Xiaomi Mitu Lern-Baukasten mit 305 Einzelteilen und App für 43,82€
Mit dem Bausatz, der sich mehr als die anderen Modelle an Kinder richtet, haben wir auch das letzte Produkt der Mitu-Baustein-Serie getestet (Stand April 2018). Anstatt Roboter und Panzer sind es hier Pinguin und Mops, die gebaut werden. Die können dafür laufen und per Smartphone gesteuert werden. Insgesamt ist hier einiges anders als bei den Bausätzen, die wir bisher gewohnt sind.
Inhalt
Verpackung und Lieferumfang
Das kennen wir mittlerweile. Auch dieses Set kommt in einem größtenteils blauen Karton. Im Gegensatz zu den beiden „Robotern“ ist der aber etwas schlichter gehalten und hat weniger (chinesischen) Text. Ganz so wichtig ist die Verpackung zwar nicht, unerwähnt lassen sollte man sie bei einem Spielzeug, das man höchstwahrscheinlich verschenken wird, aber auch nicht.
Nach dem Öffnen bietet sich ein gewohntes Bild. Hunderte Einzelteile in mehreren durchsichtigen Plastiktüten. Die 305 Steine sind wieder einigermaßen sortiert. „Einigermaßen“ heißt hier, dass es zwar kein erkennbares System gibt, aber ein und der selbe Typ Stein nie in zwei verschiedenen Tüten zu finden ist. Das ist hier aber eigentlich irrelevant, da spätestens nach dem ersten Aufbau eh alle Steine vermischt werden. Den Mitu Rover baut man vielleicht nur ein Mal auf, hier ist das anders. Sinn und Zweck des Baukastens ist ja eben, mit den Steinen zu spielen und auszuprobieren.
Bei dreien der Bauteile handelt es sich um Elektromotoren; die Steine sind deutlich größer als die anderen und haben verschiedene Anschlüsse. Der größte Block hat außerdem Platz für zwei AA-Batterien, die benötigt werden, damit sich die Tiere am Ende auch bewegen.
Qualität der Steine
Es handelt sich um Steine der gleichen Machart wie bei den anderen Mitu-Modellen auch. Die Steine sehen aus wie die bekannten Steine und sind mit denen auch weitestgehend identisch. Wir konnten bisher auch qualitativ keine Unterschiede feststellen. Noch mal zur Erinnerung: Auf die Form der Steine gibt es kein Patent, und solange nicht ganze Modelle kopiert werden, bewegt sich Xiaomi hier (anders als z.B. Lepin) rechtlich auf der sicheren Seite.
Es gibt laut Beschreibung drei „Haupt-„Bauarten. Am prominentesten präsentiert wird der Pinguin, daneben gibt es eine Art Karren mit Pferd und etwas, das entweder ein Hund oder ein Schaf ist, in jedem Fall aber sechs Beine hat. Diese Figuren sind auch beweglich und können per Smartphone gesteuert werden. Daneben gibt es weitere, kleinere Modelle, die zwar bewegliche Teile haben, aber nicht motorisiert sind. Und natürlich hält einen niemand davon ab, einfach eigene Kreationen zu erschaffen.
Ähnlich stabile Steine tun übrigens auch ebenso weh, wenn man barfuß darauf tritt. 🙂
Ohne die App geht nichts – Mit ihr aber sehr viel
Bevor ich zum Aufbau komme, muss ich ein paar Worte zur App verlieren. Die ist gleichzeitig die größte Stärke und auch deutlichste Schwäche des ganzen Produkts. Alles läuft über die App, alle Bauanleitungen sind hier (und nur hier) zu finden, dazu gibt es bunte Animationen und ein kinderfreundliches, verspieltes Design. Viele Erklärungen sind außerdem vertont, mit der leichten Einschränkung, das Text und Audio ausschließlich in Chinesisch gehalten sind.
Nun gibt es sicherlich schlechteres, als seine Kinder frühzeitig mit der chinesischen Sprache vertraut zu machen – die Hoffnung, hier irgendetwas zu verstehen, muss man sich aber nicht machen. Durch die Icons, die teilweise selbsterklärend sind, oder einfach Ausprobieren, landet man zwar bei den Bauanleitungen. Die restlichen Optionen bleiben ohne Sprachkurs aber den Chinesen vorbehalten.
