Qihoo 360 S6 Pro Saugroboter für 299€ aus EU
2019 erklärte das chinesische Unternehmen Qihoo 360, sich vom Smartphone-Geschäft zurückzuziehen und das Kerngeschäft komplett auf den Bereich Smart Home zu legen. Mit Saugrobotern hat sich das Unternehmen mit den Modellen 360 S5, S6, S7 und S7 Plus einen Namen als Roborock- und Xiaomi-Konkurrent gemacht. Für vergleichsweise wenig Geld erhält man hier geballte Technik – gilt das auch für den jetzt erhältlichen 360 S6 Pro oder ist es nur ein Abklatsch des beliebten Vorgängermodells?
- Qihoo 360 S6 Pro Saugroboter
- bei Geekbuying für 299 (aus EU)
- chinesische Version des S6 Pro: Qihoo 360 X90
Der 360 S6 Pro wurde ursprünglich unter dem Namen „360 X90“ angekündigt, wovon wir euch bereits berichteten. Dabei handelte es sich um die chinesische Version, während der S6 Pro auf internationale Märkte abzielt und auch hierzulande nutzbar und erhältlich ist.
Inhalt
Technische Daten: Vergleich zum Vorgänger 360 S6
360 S6 Pro | 360 S6 | |
Preis ohne Angebot ca. | ~500€ | ~270€ |
Saugkraft | 2200 pa | 1800 pa |
App | 360Robot (Android, iOS) | 360Robot (Android, iOS) |
Navigation | Laser-Raumvermessung (via LDS) mit SLAM-Technologie | Laser-Raumvermessung (via LDS) mit SLAM-Technologie |
Lautstärke | 53 dB auf niedrigster Saugstufe (drei verfügbar) | 55-65 dB (niedrigste Saugstufe auf 55, höchste auf 65 dB) |
Akku | 5200 mAh | 3200 mAh |
Arbeitszeit | 3 h | 2 h |
Ladezeit | 4 h | 3 h |
Staubkammer | 0,55 l | 0,42 l |
Wassertank | 0,2 l | 0,15 l |
Steigungen | 15°, bis zu 2 cm | 15°, bis zu 2 cm |
Maße | 35 x 35 x 10 cm | 35 x 35 x 10 cm |
Gewicht | 3,9 kg | 3,8 kg |
CE-Kennzeichen | ja | ja |
Features |
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Wer sich den Vorgänger 360 S6 nochmal genauer in Erinnerung rufen möchte, schaut in den Testbericht oder diese Video-Review:
Verpackung und Lieferumfang des 360 S6 Pro
Ein feiner, brauner Karton wartet darauf, geöffnet zu werden, um das neues „Haustier“ in Empfang zu nehmen. Der Roboter übersteht die Reise aus China völlig unbeschwert, höchstens mit etwas Jetlag. An der Verpackung scheitert es aber nicht, alles ist sicher und fein säuberlich verpackt.
Hin und wieder riechen neue China-Produkte etwas streng nach Plastik, ist hier aber nicht der Fall. Im Lieferumfang findet sich außer dem Roboter selbst:
- Ladestation samt Ladekabel mit EU-Adapter (Universalladekabel)
- Fernbedienung inkl. Knopfbatterie
- Wischplatte samt angebrachtem Mikrofasertuch
- zusätzliches Mikrofasertuch
- zusätzlicher Bürstenkopf (einer bereits auf Unterseite angebracht)
- Minion-Augen-Sticker zum Aufkleben
- kleines Reinigungswerkzeug
- Bedienungsanleitung (sehr schön gestaltet) und Quick Start Guide auf Deutsch (verständliches, aber nicht perfektes Deutsch)
Qihoo 360 hält es wie gewohnt minimalistisch und legt nur ins Paket, was man wirklich braucht. Naja, nicht ganz. Wie auch schon beim Lenovo X1, den Qihoo für den chinesischen Notebook-Riesen produziert hat, liegen auch beim S6 Pro diese ulkigen Minion-Augen-Sticker bei, mit denen man einen „fahrenden Minion“ schaffen kann. Mehr Saugroboter-Sticker findet ihr in unserer Übersicht.
