Creality3D CR-10 V2 3D-Drucker für 239,99€ aus EU-Lager
Der Creality CR-10 V2 3D-Drucker ist in Kristians Augen ein super Allrounder unter den 3D-Druckern. Nun bekommt ihr ihn für 239,99€ bei TomTop aus dem DE-Lager, wodurch er schnell und ohne Importgebühren bei euch sein sollte!
Aaaach der Creality CR-10! Vor gut 32 Monaten hat mir Creality3D mit dem CR-10 gezeigt: 3D-Drucker aus China können auch wirklich zuverlässige Arbeitsmaschinen sein. Der Anet A8 war damals ein brandgefährliches (bada-bum-tss) DIY-Drucker-Kit und z. B. TEVO hat erst Monate später interessante Modelle vorgestellt. Nun hat Creality3D mit dem CR-10 V2 den „direkten“ Nachfolger vorgestellt. Nur: In der Zwischenzeit hat die Konkurrenz nicht geschlafen und selbst Creality3D einige interessante Modelle herausgebracht. Hat das alte „Fundament“ CR-10 überhaupt noch eine Chance, oder versucht man mit dem Namen die letzten Euro aus der Serie zu pressen?
- Creality CR-10 V2 3D-Drucker – ein wirklich würdiger Nachfolger?
- bei TomTop für 239,99€ (DE-Lager) | Banggood für 302,89€ (EU-Lager) | Creality für 284,18€ (Gutschein: ZPSB02 | EU-Lager) |
- Bauraum: 300 x 300 x 400 mm
- 1,75 mm Filament für 0,4 mm Nozzle
- Zu 95% vormontiert. Aufbauzeit: 20-40 Minuten
- Extras:
- Filament-Sensor, TMC2208-Steppertreiber, 24V/350W Netzteil
- zwei Z-Achsen, „BLTouch“-Autolevelsensor, gute Bauteilkühlung
Die zwei offensichtlichsten Neuerungen sind wohl zum einen die Querstreben, die für eine verbesserte Steifigkeit sorgen sollen. Andererseits hat der CR-10 V2 einen babyblauen Anstrich erhalten ;-). Spaß bei Seite: Natürlich hat sich unter der Haube dann doch auch einiges getan – aber fangen wir, wie immer, vorne an.
Inhalt
Versand, Verpackung und Zubehör
Wir haben den 3D-Drucker direkt von Creality3D geschickt bekommen und nach 18 Tagen ist das größere Paket aus China eingetroffen. Es wurde uns aus dem neuen Werk geschickt, welches wir noch letztes Jahr mit Naomi Wu zusammen besucht haben (hier ist unser Videobericht). Auch die Verpackung lässt sich schnell abarbeiten, denn bis auf Tronxy (und manchmal Anet) bekommen alle chinesischen Hersteller es inzwischen gut hin, ihre 3D-Drucker sicher für den langen Transport zu verpacken.
Auf den üblichen zwei Ebenen verteilen sich die Basis, der Aufbau, das Netzteil und das Zubehör. Dabei sind alle Teile durch eine dicke Schicht Schaumstoff geschützt, sodass auch der DHL-Bote mal einen schlechteren Tag haben darf ;-).
Das Zubehör ist nicht übertrieben umfangreich, aber insgesamt überdurchschnittlich. So liegen neben den Klassikern, wie z.B. dem („Einweg-„)Werkzeug für den Aufbau, der Filamentzange und Filamentspachtel, auch Ersatznozzles und ein PTFE-Schlauch bei. Das Highlight bildet nicht die beigelegte 250g Filamentrolle, sondern vielleicht(?) der BLTouch für das Autoleveling, auf welches ich später noch eingehen werde.
Der USB-Stick enthält neben den Testdruckdateien (später mehr dazu) auch die Aufbauanleitung, welche aber eigentlich nur die digitale Version der beigelegten, guten, ausgedruckten Aufbauanleitung ist.
