Im Test: The ONE Smart Keyboard ‚Light‘ – Ohne Lehrer Klavierspiel lernen?
Ich konnte mich schon immer von den wunderschönen und beruhigenden Klängen eines Klaviers begeistern lassen. Hand selbst anlegen konnte ich bis dato noch nicht. Grund dafür sind neben der fehlenden Zeit auch die teilweise hohen Kosten für die Musikstunden und das Equipment. Doch mit dem The ONE Smart Keyboard ‚Light‘ soll es nun möglich sein, einfach Klavier spielen zu lernen – und das ganz ohne Musiklehrer.
Kann das smarte Keyboard einhalten, was es verspricht? Im Test erfahrt ihr, ob ich Dank des Keyboards das Zeug zum Mozart der Neuzeit habe oder ob es sich doch nur um eine kleine Spielerei für zwischendurch handelt.
Modell | The ONE Smart ‚Light‘ |
Lautsprecher | 2 x 10 Watt |
Anschlüsse | USB, AUX In & Out, Mikrofon, Pedal |
Extras | Anschlagdynamik, Sustain-Funktion, 20 verfügbare Musikinstrumente |
Besonderheiten | Zwei Lernapps verfügbar, LEDs in den Tasten |
Das The ONE Smart Keyboard ‚Light‘ ist für sich allein gestellt nur ein ganz normales Musikinstrument. Das was es „smart“macht, ist die dazugehörige App. Damit soll es vor allem Anfängern die Möglichkeit bieten ganz ohne den Besuch einer Musikschule oder einem Musiklehrer den Weg in die Welt der Pianisten zu eröffnen. Doch bevor die App unter die Lupe genommen wird, schauen wir uns erstmal die Hardware an.
Inhalt
Lieferumfang
Im Lieferumfang des smarten Gadgets ist nicht wirklich viel enthalten. Neben dem Keyboard sind einige Anschlusskabel mit dabei.
Im Lieferumfang befindet sich:
- Bedienungsanleitung
- China-Netzkabel
- 3 x Typ B USB-Kabel
- Micro-USB
- USB-C
- Lightning
Die beiliegende Bedienungsanleitung ist leider nur auf Chinesisch. Wer der Sprache nicht mächtig ist, sollte daher auf die Englische ausweichen, die auf der offiziellen Website als PDF-Datei angeboten wird.
Design und Funktionen
Das Keyboard wiegt circa 5 kg und kommt in einem schlichten weißen Design. Mit 61 Tasten kommt das Keyboard auf eine Abmessung von 91 x 33 x 10 cm. Für die Klangwiedergabe sorgen zwei Lautsprecher, die sich links und rechts neben dem Control-Panel befinden. Das Panel selbst befindet sich unter einer Klappe, die aufgeklappt als Ständer für das Smartphone bzw. Tablet und für Notenblättern dient.
Am Control-Panel befinden sich drei Tasten und ein Regler, mit dem alles Notwendige möglich ist. Während der Regler für die Lautstärkeregelung gedacht ist, sind die anderen für das Sustain- und die Klangauswahl zuständig. Der obligatorische Ein- und Ausschalter befindet sich auch dort.
Die Klaviertasten verfügen zudem über eine Anschlagdynamik. Diese kontrolliert die Lautstärke des gespielten Tones und somit ist es möglich, je nach stärke des Tastendrucks, lautere oder leisere Töne zu spielen. Das Besondere an den Tasten sind die sich darunter befindenden roten LEDs. Diese kommen aber erst im Zusammenspiel mit einer der beiden dazugehörigen Apps zum Tragen.
Auf der Rückseite des Keyboards findet man neben dem Netzanschluss weitere Eingänge für Mikrofon, AUX In/Out, USB Typ B und Pedal (nicht im Lieferumfang enthalten). Der Kopfhörereingang befindet sich auf der Vorderseite. Auf der Unterseite gibt es zudem noch die Möglichkeit das Keyboard mit sechs AA-Batterien zu versorgen. Damit kann man auch unterwegs, ohne Netzanschluss, das China-Gadget nutzen.
Ich bin vom schlichten Design des Keyboards sehr angetan und vor allem in Weiß sieht das Keyboard sehr edel aus. Die wenigen Funktionstasten lassen sich mit der Klappe verdecken, sodass es dem Klavierfeeling viel näher kommt, weil man dann quasi nur die Klaviertasten vor sich hat. Auf Grund des geringen Gewichtes lässt es sich auch leicht hin und her transportieren. Einzig der Ein-und Ausschalter ist wackelig und fühlt sich etwas billig an.
Gute Klangqualität mit ein paar Schwächen
Die zwei Lautsprecher liefern mit je 10 Watt eine entsprechende Soundqualität ab. Die Power reicht aus, um die Klänge der circa 20 verfügbaren Musikinstrumente in guter Qualität wiederzugeben. Ich habe nur sehr minimal ein blechernes Geräusch gehört, was aber meckern auf sehr hohem Niveau ist.
Die Klangqualität über die Kopfhörer ist eigentlich auch ganz solide. Die Betonung liegt hierbei aber auf „eigentlich“. Man hört bei angeschlossenen Kopfhörern zwar klar und deutlich die Töne, aber diese werden durch ein ständiges Rauschen im Hintergrund begleitet. Sobald man mal nicht fleißig auf die Tasten hämmert, ist das Rauschen dann noch präsenter. Das Problem trat auch bei anderen Kopfhörern auf, sodass es definitiv nicht an den genutzten Kopfhörern liegt.