Von Stickern kann man halten, was man will, praktisch ist aber die beigelegte Fernbedienung (sogar mit Knopfbatterie, was bei China-Bestellungen eher rar ist). Wir gehen im Folgenden noch ausführlich darauf ein, dies ist aber eine löbliche Entwicklung, diese auch bei Robotern mit App-Steuerung beizulegen. Schließlich möchte und kann nicht jeder die App nutzen (etwa altersbedingt oder aus Datenschutzgründen).
Design und Verarbeitung
Ein äußerst schickes Gerät, das kann man nicht anders sagen. Erinnert optisch zwar sehr stark an seine großen Brüder, das ist bei anderen Herstellern aber auch nicht gerade selten. Qihoo 360 findet immer wieder neue Wege, die Bedienelemente oder das Öffnen der Klappe auf der Oberseite neu zu platzieren, macht – zum Glück – aber sonst nicht viel anders als vorher.
Im Vergleich zum 360 S7 und 360 S5 ist der Laserdistanzsensor (LDS) wieder ans hintere Ende gewandert, wie es damals beim 360 S6 auch der Fall war. Ein silberner Metallrand ist zwischen der Klappe auf der Oberseite und den äußeren, weißen Rändern zu finden, ansonsten wurden die Luftfilter auf dem hinteren Rand verändert und umgeparkt.
Mit den Maßen 35 x 35 x 10 cm ist der Saugroboter recht hoch. Entsprechend muss man bei einigen Möbelstücken vor dem Kauf nachmessen, ob der Roboter unter das Sofa, die Kommode etc. passt.
Die Verarbeitung ist (wie von Qihoo gewohnt) top, hier gibt es rein gar nichts zu bemängeln. Die Oberfläche, der Rand, der Bumper – alles macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Nichts ruckelt, alles ist fest miteinander verarbeitet. Ist bei einem Modell, das scharf an der 500€-Grenze vorbeischrammt, aber auch ein Mindestanspruch. Zudem findet sich an jedem Einzelteil des Roboters ein CE-Kennzeichen. Somit steht dem weltweiten Vertrieb des Modells auch nichts im Wege.
Ladestation und Arbeitszeit
Wieder einmal die typische Qihoo-Ladestation. Warum aber sollte man sie auch ändern? Sie bietet alles, was man von einer Ladestation erwarten darf. Und zwar all das:
- Das Ladekabel lässt sich auf der Rückseite aufrollen, sodass nicht mehr Kabel im Weg liegt als nötig.
- Die LED-Leuchte auf der Oberseite der Station hört automatisch auf zu leuchten, wenn der Roboter angedockt ist. Stört somit nachts nicht im Schlafzimmer. Das Leuchten der Bedienelemente beim Roboter lässt sich übrigens auch ausschalten (–> App).
- Auf der Unterseite finden sich rutschfeste Gummierungen, sodass der Roboter die Station nicht wegschiebt.
- Der 360 S6 Pro findet die Ladestation immer selbstständig wieder. Es sei denn, man verstellt diese, während der Roboter unterwegs ist.
Wie wir es auch schon bei anderen Qihoo-Modellen gesehen haben, dockt der Roboter rückwärts an die Station an, da dort seine Ladekontakte verbaut wurden. Das sieht nicht nur lustig aus, sondern ermöglicht es dem Roboter auch, ohne Schwierigkeiten in den Arbeitstag zu starten. Zwar ein zu vernachlässigender Faktor, aber: Der S6 Pro dockt deutlich souveräner und schneller an seiner Station an als seine Vorgänger. Ganz ohne Rangieren.
Lange Arbeitszeit
Nach einer wirklich üppigen Arbeitszeit von 3 h (reicht locker für über 200 m²) kehrt der Roboter bei 20% restlicher Akkuleistung autonom zurück zu seiner Ladestation und lädt den Akku dort für 4 h wieder auf. Das Wiederfinden seines „Hauses“ ist durch die Laser-Raumvermessung eine Frage von Sekunden. Vorausgesetzt, man verstellt die Station nicht während einer Reinigung.