Der Aufbau und die Verarbeitungsqualität
Der Aufbau ist schnell gemacht. Die Aufbauanleitung ist selbsterklärend, auch wenn der Anbau der vier Gummifüße verschwiegen wird ;-). Letztlich muss, wie inzwischen sehr häufig, nur der Aufbau mit vier Schrauben an der Base befestigt und die Kabel eingesteckt werden. Bei dem CR-10 V2 müssen zudem, das ist die kleine Besonderheit, die zwei Querstreben angeschraubt werden. Zeitansatz: 20-40 Minuten – je nach Erfahrung bzw. Geschick.
Bei den Querstreben ist darauf zu achten, dass diese natürlich bombenfest sitzen – das ist ja der Zweck. Nur so können effektiv die Schwingungen – insbesondere bei größeren Druckhöhen – reduziert werden. Um diese unten am Rahmen zu befestigen müssen die Aluprofilabdeckungen entfernt werden. So viel vorweg: Sie leisten einen guten Job, aber ich will sie nicht zuuu hoch bewerten: Im Prinzip lässt sich ja fast jeder Prusa i3 Drucker mit diesen Querstreben nachrüsten.
Als kleine Anmerkung: Die M5x30 Innensechskanntschrauben habe ich inzwischen für den Aufbau, die M5x25 Innensechskanntschrauben für die Gummifüße verwendet – anders als die Anleitung es vorsieht. Es scheint mir, als ob Creality3D auch hier ab und zu still ein kleines Update bzw. Revision einfließen lässt.
Die Kabel verschwinden, sofern sie am Rahmen sind, relativ charmant unauffällig in den Aluminiumprofilen. Ähnlich wie beim Artillery Sidewinder X1. Das gefällt und letztlich kommt man im Fall der Fälle immer noch leicht heran.
Interessant finde ich die Entscheidung bei der externen Netzteil-Box zu bleiben. Während viele 3D-Drucker-Hersteller dazu tendieren das Netzteil und Mainboard unter den 3D-Drucker fest zu verbauen (selbst Creality3D mit z.B. dem CR-10S Pro oder dem CR-X), so bleibt man beim CR-10 V2 dem Vorgänger treu. Schon damals habe ich das als „neutral“ bewertet. Vorteil: Man kann das Netzteil samt Display besser/bequemer positionieren und kommt besser an die Elektronik. Nachteil: Man hat eben nicht den „einen“ Klotz. Insgesamt empfinde ich jedoch die intern bzw. unter dem 3D-Drucker verbaute Lösung als etwas „charmanter“.
Einen weiteren Vorteil gibt es bei der externen Netzteil-Lösung noch: Man hat auch gleich eine stabile Filamentrollenhalterung! Bei anderen 3D-Druckern fehlt diese schon mal gerne oder ist aus wackeligem Acryl. Oder sie ist oberhalb des 3D-Druckers an den Aluprofilen angebracht und so reibt das Filament beim Extrudereinzug zu sehr – eben wie beim CR-10 S Pro oder CR-X. Abhilfe musste bei diesen 3D-Drucker eine Umlenkrolle in einer selbstgedruckten Halterung schaffen.
Wir haben das Kit dem dem BLTouch bestellt und somit lag neben dem Sensor auch eine Halterung anbei. Hierfür sind die Schrauben etwas lang geraten (Deja vu? Ja ich achte auf so kleine Umstimmigkeiten) und die Positionierung direkt vor dem Radiallüfter empfinde ich als etwas ungeschickt. Die eigentliche Installation der Hardware geht jedoch leicht vonstatten: Anschrauben, Kabel an Sensor stecken, anderes Kabelende beim Extruder-Stepper (dort befindet sich eine kleine Verteilerplatine unter der Abdeckung) einstecken. Im Nachgang kann man das Kabel noch mit den anderen Kabeln und PTFE-Schlauch ordentlich verlegen – leider passt das Kabel nicht in den Netzschlauch.
