GBlife 680G Saugroboter mit Wischfunktion
Als wir den GBlife 680G Saugroboter entdeckten, mussten wir gleich an den BlitzWolf BW-XRC600 denken. Es könnte sich hier durchaus um das gleiche Modell aus der selben Fabrik handeln. Allerdings hat der gold-graue Sauger noch eine Wischfunktion und völlig anderes Zubehör dabei. Schlichte Kopie oder eigenständiges Modell? Um das herauszufinden, haben wir uns den Saugroboter bestellt und getestet.
Inhalt
Technische Daten des GBlife 680G
Saugkraft | 1200 pa (Vergleich: ILIFE A6: 1000 pa, Mi Robot: 1800 pa) |
Lautstärke | 60 dB (Lautstärke, in der Menschen miteinander sprechen) |
Akku | 2600 mAh |
Arbeitszeit | 80 Min. |
Ladezeit | 3 h (andere Modelle: 5 h) |
Staubkammer | 0,4 l (Vergleich Xiaomi RoboRock: 0,48 l) |
Wassertank | 0,4 l |
Maße | 33 x 33 x 8 cm |
Gewicht | 2,77 kg |
CE-Kennzeichen | ja |
Navigation/Saugmodi | Chaos-Prinzip, Z-Shaped (gerade Linien), Wall, Spot |
Features | Wischfunktion, versch. Saugmodi |
Lieferumfang
Im Lieferumfang finden sich:
- Ladestation mit EU-Ladekabel
- Fernbedienung
- 0,4 l kleine Staubkammer/ Wassertank mit Wischmopp
- zusätzlicher Wischmopp
- zwei zusätzliche Bürstenköpfe
- ausführliche Bedienungsanleitung in Englisch, Deutsch und anderen Sprachen
Auf den ersten Blick ein ziemlich unspektakulärer Lieferumfang. Das Glanzstück dieses Sammelsuriums ist definitiv die Ladestation. Persönlich freue ich mich hier sehr über die Fernbedienung, über die sich der Saugroboter lenken lässt und man die Arbeitszeiten des Saugers einplanen kann.
Die Ladestation
Optisch auf der Rückseite auch in Champagne-Gold gehalten, lassen sich über die Ladestation auch Einstellungen für den Saugroboter vornehmen. Im Normalfall kehrt der Saugroboter nur selbstständig zu dieser zurück und beginnt seinen Dienst von dort aus. Natürlich liegt die Hauptfunktion im Aufladen des Akkus. Die Vorderseite der Station ist in Schwarz gehalten und macht wirklich was her.
Neben der Anzeige der Uhrzeit lassen sich auf der Ladestation noch die Arbeitszeiten des Saugers ablesen – vorausgesetzt, man hat diese vorher eingestellt. Dies lässt sich via Fernbedienung und – das ist besonders – über die Ladestation selbst erledigen. Eine Ladestation, die nicht nur den Akku auflädt? Finden wir gut.
Bevor sich der Akku des Saugers aufladen lässt, muss dieser zunächst manuell eingesetzt werden. Dies ist aber bereits damit getan, dass man die Staubkammer auf der Unterseite herausnimmt und den mitgelieferten Akku kurz über die eigentliche Position der Staubkammer einsetzt. Der ganze Prozess dauert etwa drei Sekunden, ist also absolut in Ordnung. Plus: Der Akku lässt sich also austauschen, für den Fall, dass dieser nach langer Gebrauchszeit mal nachgibt.
Nach einer Ladezeit von 3 h ist der GBlife 680G für eine Arbeitszeit von 80 Minuten bereit. Die Arbeitszeit ist damit nicht besonders lang, reicht bei guter Navigation aber aus. Ich empfinde 3 h Ladezeit für einen 2600 mAh großen Akku (Durchschnitt für Saugroboter) immer noch zu lange, ist aber immerhin zwei Stunden kürzer als bei vergleichbaren Modellen.
Design und Verarbeitung
Die champagne-goldene Optik überzeugt sicherlich nicht jeden, ich persönlich bin auch nicht vollends davon überzeugt. Dafür finde ich die LED-Bedienelemente auf der Oberseite des Saugers umso besser: Diese leuchten je nach Aktion in unterschiedlicher Kombination und kennen wir in identischer Form vom BW-XRC600 von BlitzWolf. Ich freue mich über das Wiedersehen mit den Bedienelementen aber, so hat man immer den Überblick darüber, was den Saugroboter gerade beschäftigt.