Lässt die Akkuleistung nach, ohne dass die Reinigung komplett abgeschlossen ist, kehrt der Roboter selbstständig zurück zu seiner Station, lädt den Akku auf und setzt die Reinigung fort. Und zwar genau dort, wo er aufgehört hat. Ergo ist der S6 Pro nicht nur für viele Etagen, sondern auch für viel Fläche geeignet.
Mittels OTA-Technologie („Over-the-Air“) verfügt der S6 Pro über ein simples Update-Verfahren. Firmware-Updates und somit neue Funktionen werden über WLAN auf den Roboter geladen. Dazu muss sich der Roboter an der Ladestation befinden, damit die Akkuleistung während des Downloads nicht nachlässt.
Arbeitsweise, Navigation und Sensorik
Qihoo 360 sieht sich häufig dem Vorwurf ausgesetzt, man würde einiges bei Roborock abschauen, tatsächlich ist der Hersteller bei einigen Features sogar weiter vorne mit dabei. So hat der S6 Pro einen für Roboter neuartigen Ultraschallsensor verbaut, wodurch er Abstände zu Hindernissen besser abschätzen kann (s. graue Info-Box).
Ultraschallsensoren detektieren Abstände mithilfe von Ultraschallwellen. Der Sensorkopf sendet eine Ultraschallwelle aus, die vom Zielobjekt (bei Saugrobotern etwa eine Wand oder ein Möbelstück) reflektiert wird. Hierbei misst der Ultraschallsensor die Zeit zwischen Senden und Empfangen der Ultraschallwelle und bestimmt dadurch den Abstand zum Zielobjekt.
Ein optischer Sensor wie beim Xiaomi Mi Robot 1S verfügt über einen Sender und einen Empfänger, während ein Ultraschallsensor das selbe Ultraschallelement zum Senden und Empfangen verwendet.
Außerdem kann sich der 360 S6 Pro aus kniffligen Situationen besser herauswinden als seine Vorgängermodelle. Etwa wenn er sich in Kabeln verheddert, am Wäscheständer festfährt oder ähnliches. Durch die Laser-Raumvermessung via LDS (Laserdistanzsensor) ist ein detailliertes Live-Mapping möglich. Inklusive selektiver Raumeinteilung, No-Go-Zonen und vielem mehr, was wir von anderen Topmodellen kennen.
Der eine Bürstenkopf auf der Unterseite rotiert und schiebt Dreck und Schmutz in Richtung der V-förmigen Hauptbürste, bevor Staub und Co. den Weg in Richtung der 0,5 l großen Staubkammer finden.
Kollisionsschutz und vier Saugstufen
Besonders interessant: In der App lässt sich einstellen, wie der Roboter mit Hindernissen umgehen soll: Besonders sensibel oder darf er diese auch ruhig andocken? „Kollisionsschutz“ nennt Qihoo das – und der Name ist Programm. Selten habe ich bei einem Modell gesehen, das es sich so vorsichtig Hindernissen nähert. Bis auf Glastüren und kleine Gegenstände wie Kabel oder Spielzeug erkennt der S6 Pro alles vorzeitig und hält ein paar Zentimeter Abstand zu allem.
Muss man sich aber selbst überlegen, ob man diesen Schutz aktivieren möchte, schließlich werden die Umrandungen eines wie auch immer gearteten Hindernis dann nicht bearbeitet (gesaugt).
Der S6 Pro bringt gleich vier Saugstufen mit, die sich in der App oder per Fernbedienung wechseln lassen.
- Leise: 600 pa
- Standard: 1000 pa
- Power: 1500 pa
- Max: 2200 pa
Auch wenn das Schallpegelmessgerät wohl nicht lügt, kommt mir der S6 Pro auf allen vier Saugstufen nicht besonders laut vor. Auf der niedrigsten ist er mit 53 dB wirklich leise, auf der höchsten mit 67 dB an sich schon in einem Bereich, der nerven könnte. Vielleicht stört es mich beim S6 Pro nicht so sehr, weil ich kurz zuvor die ultralaute Absaugstation des Proscenic M7 Pro getestet habe. Naja, jedenfalls ist die Lautstärke erträglich.
