Dashcam im Test: Xiaomi Mijia Car DVR Camera
Falls ihr auf Facebook & Co. mal wieder ein witziges Video von einem Vorfall aus dem Straßenverkehr entdeckt habt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dies mit einer Dashcam gefilmt wurde. In Fernost und Russland schon gang und gäbe, sind die kleinen Kameras fürs Auto auch in Deutschland immer mehr im Kommen. Natürlich gibt es das ganze auch von Xiaomi, deshalb haben wir für euch die, vollständig auf Chinesisch zu bedienende, Xiaomi Mijia Car DVR Camera getestet.
- Xiaomi Mijia Dashcam Starvis
- Xiaomi Mijia Dashcam
Inhalt
Technische Daten: Xiaomi Mijia
Videoauflösung | 1920 x 1080 (Full HD) @ 30 fps |
Chipset | Mstar MSC8328P |
Bildsensor/Typ/Format | Sony IMX 323; CMOS; 1/2,9″ |
Aufnahmewinkel | 160° |
Blende | f/1.8 |
Videocodec | H.264/MPEG-4 |
Display | 3,0 Zoll LCD Display |
Mikrofon/Lautsprecher | ja |
Konnektivität | WLAN |
App verfügbar für | Android 4.0/iOS 8.0 oder höher |
Systemsprache | Chinesisch |
Speicher | microSD (max. 64 GB) |
Akku | 240 mAh |
IP Zertifizierung | nein |
Gehäusematerial | Kunststoff |
Abmessungen | 8,80 x 5,30 x 2,80 cm |
Gewicht | 86 g |
Lieferumfang | 1 x Xiaomi Mijia Dashcam | 1 x micro-USB Kabel | 1 x Zigarettenanzünder Adapter | 1 x Halterung | 1 x chinesische Anleitung | 1 x Klebepad |
Funktionen | Live-Übertragung per WiFi | permanente Audio- & Videoaufnahme | kein Fahrassistenzsystem | keine GPS Aufzeichnung |
Lieferumfang | Design & Verarbeitung
Geliefert wird alles, was für den Betrieb der Dashcam benötigt wird. So bekommt man neben der DVR Kamera selbst, einen USB-Adapter für den Zigarettenanzünder, ein Ladekabel und die für das Anbringen an der Windschutzscheibe nötige Halterung. Diese verfügt nicht über einen Saugnapf, sondern wird mit Hilfe von Folie und Klebepad montiert, aber dazu später mehr. Die Anleitung liegt nur auf Chinesisch bei, wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass auch die komplette Software auf Chinesisch ist. An der Verarbeitung der mitgelieferten Gegenstände gibt es erstmal nichts auszusetzen, der Adapter funktioniert und es gibt keine Fehler in der Verarbeitung der Kunststoffe.
Nun zum Design der Kamera. Die 8,80 x 5,30 x 2,80 cm große Cam mit einem Gewicht von 86 g kommt komplett in Schwarz daher. Das Kunststoffgehäuse ist gut verarbeitet und auch der 3 Zoll große LCD Display sieht schick aus. Auf der Unterseite befindet sich ein Reset Knopf, während sich auf der Oberseite die On-/Off-Taste sowie der micro-USB Eingang befinden.
Software & App – Ausdauer erfordert
Dashcam Software
Zuerst einmal zu der Kamerasoftware: Diese ist komplett auf Chinesisch und die Sprache auch nicht verstellbar. Eine grobe Übersetzung der wichtigsten Einstellung die man an der Kamera vornehmen sollte haben wir auf GearBest gefunden. Achtet vor dem Einschalten darauf, dass die Dashcam an den Strom angeschlossen ist, da sie ohne Strom nur wenige Sekunden durch den 240 mAh Akku weiterläuft. Außerdem sollte eine microSD Karte eingelegt sein, da die Kamera sonst regelmäßig eine Fehlermeldung anzeigt. Durch die einzelnen Einstellungen navigiert ihr euch mit den vier unter das Display angebrachten Smart Buttons. Das funktioniert nach kurzer Zeit einigermaßen intuitiv und fehlerfrei, auch die Smart Buttons haben eine gute Reaktionszeit.