In der Mitte findet sich noch eine Anzeige, die Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen anzeigen kann. Eine weitere Möglichkeit, um zu wissen, was den Sauger beschäftigt. So werden hier beispielsweise Fehlermeldungen („E02“ für nicht korrekt geladenen Akku etwa) angezeigt. Durch die mitgelieferte Bedienungsanleitung lässt sich als Besitzer des GBlife dann herauslesen, wie man den Fehler behebt. Bei anderen Saugrobotern bleibt einem in einem solchen Fall nur raten und herumprobieren.
Ansonsten sitzen alle Einzelteile des Saugers stabil zusammen, Verarbeitungsfehler finden sich nirgendwo. Nachdem ich gerade den neuen Roidmi F8 Akkustaubsauger testen durfte, kommt mir das verwendete Material bei dem Saugroboter aber nicht allzu schick vor. Fanden sich beim Roidmi Metall- und hochwertige Kunststoffelemente, findet sich hier überwiegend Plastik und weniger hochwertiger Kunststoff. Beim ersten Herausholen des Saugers war auch ein leichter Plastikgeruch zu vernehmen. Hier muss man ein paar Abstriche machen.
Performance des GBlife 680G
Der BlitzWolf BW-XRC600 war auf lange Sicht einer der besten mittelpreisigen Saugroboter, die wir im Laufe der letzten zwei Jahre testen durften. Für eine ähnlich gute Leistung spricht beim GBlife 680G die für ein Modell dieser Preisklasse hohe Saugkraft von 1200 pa. Was den Sauger auch von anderen Robotern abgrenzt, ist der Saugmodus „Z-Shaped“. Dadurch fährt der No-Name-Sauger die Räumlichkeiten in geraden Linien ab und läuft weniger Gefahr, Bereiche der Wohnung auszulassen.
Ansonsten agiert der GBlife nach dem Chaos-Prinzip, er agiert somit planlos und fährt die ihm entgegenkommenden Hindernisse ab, bis der Akku leer ist. Dummerweise ist der Z-Shaped-Modus nicht autonom nutzbar, sondern muss per Fernbedienung ausgewählt werden. Da Saugroboter ja dafür da sind, die Räumlichkeiten zu reinigen, während wir unterwegs sind, ist das schade.
Nach 80 Minuten Arbeitszeit sucht der Saugroboter bei niedriger werdendem Akkustand die Ladestation selbstständig auf. Bei kleineren Räumlichkeiten hat der Sauger keine besonders großen Schwierigkeiten, die Ladestation selbstständig wiederzufinden.
Gute Hinderniserkennung, passable Betriebslautstärke
Bereits in den ersten Testrunden machte sich bemerkbar, dass der Saugroboter mit einer guten Hinderniserkennung ausgestattet ist. Er titscht nicht gegen Möbelstücke, sondern erkennt diese frühzeitig und bremst kurz vorher ab. Allgemein hat der GBlife während der Arbeit ein recht hohes Tempo drauf und dürfte trotz der nicht allzu langen Arbeitszeit auch mit größeren Räumlichkeiten fertig werden.
Über 16 verbaute Sensoren finden sich im GBlife, wodurch die Hinderniserkennung so gut funktioniert und der Sauger keine Treppen herunterstürzt. Einzig Türschwellen und Teppichkanten oberhalb der 2 cm machen hier Probleme, Hindernisse mit geringerer Höhe überwindet der Saugroboter mit seinen Reifen dagegen mit seinen Reifen ohne nennenswerte Schwierigkeiten.
Auch die 60 dB Betriebslautstärke machen sich nicht negativ bemerkbar. Dieser Pegel entspricht in etwa der Lautstärke, in der sich Menschen miteinander unterhalten. Es ist definitiv möglich, sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase nebenher noch dem Fernsehprogramm oder ähnlichen Aktivitäten zu widmen, ohne das die Lautstärke des Saugers besonders stören würde.
Da sich die Arbeitszeiten des Roboters aber auch via Fernbedienung oder Ladestation einplanen lassen, soll der Sauger natürlich arbeiten, während wir unterwegs sind und somit ist die Lautstärke peripher wichtig. Aber hin und wieder lässt man den Sauger eben auch vor anstehendem Besuch fahren und entsprechend kann man hier schon froh sein, dass die Lautstärke gering ist.
