MAZE Comet: Smartphone mit 18:9 Display für 143,41€ im Test
Auch wenn uns das MAZE Comet im Test gut gefallen hat, können wir das Smartphone aufgrund der Schließung des Unternehmens nur noch bedingt empfehlen. Eine gleichwertige, wenn nicht sogar bessere, Alternative wäre das Xiaomi Redmi 5 Plus.
Der Smartphone-Hersteller MAZE ist quasi noch ein Neuling auf diesem umkämpften Markt und hat neulich das MAZE Alpha X vorgestellt. Jetzt legen sie direkt nach und präsentieren mit dem MAZE Comet ein Smartphone mit 18:9 Display und einer Kunstleder-Rückseite. Da die Geräte bei euch bisher auf große Zustimmung stoßen, war ich umso gespannter endlich ein Smartphone von MAZE testen zu dürfen.
Inhalt
Technische Daten
Display | 5,7 Zoll; 1440 x 720p, Gorilla Glas 5 |
Prozessor | MediaTek MT6750T; Octa-Core @1,5 GHz |
Grafikchip | Mali T860 |
RAM | 4 GB |
Interner Speicher | 64 GB |
Kamera | 13 Megapixel; Sony IMX 258 |
Frontkamera | 8 Megapixel |
Akku | 4000 mAh |
Konnektivität | LTE Band B1/B3/B7/B8/B20, BT 4.1, WiFi 802.11a/b/g/n/ac |
Features | Fingerabdrucksensor, Dual SIM, USB Typ-C |
Betriebssystem | Android 7.0 |
Abmessungen/Gewicht | 15,90 x 7,35 x 1,08 cm; 236 g |
Design & Verarbeitung
Rein optisch hebt sich das Smartphone durch das längliche Design von anderen Geräten ab. Das fällt auch sofort ins Auge, sobald man das Comet erstmalig in den Händen hält. Mit einer Länge von 15,9 cm ist es nochmal ein Stück größer als beispielsweise das Xiaomi Mi Mix 2. Also ist es nichts für kleine Hände? Das kann man so nicht sagen, denn es ist nur 7,35 cm breit, aber 1,08 cm dick. Das Gewicht beträgt stolze 236 g, wodurch es deutlich schwerer als das „Durchschnitts-Smartphone“ ist. Dafür liegt es zwar ziemlich gut in der Hand. Dazu tragen auch die beiden abgerundeten Längsseiten des Comets bei. Und wenn ich hier abgerundet sage, meine ich auch abgerundet. Denn im Querschnitt ähnelt das Design schon fast einer Powerbank.
Die Rückseite stellt dabei eine Besonderheit dar: sie besteht aus Kunstleder. Das hat LG vor einiger Zeit schon bei einem Modell versucht, hat damals aber eher mäßigen Anklang gefunden. Persönlich finde ich, dass dem Smartphone dadurch eine andere Wertigkeit zuteil wird. Ebenfalls auffällig ist das silberne Element, auf welchem sich die Kamera befindet. Wäre das nicht aus billigem Plastik, könnte das ein echter Hingucker sein. So hinterlässt es leider einen faden Beigeschmack – sehr schade! Im gleichen Silber findet man unten noch den Schriftzug des Herstellers.
Um sich definitiv von anderen Smartphones abzuheben, strukturiert MAZE auch den Gehäuserahmen und die Seiten des Handys um. Man ist es eigentlich schon gewohnt, dass Power-Taste und Lautstärkewippe auf der rechten Seite sind. MAZE dreht den Spieß um und positioniert die Knöpfe links, auf der rechten Seite verweilt der Nano-SIM Slot. Dass die Lautstärkewippe links ist, mag man als Apple-User kennen, ganz ohne Taste rechts auszukommen ist dagegen sehr gewöhnungsbedürftig. Die Unterseite ist mit einem USB Typ-C Anschluss ausgestattet, die Oberseite mit dem 3,5 mm Klinkenanschluss. Neben der Carbon-Optik gibt es aber eine weitere Besonderheit: Beide Seiten sind flach, wodurch man das MAZE Comet vertikal hinstellen kann. Das sieht man nicht mehr allzu häufig und kann im Alltag durchaus praktisch sein.
