TicWatch E2 Smartwatch mit Wear OS für 113,49€
Der Name Mobvoi kommt den meisten von euch sicherlich nicht bekannt vor, TicWatch könnte man aber schon einmal gehört haben. Zuletzt haben sie mit den Ticpods sehr gute TWS In-Ears veröffentlicht, jetzt konzentrieren sie sich wieder auf Wearables. Auf der CES in Las Vegas wurden nun die TicWatch E2 und S2 Smartwatch vorgestellt.
- TicWatch E2
- TicWatch S2
Mittlerweile hat das Unternehmen einige Smartwatches im Portfolio. Die TicWatch 2 konnten wir bereits testen, sie hat auch viel gut gemacht, das eigene OS hat aber schnell seine Grenzen gefunden. Die TicWatch E hat nun endlich auch den Weg in unsere Redaktion gefunden (wird bereits fleißig getestet) und basiert auf WearOS, dem Smartwatch Betriebssystem von Google. Daran möchte man jetzt anknüpfen.
Inhalt
Technische Daten
Modell | TicWatch E2 | TicWatch S2 |
Display | 1,39 Zoll AMOLED, 400 x 400p | 1,39 Zoll AMOLED, 400 x 400p |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon Wear 2100 | Qualcomm Snapdragon Wear 2100 |
Akku | 415 mAh | 415 mAh |
Konnektivität | Bluetooth 4.2, WiFi 802.11 b/g/n, GPS, A-GPS | Bluetooth 4.2, WiFi 802.11 b/g/n, GPS, A-GPS |
Betriebssystem | Wear OS, Deutsch, kompatibel mit Android, iOS | Wear OS, Deutsch, kompatibel mit Android, iOS |
Features | Pulsmessung, Schrittzähler, Benachrichtigungen, Telefon, Nachrichten, Google Play Store, Google Maps, Musik Fernbedienung | Pulsmessung, Schrittzähler, Benachrichtigungen, Telefon, Nachrichten, Google Play Store, Google Maps, Musik Fernbedienung |
Abmessungen | 46,9 x 52,2 x 12,9 mm | 46,6 x 51,8 x 12,9 mm |
Nur optische Unterschiede
So viel sei gesagt, viele Unterschiede zwischen der TicWatch E2 und der TicWatch S2 gibt es nicht. Hauptsächlich äußern sich diese nämlich in der Optik. Das Zentrum der Aufmerksamkeit ist bei beiden Modellen identisch. Sowohl die E2 als auch die S2 sind mit einem 1,39 Zoll AMOLED Touchscreen ausgestattet, genau wie der Vorgänger.
Der Uhrenbody ist grundsätzlich ebenfalls gleich, aber die S2 (S steht für „Sport“) setzt noch ein paar mehr Akzente. Bei der S2 bekommen wir um das Ziffernblatt herum nämlich noch ein Tachymeter, worauf die E2 verzichtet. Außerdem ist die Funktionstaste an der rechten Seite bei der S2 rechteckig, bei der E2 rund. Auch die Silikonbänder unterscheiden sich, bei beiden handelt es sich aber um 22 mm Bänder, wodurch man sie theoretisch auch untereinander tauschen kann.
Interessant ist zudem, dass beide nach ATM 5 wassergeschützt sind. Das heißt, dass man damit durchaus duschen und schwimmen kann, Tauchgänge sollte man aber lieber nicht vornehmen. Beide Uhren bestehen aus einem Polycarbonat-Gehäuse.
Verarbeitung & Tragekomfort
Es ist leider fast unmöglich Kritikpunkte an der Verarbeitungsqualität der Smartwatches des Herstellers Mobvoi zu finden. Hier hat man inzwischen einiges an Expertise, was sich im anspruchsvollen und gut umgesetzten Design der Uhr äußert. Zwar handelt es sich nur um „Kunststoff“, dieser ist jedoch sehr präzise gefräst, so dass es nirgendwo unangenehme Kanten oder sonstige Fehler gibt. Lediglich der Druckpunkt der Funktionstaste ist für meinen Geschmack etwas zu weich, das ist jedoch sehr subjektiv.
