Redmi 8A im Test: Viel Smartphone für 110€
Wir haben euch schon vor einigen Monaten die ersten Leaks zu dem vermeintlichen Redmi 8A aufgetischt. Mittlerweile ist das neue Low-Budget Smartphone schon länger erhältlich und zeigt mal wieder, wie viel Smartphone man für unter 100€ bekommen kann.
- Redmi 8A (2/32 GB)
- Redmi 8 (3/32 GB)
- Redmi 8 (4/64 GB)
Inhalt
Technische Daten des Redmi 8 & 8A
Xiaomi Redmi 8A | Xiaomi Redmi 8 | |
Display | 6,22 Zoll IPS LCD Display (1520 x 720 p) mit 270 ppi | 6,22 Zoll 19,5:9 HD (1520 x 720 Pixel) LC-Display (270 PPI) |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 439 Octa Core @ 2 GHz & 1,45 GHz | Qualcomm Snapdragon 439 Octa Core @ 2 GHz & 1,45 GHz |
Grafikchip | Qualcomm Adreno 505 GPU @ 650 MHz | Qualcomm Adreno 505 GPU @ 650 MHz |
RAM | 2 GB LPDDR3 | 3/4 GB LPDDR3 |
Interner Speicher | 32 GB eMMC 5.1 (bis zu 512 GB erweiterbar) | 32/64 GB eMMC 5.1 (bis zu 512 GB erweiterbar) |
Kamera | 12 Megapixel Sony IMX 363 mit f/1.8 Blende | 12 Megapixel Sony IMX 363 mit f/1.8 Blende + 2 MP Tiefensensor |
Frontkamera | 8 Megapixel OV8856 mit f/2.0 Blende | 8 Megapixel OV8856 mit f/2.0 Blende |
Akku | 5.000 mAh mit 10 Watt Ladegerät (unterstützt 18W) | 5.000 mAh mit 10 Watt Ladegerät (unterstützt 18W) |
Konnektivität | USB Typ-C, BT 4.2, GPS/BDS/GLONASS, Wi-Fi 802.11 b/g/n, Dual-SIM | USB Typ-C, BT 4.2, GPS/BDS/GLONASS, Wi-Fi 802.11 b/g/n, Dual-SIM |
Features | Face Unlock | Fingerabdrucksensor, Face Unlock, Infrarot |
Betriebssystem | MIUI 11 Oberfläche basierend auf Android 9 | MIUI 11 Oberfläche basierend auf Android 9 |
Maße / Gewicht | 156,5 x 75,4 x 9,4 mm / 188g | 156,5 × 75,4 × 9,4 mm / 190g |
Redmi 8A & Redmi 8 – die Unterschiede
Wie der Name schon vermuten lässt, unterscheiden sich die beiden Einsteiger-Modelle nur in ein paar wenigen Funktionen. Zuerst wäre da das auffälligere spiegelnde Design des Redmi 8, welches an aktuelle Flagships angelehnt ist. Das gesamte Gehäuse besteht aber bei beiden Smartphones komplett aus Kunststoff, was in dieser Preisklasse mehr als verständlich ist. Beide Redmis bekommt man in Schwarz, Rot und Blau; in Grün gibt es nur das 8er. Der größte Unterschied ist aber wohl der Fingerabdrucksensor, den man nur beim teureren Redmi 8 bekommt.
Die zweite Kamera auf der Rückseite ist nur für zusätzliche Tiefeninformationen bei Portraits zuständig, kann also vernachlässigt werden. Wichtiger ist da noch der Infrarotsender, auf den man beim Redmi 8A ebenfalls verzichten muss. Letztlich sind noch die Speicherkonfigurationen unterschiedlich: Während man das Redmi 8A in der Global Version nur mit 2 GB Arbeits- und 32 GB Massenspeicher bekommt, hat man beim Redmi 8 die Wahl zwischen 3/32GB oder 4/64GB. Alle weiteren technischen Daten der beiden Handys sind komplett identisch und somit auch alle Aussagen dazu auf das Redmi 8 übertragbar.
