PUPPYOO WP536 Akkustaubsauger für 86,50€ im Test
PUPPYOO ist wohl einer der kuriosesten Namen für einen Technik-Hersteller, eine chinesische Bedeutung dafür gibt es auch nicht. Dafür bringt das Unternehmen aber seit geraumer Zeit Gadgets auf den Markt, die uns die Arbeit im Haushalt erleichtern sollen, etwa Saugroboter. Bislang hat uns die Marke nicht wirklich überzeugen können: Der Preis ist meistens sehr gut, die Qualität dann aber eher mau. Wir haben beim PUPPYOO WP536 Akkustaubsauger genauer hingesehen und ihn getestet.
- Puppyoo WP536 Akkustaubsauger
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Inhalt
Technische Daten
Um einen Vergleich zu ziehen, lässt sich der WP536 anhand der technischen Daten am besten mit dem Dibea ST1601 und dem Dibea C17 vergleichen.
PUPPYOO WP536 | Dibea C17 | Dibea ST1601 | |
Saugkraft | 6300 pa/4000 pa (je nach Saugstufe) | 7000 pa/4000 pa (je nach Saugstufe) | 7000 pa/4000 pa (je nach Saugstufe) |
Lautstärke | 79 dB | 75 dB | 68 dB |
Akku/Ladezeit | 2200 mAh/ 4-5 h | 2200 mAh/ 4 h | 2200 mAh/ 5 h |
Saugstufen | zwei | zwei | zwei |
Akkulaufzeit | 35 Min. | 20-40 Min. | 25-40 Min. |
Gewicht | 2,5 kg | 3,2 kg | 1,35 kg |
Staubkammer | 0,5 l | 0,35 l | 0,3 l |
Wie ihr hier schon aus der Tabelle herauslesen könnt, gibt es außer der Staubkammer nicht wirklich etwas, was für den Puppyoo im Vergleich spricht.
Lieferumfang
Im Paket findet sich das übliche Inventar, das man auch von anderen Modellen schon kennt. Als da wäre:
- 0,5 l große Staubkammer (durchschnittliche Größe)
- Staubsaugerrohr
- Bodendüse
- Aufsatz mit Bürsten
- schmales Einzugsrohr
- Ladekabel mit EU-Stecker (keine Ladestation)
- Wandhalterung
- Bedienungsanleitung auf Englisch
Persönlich gefällt mir hier die Wandhalterung im Lieferumfang, ohne diese müsste der Staubsauger entweder irgendwo angelehnt oder auf dem Boden platziert werden. Störend: Beim Öffnen des Pakets wehte mir eine ordentliche Plastik-Brise entgegen. Dieser Geruch ist selbst nach einwöchiger Testphase noch nicht perdu, damit kann man gleich erste Rückschlüsse auf die Qualität der Einzelteile ziehen. Dazu jetzt mehr.
Design und Verarbeitung
Zunächst mal die positiven Aspekte: Die Maße 120 x 23 x 21 cm sind für uns Europäer bei einem Akkustaubsauger fast optimal, mit einer Höhe von 1,20 m müssen sich die meisten Menschen hierzulande nicht bücken und schonen so den Rücken. Die Einzelteile lassen sich einfach und schnell zusammensetzen, in etwa wie bei den Dibea-Modellen. Dazu steckt man sie über Klickverschlüsse einfach zusammen. Das Gewicht im komplett zusammengesetzten Zustand beträgt noch tragbare (Wortwitz) 2,5 kg.
Was aber gar nicht geht, ist das verwendete Material. Uns soll das Saugen erleichtert werden, mit einem Akkustaubsauger kann man daran sogar Freude finden und Spaß haben. Es macht aber nur Spaß, wenn das, was man bei der Hausarbeit in den Händen hält, sich auch gut anfühlt. Und das ist beim PUPPYOO WP536 nicht gegeben: Verarbeitung naja, Qualität des verwendeten Kunststoffes schwach bis sehr schwach.
Dibea gelingt es doch auch, zu niedrigen Preisen besseres Material zu verwenden. Warum nicht auch Puppyoo? Auch ein Handgriff am Saugrohr würde in Sachen Handhabung weiterhelfen. Alles etwas schwach überdacht, etwas lieblos, leichtfertig Punkte verschenkt. Schade. Das Design ist auch wirklich fragwürdig, schick ist was anderes.
Immerhin ist der Akku austauschbar. Im Lieferumfang findet sich keine separate Ladestation, entsprechend wird der Akku des Saugers direkt über das Ladekabel aufgeladen. Das Fehlen einer Ladestation finde ich nicht besonders schlimm, das ist eines der Dinge, an denen man ruhig sparen kann wenn das den Gesamtpreis runtersetzt.
Außerdem haben wir ein CE-Kennzeichen auf dem Sauger, dem Akku und dem Ladekabel.
Performance und Handling des PUPPYOO WP536
Der Puppyoo lässt sich sowohl als beutelloser Staubsauger ohne Kabel nutzen, als auch als Handsauger einsetzen. Dazu muss man nur das Saugrohr abnehmen und – je nachdem wo und was man saugen möchte – den Aufsatz wechseln.