Teppicherkennung und Hindernisüberwindung
Softwareseitig ist auch die Teppicherkennung mit dabei, die man in der App aktivieren und deaktivieren kann. Somit erkennt der S6 Pro Teppiche unter sich und erhöht auf diesen die Saugkraft automatisch auf das Maximum von 2200 pa. Theoretisch. Mit einer Hindernisüberwindung bis zu 2 cm (2,5 cm bei abgerundeten Hindernissen) kommt der S6 Pro zwar auf viele Teppiche, den Teppich-Boost wollte er bei mir auf dem dunklen Langfloorteppich aber irgendwie nicht aktivieren. Und ja, Boost war in der App eingestellt. Hmm.
Die Staubkammer
Für Besitzer des Vorgängers S6: Zubehör und Ersatzteile passen auch auf den S6 Pro. Dies gilt sogar für die 0,42 l große Staubkammer, da diese im Vergleich zum S6 unverändert geblieben ist. Es gibt auch Staubkammern mit einer potenziellen Füllmenge von 0,9 l, aber auch für intensivere Reinigungen reichen 0,42 l. Je nach Verschmutzungsgrad der Wohnfläche muss man diese dann nur nach jeder Reinigung leeren, aber nicht währenddessen.
Die Staubkammer lässt sich simpel über dem Mülleimer leeren, ohne dass man mit dem Inhalt in Berührung kommen würde. Praktisch für Allergiker wie mich.
Erstmals mit Fernbedienung
Neben der App-Steuerung, zu der wir gleich kommen, lässt sich der 360 S6 Pro auch (erstmals bei Qihoo 360) durch eine Fernbedienung manuell steuern. Das ist besonders für diejenigen interessant, die sich Sorge um die gewonnenen Daten machen, die durch die App-Steuerung nach China geschickt werden könnten. Durch die Fernbedienung muss man die App nicht nutzen, auch wenn dadurch die Top-Funktionen des Roboters nicht nutzbar sind. Aber auch da gibt es Tricks, wie man die Datensammelei umgeht – schaut mal in unseren Ratgeber.
Die Bedienelemente kurz erklärt (Steuerung oben sollte klar sein):
- Spot-Reinigung: Roboter saugt nur Bereich von wenigen m² um sich herum.
- Ladekabel-Symbol: Roboter zurück zur Ladestation schicken.
- kleiner Knopf ganz unten: Saugstufe wechseln.
Auf eine Entfernung von 8-9 m lässt sich der Roboter über die Fernbedienung steuern. Auch wenn das irrelevant ist: Von bislang ca. 30 Fernbedienungen, die ich durch Roboter-Tests in der Hand hatte, ist die des S6 Pro ausnahmsweise mal schick designt – und sieht nicht aus wie eine TV-Fernbedienung aus den 90ern.
Wer möchte, kann auch die Fernbedienung weglassen und den Roboter nur über die beiden Bedienelemente auf der Oberseite steuern, dadurch fehlen aber einige Top-Funktionen, die ich euch jetzt mittels der App-Steuerung näherbringe.
App-Steuerung via 360Smart
Die App 360Smart (für Android und iOS) ist mittlerweile nicht mehr nur bei Qihoo-Robotern im Einsatz, sondern auch beim Lenovo X1, den der chinesische Laptop-Produzent von Qihoo hat herstellen lassen. Über die App lässt sich der Saugroboter von überall aus steuern, vorausgesetzt er ist eingeschaltet und man hat eine Internetverbindung unterwegs und am Standpunkt des Roboters.
Mittlerweile hat Qihoo 360 wohl eingesehen, dass die Angabe einer Handynummer bei der Registrierung nicht sexy ist und lässt auch die Registrierung via (Fake-)Mailadresse zu. Die App ist auf Deutsch, allerdings mit Sicherheit nicht von Muttersprachlern übersetzt worden.
Dann geht es gewohnt flott: 360 S7 zum Verbinden auswählen, beide Buttons auf der Oberseite für drei Sekunden gedrückt halten, WLAN auswählen und zugehöriges Passwort eingeben. Schon startet der Roboter die Verbindung mit dem WLAN.