Herunterladen kann man die App über eine chinesische Seite, indem man den QR-Code des Begleitheftes scannt. Bei der Installation fallen dann schon die ausgreifenden Berechtigungen auf, die man der App erteilen muss. Und es braucht natürlich einen Mi-Account, um die App dann nutzen zu können.
Die Anleitungen sind wie gesagt nur eine von vielen Optionen, aber die einzige, die ohne Text auskommt. Abgesehen von der Steuerung der Modelle beschränke ich mich daher hier auf den Aufbau. Sollte ein Update der App die Texte zumindest ins Englische übersetzen, hole ich den Rest nach.
Die Aufbau-Anleitung
Erst mal muss man die Anleitung finden. Im entsprechenden Untermenü kann man die verschiedenen Modelle (es gibt insgesamt 12) auswählen. Dazu muss man die entsprechende Anleitung erst herunterladen, was aber immer nur wenige Sekunden dauert. Neben einem Erklärvideo (chinesisch) findet sich hinter dem zweiten Menüpunkt jeweils die Aufbauanleitung.
Die Anleitung selbst lässt dann keine Fragen offen und wird auch von Kindern verstanden werden. Im Gegensatz zu den Mitu Robotern, in denen die Anleitung als PDF heruntergeladen werden konnte, sind die Modelle hier sogar dreh- und zoombar. Eine Leiste am unteren Bildschirmrand zeigt den Fortschritt beim Bauen an, per Tastendruck kommt man zur nächsten Stufe. Schritt für Schritt kommt man dem fertigen Modell näher und darf sich am Ende über das Geschaffte freuen. Man muss an dieser Stelle zugeben: Es ist einfacher und schneller, als sich an einer gedruckten Anleitung zu orientieren.
Allerdings macht es ein großes Display deutlich einfacher, und ich würde für den Aufbau ein Tablet bevorzugen. Der einzige wirkliche Kritikpunkt, den ich habe, ist der Stromverbrauch: Das anfängliche Ausprobieren in der App und der Aufbau der ersten zwei Modelle hat etwa eineinhalb Stunden in Anspruch genommen. Dabei wurden gut 40% meines Smartphone-Akkus verbraucht.
Steuern der Modelle per Bluetooth
Die motorisierten Modelle lassen sich dann auch kontrollieren. Die Art des Motors lässt dabei jeweils nur eine einzige Bewegung zu, trotzdem bekommt man den Pinguin so zum Laufen. Das sorgt für ein positives Gefühl bei Kindern, mit dem Aufbau etwas funktionierendes geschaffen zu haben.
Fazit zur App – So sieht die Zukunft aus
Ja, Berechtigungen und Account-Zwang schrecken viele erst mal ab. Und dass sie chinesisch ist, ist ein unvermeidbarer Nebeneffekt bei einem chinesischen Produkt. Aber es funktioniert einfach, und das ziemlich gut. Es ist – besonders in Ostasien – längst nicht mehr ungewöhnlich, dass schon einjährige Kinder mit Handys und Tablets spielen. Dass Anleitung und ergänzende Inhalte zu den Bausätzen in Form einer App präsentiert werden, ist da nur der nächste logische Schritt. Auch wenn Deutschland in der Hinsicht sicherlich nicht so weit ist, wird das in naher Zukunft auch hier vermehrt Einzug halten.
Fazit: Das Mitu-Set ist noch nicht reif für Europa
Die Zielgruppe sind ganz klar Kinder, und der Aufmachung der App nach schon vierjährige. Mir gefällt das Konzept des Mitu-Sets trotzdem sehr gut. Diese Art der Anleitung wünsche ich mir sogar für alle anderen Modelle. Trotzdem sehe ich das Set nicht als den großen Wurf, nach dem das vielleicht klingt. Die chinesische Sprache macht es einfach völlig ungeeignet für den europäischen Markt. Und wer einfach einen spaßigen und günstigen Ersatz für die Modelle anderer Marken sucht, der ist mit Mitu Robot und Mitu Rover besser bedient; mit dem Smartphone steuern lassen die sich auch.
Aufbau | gering |
Funktionsumfang | hoch |
Spielspaß | mittel |
Nur wer vor hat, seine Kinder ohnehin chinesisch lernen zu lassen, und bereit ist, sich durch eine App zu klicken, die er nur durch Ausprobieren entschlüsseln kann, der darf hier durchaus zuschlagen.
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