Erläuterung: BLTouch, Autoleveling, WTF? Beim 3D-Druck kommt es auf 0,X Milimeter an. Insbesondere bei der ersten Schicht. Ist der Abstand von Druckkopf zum Heizbett zu groß, druckt ihr in der Luft – der 3D-Druck hält nicht. Ist der Abstand zu gering, fließt kein oder nicht genug aus der Nozzle. Im Worst Case zerkratzt ihr auch noch euer Heizbett. Deswegen muss das Heizbett „gelevelt“ werden, sodass an jeder Stelle zwischen Heizbett und Nozzle nur ein Stück dünnes Papier passt. Dies kann durch Sensoren automatisiert werden und bei Heizbettunebenheiten durch ein vorher vermessenes 4×4-Raster während des Drucks in Echtzeit kompensiert werden.
Was beim Auf- bzw. Zuschrauben der Metallabdeckung auffällt: Auch hier hat man mitgedacht. Die Positionierung stimmt, alles sitzt sehr fest, Kabel wurden ordentlich fixiert – so soll das sein.
Das Kabelmanagement ist gut. Die Kabel wurden ordentlich verlegt und fixiert, Kabelendhülsen sind am Start, hier und dort wurde (etwas unsauber) mit Heißkleber nachgeholfen.
Kommen wir noch kurz zu den inneren Werten: Das 350W Netzteil (LRS-350-24) von Meanwell (nicht der aller-allerbeste Netzteil-Hersteller, aber definitiv besser als so manch ein 9€-Netzteil in anderen 3D-Druckern) kann bei 220-230V (für uns relevant) oder 115V betrieben werden. Als Output erhalten wir 24V, sodass unser Hotend wesentlich schneller auf die nötige Drucktemperatur kommt, als bei 12V-Kreisläufen. Das erwarte ich inzwischen allerdings immer, bei 3D-Druckern die mehr als 200€ kosten. Für die Modder ist das auch relativ wichtig, da man so eben z. B. nach 24V-Lüftern Ausschau halten muss.
Das Mainboard ist wieder eine Eigenkreation von Creality3D in Version 2.5.2. So sind auch die Steppertreiber fest auf dem Board verbaut – ein Austausch ist nicht möglich.
Da die Steppertreiber relativ warm werden, werden diese (und das Board) von einem extra Lüfter gekühlt – für den Artillery Sidewinder X1 gibt es nicht ohne Grund eine nachträgliche Kühllösung für die Steppertreiber. Der Feederstepper macht einen guten Eindruck, er ist vollständig aus Metall und auch nach diversen Kilometern Filamentverbraucht funktioniert er tadellos.
Das Einführen von neuem Filament geht auch leicht von der Hand – bei manch anderen Lösungen kann das ziemlich „fummelig“ werden.
Creality3D hält nach wie vor am Bowden-Extruder fest. Ich weiß noch wie ich vor ~3 Jahren angemacht wurde als ich das prophezeit hatte alá: „Kristian Bowdens werden sie NIE durchsetzen“ ;-). Es gibt eine Menge Vorteile des Aufbaus, aber auch Nachteile: So lässt sich z. B. flexibles Filament, auf Grund des langen Weges zwischen Feeder und Nozzle, nicht ordentlich drucken. Ich bin also gespannt, ob wir 2020 vermehrt Direct Drive Extruder wie beispielsweise beim Artillery Sidewinder X1 (SWX1) sehen werden. Noch ist dies eher ein Exot (bei Prusa i3 Bauweisen).
Auf das Heizbett gehe ich später noch einmal ein – nur so viel: Es ist wieder der Knaller. Die Haftung beim Druck ist ausgezeichnet, nach dem Abkühlen springen die Drucke einem fast entgegen. Das Kabel wurde entsprechend fixiert.