Nach der Einbindung erwartet uns ein aufgeräumtes Interface – und zig Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten. Vor der ersten Fahrt sollte man einige wenige Einstellungen vornehmen, etwa den DND-Modus (Do-Not-Disturb) einstellen. Dieser gibt vor, zu welchen Uhrzeiten der Roboter nicht von selbst aus starten und „sprechen“ soll. Funktioniert auch in der Praxis. Zudem kann man die LED-Lichter der Buttons auf der Oberseite ausschalten, wenn man dies möchte. Teppichmodus sollte man auch einschalten, selbst wenn dieser nicht zuverlässig funktioniert (s.o).
Auch das Einplanen der Arbeitszeiten ist sinnvoll und simpel. Hiermit kann man aber warten, bevor man den Roboter einmal unter Beobachtung arbeiten gelassen hat. Zudem lässt sich der Zustand und Verschleiß der Einzelteile nachvollziehen, bis man diese austauschen oder reinigen muss.
Einstellungsmöglichkeiten
Der Übersichtlichkeit halber hier alle Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten in der App aufgelistet:
- vierstufige Saugkraft einstellen
- Steuerung via Fernbedienung
- DND-Modus (Do Not Disturb): Vorgebbare Zeit, in der der Roboter nicht arbeiten darf
- Sprachpakete (Stimme, mit der der Roboter spricht): Deutsch reicht Qihoo überraschenderweise immer noch nach
- Lautstärke einstellen (Stimme des Roboters von 10-100%)
- Zustand der Einzelteile (wann muss was gereinigt oder ausgetauscht werden)
- Lokalisieren des Roboters (meldet sich mit Stimme)
- Teppichmodus an/aus: Erhöht angeschaltet auf Teppichen die Saugkraft
- Historie der Reinigungsverläufe
- LEDs am Roboter ein- und ausschalten
- Kollisionsschutz: Saugroboter vermeidet bei angeschaltetem Schutz Zusammenstöße mit Möbeln etc.
- Wassermenge: Niedrig (für ca. 200 m²), Mittel (ca. 140 m²), Hoch (ca. 90 m²)
- Karte zurücksetzen oder drehen
- gespeicherte Karten (gleich mehr dazu)
- Firmware-Updates herunterladen (nur an Ladestation möglich)
Mapping mit No-Go- und Nicht-Wisch-Zonen
Das Kernstück der App ist das Mapping, sprich die Live-Darstellung einer visuellen Karte. Darüber lässt sich nicht nur nachvollziehen, wo sich der Roboter gerade befindet, sondern auch, ob der Roboter alle Bereiche abgefahren ist. Der 360 S7 sollte seinen Dienst von der Ladestation aus beginnen, damit das Mapping, die Kartenspeicherung und entsprechend auch die Etagenspeicherung einwandfrei funktioniert.
Überaus löblich, weil mir persönlich immer ein Dorn im Auge: Bereits während der ersten Reinigung kann man No-Go-Zonen auf der Karte einzeichnen. So muss man Hindernisse, die der Roboter nicht via LDS erkennt, nicht im Vorfeld wegräumen oder sichern (Kabel, Schuhe etc.), sondern kann diese Bereiche für ihn einfach sperren. Er fährt dann nicht in diese „roten Vierecke“. Praktischerweise werden die virtuellen Grenzen sogar mit Meterangaben gekennzeichnet, sodass man genauer abschätzen kann, wie groß die Zone sein muss.
Die Kartendarstellung ist äußerst präzise und präzise, bei guter WLAN-Verbindung ruckelt nichts und ist absolut „live“. Nur die geschätzte Fläche (Screenshots unten rechts) ist etwas aus der Luft gegriffen.
Der Kollisionsschutz macht sich bemerkbar, der Roboter agiert äußerst sensibel durch die vier Wände. Keine Zusammenstöße, keine unvorhergesehen Vorkommnisse, kurz: Ein Roboter, den man bedenkenlos arbeiten lassen kann, während man unterwegs ist.
