Test: CHUWI LapBook SE: ein moderner MacBook-Klon für 250€
Das CHUWI LapBook SE mit 4 GB RAM und 64 GB Speicher für 251,72€ bei GearBest im Flash-Sale. Dabei handelt es sich um eine preisgünstige Option für Studenten und Leute, die sich auf Office-Anwendungen beschränken wollen. Wo die Stärken und Schwächen liegen, könnt ihr in Tims Testbericht nachlesen.
CHUWIs Anspruch in den letzten Jahren war es, erschwingliche Budget-Notebooks auf den Markt zu bringen. Dabei spielte das Design augenscheinlich nur eine untergeordnete Rolle. Bis zum CHUWI LapBook SE, dass bereits auf den Produktbildern vielversprechend aussieht. Da Aussehen aber bekanntlich nicht alles ist, haben wir das Notebook getestet!
- CHUWI LapBook SE
Inhalt
Technische Daten
Modell | CHUWI LapBook SE |
Displaygröße | 13,3 Zoll Full HD IPS Display |
Prozessor | Intel Celeron N4100 Quad-Core 1,1 GHz CPU |
Grafikkarte | Intel HD Graphics 600 |
Arbeitsspeicher | 4GB LPDDR4 RAM |
Interner Speicher | 32GB EMMC + 128 GB SSD |
Akku | 5000 mAh |
Kamera | 3 MP Frontkamera |
Anschlüsse | Dual WiFi 2,4 GHz/5,0 GHz, 802.11 b/g/n/ac, Bluetooth |
Abmessungen | 31,70 × 21,50 × 1,59 cm |
Gewicht | 1,4 kg |
Betriebssystem | Windows 10 |
Verpackung und Lieferumfang
Das CHUWI LapBook SE kommt in einer für den Hersteller üblichen Papp-Verpackung daher. Hier bleibt CHUWI seiner Linie treu und setzt weiter auf einen „naturbelassenen“ Karton. Fotos des Produkts auf der Verpackung, wie man es beispielsweise von Xiaomi, Apple oder anderen Herstellern kennt, gibt es hier nicht.
Im Lieferumfang des LapBook SE liegt neben dem Notebook selbst nur ein Netzteil (mit EU-Stecker) und eine Bedienungsanleitung bei.
Das hochwertigste CHUWI LapBook
Die ersten CHUWI LapBooks erschienen im einfachen weißen Kunststoff-Body und waren nicht wirklich ein Blickfang. Doch der Hersteller entwickelt sich weiter und mit dem CHUWI LapBook Air erschien das erste Notebook mit Aluminium-Body, welches im Test direkt viel hochwertiger wirkte.
Mit dem LapBook SE legt CHUWI in Sachen Design und Verarbeitungsqualität noch mal eine Schippe drauf. Wie immer erinnert das Design irgendwie an die aktuellen MacBook-Generationen, schaut man sich aber mal auf dem Markt um, steht CHUWI damit nicht alleine da.
Das Aluminium-Gehäuse ist im Vergleich zum CHUWI LapBook Air noch einen Tick dunkler geworden und fühlt sich um einiges besser an. Zudem gefallen mir die neuen, schrägen Seiten des Notebooks. Ein schickes Detail, was das Notebook von dem Xiaomi Mi Notebook Air unterscheidet. Dieses besticht im Vergleich eher mit einer kantigen Optik.
Mit einem Gewicht von 1,4 kg und den Maßen 317 x 215 x 15.9 mm ist es marginal schwerer und etwas größer, als das Xiaomi Mi Notebook Air 2018. Auf der Unterseite gibt es wie immer vier Gumminoppen für einen rutschfesten Stand, sowie Luftzirkulation unterhalb des Laptops.
Wie bereits erwähnt, ist auch die Verarbeitung des Budget-Laptops makellos. Es gibt keine Verarbeitungs- oder Materialfehler. Was für mich auch immer ein Qualitätsmerkmal ist, ist, ob sich ein Notebook mit einer Hand öffnen lässt, ohne dass man die Unterseite mit der anderen Hand festhalten muss. Dies klappt mit dem CHUWI LapBook SE erstaunlicherweise, zuvor war das nur bei den Xiaomi Notebooks drin.
Die beste Tastatur/Touchpad Kombination
Das Highlight des CHUWI Lapbook SE ist für mich ganz klar die Tastatur, in Kombination mit einem verdammt großem Touchpad. Dabei hat CHUWI es geschafft, die Größe der Tastatur auf ein Maximum zu auszureizen, denn der Rand zwischen den kurzen Seiten des Gehäuses und den äußeren Tasten beträgt gerade mal 6 mm.