Interessanterweise hat Creality3D sich wieder von den Flachbandkabeln gelöst. Waren diese noch beim Creality3D CR-X oder dem CR-10S Pro verbaut, finden wir beim CR-10 V2 wieder die „guten alten“ Netzschläuche vor. Insgesamt finde ich diese Entscheidung gut, da die Kabel etwas flexibler sind. Zudem verwendet man keine Klemmen, wie beim SWX1, was bei tausenden Bewegungen problematisch werden kann.
Das waren ausgewählte Eindrücke: der CR-10 V2 kommt einfach richtig gut weg. Kommen wir aber nun zum wichtigsten Part: Der Druckqualität.
Qualität der 3D-Drucke und Zuverlässigkeit
Die Verpackung, der Aufbau und die Verarbeitungsqualität sind sicherlich wichtig, aber am Ende kommt es eben doch auf die Druckqualität und die Zuverlässigkeit an. Nur wenn beides passt wird man langfristig Spaß an einem 3D-Drucker haben, da man nicht jeeedes mal etwas reparieren, neu einstellen oder verbessern muss.
Deswegen haben wir inzwischen unsere 3D-Drucker mehr als einem Monat im Test, drucken die Standardteile (Calibration-Cubes, Benchys, etc.), aber auch Teile, die sich die Redaktion wünscht – also (hoffentlich) einen wirklichen Nutzen haben. Starten wir ganz vorne – mit dem Hochfahren des 3D-Druckers.
Bedienung des CR-10 V2
Kein Farbdisplay, kein Touchscreen, keine Begrüßungsmelodie – stattdessen den guten alten bekannten Drehknopf. Wenn das mal nicht – nennen wir es mal – „retro“ ist! Das 12864 Display bzw. das Board ist ein echter Klassiker, sehr zuverlässig, aber irgendwie dann doch ein bisschen in der Zeit stecken geblieben. Irgendwie „fühlt“ sich diese ganze externe Einheit so als Hommage an den alten CR-10 an ;-).
Natürlich reicht das Display locker um Drucke zu starten, prozentual im Vergleich zum eigentlichen Druck nimmt es sehr wenig Zeit ein, ggf. nutzt ihr eh einen externen Druckserver, wie z.B. Octoprint – aber dennoch: Ein gut(!) durchdachtes Touchscreen-Menü hätte, ehrlich gesagt, auch was gehabt. Wer hier also mehr möchte – mehr als jedes Touchscreenmenü aktuell bietet, sollte sich ggf. den Raspberry und ein kleines Display holen.
Ansonsten gibt es zu der eigentlichen Bedienung nicht viel zu sagen: Das Drehen/Drücken funktioniert zuverlässig, das Englisch ist verständlich, die üblichen Funktionen (Homing, Stepper deaktiveren, vorheizen, etc.) klappen wunderbar. Was ich gut finde: Man hält weiterhin an einer SD-Karte (statt microSD) fest. Das erspart einem die lästige Fummelei. Bei so manch einem 3D-Drucker ist schon eine microSD zwischen Einschub und Gehäuse IM Gehäuse verschwunden ;-).
Wie fügt sich aber die Besonderheit, der BLTouch Sensor ein?
Autoleveling mit dem BLTouch-Sensor
Vorweg: Je nach Shop liegt der Autolevel-Sensor bei, oder eben nicht. Und ganz ehrlich: Ich kann auf ihn wirklich gerne verzichten. Woran liegt das? Erstens: Weil ich mit der Zeit gelernt habe, wie man das Heizbett anständig levelt und welche Parameter im Slicer für einen guten Druckstart zuständig sind. Zweitens: Weil das Druckbett von Creality3D allererste Sahne ist. Drittens: Das Meshbed-Leveling (Rastererstellung durch Marlin) funktioniert zwar in der Theorie recht gut, aber der BLTouch bzw. dessen Clone sind oft wirklich eher ein „Schätzeisen“.