Als Akkustaubsauger macht der WP536 einen deutlich besseren Eindruck als mit dem langen Saugrohr samt Standard-Aufsatz mit Einzugshaube. Wenn man schnell etwas wegsaugen möchte, eignen sich Akkustaubsauger sehr gut (weil kein Kabel), als Handsauger können kleinere Missgeschicke (was fallen gelassen etc.) schnell beseitigt werden.
Mithilfe des langen Saugrohrs und dem Aufsatz mit dem schmalen Saugrohr (links im Bild) lassen sich Spinnweben an der Decke richtig gut entfernen. Allgemein kommt man damit besser in Ecken als mit dem standardmäßigen Aufsatz. Der standardmäßige Aufsatz (Mitte oben) eignet sich für Hartböden am meisten, aber weniger für Teppiche. Mit dem Aufsatz mit Bürsten (rechts im Bild oben) lassen sich festsitzende Flusen im Teppich mit den Bürsten lockern und somit leichter einzusaugen.
Saugkraft und Betriebslautstärke
Die Betriebslautstärke liegt bei 79 dB, was im Bereich der Staubsauger viel zu hoch ist. Dies kommt definitiv nicht von der Saugkraft von 6000 pa auf der höchsten Saugstufe, sondern liegt einfach an schwacher Verarbeitung. Hohe Lautstärke zeugt nunmal nicht immer von hoher Saugkraft. Die niedrigere Saugstufe erreicht bei der Schallpegelmessung wenigstens nur einen Wert von 70 dB, was für eine Saugkraft unter 4000 pa aber auch schon eine Ansage ist.
Die Saugstärke lässt sich über den Knopf am Griff des Saugers verstellen. Auf der höheren Saugstufe lassen sich Hartböden noch von geringen Anhäufungen von Dreck entfernen, auf Teppichen oder gekachelten Böden wird es dagegen schwer. Das hängt nicht nur mit der nicht ausreichenden Saugkraft zusammen (größere Dreckpartikel verlassen das Saugrohr auch gerne mal wieder), sondern auch von der Handhabung her.
Aus meiner Sicht gibt es wenig Gründe (außer man möchte Akku sparen), die niedrige Saugstufe zu nutzen. Ansonsten geht einem bei einer normalen Bodenreinigung besonders in den Ecken einfach zuviel Staub und Dreck flöten. Arbeitet man mit dieser geringeren Saugkraft, liegt die mögliche Arbeitszeit bei 35 Minuten, auf der höchsten Saugstufe sogar nur bei 10-15 Minuten (je nach Intensität der Nutzung).
Damit der Akku vollständig aufgeladen ist, muss dieser erstmal knapp 5 h an der Steckdose verbringen. Einzige halbwegs vertretbare Lösung: Durch den austauschbaren Akku bei größeren Räumlichkeiten zwei Akkus hintereinander einsetzen.
Die Staubkammer
Pfiffiger als vieles, was einem in der Testphase des Saugers aufstößt, ist die 0,5 l große Staubkammer. Das Leeren funktioniert sogar noch leichter als etwa bei den Dibea-Modellen: Durch einen Druck auf eine Taste direkt am Griff des Handsaugers öffnet sich die Klappe auf der Staubkammer und gibt den gesammelten Schmutz frei. Jetzt muss man nur noch drauf achten, dass man diesen Move über dem Mülleimer vollführt. 😉 Da man nicht direkt mit dem Staub in Kontakt treten möchte, ist das wirklich gut gelöst.
Durch das recht große Fassungsvermögen der Kammer muss man diese nur in Einzelfällen während eines Saugvorgangs leeren. Das ist natürlich abhängig von Wohnungsgröße und Nutzungsintensität. Im Normalfall reicht diese Größe der Kammer aber für die meisten Räumlichkeiten aus.
Fazit: PUPPYOO WP536 Akkustaubsauger kaufen?
Nein. Der neue Jimmy JY51 bringt einen extra Milbenaufsatz mit, der Roidmi F8 sogar eine App-Steuerung und LED-Leuchten. Was bringt der PUPPYOO WP356 mit? Eigentlich nichts. Die Staubkammer ist recht cool und schön groß, ansonsten handelt es sich hierbei um ein Budget-Modell ohne Highlights. Natürlich lässt sich der Akkustaubsauger im Haushalt einsetzen und der Boden wird auch sauberer. Glücklich wird man mit der Performance aber nicht, gerade weil es viele Modelle zum gleichen Preis mit besserer Verarbeitung und mehr Funktionen gibt.
Es ist also nicht wirklich so wie in diesem Werbevideo von GearBest (wer hätte es gedacht):
Sondern eher so:
Naja, ganz so schlimm ist es nicht, der Staubsauger lässt sich schon verwenden, wenn man ihn sowieso schon zuhause hat. Extra kaufen würde ich ihn aber nicht. Hier trifft das Sprichwort „Wer billig kauft, kauft zweimal“, definitiv zu. Staub vom Hartboden einsaugen ja, alles andere nicht. Greift lieber zum 10€ teureren Dibea D18 oder – wenn es noch besser sein darf – zum Roidmi F8. Da macht man nichts falsch für sein Geld.
- Preis
- Staubkammer groß, leicht und allergikerfreundlich
- Design und Verarbeitung schwach
- Performance auf Hartböden in Ordnung, alles andere nicht
- sehr hohe Betriebslautstärke
- lange Ladezeit
- nur die höchste Saugstufe macht Sinn
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