Top-Verarbeitung für unter 100€
Da Smartphones immer größer werden und man heutzutage nur noch selten eine Bildschirmdiagonale unter 6 Zoll findet, waren die A-Geräte der Redmi-Reihe beliebt. Nun ändert sich auch das mit dem Redmi 8A, welches auf eine 6,22″ Diagonale setzt und ein gutes Stück größer ist als das Redmi 7A. Trotzdem liegt das Redmi 8A gut in der Hand und wirkt tatsächlich etwas kleiner als der aktuelle Standard, auch wenn es nur wenige Millimeter sind. Das 8A ist 156,5 x 75,4 x 9,4 mm groß und 188 g schwer, was vor allem an dem 5.000 mAh großen Akku liegt.
Auch wenn das 8A nicht mehr so schön klein wie das 7A ist, bleibt es für die aktuellen Verhältnisse „handlich“. Das Handy liegt mit seiner leicht schraffierten Rückseite sehr angenehm in der Hand, welche gleichzeitig weniger anfällig für unschöne Fingerabdrücke ist. Der senkrechte Streifen sowie die Ränder sind nicht schraffiert, gehören aber zum selben Stück Kunststoff, es gibt also keine Kante zwischen Rückseite und den Rändern.
Dass man auf Kunststoff setzt, sei bei dem niedrigen Preis verziehen. Auch die Single-Kamera sitzt fast komplett im Gehäuse, heutzutage ist das tatsächlich ein Pluspunkt. „Lustig“ ist zudem, dass sowohl die Ober- als auch die Unterkante flach sind, sodass man das Handy durchaus auch hinstellen kann. Insgesamt lässt sich an der Verarbeitung nichts bemängeln und es ist für Laien sicherlich schwer zu erkennen, dass man das Handy für nicht einmal 100€ bekommt.
Die Tasten an der rechten Seite haben einen guten Druckpunkt und der echte Dual-SIM-Slot (2x SIM + microSD) sitzt bündig im Gehäuse. An Anschlüssen befindet sich unten links der Kopfhöreranschluss und mittig daneben ein USB-C-Port. Man bekommt jetzt also selbst in der günstigsten Xiaomi-Reihe USB-C spendiert! Rechts neben diesem sitzt der Mono-Lautsprecher.
Zeitgemäßes Display & Design auf der Vorderseite
Auch vorne ist das Redmi 8A in 2019 bzw. jetzt 2020 angekommen. Man setzt auf eine Waterdrop-Notch, die sich zentral am oberen Bildschirmrand befindet. Ein alter, neuer Trend ist das Redmi-Branding, welches sich auf dem unteren Bildschirmrand befindet. Das hat man auch so bei dem Redmi Note 8(T) implementiert, sorgt aber unserer Meinung nach eher dafür, dass der Rand etwas dicker wirkt, als er eigentlich ist. Der Bildschirm hat hierbei eine Diagonale von 6,22 Zoll, womit das Display minimal kleiner ist als das 6,3″ Display des Redmi 7, aber deutlich größer als das 5,45″ Display des Redmi 7A. Die Auflösung des IPS Panels beträgt ebenfalls „nur“ 1520 x 720 Pixel (HD+). Damit landen wir bei einer geringen Pixeldichte von 270 ppi. Das Display schützt der Hersteller mit Gorilla Glas 5.
Die niedrigere Auflösung ist definitiv sichtbar, erst recht wenn man ein FullHD-Display daneben hält. Allerdings ist auch ein 720P-Display natürlich nutzbar und wie an die Notch gewöhnt man sich auch daran. Die Farbwiedergabe passt sich standardmäßig automatisch dem Umgebungslicht an, kann bei Bedarf aber komplett an die eigenen Wünsche angepasst werden. Die Helligkeit geht in dem Preisbereich in Ordnung, in direktem Sonnenlicht kann das Ablesen aber schon mal schwierig werden. Außerdem hat man am unteren Bildschirmrand leichtes Backlight-Bleeding, welches aber nur bei spitzeren Betrachtungswinkeln wirklich störend wird.
Weiterhin gibt es natürlich auch einen Lese-/Nachtmodus sowie den beliebten Dark Mode. Auch das Doppeltippen zum Aufwecken und Anheben zum Aufwecken funktioniert wie gewohnt. Dazu kommt, dass man hier einen echten 10-Punkt-Touchscreen bekommt, der sehr gut und schnell auf Eingaben reagiert. Wirklich kritisieren kann man in dieser Preisklasse also nur das Backlight-Bleeding und die nicht ganz so hohe maximale Helligkeit. Für unter 100€ dürfte man aber aktuell kein besseres Display finden.