Obwohl die Smartwatch für eine Armbanduhr für mein Empfinden etwas zu klobig ist, ist der Tragekomfort doch angenehm und sogar etwas angenehmer als bei dem Vorgänger. Nach der ersten Stunde des Tragens registriere ich die Uhr schon gar nicht mehr bewusst an meinem Arm. Trotzdem: Auch hier muss ich den Vergleich zu meiner geliebten Amazfit Bip ziehen, die für mich in puncto Tragekomfort fast unerreicht bleibt.
Starkes AMOLED Display
Dass Mobvoi seit jeher auf hochqualitative Displays setzt, haben wir schon damals im Test zur Ticwatch 2 gemerkt. Auch bei der Ticwatch E2 macht uns der AMOLED Bildschirm mit einem Durchmesser von 1,39 Zoll keinen Strich durch die Rechnung. Die Auflösung beträgt 400 mal 400 Pixel und ist damit relativ hoch. Die Farben sind sehr kräftig und schon bei niedrigster Helligkeitseinstellung gelingt die Benutzung problemlos. Lediglich wenn man bei starker Sonneneinstrahlung draußen ist, muss man vielleicht etwas hochregeln.
Aber nicht nur die Optik, auch die Funktionalität stimmt. Denn die Reaktionsempfindlichkeit ist ziemlich hoch, so dass das Navigieren durch das WearOS Spaß macht. Aber nicht nur das, auch die Präzision ist gut. Im Menü sind die einzelnen Menüpunkte nicht allzu groß, aber bisher hat die Ticwatch meine Klicks immer so interpretiert wie sie gedacht waren. Im seltenen Fall der Texteingabe per Tastatur gelingt auch das mit hoher Präzision.
Ein positiver Aspekt ist für mich auch die Möglichkeit des Always On-Displays. Da durch die AMOLED Technik jeder Pixel einzeln beleuchtet wird, lässt sich wie bei einigen Smartphones ein Always-On Modus aktivieren. Dadurch wird auf der Ticwatch E2 ein reduziertes Watchface angezeigt, das nur die wesentlichen Infos wie die Uhrzeit anzeigt, ganz ohne Farbe. Das ist stromsparender als das gesamte Panel zu beleuchten, bietet aber trotzdem die Uhrenfunktion.
Nun mit Snapdragon CPU
Rein technisch handelt es sich bei der TicWatch E2 und TicWatch S2 um ein und die selbe Uhr. Das Herzstück ist der Snapdragon Wear 2100 Prozessor, der auch in der TicWatch C2 und TicWatch Pro steckt. Schade ist, dass man noch nicht auf den brandneuen Snapdragon Wear 3100 Prozessor setzt. Das ist rein auf dem Papier eine deutliche Steigerung zum Vorgänger, wo noch ein MediaTek Dual Core die Arbeit verrichte. Anscheinend reicht der 2100 aber für den Anwendungsbereich der Smartwatch aus – sollte man meinen.
Denn so ganz rund läuft die Ticwatch E2 leider nicht. Die übliche Trägheit nach dem ersten Einrichten ist schnell überwunden, dann wirkt die Uhr auch erst einmal flott. Der Eindruck verflog aber relativ schnell, und zwar wenn man eigene Apps aus dem Play Store installiert. Ich habe nach mehreren Tagen Benutzung einfach das Gefühl, dass der Arbeitsspeicher, der wohl 512 MB beträgt, randvoll ist.
Auch wenn einer Smartwatch eigentlich nicht so aufwändige Prozesse abverlangt werden, ist die Performance einfach nicht flüssig. Beim Joggen habe ich gleichzeitig die Fitness App und Google Play Musik benutzt, was mir die Ticwatch E2 mit starken Verzögerungen und Ignorieren meiner Eingaben dankte. Interessant ist auch, dass selbst einfache Apps wie die Stoppuhr gut zwei Sekunden zum Öffnen brauchen. Das wird meinen Ansprüchen einer Smartwatch in dem Preissegment aktuell leider nicht gerecht!