Selektive Raumeinteilung
Hat der S6 Pro eine Reinigung vollständig autonom abgeschlossen, bekommt sein Besitzer eine bunte Karte in der App präsentiert. Der Roboter teilt die Räumlichkeiten automatisch (und auch komplett richtig!) ein. Nun kann man die einzelnen Räume noch als Schlafzimmer, Wohnzimmer etc. kennzeichnen, was aber nur zur eigenen Übersicht dient. Sollte man mit der automatischen Einteilung nicht zufrieden sein, kann man die Grenzen auch verschieben.
Durch die selektive Raumeinteilung kann man dem S6 Pro nun vorgeben, in welcher Reihenfolge er die Räume abfahren soll. Auch lassen sich nur gezielt einzelne Räume ansteuern. So kann der Roboter etwa die Küche, das Bad und den Flur saugen, eventuell aber den Rest der Wohnung nur wischen. Viele Szenarien sind hier denkbar und Sache des Anwenders.
Etagenspeicherung: Mehrere Karten speichern
Die Etagenspeicherung kennen wir vom Deebot Ozmo 950 und ist natürlich nur für Hausbesitzer mehrerer Stockwerke relevant. Aber gerade diese Zielgruppe möchte auf die Funktion natürlich nicht verzichten, es sei denn, man möchte auf jeder Etage einen Roboter einzeln arbeiten lassen. Oder alternativ den Roboter immer von unten nach oben und umgekehrt tragen.
Wichtig bei der Etagenspeicherung ist, dass der Roboter auf jeder Etage immer von der Ladestation aus startet – und dass sich diese auch immer am gleichen Ort befindet. Während eines Reinigungsdurchlaufs darf die Ladestation nicht verstellt und der Roboter nach Möglichkeit nicht angehoben werden.
Um eine Karte zu speichern, sodass diese nicht überschrieben wird, muss man diese lediglich als „Favoriten“ angeben. Dies macht man mit einem kleinen Herz-Symbol in der Kartenübersicht. Schon weiß der Roboter, dass er diese Karte behalten soll.
Elektrischer Vibrationswassertank: Die Wischfunktion
Spannend, aber auch keine Weltneuheit ist der elektrische Vibrationswassertank, wodurch der Roboter in der Lage ist, wie beim manuellen Wischen etwas Druck auf den Boden auszuüben. Auch die Wassermenge, die vom Wassertank auf das Mikrofasertuch tropft, ist in der App einstellbar (drei Stufen).
Der elektrische Wassertank leistet solide, aber oberflächliche Arbeit. So wird der Boden tatsächlich gut gewischt. Hartnäckige, tiefsitzende Flecken bleiben aber, wo sie sind. Alles, was nicht gewischt werden soll, lässt sich per Nicht-Wisch-Zone (in der App an entsprechender Stelle einzeichnen) regeln.
Lässt man den S6 Pro hin und wieder (auch mit Reinigungsmittel möglich) durchwischen, muss man deutlich weniger manuell wischen im Monat, allerdings darf man hier kein Hexenwerk erwarten. Hybridroboter sind auf diesem Gebiet schlicht noch keine fahrenden Wischmöppe.
Fazit: Qihoo 360 S6 Pro kaufen?
Bislang brachte Qihoo 360 jedes Modell inklusive CE-Kennzeichen und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis auf den europäischen Markt. Der Einstiegspreis ist beim 360 S6 Pro – anders als erwartet (ich rechnete mit 350-400€) – ziemlich happig. Mit 475€ UVP befand man sich zum Launch in einem völlig anderen Preissegment als bei den bisherigen Saugrobotern des Herstellers. Glücklicherweise ist der Roboter mittlerweile deutlich günstiger zu haben.
Tatsächlich ist der S6 Pro ein bärenstarkes Modell. Der S6 Pro ist ein Saugroboter, der bis auf die AI-Erkennung von kleinen Gegenständen wie Kabeln oder Schuhen alles mitbringt, was man auf Räumlichkeiten bis 250 m² erwarten kann.
Was haltet ihr von der Marke Qihoo 360?
- zig App-Funktionen, sehr detailliertes Mapping
- Navigation und Arbeitsweise top
- sehr hochwertige Verarbeitung + modernes Design
- CE-Kennzeichen
- Teppicherkennung funktioniert nicht zuverlässig
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