LDK Game Handheld: Open-Source-Konsole für 41,90€
Die Unterhaltung für zwischendurch gibt es jetzt günstiger bei TomTop für 41,90€.
Bepackt mit 52 Spielen und 16 GB Speicherplatz für weitere Open-Source-Spiele soll der LDK Game Handheld für Unterhaltung zwischendurch sorgen. Wir haben getestet, ob die Mini-Konsole auf Linux-Basis in der Praxis wirklich Freude verbreitet.
- LDK Game Handheld
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- Versionen: Gelb, Transparent
Entschuldigt bitte die Spiegelungen auf einer Vielzahl der Bilder. Es ist fast unmöglich, das Gerät ohne solche abzufotografieren.
Inhalt
Technische Daten des LDK Game Handheld
- 2,6 Zoll Display
- Open-Source Betriebssystem (64-Bit Linux OS)
- 16 GB Speicherplatz
- 4 h Akkulaufzeit
- Maße: 8,8 x 7,5 x 1,8 cm
- Gewicht: 106 g
- Material: Plastik
Skepsis gegenüber Konsolen-Klonen
So als richtigen Klon kann man den LDK Handheld nicht bezeichnen, allerdings ist die Ähnlichkeit mit diversen älteren Nintendo-Produkten nicht von der Hand zu weisen. Von hunderten Spielen auf diesen China-Geräten sind meistens nur eine Handvoll wirklich spielbar – bzw. cool genug, dass man sie mehr als einmal spielt. Das kennen wir von vorherigen Tests, etwa beim „Coolbaby“ oder dem Gameboy iPhone-Case.
Auch wenn die Händler von „Klassikern“ oder „Originaltiteln“ sprechen, darf man skeptisch sein, oft handelt es sich dabei nur um billige oder ruckelnde Kopien bis hin zur kompletten Entstellung des eigentlichen Klassikers. Derartige „Fakes“ von Originaltiteln haben wir diesmal auch mit dabei. Das heißt allerdings nicht partout, dass diese bedingt Müll sein müssen.
Wenn auch nur wenige Spiele auf dem Handheld (oder heruntergeladene) Spaß machen, lohnt sich eine solche mobile Konsole aus meiner Sicht trotzdem. Schließlich ist der Preis von 41€ auch nicht die Welt. Dafür muss man dann aber auch Spaß mit dem Gerät haben. Legen wir los!
Lieferumfang und Bedienelemente
Ein aufgeräumtes, kleines gelbes Kästchen macht Lust, den Rest der Packung zu erkunden. Im Lieferumfang findet sich außer dem kleinen Handheld selbst:
- AV-Kabel zur Verbindung mit externen Geräten (TV, Konsole, Monitor etc.)
- Micro-USB-Ladekabel zum Aufladen des Akkus und Verbinden mit dem Computer
Eine Bedienungsanleitung braucht man bei einem solchen Gerät ja nicht wirklich, dieses beschreibende Bild erklärt so ziemlich alles, was man wissen muss:
Laut Verpackung sollte eine Bedienungsanleitung an sich auch dabei sein, ist sie aber nicht. Wie schon erwähnt, halb so wild. Durch die Größe der Verpackung mit dem durchaus pfiffigen Design kann man den Handheld auch gut verschenken.
Verarbeitung und Design
Wir haben von TomTop (danke dafür) die transparente Version zugeschickt bekommen, auch wenn ich im Nachhinein vielleicht doch lieber die gelbe Version gehabt hätte.
Natürlich darf man im Vergleich zu den früheren Gameboys oder gar neueren DS-Geräten von Nintendo hier in Sachen Verarbeitung nicht den gleichen Standard erwarten. Ganz so weit entfernt davon ist der LDK Game Handheld aber nicht, die Tasten machen einen robusten und dennoch ausreichend beweglichen Eindruck. Tatsächlich könnten die Tasten für den ein oder anderen etwas zu klein sein. Das sind die Abstriche, die man bei einer kleinen Hosentaschen-Konsole für unterwegs machen muss.
Die Konsole ist mit den Maßen 8,8 x 7,5 x 1,8 cm deutlich kleiner als ein klassischer Gameboy, wiegt mit 106 g auch deutlich weniger. Das 2,6 Zoll Display ist sicherlich nicht jedermanns Sache, hier ist aber auch wieder der Aspekt des „in-die-Hosentasche-Passens“ vordergründig. Natürlich stellt das Display in Farbe dar.