Eigentlich fühlt sich das Gerät von MAZE insgesamt sehr wertig an und das Design ist zwar anders, aber eigentlich gar nicht verkehrt. Es hat bei mir einen guten Tag gebraucht, bis ich dieses etwas andere Handling und die Form verinnerlicht habe. Böse stößt mir nur das „metallene“ Element auf der Rückseite auf, da hätte man einfach bessere Qualität verarbeiten sollen.
Display
Dass man mit dem Comet ein Nischen-Smartphone entwickelt, zeigt sich auch beim Bildschirm. Die längliche Form des Handys kommt durch das 5,7 Zoll große Display zustande. Dieses löst leider nur mit 1440 x 720 Pixeln auf, was, im Anbetracht des MAZE Alpha, das mit 1920 x 1080p auflöst, wie eine Kompromisslösung wirkt. Wer wegen der niedrigeren Auflösung ein schlechtes Display erwartet, liegt allerdings falsch. Denn Icons und Schriften werden trotzdem knackig dargestellt. Man würde nicht sofort denken, dass man kein Full HD Display in den Händen hält. Der Gedanke kommt erst bei sehr genauer Betrachtung.
In Sachen Helligkeit erledigt es ebenfalls einen sehr soliden Job. Im alltäglichen Gebrauch hat mir eine mittlere Helligkeit durchaus ausgereicht. Die lässt sich selbstverständlich auch automatisch anpassen. Natürlich ist noch etwas Luft nach oben, aber ich habe tatsächlich Schlechteres erwartet. Auch der Kontrast und die Farbtreue stimmen. Ebenfalls ist das Touchpanel sehr empfindlich und reagiert zügig. Außerdem wird das Display durch Gorilla Glas 5 aus dem Hause Corning geschützt – sehr schön!
Hardware
Aber mit welcher Performance kann man bei dem MAZE Comet rechnen? Der MediaTek MT6750T kommt hier und auch aktuell gerne in Smartphones dieser Preisklasse zum Einsatz, wie zum Beispiel beim HOMTOM S8. Das Alpha dagegen setzt dabei auf den wesentlich stärkeren Helio P25. Beim Comet sorgen 4 GB Arbeitsspeicher für genügend Auslagerungsplatz bei vielen gleichzeitigen Prozessen. Der interne Speicher von 64 GB sollte ebenfalls groß genug sein, lässt sich aber per microSD erweitern.
Ich habe die Benchmarks laufen lassen, bevor ich das Handy regelmäßig genutzt habe und die sprechen eine deutliche Sprache. Mit der daraus resultierenden Erwartungshaltung habe ich das Comet dann benutzt und war etwas überrascht. Trotz (unter)-durchschnittlicher Scores ist die Performance flüssig. Das begünstigt unter anderem der bereits genannte Touchscreen. Dass man für das Geld keine Flagship-Performance erwarten kann, sollte klar sein. Doch weder Facebook-Videos ruckelfrei zu genießen noch Spiele wie Rider oder Rush zu zocken, stellt das MAZE Comet vor größere Herausforderungen. Wer permanent aufwändigere 3D-Spiele zocken will, sollte aber lieber zum Alpha greifen.
Benchmarktestergebnisse
Trotzdem wollen wir euch die Benchmarktestergebnisse nicht vorenthalten. Die bewegen sich dank dem gleichen Prozessor und identischer Speicherkombination in den Welten des HomTom S8.
Kamera
Machen wir es kurz: Wenn man richtig schöne Fotos mit seinem Handy machen möchte, ist das Comet nicht die geeignete Wahl. Die 13 Megapixel Kamera mit Sony Sensor produziert zwar sehr passable Farben, neigt aber zu starker Körnung. Der Autofokus hat selbst bei guten Lichtverhältnissen manchmal seine Probleme, bei schlechten Verhältnissen verdirbt es einem aber schon den Spaß. Erstens reagiert die Kamera App dann sehr träge und der Fokus gibt stellenweise anscheinend einfach auf. Das klingt vielleicht alles etwas schlimm, ist aber für die meisten Smartphones in der Preisklasse der Fall. Wem das wirklich sehr wichtig ist, sollte meiner Meinung nach zum Xiaomi Mi A1 greifen.
Hier ein paar Beispielbilder bei etwas schlechteren Lichtverhältnissen.