Verbindung mit der Mi Home App
Ein Vorteil der Xiaomi Dashcam sollte sein, dass man sie mit der Mi Home App verbinden kann und so die Bilder live auf sein Smartphone (oder andere WiFi fähige Geräte) übertragen lassen kann, sowie die auf der Cam gespeicherten Videos dort einfach aufrufen kann. Hier merkt man jedoch deutlich, dass die Dashcam nicht für unseren Markt optimiert ist. So gibt es beim Versuch die Dashcam mit der App zu koppeln zahlreiche Fehlermeldungen die regelmäßig auftreten. Um überhaupt die Chance zu haben, eure Dashcam erfolgreich mit der App zu verbinden, müsst ihr die „Location“ in eurer App auf Homeland China umstellen.
Danach habt ihr, selbst wenn ihr die Sprache auf Englisch stellt, eine App, die leider zum Großteil auch auf Chinesisch ist. Jetzt müsst ihr darauf achten, dass das WiFi der Dashcam aktiviert ist, dies könnt ihr in der Kamera eigenen Software einstellen und sollte eigentlich kein Problem darstellen. Ist dies der Fall, sollte euch die Dashcam in der Xiaomi App angezeigt werden und ihr werdet aufgefordert euch mit dem WiFi der Kamera zu verbinden. Das benötigte Passwort findet ihr auch auf der Dashcam Software unter den WiFi Einstellungen.
Ganz wichtig: Eure App wird nun versuchen sich mit der Dashcam zu verbinden, nach einigerzeit bekommt ihr sowohl auf dem Smartphone als auch auf der Kamera eine Meldung. Jetzt müsst ihr auf eurer Dashcam das linke Toch-Feld benutzen, um die Kopplung zu erlauben.
Wenn ihr alle in den Screenshots zu sehenden Schritte so befolgt habt, sollte eure Dashcam jetzt endlich mit dem Smartphone verbunden sein. Dadurch habt ihr endlich die Möglichkeit euch die Bilder live übertragen zu lassen. Außerdem könnt ihr euch die Videos der Dashcam jetzt direkt auf dem Smartphone anschauen und auch herunterladen.
Fazit zur Software und App
Okay der Test zur Software & App ist jetzt eher zu einem Guide mutiert, dieser ist aber leider auch absolut notwendig wenn man sich nicht Ewigkeiten mit Fehlermeldungen und Time Outs bei der Verbindung abmühen will. An sich ist es ganz schön sich die Videos per WiFi direkt aufs Smartphone zu laden und bestimmt kann auch die Liveübertragung nützlich sein, aber leider ist der Aufwand ziemlich groß und selbst dann kann es immer wieder zu Verbindungsproblemen zwischen den Geräten kommen. Sie sind also ein kleines Extra, aber noch lange keine alleinstehende Rechtfertigung für einen Kauf. Entscheidend ist also, ob die Xiaomi Dashcam durch Videoqualität bei ihren Fahrtaufnahmen glänzen kann.
Der Dashcam Test
Die Halterung
Nachdem ich schon in einigen Kommentaren gelesen hatte, dass die Klebepad Vorrichtung nicht so optimal wäre, hatte ich die Befürchtung die Dashcam würde nicht an der Scheibe halten. Aber im Gegenteil, wenn man die mitgelieferte Folie ordentlich anbringt (Luftbläschen vermeiden) und die Halterung anschließend mit der Klebefläche auf den markierten Bereich der Folie klebt, hält die Kamera bombenfest. Durch die Saugkraft und große Fläche der Folie lässt sich die Halterung nicht einmal mit roher Gewalt von der Windschutzscheibe ziehen. Aber keine Angst, um die Halterung zu lösen, müsst ihr einfach die Folie an einer Ecke von der Windschutzscheibe lösen und könnt die ganze Konstruktion abziehen. Lediglich das Klebepad und die Folie sind danach im Eimer, im Lieferumfang sind aber ein Ersatzpad plus Folie vorhanden.