So ist genügend Platz vorhanden, um vollwertige Pfeiltasten, sowie eine „Home“ „End“, „Page Up“ und „Page Down“ -Taste unterhalb der „Power-Taste“ zu implementieren. Diese fallen auf vielen Notebook-Tastaturen weg, etwa beim Xiaomi Mi Notebook Air 2018.
Auch die Verarbeitungsqualität der Tasten, sowie dessen Druckpunkt, gefällt mir sehr gut. Die Tasten sind etwa einen Millimeter hoch und geben ein solides haptisches Feedback, hier klemmt oder wackelt nichts.
Mit der F5-Taste kann die zweistufige Tastenbeleuchtung eingeschaltet werden. Dabei gibt es beim Ein- und Ausschalten der kleinen LEDs einen schönen Fade-In und Fade-Out, was die Beleuchtung noch ein wenig wertiger erscheinen lässt. Allerdings ist die Tastatur im Vergleich zum Xiaomi Mi Notebook Air etwas ungleichmäßiger ausgeleuchtet, in Anbetracht des Preis-Unterschieds soll das jedoch keine Kritik sein.
Das Touchpad ist mit den Maßen 11,5 x 7,3 cm einfach riesig und so das größte im Bereich der China-Notebooks. Ich persönlich mag große Touchpads, da auch lange „Scroll-Wege“ ohne lästiges Neuansetzen auf dem Touchpad überwunden werden können – es vereinfacht die Bedienung.
Es unterstützt Multitouch-Gesten mit bis zu vier Fingern und gibt, wie die Tastatur, ein gutes haptisches Feedback wenn ein Mausklick ausgeführt wird.
Internationales Windows mit Hindernissen
Wie zuletzt beim Teclast F5 und beim Jumper EZBook X1, ist nun auch das CHUWI LapBook SE von Haus aus mit einer internationalen Windows 10 Home Edition auf Deutsch ausgestattet. Ein Trend, den ich sehr begrüße und ich hoffe, dass dies auch bei den kommenden Xiaomi-Modellen der Fall ist.
Mit dem ersten Start des Laptops startet die gewohnte Windows 10 Einrichtungsassistent, angefangen mit der Auswahl der Sprache. Fertig eingerichtet ist das System völlig frei von Drittanbieter-Software und ist vollständig „Clean“ – sehr gut!
Doch dann -während des Installierens sämtlicher Windows Updates – kommt plötzlich die Fehlermeldung „Nicht genügend Speicher vorhanden“. Wahnsinn, erst zu diesem Zeitpunkt ist mir aufgefallen, dass die Windows Partition auf dem viel zu kleinen, und auch langsameren eMMC Speicher sitzt, der gerade mal 32 GB groß ist. Was CHUWI sich dabei gedacht hat, ist mir ein Rätsel.
Also doch alles nicht so einfach wie gedacht, statt Windows neu zu installieren habe ich die Windows Partition auf dem kleinen eMMC Speicher einfach auf die vorhandenen 128 GB SSD geklont. Dies hat im Endeffekt deutlich weniger Zeit in Anspruch genommen als eine vollständige Neuinstallation des Systems.
Hardware des CHUWI LapBook SE
Wie bei den meisten aktuellen Budget-Notebooks, wie dem Teclast F5 oder dem Jumper EZBook X4, ist auch hier ein Intel Celeron Gemini Lake N4100 Prozessor verbaut. Die CPU besteht aus vier Kernen, die zwischen 1,1 GHz und 2,4 GHz takten. Als Grafikkarte muss, wie immer in dieser Preisklasse, der Intel On-Board Chip herhalten, in diesem Fall hört er auf den Namen Intel UHD Graphics 600.
Wie bereits angesprochen ist die Speicher-Kombination aus 32 GB eMMC und 128 GB M.2 SSD recht interessant. Vermutlich hat es der eMMC Speicher mit Windows Partition nur aus fertigungsrelevanten Gründen in das System geschafft – eine Vermutung meinerseits.
Zu den insgesamt 160 GB Speicher gesellen sich 4 GB LPDDR4 Arbeitsspeicher. Wie schon öfter erwähnt, halte ich dies für ausreichend, jedoch nicht für zukunftsorientiert. Ich persönlich hätte mich über 6 GB (noch besser sogar 8 GB RAM wie beim Teclast F5) gefreut.
Benchmark
Die Benchmarktests sind wie erwartet ähnlich zu anderen Modellen mit einer vergleichbaren Hardware ausgefallen. Im 3DMark FireStrike Bechnchmark Test wurden 308 Punkte erreicht.
Im Geekbench4 CPU Test konnte das CHUWI LapBook SE einen Single-Core Score von 1679 Punkten erreichen und einen Multi-Core Score von 4801.
