Leagoo S10: Flagship für unter $300? Zu schön um wahr zu sein
Es gibt Hersteller, die konstant gute Qualität abliefern, es gibt die Hersteller, die uns ab und an überraschen und es gibt die Smartphone-Hersteller, die man getrost ignorieren kann. Wozu gehört Leagoo? Richtig, zu letzterem. Das soll sich aber bald ändern, schließlich soll das neue Leagoo S10 der direkte Konkurrent für das Xiaomi Mi 8 und Vivo werden. Ob das klappt? Spoiler: nein!
Die Smartphones von Leagoo haben fairerweise in unseren Tests nicht immer unbedingt schlecht abgeschnitten (Leagoo T5 Test). Aber zuletzt haben sie sich mit einer Meldung über vorinstallierte Malware auch ihre restliche Käuferschaft versaut.
Leagoo S10 mit Fingerabdrucksensor im Display
Dass Leagoo nicht gerade vor Innovationen strotzt, macht schon der erste Blick auf das Leagoo S10 deutlich. Das direkte Vorbild kommt selbst aus China, das Huawei P20 Pro hat den Entwicklern von Leagoo wohl Modell gestanden. Markant ist dabei natürlich die Notch am oberen Bildschirmrand, die dem 6,21 Zoll Display etwas Bildschirmfläche klaut. Leagoo setzt dabei überraschenderweise sogar wohl auf ein AMOLED-Panel, wie bei dem Xiaomi Mi 8. Die Auflösung wird bisher als Full HD+ bezeichnet, das sollte bei einer solchen Diagonale aber auch zu erwarten sein.
Die Sensation ist aber der Fingerabdrucksensor IM Display – jap, Samsung bekommt es noch nicht hin, aber Leagoo! Im Beweisvideo kann man augenscheinlich sogar sehen, dass das nicht einmal eine Sekunde dauert. Leider ist nicht wirklich erkennbar ob es sich dabei um das Leagoo S10 handelt oder um ein x-beliebiges Smartphone – es bleibt also abzuwarten.
Auf der Rückseite haben wir wieder die mittlerweile populären Twilight Farben, die je nach Sonneneinstrahlung ihr Farbe variieren. Den Effekt kennen wir vom besagten Huawei P20, aber auch von dem Honor 10, wo uns diese Farbe gut gefallen hat. Auf der Rückseite finden wir sonst nur eine Dual Kamera, bestehend aus einem 20 Megapixel und 5 Megapixel Sony Sensor.
Welche CPU soll es sein?
Als der Name des Leagoo S10 erstmalig fiel, hatte man sich als Hersteller noch nicht auf einen Prozessor geeinigt. An dieser Stelle möchte ich zitieren: „Right now, Qualcomm’s Snapdragon 710 or Snapdragon 680 are two different options, along with either the MediaTek Helio P60 or Helio P70.“ Interessant ist erst einmal, dass der Snapdragon 680 (noch) nicht existiert. Aber zweitens ist es natürlich die schlechteste CPU aus allen vier Möglichkeiten geworden, was auch sonst. Fairerweise muss man festhalten, dass der MediaTek Helio P60 per se kein schlechter Prozessor ist und zum Beispiel auch im UMIDIGI Z2 Pro zum Einsatz kommt.
Der Speicher fällt mit 6 GB Arbeitsspeicher und 64 GB internem Speicher natürlich ziemlich durchschnittlich aus. Für so ein „Flagship“ fällt der Akku mit 4050 Milliamperestunden relativ groß aus, das haben wir zuletzt bei dem Pocophone F1 gesehen. Der Akku soll auf zwei verschiedene Arten und Weisen geladen werden können: kabelgebunden und kabellos. Mit 18W Ladeleistung entspräche das dem Quick Charge 3.0 Standard, wird aber wegen dem MediaTek Chip Fast Charging genannt. Das S10 kann man aber anscheinend auch kabellos laden. Wie schnell das vonstatten geht, ist bis jetzt nicht bekannt.
Zu schön um wahr zu sein
Auch wenn die Specs soweit relativ feststehen, hat der Hersteller das Leagoo S10 bisher noch nicht produziert. Erst einmal muss das Smartphone per Indiegogo Crowdfunding-Kampagne finanziert werden. Und wir können euch nur davon abraten, auch nur einen Cent in dieses Smartphone zu investieren. Der anvisierte Preis von $300 ist dazu lächerlich und in keinster Weise realistisch. Auch wenn sich das eigentlich alles recht gut anhört, ist das einfach zu schön um wahr zu sein.
Falls, aus unerklärlichen Gründen, das Leagoo S10 in dieser Konstellation zustande kommt, sind wir natürlich mehr als bereit das Ding zu testen und unsere Meinung zu revidieren. Aber unter diesen Umständen, glauben wir nicht, dass das Leagoo S10 jemals so erscheint.
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