3DMakerpro SEAL: Lehrt dieser ultrapräzise 3D-Scanner Revopoint & Creality das Fürchten?
Kompaktheit – einfache Bedienung – und eine sagenhafte Genauigkeit von 0,01 mm bei einer Auflösung von 0,05mm: Das verspricht die chinesische Firma 3DMakerpro mit dem neuen 3D-Scanner SEAL. Dieser ist Ende August 2023 auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo erschienen. Muss sich die Konkurrenz also warm anziehen?
- 3DMakerpro Seal 3D-Scanner:
- 3DMakerpro Seal lite 3D-Scanner:
Inhalt
Disclaimer: Kickstarter / Indiegogo = Wagnis
Bei Kickstarter oder Indiegogo handelt es sich um keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen: Jede Privatperson kann sich nach Registrierung auf der Plattform an der Finanzierung neuer Produkte beteiligen. Damit wird Unternehmen bei der Realisierung neuer Produkte geholfen. Anspruch darauf, diese Produkte dann auch tatsächlich nach Kampagnenende zu erhalten, besteht allerdings nicht. Es stellt also grundsätzlich ein Wagnis dar, sich an einer Produktfinanzierung via Kickstarter oder Indiegogo zu beteiligen.
Technisches: hochauflösend
3DMakerpro SEAL | 3DMakerpro SEAL lite | |
Lichtquelle | Blaulicht | Blaulicht |
Genauigkeit | 0,01 mm | 0,02 mm |
Auflösung | 0,05 mm | 0,07 mm |
Textur | 24-bit (farbig) | mono |
Einzelerfassungsbereich | 100 x 75 mm | 100 x 75 mm |
Arbeitsbereich | 180 x 280 mm | 180 x 280 mm |
Scangeschwindigkeit | 10 fps | 10 fps |
Software | JMStudio (Windows, macOS, iOS, Android) | JMStudio (Windows, macOS, iOS, Android) |
Anschluss | USB-C | USB-C |
Material | Aluminium | Kunststoff |
Maße | Gewicht | 110 x 60 x 35 mm | 200 g | 110 x 60 x 35 mm | 190 g |
Design: kompakt & schick
Designtechnisch fällt beim 3DMakerpro SEAL und seiner Lite-Version vor allem zuerst die Kompaktheit der neuen 3D-Scannermodelle auf. Mit gerade einmal 110 x 60 x 35 mm bei 200 g Gewicht (Lite-Version: 190 g) sind die auf strukturiertes Blaulicht als Lichtquelle setzenden 3D-Scanner handlicher als etwa ein Creality CR-Scan Ferret, dafür aber in Bezug auf die Bautiefe deutlich größer als ein Revopoint Mini. Während der 3DMakerpro Seal auf ein Aluminiumgehäuse setzt, gibt es beim SEAL Lite schwarzen Kunststoff.
Auf der Hinterseite des Scanners ist ein USB-C-Port für das mitgelieferte Datenkabel nebst kompaktem 65W-Netzteil vorhanden. Vorne sind sogenannte Anti-Shake Linsen mit jeweils 10 mm Durchmesser verbaut. Damit sollen Verwacklungen während des Scannens auf ein Minimum reduziert werden. Im Inneren ist ein 10000 mAh Akku verbaut, der für maximal 240 Minuten ununterbrochenes Scannen sorgen soll.
Features: 0,01 mm Auflösung
Hauptfeature des neuen 3DMakerpro SEAL ist sein enormer Detailgrad von 0,01 mm. Selbst beim SEAL lite mit 0,02 mm Genauigkeit können andere 3D-Scanner, sei es ein Revopoint POP 3 mit 0,05 mm oder ein CR-Scan Ferret mit 0,1 mm, einfach nicht mithalten. Falls ihr in diesem Zusammenhang eine schöne Auflistung aktueller DIY-3D-Scanner für Endverbraucher einsehen wollt, könnt ihr das z.B. hier tun.
Der 3DMakerpro SEAL bietet dabei eine Auflösung von 0,05 mm und kann mit seinem CMOS-Sensor Texturen auch farbig (24-bit) erfassen. Die Lite-Version hingegen bietet „nur“ 0,07 mm Auflösung bei Mono-Texturerfassung. Beide Modelle liefern einen Einzelerfassungsbereich von 100 x 75 mm und einen Arbeitsbereich von maximal 180 x 280 mm bei 10 fps Scangeschwindigkeit. Für Miniatur-Scans soll der SEAL (Lite) damit bestens geeignet sein.
Software: JMStudio
Die für Microsoft, macOS, iOS und Android verfügbare Software „JMStudio“ soll besonders einfach und nutzerfreundlich sein. Dank AI Visual Tracking entfällt dabei die von früheren Scannern bekannte Scan-Option, ein Modell mit optischen Markierungen zu versehen. Dafür ist beispielsweise „One-Click-Scanning“ an Bord.
Der Hersteller verspricht lebenslange OTA-Updates. Auf jeder Möhre könnt ihr JMStudio allerdings nicht nutzen. Vorausgesetzt wird mindestens ein Intel Core i5 der 8. Generation mit 16 GB RAM und eine GPU mit 2 GB VRAM auf dem Niveau einer Nvidia MX250.
Addons: alles optional?
Die Indiegogo-Vorbestellerpreise für die neuen 3D-Scanner fangen mit ca. 223€ (SEAL Lite) und 418€ (SEAL) sehr günstig an. Der Lieferumfang umfasst dementsprechend gerade einmal den Scanner an sich, ein Datenkabel und ein 65W-Netzteil. Alles Weitere muss optional erworben werden – zumindest machen die weiteren angebotenen Bundles aus Scanner und Add-ons preistechnisch wenig Sinn. Da wäre zuerst einmal für den mobilen Scan-Einsatz ein als „Smart Grip“ betiteltes Gimbal, das man sich für umgerechnet ~223€ zulegen kann.
Besonders nützlich fürs Scannen ist auch immer ein motorisierter Drehtisch. Hier bietet 3DMakerpro einen wirklich stylischen Multi-Achsen Drehtisch für umgerechnet ~148€ an. Ein einfacher Tripod oder manueller Drehtisch – beides öfters bei Konkurrenzprodukten mit im Lieferumfang enthalten – schlägt hier für ca. 36€ bzw. 27€ zusätzlich zu Buche.
Einschätzung: Eine Frage der Software
Ich persönlich empfinde bisherige 3D-Scanner im unteren Preissegment als wenig ausgereift. Es mag ja absolute Scan-Profis geben, die nach unzähligen Übungsstunden und den richtigen Umgebungslichteinstellungen brauchbare Ergebnisse bei 3D-Scans erzielen. Ich gehöre jedenfalls nicht dazu – primär, weil ich die Zeit dafür nicht habe. Oft scheitert es aber insbesondere auch an der Software, die zwar einfach zu bedienen ist, dann aber spätestens beim Modellieren und Editieren der gescannten Punktewolke schnell an ihre Grenzen kommen. Deshalb bin ich auch beim 3DMakerpro SEAL skeptisch, ob man hier wirklich einen 3D-Scanner bekommt, der sich von der Konkurrenz abhebt. Technisch gesehen (der Titel unseres Podcasts, schaut doch mal rein) ist er jedenfalls sehr vielversprechend. Was meint ihr zum 3DMakerpro SEAL?
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