Endlich mehr Speicher
Interessanterweise lagen die ersten Leaks zum Redmi 8A goldrichtig. So verwendet man den gleichen Prozessor, der auch im vorherigen Redmi 7A sitzt: den Qualcomm Snapdragon 439. Der Octa-Core ist immer noch der aktuell stärkste Snapdragon aus der günstigen 400er-Serie und basiert auf dem 12 Nanometer Fertigungsverfahren. Dank der 2,0 GHz & 1,45 GHz Taktfrequenz liefert der SD439 ausreichend Power für ein Budget-Phone. Tatsächlich ist es auch nicht das erste Mal, dass man die gleiche CPU für zwei Generationen benutzt.
In China bekommt man das Redmi 8A mit wahlweise 3/32 GB oder 4/64 GB Speicher, die von uns getestete Global Version mit LTE Band 20 und Play Store gibt es allerdings nur mit 2GB LPDDR3 Arbeits- und 32 GB eMMC5.1 Massenspeicher. Erfreulicherweise ist der Speicher erweiterbar und das um bis zu 512 GB in einem unabhängigen Slot. Somit sind die 32 GB verschmerzbar, 3GB RAM hätte ich aber schon gerne gehabt.
Denn, dass es stellenweise an Arbeitsspeicher und dessen Geschwindigkeit fehlt, merkt man schnell beim Multitasking von fünf oder mehr Apps. Diese müssen dann beim erneuten Öffnen wieder komplett neu geladen werden. Stellenweise ruckelt auch die Multitasking-Übersicht und auch in der sonstigen Systemnavigation stottert das Redmi 8A gerne mal. Generell braucht es bei den meisten Eingaben 0,5-1 Sekunde um die gewünschte Aktion auszuführen und alle Inhalte zu laden. Das wäre alles sehr schlimm, wenn wir uns nicht in der Budget-Klasse befinden würden. Dafür ist die Performance dann wieder völlig in Ordnung und erwartungsgemäß.
MIUI 11 bringt flüssigeres System
Zum Release lief auf dem Redmi noch MIUI 10, wurde jetzt aber schon von MIUI 11 abgelöst, welches aber weiterhin auf Android 9 Pie (Sicherheitsupdate 12/2019) basiert. Damit hat sich Redmi einen großen Gefallen getan, denn seit dem Update läuft das 8A wesentlich flüssiger. Wofür das Handy vorher gerne mal 2 Sekunden benötigte, geht jetzt in einer über die Bühne. Hier hat man die Software eindeutig nochmal besser optimiert und dadurch die alltägliche Nutzung deutlich angenehmer gemacht.
Dazu kommt, dass MIUI 11 einfach sehr viel kann und sehr viele Einstellungs- und Individualisierungsmöglichkeiten bietet, welche man normalerweise nur bei höherpreisigen Smartphones findet. Leider hat man auch wieder einiges an Bloatware vorinstalliert (FB, WPS Office, Netflix, AliExpress, Mi Community), die man aber ohne Problem deinstallieren kann. Kann man darüber hinwegsehen, bekommt man hier ein vielseitiges und absolut poliertes System und wird es dank Xiaomis Updatepolitik auch in Zukunft haben.
Gleiche, solide Kamera
Entgegen vieler Berichte stattet Xiaomi das Redmi 8A doch nicht mit dem Sony IMX363 Sensor, sondern mit dem IMX486 aus. Dieser kam auch schon im Redmi 7A zum Einsatz. Vielleicht setzt man den besseren Sensor auch nur in der Version für China oder Indien ein. Das ist wirklich schade, denn der IMX363 wäre eine deutliche Verbessrung gewesen, wird er doch aktuell sogar noch im Google Pixel 4 genutzt. Immerhin ist die Blende mit ƒ/1.8 relativ lichtstark und Xiaomis Software ist natürlich auch gut. Das merkt man aber erst beim finalen Foto, im Viewfinder sehen die Fotos nämlich nicht so gut aus:
Die Fotos gehen insgesamt in Ordnung und machen einen guten ersten Eindruck. Farben und Kontrast stimmen und Hauttöne werden gut getroffen. Schaut man sich die Bilder allerdings auf einem größeren Bildschirm an, merkt man schnell, dass es oft an Schärfe und Details fehlt. Die Auslösezeit ist bei gutem Licht und ausgeschalteter HDR schön kurz, sobald es aber dunkler wird oder die automatische HDR anspringt, braucht das 8A schon mal eine Sekunde. Auch die Verarbeitung hinterher benötigt mit HDR ein paar Sekunden, bevor man sich das Resultat ansehen kann.