Summa summarum kommt es natürlich nicht an die Klangqualität eines echten Klaviers ran, aber für ein elektrisches Keyboard in dieser Preisklasse ist der Sound schon gut. Auch die Anschlagdynamik erfüllte seine Funktion. Je nach Härte meines Tastendrucks war der Ton entweder leiser oder lauter.
Die Apps
Kommen wir nun zum eigentlichen Herzstück des The ONE-Keyboards. Die App bzw. Apps. Für das smarte Keyboard sind zwei Apps via Google Play– und Apple-Store kostenlos erhältlich. Eine App ist an Erwachsene gerichtet und die andere soll die jungen Sprösslinge ansprechen. Während die an Erwachsene gerichtete App leicht im Google Play Store auffindbar war, konnte ich die Kindergerechte-App leider nicht finden. Glücklicherweise befindet sich in der Gebrauchsanleitung ein QR-Code, worüber man die App herunterladen kann. Über den Apple-Store gabs keine Probleme. Beide Apps waren auffindbar.
The ONE Smart Piano-App
Um die App zu benutzen, muss man sich einmalig registrieren. Nach der Registrierung landet man im Hauptmenü, worüber man sich als erfahrener Klavierspieler direkt an die Musikstücke mit Klaviernoten trauen kann. Oder man macht einen Crash-Kurs indem man einige Stücke mit Unterstützung der App spielen kann. Dabei läuft das Musikstück erst weiter, wenn man die entsprechende Taste gedrückt hat. Im „Games“-Segment läuft es ähnlich ab, nur dass das Stück nicht pausiert.
Des Weiteren bietet die Applikation Tutorials in Form von Videos, die den Start in die Welt des Klavierspielens erleichtern sollen, angefangen von der richtigen Sitz- und Handposition. Einige Videos werden vom chinesischen Pianisten Lang Lang moderiert. Zusätzlich dazu gibt es noch über 100 weitere Tutorialvideos von extern, die in einer eher schlechten als rechten Videoqualität sind.
Die App bietet definitiv viel Umfang hinsichtlich der Tutorials, vor allem die speziell für die App aufgenommenen Videos finde ich sehr hilfreich. Sobald man sich mit Notenblättern auseinandersetzten kann, muss man allerdings für viele der Musikstücke zusätzlich draufzahlen. Allerdings kann man, wenn man bereits ein gutes Erfahrungslevel aufweist, einfach über YouTube oder von anderen offiziellen Quellen die entsprechenden Notenblätter besorgen.
The ONE: One Pianist-App
Für die speziell an Kinder gerichtete App muss man sich ebenfalls registrieren. Wenn man sich aber bereits für die The ONE-Smart Piano-App registriert hat, ist eine erneute Registrierung nicht nötig.
Man bemerkt bereits sofort im Hauptmenü, dass es an Kinder gerichtet ist. Die Lernstunden sind in Level aufgeteilt, in denen hier die zuvor genannten Tutorialvideos auch genutzt werden. Zusätzlich dazu gibt es kleine Minispiele, mithilfe denen man die Noten besser Lernen soll. Dabei ist jeder Note ein kleines „Monsterchen“ zugeteilt, um es besser Einprägbar zu machen.
Tatsächlich finde ich die „Kinder-App“ angenehmer und hilfreicher als die andere. Man kann sich die Tasten bzw. Noten Dank der Visualisierung in Form von Monstern besser merken. Allerdings wird die immerwährende Hintergrundmusik auf Dauer nervig und stört auch beim Spielen, aber man kann es glücklicherweise in den Einstellungen ausschalten.
Gutes Zusammenspiel von App und Keyboard?
In den Apps wird suggeriert, dass man auch per Bluetooth sich mit dem Keyboard verbinden kann. Leider hat es bei meinem Test nicht geklappt. Die App hat einfach mein Keyboard nicht gefunden. Ein Verbindungsaufbau über USB-Kabel funktioniert wie erwartet gut.
Hinsichtlich der LED-Funktion lässt sich nicht viel sagen. Die LEDs leuchten auf Anhieb synchron zu der auf dem Smartphone bzw. Tablet angezeigten Noten. Falls es doch nicht klappen sollte, kann man zur Not in den Einstellungen kalibrieren.
Die leuchtenden Tasten stellten sich im Test leider als überflüssig dar: Sie sind zwar ein nettes Feature, allerdings ist es meines Erachtens nach in der Praxis kaum möglich gleichzeitig auf das Smartphone bzw. Tablet und auf das Leuchten zu achten. Man merkt erst zu spät, welche Taste aufgeleuchtet ist. In sehr hellen Räumen erkennt man zudem das rote Leuchten kaum, sodass sich das Ganze noch schwieriger gestaltet.
Fazit
Bin ich nun ein Mozart der Neuzeit? Definitiv nicht. Ich persönlich finde, dass das Keyboard samt App eine nette Spielerei für zwischendurch ist. Die Apps bieten wirklich viel Umfang an Tutorials, sodass der Start sehr erleichtert wird. Man sollte sich aber vom Ausmaß und der Tatsache, dass diese nur in Englisch sind, nicht abschrecken lassen. Das Feedback in Form von erreichten Punkten und Anzahl der getroffenen Noten ist zwar nett, aber an das richtige Feedback eines Musiklehrers kommt es nicht heran.
Natürlich gibt es teilweise auch etwas günstigere Keyboards mit ähnlichen Features (Anschlagdynamik etc.), aber das, was das The ONE zu etwas Besonderem macht, sind die Lernapps. Wer also schon immer mal erste Schritte in die Welt der Pianisten wagen wollte und über die kleinen Schwächen des Keyboards hinweg schauen kann, könnte mit dem The ONE Smart Keyboard ‚Light‘ zufrieden werden.
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