Ich habe den BLTouch zwar (noch) angeklemmt, aber berücksichtige ihn im GCODE nicht mehr. Das Heizbett wurde einmal ordentlich gelevelt und der Drucker läuft nun konstant seit Monaten durch. Es gibt schlicht keinen Bedarf. Versteht mich nicht falsch: Wenn die Firmware vernünftig ist, ihr euer Handwerk versteht (Z-Offset etc.) und die Druckfläche sehr groß ist (400 x 400 mm und größer) kann ein BLTouch o.ä., insbesondere bei krummen Heizbetten, ein Segen sein – hier würde ich ihn mir ehrlich gesagt sparen.
Falls ihr ihn euch dennoch wünscht und er nicht beiliegt: Er ist seperat erhältlich. Der L-Metallwinkel wird angeschraubt, das Kabel eingesteckt – fertig.
3D-Drucke
Ihr kennt es schon: Meine ersten 3D-Drucke sind, sofern beigelegt, die fertig bearbeiten GCODES des Herstellers. Oft liegen diese auf der (micro-)SD oder dem USB-Stick und wurden hoffentlich optimal mit dem Slicer der Wahl auf den ausgelieferten 3D-Drucker angepasst. Auch beim CR-10 V2 lagen drei GCODES dabei: Die bekannte Winkekatze, der noch bekanntere Hund (lieben Gruß an Geeetech ;-)) und ein kleines Sparschweinchen.
Lautstärke
Also fix den ersten Druck gestartet und … wow. Die Lautstärke setzt einen neuen Rekord. Die verbauten TMC2208-Treiber und Hotend-Lüfter sorgen für einen sehr leisen Druck. So leise, dass der Creality3D CR-10 V2 der zweite 3D-Drucker (neben dem Artillery Sidewinder X1) ist, der unmodifiziert in unserem Büro nebenbei drucken konnte, ohne die Leute zu nerven. Sehr geil.
Zu oft haben 3D-Drucker zwar inzwischen Steppertreiber verbaut, was auch dem Druckbild zu Gute kommt, aber an den Lüftern wird dann gespart. Das Resultat: 10 Cent weniger ausgegeben – 5-10 dB mehr. Einen kleinen Kritikpunkt würde ich Creality3D an dieser Stelle dann aber doch mitgeben: Der Netzteil-/Mainboard-Lüfter könnte noch leiser sein – dieser ist etwa 3 dB lauter als das Hotend/Stepper. Wer das Beste rausholen will, kann sich also noch einen richtig guten 24V(!)-Lüfter besorgen und hat ohne viel Aufwand einen extrem leisen 3D-Drucker.
Insgesamt ist der Artillery Sidewinder X1 sogar meist minimal leiser, aber sobald dieser die X-Achse bewegt ist er dann doch lauter bzw. das Geräusch ist nicht so angenehm monoton wie beim CR-10 V2.
Heizbett
Auf das Heizbett möchte ich hier in einem extra Abschnitt eingehen. Beim alten CR-10 „hat man damals“ noch mit Glasscheiben, Kreppband, Prittstift und/oder Haarspray gearbeitet. In der Zwischenzeit kamen dann viele Buildtak-ähnliche (Magnet-)Folien auf den Markt und Anycubic hat mit dem I3 MEGA das erste mal in größerer Masse ihre „Ultrabase“ vertrieben. Dies ist eine Glasscheibe mit spezieller Beschichtung – d.h. ein „Mix“ aus den verschiedenen Lösungen. Nach wie vor ist das meine liebste Oberfläche und der CR-10 V2 hat diese nun auch spendiert bekommen <3. Die Haftung ist sehr gut, Objekte "springen" nach dem Abkühlen von alleine von der Platte und sie kann im Notfall auch etwas grober behandelt werden.
Ich kann es selbst kaum glauben, aber nach über 400 Druckstunden(!!!) musste ich noch immer nicht den beigelegten Spachtel zum Ablösen von Drucken bzw. Resten verwenden. Dementsprechend sieht die Oberfläche immer noch wie neu aus. Top!
