3D-Drucke und Zuverlässigkeit
Da der 3D-Drucker noch so neu ist, gibt es keine (guten) Profile für die üblichen Slicer (Cura, Slicer, Simplify3D, etc) zu finden. In Cura (Version 4.7.1 am 01.10.20 noch einmal fix getestet) ist auch kein entsprechendes Profil zu finden. D.h. ich musste mir mein Profil in Cura selbst zusammenbasteln, was aber kein Problem war.
Ich habe mir dann doch den GCODE von der SD-Karte gesnatched und den ersten Druck „boat.GCODE“ gestartet. Vorher muss natürlich noch das Autoleveln durchgeführt werden. Hierbei fährt der Druckkopf ein 4×4-Raster auf dem Heizbett (welches vorher erhitzt wird) ab und erkennt/speichert eventuelle Unebenheiten im Speicher der Firmware. Dadurch müsst ihr nicht mehr das Heizbett über die vier Levelrädchen an der Unterseite des Heizbetts manuell drehen. Das könnt ihr bei dem CR-6 SE auch gar nicht mehr – es gibt sie nicht. ;-).
Das Autoleveln läuft innerhalb von zwei Minuten ohne Probleme ab. Das weiße, beigelegte Filament (1kg!) liegt sicher auf dem Filamenthalter, welcher vernünftig vor dem Filamentsensor bzw. Feeder platziert wurde (bei vielen 3D-Druckern ist der Winkel schlecht und das führt zu großen Spannungen/Abrieb).
Creality3D CR-6 SE jetzt kaufen »
Der Feeder ist leider nicht komplett aus Metall („all metal“ in der Marketingsprache), was kein Beinbruch ist, aber in Hinblick auf Langlebigkeit immer ganz nett ist. Was richtig cool ist: Der Feederaufsatz lässt sich lösen, d.h. das Filament kann ganz leicht, ohne durch die Zahnräder gepresst zu werden, eingeführt werden. Danach klippt man den Feederaufsatz bzw. das zweite Zahnrad wieder zurück.
Das waren schon die Vorbereitungen. Das (leider nicht wärmeisolierte) Heizbett und Hotend heizt sich also auf (6 Minuten für 60° Grad (und 200° Grad Nozzle-Temperatur)) und der Druck startet. Das Marken-Netzteil liefert dafür 350W bei 24V.
Das Autoleveling klappte anscheinend sehr gut, denn das Filament haftet 1A, ließ sich aber nach Ende des Druckes auch leicht vom Druckbett entfernen. Das Glas-Heizbett (mit spezieller Beschichtung) sieht somit übrigens bis heute wie neu aus. Cool!
Die Druckqualität würde ich insgesamt mit einer „guten 2“ bewerten. Es gibt halt immer sehr viele Parameter (Filament, Temperatur, Geschwindigkeit, Slicerwahl, etc) die das Druckbild erheblich beeinflussen. Allerdings kommt jetzt ein ganz großes „Nogo“ zum Schluss: Das beigelegte Filament, immerhin ein ganzes Kilo, musste ich direkt in den Müll werfen.
Ich habe mich anfangs noch über das schlechte, Creality3D-untypische, Druckbild gewundert und nach etwa fünf Drucken das Filament gewechselt und siehe da: Das Druckergebnis passt dann auch! Das Problem ist jedoch: Einsteiger vermuten das Problem vermutlich beim 3D-Drucker selbst – das kann für Creality3D nicht gut sein. Also erwischt ihr hoffentlich eine gute Filament-Charge oder ihr werft das Filament (leider) wie ich direkt in den Müll!
Abgesehen von diesem frustigen Erlebnis ist der CR-6, kann ich den CR-6 also schon empfehlen! Wer sich die Druckergebnisse weiter im Detail angucken möchte, sollte sich mein Videoreview auf YouTube anschauen.
Fazit: Creality CR-6 SE kaufen?
Der Creality CR-6 SE ist definitiv keine Revolution des 3D-Drucks, aaaber durch viele kleinen bis größeren neu umgesetzten Features bzw. die Kombination davon, kann und wird er sicherlich in Teilen Vorbild für weitere 3D-Druckermodelle, nicht nur von Creality3D, sein.
Das konsequente Weglassen von den Levelrädern als Beispiel: Ich war skeptisch, weil ich in über 4 Jahren 3D-Druck dann doch immer noch einmal schnell um 0,123mm nachjustiert habe. Da das Autoleveln aber wirklich sehr zuverlässig funktioniert ist das nicht mehr nötig. Das wird, gerade den Einsteigern, viel Stress ersparen, weil das häufig eine, wenn nicht die Fehlerquelle war.
Die Liste der Features lässt sich hier noch einmal schnell nachführen: Touchscreen (ok, inzwischen eigentlich der Standard), coole Filamentrollen-Halterung, Zahnriemenspanner, zwei Z-Achsen (mit Zahnriemen synchronisiert), induktive Endstops, leise Steppertreiber, netter, Feeder, gutes Kabelmanagement, etc.
Wer schon einen guten 3D-Drucker hat, wie z. B. den Creality3D CR-10 V2 oder Artillery Sindewinder X1 braucht und wird nicht wechseln. Wer neu „im Game“ ist und/oder sich von diesen Features angesprochen fühlt und den akuell (noch?) sportlichen Preis für angemessen empfindet kann zuschlagen!
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (102)