Die Fernbedienung des Saugroboters
Für die Benutzung der Fernbedienung benötigt man zwei AAA-Batterien, die nicht im Lieferumfang enthalten sind. Die hat man aber meistens noch in irgendeiner Schublade herumliegen. Auf eine Entfernung von knapp 5 Metern reagiert der Saugroboter einwandfrei auf die Befehle der Fernbedienung. Optisch hat diese viel Ähnlichkeit mit TV-Fernbedienungen um die Jahrtausendwende herum. Wer aber einmal die Fernbedienung des Dibea D960 gesehen hat, wird sich hiervon nicht abschrecken lassen.
Die einzelnen Saugmodi wie Z-Shaped (gerade Linien), Wall (gezielt an Wänden entlang) und Spot (dreht sich in größer werdenden Kreisen um sich selbst) funktionieren einwandfrei und sind praktisch.
Wischfunktion? Lieber nicht
Wer schon einen Testartikel zu einem Saugroboter mit Wischfunktion gelesen hat, der weiß mittlerweile wie man die Wischfunktion an einem Saugroboter anbringt – und wie diese bei den meisten Modellen zu bewerten ist. Außer beim Xiaomi RoboRock ist die verbaute Wischfunktion häufig nur eine Möglichkeit, um den Preis für einen Roboter hochzutreiben. Dafür wird meist nur ein Wassertank hinten auf die Rückseite geklemmt, der Wasser auf den Wischmopp verliert. Leider ist das beim GBlife 680G nicht großartig anders.
Diese Schritte müsst ihr vornehmen, um die Wischfunktion zu nutzen:
In mehreren Testrunden mit angebrachter Wischfunktion wird deutlich: Der GBlife 680G verliert zuviel Wasser. Das ist bei einem 0,4 l kleinen Wassertank nicht gerade förderlich, da dieser auch sehr schnell leer wird. Entsprechend ist die Wischfunktion nicht für größere Räumlichkeiten gedacht und Pfützen mögen auch nicht allzu viele Menschen in ihren vier Wänden.
Plus: Die Unterseite wird unnötig nass. Das Wasser verteilt sich nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf der Rückseite des Saugroboters. Das ist nicht nur unnötig, sondern auch sehr nervig, den Sauger danach noch abwischen zu müssen. Ein No-Go.
Schade. Hier lässt der GBlife Punkte liegen, die ihm fehlen, um in der Preisklasse bis 150€ vorne zu landen. Die Wischfunktion ist nahezu unbrauchbar und nicht empfehlenswert.
Fazit
Der GBlife 680G hört auf viele Namen, so sah ich ihn vor kurzem noch unter dem Namen „Fonzo“, bei ALDI SÜD wurde/wird er als „Easy Home“ vertrieben und wir hatten ihn bereits als BlitzWolf BW-XRC600 zum Testen hier. Offensichtlich gibt es in China eine Fabrik, aus der sich eine Vielzahl von Firmen bedienen und den Sauger nur minimal an einigen Stellen verändern. Was den GBlife im Vergleich zu den anderen Modellen hervorhebt, ist die Wischfunktion (die nicht viel taugt), was ihm fehlt ist die App-Steuerung.
Dennoch findet sich der GBlife auf den oberen Plätzen der Saugroboter-Rankings bis 200€ wieder. Hierbei muss natürlich berücksichtigt werden, dass der Sauger nicht etwa mit den Top-Modellen wie dem Xiaomi RoboRock konkurriert, sondern eher mit dem Xiaowa oder IMASS A3S.
Persönlich empfinde ich eine gute Hinderniserkennung mit verhältnismäßig hoher Saugkraft und passabler Verarbeitung wichtiger als andere Faktoren. In Sachen Design darf GBlife für zukünftigen Modelle gerne noch etwas bei der Konkurrenz abschauen. Gleiches gilt für die Wischfunktion und eine App-Steuerung hätte vieles rund gemacht.
- für Preis hohe Saugkraft
- sehr gute Hinderniserkennung
- Fernbedienung
- Ladestation mit Funktionen
- keine App-Steuerung
- Wischfunktion
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