Eine weitere Evolution die der 3D-Druck durchlaufen hat, wurde auch erkannt und verbaut: Eine vernünftige Isolierung unter der Heizplatte. Diese sorgt nicht nur für eine konstante Heizbetttemperatur, sondern eben auch für weniger Energieaufwand und das schont dann bei den Wattzahlen und Druckzeiten auch den Geldbeutel.
Über vernünftig große Levelrädchen und eine Zugentlastung für den Heizbettkabel-Anschluss (andernfalls droht Kurzschlussgefahr) muss ich bei Creality3D keine Worte verlieren: Das gefällt mir schon seit den letzten ~5 Modellen.
Druckqualität
Der wichtigste Part: Die Druckqualität. Kommen wir zum Punkt: Der Creality3D CR-10 V2 liefert, out of the box, die beste Druckqualität aller bisher getesteten 3D-Drucker aus China (was immerhin ~70 Exemplare sind), ab.
Hier greift das gute Heizbett, die Steppertreiber, aber auch die zweiseitige Bautteilkühlung richtig gut ineinander.
Die Bautteilkühlung macht insbesondere bei Brücken („Bridging“) einen richtig guten Job – man braucht nicht mehr viel Support.
Wer wert auf die Unterseite legt, wird es mit dem CR-10 V2 auch sehr einfach haben.
Fazit: Creality CR-10 V2 kaufen?
Ja! Normaler Weise schließe ich im Fazit erst einmal aus, für wen der jeweilige 3D-Drucker nichts wäre. Hier will ich anders anfangen, denn der Creality3D CR-10 V2 ist echt richtig gut. Wenn dir der Druckraum von 300 x 300 x 400mm zusagt, du einen leisen 3D-Drucker, eine zuverlässige Arbeitsmaschine möchtest und das nötige Geld hast – nimm den Creality3D CR-10 V2! Sofern du mit der externen Strom-/Mainboard-Box leben kannst. Falls ja, stößt er den Creality CR-10S Pro, der ähnlich viel kostet, in dieser Preisliga ziemlich locker vom Thron.
Falls du jedoch mit flexiblen Filamenten (z.B. TPU) drucken möchtest, müsstest du dir einen Direct Extruder nachrüsten, oder holst dir direkt – das wäre dann meine Empfehlung – den Artillery Sidewinder X1. Falls du noch genauere Drucke brauchst, solltest du dir mal SLA-3D-Drucker anschauen. Der Elegoo Mars für 239€ und der Anycubic Photon S für 285€ machen ihren Job solide – allerdings bringt der 3D-Druck mit Resin auch andere Problemchen mit sich.
Wenn du einfach günstig in das 3D-Druck-Hobby reinschnuppern willst, ist der Ender-3 für schmale 150€, aber ebenfalls sehr großer Community, meine Empfehlung. Es gibt natürlich noch aktuell 5-10 weitere empfehlenswerte 3D-Drucker aus China, diese sind jedoch durch ihre Extras/Features etwas „nieschiger“ bzw. für etwas speziellere Anforderungen geeigneter. Dafür ist dann in den Kommentaren genug Platz ;-).
Der Creality CR-10 V2 lieferte bei mir, out of the box, die besten Druckergebnisse (noch vor dem Artillery Sidewinder X1) ab. Wenn du ein Arbeitstier möchtest, welches pflegeleicht Filamente durchballert – der Creality CR-10 V2 ist deine Wahl!
Abschließend vielleicht noch ein allgemeiner Eindruck: Mich freut es, dass Creality3D endlich wieder einen richtig guten, einfach soliden, 3D-Drucker auf den Markt gebracht hat. Ohne neuartige (und nur halb implementierte) Features oder gar Spielereien (wie z. B. beim Creality3D CR-X). Creality3D verzichtet auf Buzzwords oder angebliche Revolutionen. Man baut auf einem guten Fundament auf und ergänzt es mit wirklich gut durchdachten Neuerungen/Features. So soll es, meiner Meinung nach, sein.
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