Den Geekbench 4 GPU Test konnte das Notebook mit 9002 Punkten abschließen.
Der Cinebech R15 rendering Test ergab eine Punktzahl von 182 Punkten. Der OpenGL Test wurde mit durchschnittlich 13,39 FPS abgeschlossen.
Laminiertes IPS Display mit guter Blickwinkelstabilität
Das CHUWI LapBook SE ist mit einem 13,3 Zoll großen IPS-Panel ausgestattet. Es hat eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln (Full HD) und ist zudem laminiert. In Sachen Farben und Blickwinkelstabilität schneidet es ähnlich gut ab wie das Teclast F6. Mit dem Unterschied, dass es im Vergleich zu diesem Notebook eben laminiert ist. So ist das Display besser geschützt und robuster gegen Schäden, allerdings spiegelt es geringfügig stärker.
Wie sehr das Display spiegelt, ist von der Helligkeit des Displays und von der Helligkeit der Umgebung abhängig. Bei maximaler Helligkeit des Displays ist dieses aber auch bei Sonneneinstrahlung noch gut lesbar. Wie bei jedem günstigen IPS-Panel, kämpft auch das CHUWI LapBook SE mit leichten Blacklight Bleeding Effekten. Dabei fallen diese jedoch nur bei recht dunkeln Bildschirmfarben wirklich wahrnehmbar auf. Mich persönlich haben sie im Test nicht gestört, jedoch kann dies je nach individueller Wahrnehmung auch anders gesehen werden.
Konnektivität
Das CHUWI LapBook SE bietet insgesamt genügend Anschlüsse, um im Alltag klarzukommen. Allerdings gibt es leider keine USB-C Schnittstelle, die für einen Multi-Adapter herhalten könnte. Laden per Hohlstecker ist tatsächlich auch ein bisschen 2015, aber gut, bei einem Budget-Laptop kann man eben nicht alles haben.
Auf der rechten Seite des Notebooks befindet sich eine USB-A 3.0 Schnittstelle, ein 3,5 mm Klinkeneingang, sowie ein Micro-SD Karteneinschub.
Gegenüber auf der Linken Seite ist zudem ein weiterer USB-A 3.0 Slot, der Ladeanschluss sowie eine Mini-HDMI Schnittstelle verbaut. Leider ist, um den Laptop mit einem zweiten Bildschirm zu verbinden, ein Adapter notwendig.
Akkulaufzeit
Der verbaute Akku hat eine Kapazität von 5000 mAh und hat im Test für etwa 8 Stunden bei ausbalancierten Energieeinstellungen durchgehalten. Je nach Nutzungsart und Energie-Einstellungen hält der Akku etwa zwischen 6 (bei anspruchsvollen Aufgaben) und bis zu circa 10 Stunden bei maximaler Energieeffizienz.
Insgesamt bin ich mit der Akkulaufzeit zufrieden und sie liegt im Vergleich zu anderen Budget-Notebooks im Durchschnitt.
Lautsprecher sind auch vorhanden
Die internen Boxen sind, im Gegensatz zum Äußeren des Notebooks, ganz budget-like eher schlecht und in etwa auf dem Niveau der Lautsprecher des Teclast F6. Zwar reichen sie aus, um sich damit mal ein Youtube-Video anzuschauen, einen ganzen Film würde ich mir damit allerdings nicht geben wollen, geschweige denn Musik hören.
Zum Glück bietet das CHUWI LapBook SE dank Bluetooth und Klinkenanschluss genügend Möglichkeiten, um es mit einem externen Lautsprecher oder Kopfhörern zu koppeln. Dies würde ich euch in jedem Fall empfehlen.
Fazit
Technisch ist das CHUWI LapBook SE keine allzu große Überraschung und ein konsequenter Schritt nach vorne. Mal abgesehen von dem meiner Meinung nach etwas knapp bemessenem Arbeitsspeicher von 4 GB, gefällt mir die Konfiguration des Budget-Rechners.
Zum Glück scheint nun auch CHUWI endgültig auf SSD-Speicher zu setzten, was mit Blick auf die Konkurrenz aber auch ein nötiger Schritt ist. Warum das vorinstallierte Windows 10 jedoch auf einem kleinen 32 GB eMMC Speicher „geparkt“ wurde, ist mir ein Rätsel.
In den Bereichen Verarbeitung , Design und Wertigkeit ist das CHUWI LapBook SE meiner Meinung nach ein richtiges Brett. Es gibt kein schöneres 13,3 Zoll Budget-Notebook in dieser Preisklasse. Wer also Wert auf Äußerlichkeiten legt und mit der Leistung des Intel Celeron N4100 auskommt, ist hier an der richtigen Adresse. Hier müssen die anderen Hersteller nun erstmal nachziehen.
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