Hey+ Fitness Tracker im Test: das noch bessere Mi Band 3?
Aktuell gibt es den Hey+ Fitness Tracker bei Banggood für 47,54€ (Gutschein: TTXBG10) zu kaufen. Aber Achtung: Ihr benötigt aktuell noch eine chinesische Handynummer, um die App und somit auch den Tracker nutzen zu können. Fragt also vor dem Kauf bei eurem Händler/Shop nach, ob sie euch eine Nummer für die Registrierung bereitstellen.
Das Xiaomi Mi Band 3 konnte sich bisher noch gegen die Konkurrenz behaupten. Der neuste Herausforderer hört auf den Namen Hey+ und scheint das bessere Mi Band 3 zu sein. Der Fitness Tracker kommt zwar nicht direkt von Xiaomi, wurde aber auf der eigenen Seite Youpin verkauft und ist auch mit der Mi Home App (Mijia) kompatibel. Wird das Mi Band 3 also endlich abgelöst?
- Hey+ Fitness Tracker
- bei AliExpress für 39,62€ | Banggood für 47,54€ (Gutschein: TTXBG10)
Inhalt
Technische Daten
Name | Hey+ Fitness Tracker | Xiaomi Mi Band 3 |
Display | 0,95 Zoll AMOLED Touchscreen (240 x 120P) in Farbe, 282 PPI | 0,78 Zoll OLED Touchscreen (128 x 80P) in Schwarz-weiß, 193 PPI |
Verbindung | Bluetooth 4.2 | Bluetooth 4.2 |
Akku | 120 mAh, Standby bis zu 18 Tage | 110 mAh, Standby bis zu 20 Tage |
Schutzzertifizierung | ATM 5 (Baden, Duschen oder Händewaschen; Schwimmen lt. Hersteller möglich) | ATM 5 (Baden, Duschen oder Händewaschen; Schwimmen aber auch möglich) |
Funktionen | Schrittzähler, Schlafüberwachung, Pulsmesser, Wecker, Anruf- und Push-Benachrichtigung (Text), NFC | Schrittzähler, Schlafüberwachung, Pulsmesser, Wecker, Nachrichtenerinnerung, Anrufannahme; 2. Version mit NFC |
Gewicht / Maße | 19,7 g (mit Armband), 155 – 205 mm Bandeinstellung | 18,5 g (mit Armband) / 17,9 x 46,9 x 12mm (Tracker), 155 – 216mm Bandeinstellung |
Hey+ App und Tracker auf Englisch stellen (nur Android)
Um die Hey+ App überhaupt nutzen zu können benötigt ihr eine chinesische Handynummer (Vorwahl: +86). An diese muss bei der ersten Anmeldung in der App eine SMS mit einem Code gesendet werden. Diesen Code müsst ihr dann zur Bestätigung in der App eintippen und habt dann Zugang. Wir haben freundlicherweise eine Handynummer von Banggood bekommen. Fragt also am besten vor dem Kauf an, ob ihr eine Handynummer bekommen könnt.
Die offizielle Hey+ App ist bisher nur auf Chinesisch verfügbar. Zum Glück gibt es schon jetzt zumindest eine inoffizielle englische Version (zum Download). Solltet ihr es jetzt geschafft haben euch in der App mit chinesischer Nummer anzumelden, geht ihr folgendermaßen vor, um das Hey+ Band auch auf Englisch zu stellen:
- Ladet die Dateien „0“ und „1„ auf euer Handy herunter.
- Öffnet die englische Hey Plus Anwendung.
- Geht zu „Settings“ -> „Firmware-Version“. Dort sollte ein Update verfügbar sein.
- Schaltet Bluetooth aus.
- Startet das Update: Dateien werden heruntergeladen, und ihr erhaltet eine Fehlermeldung mit den Schaltflächen „Cancel“ und „Retry“.
- Öffnet den Dateimanager auf eurem Smartphone.
- Löscht die Dateien 1 und 0 im Ordner „Interner Speicher -> Android -> data -> com.ryeex.groot -> cache -> firmware -> *SmartBand ID* -> *Firmware-Version*.
- Kopiert die benutzerdefinierte Firmware (Datei „1“) und die benutzerdefinierten Resources (Datei „0“) aus eurem Download Ordner in den Firmware Ordner (in dem ihr die anderen Dateien gerade gelöscht habt).
- Schaltet Bluetooth wieder ein.
- Kehrt zur Hey Plus Anwendung zurück und tippt auf die Schaltfläche „Retry“ sobald ihr wieder verbunden seid.
- Wartet, das Flashen dauert ca. 5 Minuten. Nach dem Flashen wird das Hey+ Band neu gestartet.
Solltet ihr schon auf der neusten Firmware Version (gerade 1.7.19) sein, steht in der App kein Update zur Verfügung. Dann könnt ihr die spezielle Hey+ Flash App benutzen und dann die Schritte ganz normal durchgehen. Wenn ihr Hey Plus – Flash verwendet, wird die Anwendung nach dem Flashen allerdings „Failed“ anzeigen. Tippt dann einfach auf „Cancel“, das Band wurde trotzdem aktualisiert.