Bei der Frontkamera ziehe ich eigentlich ein ähnliches Resümee. Die Ergebnisse des 8 Megapixel Sensor reichen zwar für einen gelegentlichen Schnappschuss, für mehr allerdings nicht. Sie tendiert zu einem leichten Lilastich, besonders bei künstlicher Belichtung. Allerdings sind mir auch schon schlechtere Frontkameras untergekommen. Daneben gibt es einen Bild-in-Bild Modus, der zwar nur eine kleine Spielerei, aber dafür ziemlich cool ist.
Akku
Dass man keinen kleinen Akku verbaut, legt das etwas klobige Design des Handys schon offen. Mit einer Akkukapazität von 4.000 mAh fällt dieser sogar recht groß aus und ist damit wirklich großzügig berechnet. In Verbindung mit der doch weniger performanceorientierten CPU sollte man eine lange Akkulaufzeit erwarten dürfen.
Um das Comet einmal vollständig aufzuladen, braucht das mitgelieferte Ladegerät ca. 2 Stunden und 15 Minuten. Einen Benchmark zur endgültigen Akkulaufzeit werden wir noch nachreichen!
Konnektivität
Die Liste der Features liest sich wie bei den meisten China-Smartphones: Dual SIM, GPS, Bluetooth 4.1, LTE Band 20 und 802.11a/b/g/n/ac WLAN. Wie bereits erwähnt, kann man eine microSD-Karte für zusätzlichen Speicher einsetzen, muss sich dann aber auf eine Nano-SIM Karte begrenzen. Positiv ist dagegen noch zu erwähnen, dass MAZE auf einen USB Typ-C Anschluss setzt, was mich persönlich freut. Darüber hinaus gibt es noch die allseits beliebte Benachrichtigungs-LED, die sich links neben der Frontkamera befindet. Man kann einstellen, dass sie beim Ladevorgang, bei niedrigem Akkustand und bei Benachrichtigungen leuchtet.
Eine weiteres Feature ist der Fingerabdrucksensor. In der Bewertung bin ich hin- und hergerissen, da er einerseits überraschend schnell und zuverlässig funktioniert. Andererseits würde ich ihn bei diesem Handy glaube ich lieber auf der Rückseite sehen. Da das Comet so groß ist, kann man mit tendenziell kleineren Händen den Sensor zwar noch gut erreichen, trotzdem geht es nicht ganz so einfach von der Hand.
Verpackung & Lieferumfang
Die Box, in der das MAZE Comet kommt, ist komplett schwarz, ebenso wie der Schriftzug des Herstellers und der Modellname. Die Rückseite macht eine Ausnahme und listet in Silber die technischen Spezifikationen des Handys auf. Im Inneren befindet sich dann das Smartphone selbst, ein Ladegerät sowie ein USB Typ-C Kabel, ebenfalls in Schwarz. Darüber hinaus gibt es die SIM-Nadel, eine Garantiekarte und eine Bedienungsanleitung mit mehreren Sprachen, darunter Deutsch.
Auch wenn die Verpackung einen relativ hochwertigen Eindruck macht, fällt der Lieferumfang sehr spartanisch aus. Andere Hersteller im gleichen Preissegment machen es vor. Eine Schutzhülle oder eine zusätzliche Displayfolie wären meiner Meinung nach angebracht.
Fazit
Mit dem MAZE Comet peilt der Hersteller eine etwas andere Zielgruppe an als mit den bisherigen Smartphones. Besonders die Rückseite und die generelle Erscheinung des Geräts zeigen, dass das Design eindeutig im Vordergrund steht. Das ganze Smartphone wirkt einfach etwas anders, etwas eigenwillig aber trotzdem stylisch.
Abstriche muss man dafür bei der verwendeten Hardware machen; ein Flagship-Smartphone ist das MAZE Comet definitiv nicht. Gerade der Prozessor und die Speicherkombination sind momentan lediglich Standard auf dem Smartphone-Markt. Positiv hervorzuheben sind die relativ große Akkukapazität, USB Typ-C, Gorilla Glas 5 und der sehr schnelle Fingerabdrucksensor.
Insgesamt würde ich sagen, dass das Handy für mich ein „Grower“ ist, es also etwas gebraucht hat um mir zu gefallen. Für das Geld kriegt man hier ein solides Smartphone mit eigenwilligem Design. Für mehr Power sollte man zu der hauseigenen Alpha-Serie greifen, denn als Hersteller macht MAZE dort vieles richtig!
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (12)