Ich hoffe und gehe stark davon aus, dass das noch an der Betaphase liegt, in der wir uns als Tester wohl befinden. Das Betriebssystem muss besser an die Hardware angepasst werden und ich hoffe, dass Mobvoi da als Hersteller nach Veröffentlichungen Updates liefert, die die Performance verbessern.
Bessere Akkulaufzeit
Außerdem sind beide Uhren mit einem Akku mit 415 mAh Kapazität ausgestattet, die wohl für eine Benutzung von etwa 1,5 Tagen ausreichen sollte. Tatsächlich kann ich die Herstellerangabe nachvollziehen, auf die anderthalb Tage bin ich auch mit meiner Benutzung gekommen. Dabei ist die Displayhelligkeit bei mir auf der niedrigsten Einstellung, das Always-On Display aktiviert und mit Bluetooth-Verbindung zum Smartphone.
Beim Joggen gehen, Musik hören und aktiviertem GPS hat die Uhr ca. 20% verbraucht. Insgesamt kommt kommt es natürlich darauf an, wie sehr man das eingebaute GPS und den Pulsmesser nutzt. Zusammen gefasst lässt sich aber sagen, dass Mobvoi die Laufzeit im Gegensatz zum Vorgänger um gut einen halben Tag verbessert hat.
Smartwatches mit Wear OS
Die gerade angesprochene große Besonderheit der neuen TicWatches ist das Betriebssystem. Im Gegensatz zu vielen anderen China-Smartwatches, wie der Zeblaze Thor Pro, setzt TicWatch auf Wear OS, dem Google Betriebssystem für Smartwatches und nicht auf eine veraltete Android Version. Diesen Weg ist man bereits bei der Ticwatch E gegangen.
Dadurch bekommt man auf der einen Seite nicht nur bekannte Fitness-Apps wie z.B. Google Fit oder Strava, sondern auch weitere Apps. Über Spotify oder Google Play Musik kann man Musik auf seinem Smartphone steuern, über Uber ein Auto rufen oder sogar kleine Spiele für den Zeitvertreib spielen.
Wer bereits eine Smartwatch mit Wear OS benutzt hat, bekommt hier nicht viel Neues geboten. Insgesamt ist das optische Auftreten der Uhr sehr reduziert.
Bedienung
Hauptausgangspunkt der Oberfläche ist das Watchface, von denen die Ticwatch E2 einige anbietet. Eine Wischgeste nach links bringt euch zu der Fitnessfunktion der Uhr, die einen Überblick auf Schrittzahl und Kalorien bietet. In die entgegengesetzte Richtung öffnet sich der Google Assistant, inklusive Sprachassistent und Kurzübersicht über Wetter & Co.
Ein Swipe nach oben öffnet die Benachrichtigungsleiste, ein Swipe nach unten öffnet das Kontrollzentrum, wo ihr Schnellzugriffe auf Flugmodus, Nicht Stören und Helligkeitseinstellung bekommt. Ein Drücker auf die Funktionstaste rechts öffnet das Menü, wobei ihr dann wieder den Touchscreen nutzen müsst, um euch durch die verschiedenen Apps zu klicken.
Funktionsumfang
Wear OS ist ein offenen Betriebssystem, im Gegensatz zu einem proprietären Betriebssystem wie zum Beispiel bei der Amazfit Stratos. Das heißt: ihr könnt den Google Play Store nutzen um Apps herunterzuladen. Dabei ist der Play Store natürlich bei weitem nicht so umfangreich wie der Google Play Store auf einem üblichen Android Smartphone.