Je dunkler die Szene ist, desto stärker wird das Bildrauschen und sobald dann kein oder kaum noch natürliches Licht da ist werdend die Fotos schnell unbrauchbar. Um einen Sonnenaufgang festzuhalten, reicht die Qualität aber noch aus, es fehlen nur viele Details.
Neu ist gegenüber dem 7A der Portrait-Modus, welcher dank Xiaomis Software auch mit einer Kamera ganz ok funktioniert. Die Trennung von Vorder- und Hintergrund ist gerade an den Übergängen nicht immer ganz so klar. Dadurch hat das im Vordergrund stehende Objekt oftmals schon leicht unscharfe Ränder.
Für Selfies steht ein 8 MP Frontkamerasensor (OV8856) mit einer f/2.0 kleinen Blende zur Verfügung. Diese kann auch für Face Unlock genutzt werden, welches zwar nicht besonders schnell aber dafür zuverlässig funktioniert. Ein guter Pin oder komplizierteres Muster ist aber natürlich sicherer.
Die Selfies sind nicht besonders scharf oder detailreich, reichen bei gutem Licht aber noch für den ein oder anderen Schnappschuss. Gerade auf Smartphone-Bildschirmen fällt die Unschärfe kaum auf und wir hatten definitiv schon schlechtere Frontkameras für mehr Geld im Test.
Top Akkulaufzeit dank 5.000 mAh
Der Akku wurde gegenüber dem 7A noch einmal vergrößert, ganze 5.000 mAh Akkukapazität bietet das Redmi 8A. Das Redmi 7A lieferte mit 17 Stunden schon eine Rekordlaufzeit, die sollte damit noch einmal überboten werden. Und das wurde sie auch: Überragende 18 Stunden und 49 Minuten hielt das 8A bei 66% Bildschirmhelligkeit durch. Das ist noch beeindruckender, wenn man bedenkt, dass wir beim 7A die Helligkeit noch auf 50% gestellt hatten. In der Praxis kommt man mit dem Redmi 8A je nach Nutzung 2-3 Tage aus – hier hätte man also ein super Festival-Handy.
Geladen wird das Budget-Smartphone über den USB-C-Anschluss mit 10 Watt, zumindest wenn man das mitgelieferte Netzteil benutzt. Dann dauert die volle Ladung von 0% auf 100% 2 Stunden und 50 Minuten. Das Handy unterstützt aber auch 18W Quick Charge 3.0. Hat man also noch ein solches Ladegerät zu Hause bekommt man den 5.000 mAh Akku auch in 2 Stunden voll.
Konnektivität
Das Low-Budget Smartphones bietet einen Dual-SIM Slot sowie eine Speichererweiterung per microSD-Slot (bis 512GB) an, ihr müsst euch diesbezüglich also nicht entscheiden. Beide SIM-Slots unterstützen zudem VoLTE. In unserer Global Version wird auch LTE Band 20 unterstützt. Für lokales Internet sorgt das 802.11 b/g/n WiFi Modul. Positionsbestimmung erfolgt per GPS, GLONASS und BDS. Auf NFC muss man natürlich verzichten. Manche von euch wird es vielleicht freuen, dass es FM Radio unterstützt und auch der Kopfhöreranschluss ist natürlich vorhanden.
Viel Handy für wenig Geld
Auch wenn Xiaomi generell einen kurzen Releaserhythmus pflegt, ist gerade der Nachfolger des Redmi 7A sehr schnell erschienen. Wir waren vom 7A zum Angebotspreis von rund 80€ mehr als begeistert und das 8A ist eigentlich nur ein größeres 7A mit neuem Rückseitendesign, USB-C Port, besserer Frontkamera und größerem Akku. Gleichzeitig erhöht man den Preis nur um 10€ und kann damit die Pole Position im Low-Budget Markt weiter festigen.
Negativ fallen nur die mäßige Helligkeit des Bildschirm sowie dessen Backlight-Bleeding und die nicht immer ruckelfreie Performance auf. Für den verlangten Preis sind diese Punkte allerdings absolut kein Deal-Breaker, weshalb ich das Redmi 8A bedenkenlos als Einsteiger- oder Zweithandy empfehlen kann.
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