Neben dem Steuerkreuz gibt es insgesamt sechs Tasten auf der Vorderseite. Etwas störend ist es, dass man schon sehr gute Augen braucht, um immer alles lesen zu können. Es ist nicht so, dass man dadurch nicht wüsste, was zu tun ist, teilweise kann man einiges aber schlicht nicht erkennen. Glücklicherweise sind alle 52 Spiele auf dem Handheld selbsterklärend – zumindest aus meiner Sicht.
Die Steuerung
Wie man einen Game Boy bedient, wird jeder wissen, der darüber nachdenkt, sich diese Variante einer mobilen Konsole zu kaufen. A,B, X, Y, Steuerkreuz und oben R und L. Je nach Spiel variiert die Steuerung ein wenig, meistens aber nur, wenn man etwas bestätigen soll. Da nutzt der Gameboy-Spieler aus Gewohnheit die A-Taste, häufiger ist allerdings „Start“ gefragt. Um aus einem Level im Spiel wieder zurück zum Menü zu kommen, nutzt man in nahezu allen Fällen „Select“.
Sprache umstellen vor dem Einsatz des Handheld?
Über die R- und L-Taste auf der Oberseite bekommt man sich schnell in die Einstellungen des Handheld navigiert. Dort lässt sich auch die Sprache umstellen, überraschenderweise sogar auf Deutsch! Im Endeffekt erhält man dadurch aber nur vereinzelt deutsche Wörter, während der komplette Rest auf Englisch bestehen bleibt. Sieht dann etwa so aus:
Alle der überwiegend von Freeware- und Ein-Mann-Studios entwickelten Spiele haben eigene Menüs, hin und wieder taucht aber auch mal eine asiatische Sprache auf, schätzungsweise Japanisch. Dies stört allerdings nicht, da man dennoch alles versteht.
Den LDK Game Handheld im Einsatz: 52 Spiele
Es gibt hier keine Cartridges, dafür sind 52 Spiele auf dem Gerät bereits installiert. Durch einen Micro-SD-Kartenslot auf der linken Unterseite des Handhelds lässt sich eine bis zu 16 GB große Speicherkarte einsetzen, die wiederum noch mehr Platz für Spiele bietet. Als Open-Source-Konsole, die auf Linux basiert, kann der Nutzer den LDK Handheld selbstständig rooten, Spiele draufziehen (Emulatoren) und bekommt dafür auch die passenden Voreinstellungen geliefert.
Um Open-Source-Spiele installieren zu können, schließt man den Handheld via mitgeliefertem Micro-USB-Ladekabel an den Computer an und lädt sich die Titel herunter, die man spielen möchte. Natürlich muss das entsprechende 32- oder 64-Bit-Spiel in den Ordner der passenden Konsole gezogen werden, beispielsweise die richtige Pokémon-Version in den Gameboy-Ordner. Woher man die Spiele bekommt? Eine Suchmaschinenabfrage mit dem jeweiligen Spiel + Konsole + Open Source/ 32-Bit hilft weiter. 😉
Nahezu alle vorinstallierten Titel sind klassische Side-Scroller, die sich jeweils zur Hälfte in Jump ’n’ Runs (z.B: Mario) oder Beat ’m Ups einteilen lassen. Aber auch ein paar Arcadspiele sind dabei.
Ich habe alle 52 Spiele angespielt, nur wenige Spiele konnten mich länger als 30 Sekunden bei der Stange halten. Dafür vereinzelte wiederum 30 Minuten. Meine vier Lieblingsspiele des Handhelds:
The Legend of Zelda: Return of the Hylian
Bevor die Freude überhand nimmt: Bei diesem Zelda-Spiel handelt es sich nicht um eine Originalversion, sondern um ein ursprünglich für den PC entwickeltes Open-Source-Spiel des Entwicklers Vincent Jouillat, das dann später noch als PS-Vita-Version umprogrammiert wurde.
Tatsächlich macht das Spiel aber sehr viel Spaß und erinnert an ältere Zelda-Titel. Definitiv das Spiel mit der stärksten Langzeitmotivation.