Wenn ihr beispielsweise Musik hören möchtest, habt ihr drei Apps zur Verfügung. Spotify, Google Play Musik und ein unbekannter Medienplayer. Spotify kann dabei keine Songs offline speichern, man kann damit nur ein anderes Gerät steuern. Wenn ihr Musik streamen und offline hören wollt, müsst ihr auf Google Play Musik nutzen. Das funktionierte in meinem Test auch ziemlich gut, auch wenn die App leider nur sehr langsam reagiert.
Für Sportler gibt es beispielsweise Google Fit, TicÜbung und Strava. Mit TicÜbung (TicExcercise) habt ihr verschiedene Sportmodi wie drinnen und draußen Laufen, Radfahren, Freestyle und Schwimmen. Bisher konnte ich nur den Joggingmodus probieren, der gut funktioniert hat und mir nach dem Laufen relevante Daten wie Zeit, Tempo, Kalorien und Distanz anzeigt. Man kann selbst entscheiden, ob man die Aktivität speichern möchte oder nicht. Eine GPS Map wird nicht erstellt.
Dafür gibt es aber auch kleine Spiele, die man runterladen kann. Vorinstalliert sind zudem natürlich grundsätzliche Funktionen wie Wecker, Timer, Stoppuhr, Wetter, Kontakte, Taschenlampe oder Erinnerungen.
WearOS gefällt mir grundsätzlich. Allerdings ist das Betriebssystem noch nicht wirklich auf die Hardware abgestimmt, denn wie oben bei der Performance beschrieben, läuft das OS nicht rund. Es gibt insgesamt zu viele Hänger, die einer flüssigen Leistung im Wege stehen. Hier fehlt es, wie ich annehme, an einem guten Management des Arbeitsspeichers. Selbst Apps zu killen scheint nicht möglich, das Apps aus dem Menü heraus starten dauert in der Regel ein bis zwei Sekunden – selbst bei Apps wie der Stoppuhr. Da geht hoffentlich bald ein Update raus, dass die Performance stabilisiert.
Konnektivität
Die Verbindungsmöglichkeiten der Ticwatch E2 und S2 sind nicht viel anders als bei dem Vorgänger. Dabei wird Bluetooth 4.1 genutzt, um sich mit dem Smartphone zu verbinden und WiFi 802.11 b/g/n, um sich in das lokale Netzwerk einzuwählen. Die Smartphone-Verbindung bricht auch wie bei dem Vorgänger bei mir immer öfter ab. Hier muss man dann leider extra wieder in die Wear OS App und neu verbinden – in meinen Augen überflüssig und nervig.
Zur Positionsbestimmung benutzt die Ticwatch GPS, GLONASS und Beidou. Vor dem Joggen gehen hat der GPS Fix in etwa 5 Sekunden gedauert, was in meinen Augen sehr in Ordnung geht und auch schneller geschieht als bei der Amazfit Bip.
Vieles besser, aber noch nicht ganz rund
Mobvoi möchte für die Ticwatch E2 150€ haben und die Ticwatch S2 wandert für 179,99€ über die digitale Ladentheke. Dafür bekommt man in meinen Augen eine grundsolide Smartwatch, die viel richtig macht. Eine Leistungssteigerung zum Vorgänger ist definitiv vorhanden, aber fast nur im Bezug auf Performance und Akkulaufzeit.
Wear OS läuft mir persönlich nicht flüssig genug, hier herrscht noch Optimierungsbedarf. Aber hier muss man fairerweise sagen: die Ticwatch E2 erscheint jetzt erst offiziell. Wir durften die Smartwatches zum Glück schon vorab testen, deswegen verzeihen wir der Uhr noch einige Fehlerchen. Wir hoffen, dass Mobvoi noch etwas Zeit investiert und die Ticwatch per Updates noch verbessert wird.
Wenn ihr noch Wünsche und Ideen habt, was wir mit der Ticwatch E2 testen sollen, schreibt es in die Kommentare. Der Artikel wird dementsprechend über die Zeit erweitert!
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