Zerotech Hesper – Faltbare Full HD Video-Drohne (und Spark Alternative?) für 400€
Nachdem Zerotech mit Dobby eine echt gute kleine Kamera-Drohne abgeliefert hatte, wurde eine Zeit später die Zerotech Hesper angekündigt. Dann aber passierte lange Zeit … gar nichts. Seit Frühjahr 2017 scheint sich aber einiges getan zu haben, denn die Hesper ist mittlerweile erhältlich. Was sich geändert hat und was die Zerotech Hesper nun alles kann, lest ihr hier.
- Zerotech Hesper Drohne
- Zerotech Hesper mit Fernsteuerung
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Name | Zerotech Hesper |
Maße | 14,5 x 7,5 x 4,9 cm (gefaltet) |
Gewicht | 340 g |
Kamera | 1080p Video |
Akku | 1950 mAh; <18 Minuten Flugdauer |
Features | Motion Tracking, GPS, 16 GB Speicher |
Preis | ca. 400€ |
Zerotech hat sich in der Vergangenheit vor allem mit der kleinen Selfiedrohne DOBBY einen Namen gemacht. Die Hesper ist nun weniger für Selfies als für spektakuläre Landschaftsaufnahmen gedacht und bietet dabei eine höhere Reichweite sowie Flugdauer. Neben der Marke Zerotech findet sich nun aber auch der Name High Great in Zusammenhang mit der Drohne. Der Hersteller ist auch für die App verantwortlich und scheint hinter der verbauten Technik zu stecken.
Inhalt
Design und Lieferumfang
Die Drohne, die in der Entwicklung noch Hunter hieß, setzt ebenfalls auf das faltbare Design und ähnelt dabei ziemlich der DJI Mavic Pro. Damit ist sie ebenso leicht zu verstauen und transportieren. Bereits mit DOBBY haben die Chinesen bewiesen, dass sie das Design beherrschen. Die Größe beträgt gerade einmal 14,5 x 7,5 x 4,9 cm im eingeklappten Zustand. Insgesamt ist sie trotz der äußerlichen Ähnlichkeit zur Mavic Pro viele eher mit der DJI Spark zu vergleichen.
Das anthrazit-farbene Design steht der Drohne gut, und die geringe Größe ist ein großer Pluspunkt. Der Karton, indem die Hesper geliefert wird, ist leider etwas größer als der der Spark, bietet dafür aber zusätzlich Platz für die Fernsteuerung.
Der Akku wird hinten in die Drohne geschoben. An der Batterie befindet sich dann auch der Power-Button zum Anschalten der Drohne sowie vier LEDs, welche den Ladestand anzeigen. Besonders erfreulich: Beim Kauf der Drohne mit Fernsteuerung sind gleich zwei Akkus in der Box.
Gegenüber der DOBBY neu ist die optionale Fernsteuerung. Zwar kann auch die Zerotech Hesper per Smartphone kontrolliert werden, doch es wird auch die klassische Bedienweise unterstützt. Allerdings muss man die Fernsteuerung dazu kaufen, bzw. für einen Aufpreis Drohne und Funke im Bundle erwerben. Das Prinzip kennen wir von DJI, die die Spark ebenfalls einzeln oder in einer sogenannten Fly More Combo mit Fernsteuerung verkaufen.
Die Fernsteuerung kann dann auseinander gezogen werden, um in der Mitte das Handy einzuspannen. Wie bei DJI auch dient das Display dann zur Anzeige des Live-Bildes der Kamera. Die Reichweite mit der Fernsteuerung soll dann 800 Meter betragen – daran haben wir noch unsere Zweifel.
Die beiden Sticks sind nicht fest verschraubt, sondern werden auf die Fernbedienung gesteckt und durch Magneten in Position gehalten. Zum Verstauen in der Box werden bei Sticks in kleine Gummischlaufen auf der Oberseite gesteckt. Das klappt gut und gefällt uns.
Die Kamera – Keine 4K
Hier wird zumindest in den Beschreibungen der China-Shops noch eine falsches Bild erzeugt. Obwohl ausdrücklich so bezeichnet, handelt es sich nicht um eine 4K-Kamera. Die Videoauflösung ist Full HD, also 1080p, bei einer Bildrate von 25 fps. Das ist an sich zwar nicht schlecht, da bereits Dobby aber auch 4K-Videos aufnehmen konnte und auch hier nun damit geworben wird, hätten wir uns hier schone eine 4K-Kamera gewünscht. Auf der Internetpräsenz von Zerotech finden wir die Drohne nicht, dafür aber bei High Great, wo die Full HD Kamera dann auch bestätigt wird. Fotos haben eine Auflösung von 13 MP (4208 x 3120); der Sensor ist der SONY IMX 214.
Die Kamera wird nur an einem 1-Achsen-Gimbal befestigt, durch das sie geneigt werden kann. Die aktive Steuerung der Kamera über das Rädchen oben links klappt gut und auch beim beschleunigen und abbremsen gleicht das Gimbal die Neigung der Drohne gut aus. Bei zu schnellen Drehbewegungen aber macht sich das Fehlen mehrerer Achsen des Gimbals bemerkbar. Wenn sich die Drohne außerdem in der Seitwärtsbewegung stark neigt, sieht man das ebenfalls am Bild. Am ehesten fallen aber die Vibrationen der Drohne auf, die auch im Video teils deutlich zu erkennen sind. Hier hat die Spark einen klaren Vorteil.