Glücklicherweise ist der Spielstand hier auch speicherbar und geht nicht verloren, wenn man das Gerät wieder ausschaltet.
Super Tux
Im Jump n’ Run „Super Tux“ spielt man den Linux-Pinguin Tux, mit dem man seine Freundin Penny aus einem Schloss befreien muss. Auf dem Weg durch die einzelnen Level sammelt man Münzen und weitere Extras ein. Auftauchende Gegner wie rollende Schneebälle und gepanzerte Eisblöcke werden durch einen Sprung auf den Kopf oder mit Feuerbällen besiegt. Diese finden sich in Blöcken, die im jeweiligen Abschnitt verteilt sind.
„Moment mal“, sagt sich jetzt der aufmerksame Leser. Seine Freundin aus einem Schloss befreien? Münzen sammeln? Gegner mit Sprüngen auf den Kopf oder Feuerbällen besiegen? Exakt, „Super Tux“ ist wie Super Mario – nur mit einem Pinguin. Der Spaßfaktor früherer Mario-Spiele ist auch hier definitiv gegeben.
Apropos: Super Mario ist mit „Super Mario War: April Fools Edition“ auch vertreten, mit dem Pinguin macht es zumindest auf dieser Konsole aber mehr Spaß.
Falling Time
„Falling Time“ ist ein sehr kurzweiliges Spiel, bei dem man mit einem Pinguinkopf in klassischer Side-Scroller-Manier versucht, an Hindernissen vorbei vom oberen Rand des Bildschirms nach unten zu kommen. Dabei muss man auch Früchte einsammeln, die das „Sinken“ und Näherkommen des oberen Randes verlangsamen.
Nichts für lange Zockerabende, eher was für Runden gegen den kleinen Bruder zwischendurch (als Beispiel).
Hydra Castle Labyrinth
In einem Schloss sammelt man Schätze und Truhen ein, bekämpft auf seinem Weg alle erdenklichen Wachen und Gegner. Das Ziel: Irgendwie durch die unzähligen Gänge des Schlosses gelangen und die dort ansässige Endgegner-Hydra erledigen. Ich bin immer noch auf der Suche nach dieser Bestie, auch hier ist Langzeitspaß gegeben.
Ihr merkt: Der Eindruck, dass der Handheld besonders für kurzweilige Runden zwischendurch geeignet ist, ist absolut richtig. Langzeitmotivation kann je nach Titel dennoch aufkommen. Positiv aber: Alle Spielen laufen ruckelfrei, was aber nicht für alle Open-Source-Games gilt. Pokémon für Gameboy etwa läuft problemlos, schnellere Spiele wie die Sonic Jump-n‘-Runs stellen den kleinen Handheld vor Herausforderungen.
Auf den Shop-Seiten wird auch damit geworben, dass man die kleine Konsole zum Anschauen von Videos, zum Musikhören oder Lesen von E-Books verwenden kann. Die Betonung liegt auf „kann“, bei dem kleinen Display mit einer solchen Auflösung gibt es hierfür auch das (heutzutage) deutlich größere Smartphone, das man so oder so immer mit sich führt. Ergo Quatsch.
Fazit: LDK Game Handheld kaufen?
Der LDK Game Handheld ist ein unterhaltsames, leichtes, kleines und vergleichsweise günstiges Gerät, das sich besonders für unterwegs (Bus, Bahn, Autofahrten auf dem Rücksitz) eignet. Man wird nicht tagelang vor dem Gerät hocken, genausowenig wird man von einem der Spiele so süchtig, dass man es von vorne bis hinten durchspielen möchte (bis auf Zelda oder Super Tux vielleicht). Ist aber natürlich auch eine Typ-Frage.
Wer damit leben kann, dass sich vom Spaßfaktor her nicht alle Spiele des Handhelds wirklich zocken lassen, der speist sich entweder eigenständig neue Titel auf das Gerät ein, oder akzeptiert das Gadget als solches, was es ist: Eine kurzweilige Unterhaltungsmöglichkeit für unterwegs.
Interessiert euch die mobile Konsole? Wenn ja, lasse ich gerne eine Langzeiterfahrung mit Open-Source-Spielen folgen. Welche Games würden euch am meisten interessieren?
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Kommentare (35)