Hey+ Fitness Tracker – Xiaomi oder nicht?
Xiaomi tritt auch bei dem Hey+ Fitness Tracker nicht direkt als Hersteller, sondern eher als Vertrieb in Erscheinung. RYEEX Technology ist der offizielle Hersteller, das Hey+ ist aber mit diversen Xiaomi Diensten und Geräten kompatibel. Der CEO von RYEEX war zudem bis 2017 Leiter der Abteilung „Forschung & Entwicklung“ bei Xiaomi, wodurch die enge Verknüpfung beider Unternehmen gegeben ist.
Also indirekt ist Xiaomi auch bei diesem Produkt beteiligt, jedoch nicht als direkter Hersteller wie beispielsweise bei den Mi Bändern oder Smartphones. Da es sich bei Youpin aber um Xiaomis Plattform handelt und die Kooperation mit Mijia (Mi Home) besteht, taucht Xiaomi im Artikel stellenweise als Referenz auf.
Ein Mi Band 2 mit Farbdisplay?
Das Hey+ reiht sich optisch nahtlos in die Mi Band-Serie ein. Das Kapseldesign wird beibehalten, der eigentliche Fitness Tracker kann aus dem Silikonband genommen werden, sitzt allerdings nochmal fester, wenn man möchte. Dabei erinnert uns der eigentliche Tracker tatsächlich etwas mehr an das Mi Band 2 als an das Mi Band 3, was an der flachen Bauweise liegt. Das Glas des Trackers steht beim Hey+ nämlich nicht so über wie beim Mi Band 3, sondern schmiegt sich glatt an das Band an. Auch die Form und das Materialgefühl des Silikonbands und den Verschluss hat man 1:1 vom 3er übernommen.
Der große Unterschied liegt im verwendeten Display, denn das fällt bei dem Hey+ noch einmal etwas größer aus. Der Tracker ist mit einem 0,95 Zoll AMOLED Display ausgestattet. Das Mi Band 3 arbeitet mit einem 0,78 Zoll Bildschirm. Die Auflösung ist ebenfalls etwas höher und beträgt nun 240 x 120 Pixel. Dabei ist es aber besonders interessant, dass das Hey+ auf ein Farbdisplay setzt. Das haben wir bei den Mi Bändern bis jetzt noch nicht gehabt. In dieser Preisklasse kennen wir das bisher nur von der Amazfit Cor und dem Honor Band 4.
Das Display ist allerdings nicht nur größer, höher aufgelöst und farbig, sondern auch noch heller (3 Stufen möglich) und ist natürlich auch ein Touchscreen. Die Bedienung erfolgt übers Wischen nach oben und unten sowie dem Tippen auf einzelne Nachrichten oder Symbole. Immer einen Schritt zurückgeht man mit dem leuchtenden kapazitiven Button unter dem Bildschirm. Betätigt man diesen vibriert der Tracker kurz, was man aber auch deaktivieren kann.
Mir hat die mittlere Helligkeitsstufe vollkommen gereicht und ich konnte Nachrichten auch im Freien gut ablesen. Es könnte aber natürlich sein, dass man die Helligkeit bei starkem Sonnenlicht im Sommer dann doch hoch stellen muss.
Gleiche Laufzeit trotz größerem Display?
Das größere Display stellt natürlich die Frage nach der Akkulaufzeit. Nachdem das Mi Band 2 ein kleiner Marathonläufer war, muss man sich bei dem Mi Band 3 mit etwas weniger Akkulaufzeit (ca. 8 Tage bei meiner Nutzung) zufriedengeben. Der neue Fitnesstracker arbeitet mit einem 120 mAh Akku (vs. 110 mAh beim Mi Band 3), soll aber trotz größerem Bildschirm die gleiche Akkulaufzeit bieten. Angepeilt ist hier ein Wert von 18 Tagen, was aber wie immer nur machbar ist, wenn man auf viele Funktionen verzichtet. Ich komme mit aktivierten Benachrichtigungen (WhatsApp etc.), Vibration, Wecker, Schlaftracking, Pulsmessung (alle 5 Minuten) Aktivitätserinnerung und zweimal Laufen pro Woche bei mittlerer Helligkeit auf 10 bis 11 Tage.
Eure Laufzeit hängt natürlich stark von der individuellen Benutzung ab, insgesamt sind 10 Tage bei meiner Nutzung aber schon ein guter Wert. Das Aufladen, wenn der Tracker wirklich komplett leer ist, dauert mit dem mitgelieferten Ladeadapter ca. 1 Stunde und 45 Minuten. Dafür muss der Tracker immerhin nicht mehr aus dem Band genommen werden.