Immerhin gibt es EIS (elektronische Bildstabilisierung), um leichte Ruckler im Video auszugleichen. „Active Track“ nennt sich hier die Bewegungsverfolgung, über die die Drohne ebenso verfügt wie über GPS-gestützte Features wie RTH (Return to home).
Damit es keine Missverständnisse gibt: Die Videos sind nicht schlecht, nur eben längst nicht so gut, wie sie sein könnten/sollten. Die Stärke der Drohne sind die Fotos, die gegenüber den Videos besser aussehen und gut gelingen.
Die App – Fragen über Fragen
Vor dem ersten Flug legte uns vor allem die App einige Steine in den Weg. Das fing damit an, dass es erst gar nicht so einfach war, sie überhaupt zu finden, geschweige denn zu installieren. Zuerst einfach mal den QR-Code auf der Verpackung scannen. Damit landete ich aber lediglich bei We-Chat, wo ich dem Hersteller HighGreat folgen kann. Nicht das, was ich wollte.
Ein zweiter QR-Code führt mich auf die chinesische Seite des Unternehmens, wo ich auf einen Playstore-Button finde, der aber nichts tut. Ein bisschen gegoogelt und wir finden auch eine englische Seite. Hier muss es doch nun die App geben. Wieder finde ich einen Button, der die App im Playstore verlinken soll, wieder macht der Button: nichts. Und im Playstore selbst bringen „Zerotech“, „Hesper“ und auch „High Great“ keine Ergebnisse.
Schließlich habe ich doch noch einmal die (komplett chinesische) Anleitung durchgeblättert und einen weiteren QR-Code gefunden. Der verlinkt mich dann auf eine chinesische Seite, auf der ich die englischsprachige App FlightGo herunterladen kann. Es hätte also alles ganz einfach sein können. In der App dann noch schnell einen Account erstellt, und sie war einsatzbereit.
Verbinden mit dem Smartphone – Nicht ohne 5,8 GHz
Vor dem ersten Start tauchte dann das Problem auf, das wir schon bei der Xiaomi Mitu Drohne erlebt haben. Die Drohne sendet nur mit 5,8 GHz, eine Frequenz, die vom WiFi der meisten Handys in Deutschland nicht unterstützt wird. Selbst die chinesischen Handys können das nicht – ob Xiaomi, Honor oder OnePlus, kaum eines der Modelle, die wir hier haben, kann sich mit dem WLAN der Drohne verbinden. Was allerdings funktioniert, sind die Handys mit dem Apfel: iPhone 7, 8 und X unterstützen die Frequenz. Auch das Umidigi A1 Pro, auf das ich beim Test der Mitu Drohne zurückgegriffen habe, ist geeignet.
Hat man dann ein Gerät, welches das Signal erkennt, geht alles ganz schnell. Entweder verbindet ihr das Smartphone mit der Drohne und könnt so per App steuern. Oder ihr verbindet das Smartphone mit dem WLAN-Signal der Fernsteuerung und könnt diese im Anschluss über die App mit der Drohen koppeln.
Akku – Wie lange ist die Flugdauer?
Der Akku hat eine Kapazität von 1950 mAh und soll für eine Flugzeit von bis zu 18 Minuten sorgen. Erfahrungsgemäß ist das am Ende aber immer weniger als der angegebene Wert. Hier bin ich dahingehend positiv überrascht, dass die Drohne 15 Minuten wirklich locker schafft.
Da direkt zwei Akkus bei der Version mit Fernsteuerung dabei sind, ist man so erst mal gut ausgestattet. Unterwegs mal eben den Akku laden ist theoretisch per Powerbank auch möglich, allerdings braucht das pro Akku schon seine 90 Minuten.
Ausblick – Kann Zerotech mit der Hesper punkten?
Trotz der äußerlichen Ähnlichkeit zur DJI Mavic Pro ähnelt die Zerotech Hesper in fast allen Eigenschaften eher der DJI Spark. Die Optionale Fernsteuerung, die Reichweite, die Flugdauer und die Kamera inklusive ihrer Features – das ist hier alles fast identisch. Aus der Preis ist (bisher) ähnlich, um die 400€ kostet die Drohne einzeln; um die 500€ mit Fernsteuerung und zusätzlichem Akku.
Bisheriger Eindruck: Die Drohne macht ihren Job gut … aber nicht ganz so gut wie die Spark, mit der ich sie ja schon mehrfach verglichen habe. Die Aufnahmen der Kamera sind nicht so gut und nicht so stabil. Und die Hesper fliegt selbst im Sport-Modus deutlich langsamer als die Spark. Außerdem ist die benötigte 5,8 GHz WLAN-Frequenz ein echtes Problem, da man je nach Handymodell die Drohne schlicht gar nicht fliegen kann. Der einziger bisher erkennbare Vorteil ist der etwas ausdauerndere Akku.
Daher muss ich sagen: Kauft im Zweifelsfall die DJI Spark in der Fly More Combo. Nur, wenn ihr ein wirklich gutes Angebot für die Zerotech Hesper mit Fernsteuerung findet, könnt ihr sie ausprobieren, wenn ihr gegenüber der Spark noch etwas sparen wollt.
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