Funktionen
Leider ist es nicht möglich, dass die Dashcam auch die GPS Daten der Fahrten aufzeichnet. Diese könnten sonst, vor allem wenn man die Daten als Beweismaterial benutzen möchte, sehr nützlich sein. Außerdem gibt es kein Fahrassistenzsystem. Das heißt, man sollte sich bewusst sein, dass die Kamera hauptsächlich zum Aufnehmen der Videos (inklusive Audio) tauglich ist, und auf diese Aufgabe richtet sich auch der Fokus in unserem Test.
Die Aufnahmen
Wir haben die Dashcam sowohl am Tag als auch in der Nacht getestet. Auf jeden Fall positiv zu erwähnen ist, dass das Bild sehr stabil ist. Dadurch ist das ganze Gehate gegen die Halterung der Dashcam noch weniger zu verstehen. Das Bild selber ist in Full HD, jedoch leidet die Qualität etwas unter der niedrigen Bitrate von ca. 16 MB/s. Vor allem Tagsüber reicht das jedoch aus, um ein angenehmes Bild zu haben, auf dem die meisten wichtigen Details erkennbar sind. Nachts sieht das schon ein bisschen anders aus: Zwar hat man immer noch ein solides Bild, aber vor allem, wenn es um das Erkennen von Details (hauptsächlich Nummernschilder) geht, reicht die Qualität nicht ganz aus (was hauptsächlich an der Bitrate liegt).
Der Aufnahmewinkel von 160° ist für die meisten Verkehrssituationen mehr als ausreichend und sorgt bei Bedarf und schöner Umgebung für ein gutes Landschaftsbild. Probleme gab es teilweise mit dem Dynamikumfang: Sobald der Himmel stark bewölkt ist, erscheint er komplett weiß. Dadurch ist dann das Datum und die Uhrzeit der Dashcam-Aufnahme nicht mehr lesbar. Bisher haben wir leider auch noch keinen Weg gefunden die Farbe oder Position der Anzeige zu ändern.
Der Sound
Wenn der Sound nicht gerade manuell an der Kamera deaktiviert ist, wird durch das integrierte Mikrofon auch permanent Audio aufgenommen. Erfreulich ist, dass die Qualität ganz gut ist und auch kleinere Geräusche deutlich zu hören sind. Aber Achtung, dadurch dass das integrierte Mikrofon sehr empfindlich ist, kann es sehr schnell zu störenden Hintergrundgeräuschen kommen.
Fazit
Bei der Bedienbarkeit der Xiaomi Dashcam gab es zwei Seiten. Zum einen fällt die Ersteinstellung und die Kopplung mit der App anfangs sehr schwer und kann etwas frustrierend sein. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Kamera bisher einfach nur für den chinesischen Markt gedacht ist, und die Sprache dementsprechend nicht verstellbar ist. Auf der anderen Seite, fällt die tägliche Bedienung der Kamera überraschend einfach. Einsteigen -> Dashcam einschalten, das wars. Seine Aufgabe, Video- und Audioaufnahmen der Fahrten zu machen, erfüllt die Kamera gut. Vor allem Tagsüber ist sie für ihren Zweck absolut zu gebrauchen und schießt Material in ordentlicher Qualität. Abzüge gibt es jedoch für die niedrige Bitrate und einen problematischen Dynamikumfang.
- Verarbeitung & Design
- Full HD
- App Kompatibel
- einfache tägliche Bedienung
- Bild wackelt nicht (stabile Halterung)
- Umständliche Einrichtung auf Chinesisch
- keine Zusatzfunktionen
- Probleme mit dem Dynamikumfang
- Bitrate
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