Xiaomi Mijia Hey+ mit NFC
Die NFC-Version des Mi Band 3 ist für Deutschland aktuell noch nicht zu gebrauchen, daher war ich auch beim Hey+ nicht allzu optimistisch. Allerdings kann die NFC Funktion beim Hey+ nicht nur für Bus- bzw. Bahn-Karten (in China) benutzt werden, sondern auch als „Türkarte„. Habt ihr also auf der Arbeit oder zu Hause eine Tür, welche ihr mit einem NFC-Tag öffnet, könnt ihr das jetzt mit Hey+! Generell könnt ihr mehrere NFC-Tags im Band einspeichern, welche für alles Mögliche benutzt werden können. In der App könnt ihr dann auch eine Standardkarte einstellen, welche das Band simulieren soll. Google Pay oder das Einspeichern von kontaktlosen Kredit-/EC-Karten funktioniert allerdings nicht.
Die Hey+ App
Als Haupt-App greift man nicht auf die bekannte Mi Fit-App zurück, sondern bietet die eigene Hey+ App an. Abgesehen davon, dass man sich den Zugang zu dieser wie oben beschrieben erst erarbeiten muss, steht der übliche Funktionsumfang zur Verfügung. Darunter Lauftracking, Pulsmessung, Schrittzähler und ein integrierter Wecker sowie die beliebte Benachrichtigungsfunktion (auch bei Anrufen). Diese ist gerade wegen des größeren Farbdisplays noch einmal etwas besser ausgefallen als bei dem Mi Band 3.
Neben diesen Standard-Funktionen kann man in der App auch den Hintergrund und die Watchfaces des Hey+ ändern. Neben den sechs vorinstallierten Hintergründen könnt ihr auch persönliche Bilder als Background setzen und dann noch aus drei verschieden Uhr-Stilen wählen. Ich habe jetzt einfach mal das China-Gadgets Logo genommen. Es empfiehlt sich natürlich ein Bild ohne bzw. mit schwarzem Hintergrund zu nehmen, um etwas Energie zu sparen.
Man kann das Hey+ auch mit der Mi Home App verbinden (Server auf Festland-China stellen & BLE Gateway benötigt) und dann Automatisierungen einstellen, welche vom Band gestartet werden können. Diese Funktion konnten wir leider noch nicht testen, das Hey+ Band wird aber zumindest schon mal von der Mi Home App gefunden.
Ein Fitness-Tracker mit schlechtem Tracking?
Wie schon das Honor Band 4 versagt auch das Hey+ in der wichtigsten Disziplin eines Fitness-Trackers – dem Fitness-Tracking. Aktuell hat man auf dem Band die Wahl zwischen „Laufen“ und „Laufband“. In der App gibt es auch noch ein „Freies Training“, jedoch keine Möglichkeit dies zu starten. Startet man das normale Laufen vom Band und hat das Handy dabei verbunden, wird über das Handy auch mit GPS getrackt.
Allerdings sollte das Tracking natürlich auch ohne GPS funktionieren. Daher habe ich Bluetooth deaktiviert und bin mit Handy (GPS-Kontrolle) in der Hand, Mi Band 3 am rechten und Hey+ am linken Arm losgelaufen. Laut GPS Tracking bin ich 6,98 Kilometer gelaufen. Das Mi Band 3 kommt auf 7,3 km, das Hey+ allerdings auf absolut falsche 4,3 km. Damit unterschlägt das Hey+ ganze 2,68 Kilometer, was für einen Fitness-Tracker nicht vertretbar ist. Ich hoffe, dass das Tracking mit einem der vielen Updates, die das Hey+ aktuell bekommt (schon 4 Stück in 14 Tagen), noch drastisch verbessert wird. Aktuell muss man aber immer das Handy mit GPS dabei haben, um das Laufen verlässlich zu tracken.
Fazit: Zu vielen Hürden
Das Hey+ war so vielversprechend und hörte sich auf dem Papier auch besser als das Mi Band 3 an. Das größere, schärfere und vor allem hellere Farbdisplay ist ein echter Mehrwert, genauso wie das integrierte NFC, welches dank Tag-Funktionalität wirklich nützlich ist. Auch die Akkulaufzeit weiß zu überzeugen und das etwas schlichtere Design dürfte all jene ansprechen, die sich das Design des Mi Band 2 zurückgewünscht haben.
Allerdings muss man, um das Hey+ überhaupt nutzen zu können, erstmal an eine chinesische Handynummer kommen und dann noch eine inoffizielle Firmware flashen, welche auch „nur“ auf Englisch ist. Und hat man all diese Hürden dann genommen, hat man nur ein gutes Smartband. Denn aufgrund der fehlenden Sportmodi und des schlechten Lauftrackings ist das Hey+ (noch) kein guter Fitness-Tracker.
Sobald die App auch mit deutscher Handynummer funktioniert und das Tracking verbessert wird, könnte das Mi Band 3 überholt werden. Aktuell läuft das Hey+ aber noch ein paar Kilometer hinterher.
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