AmazonBasics Saugroboter und Akkustaubsauger vs. China-Modelle
Der Online-Versandhändler mit der weltweit größten Auswahl an Büchern, CDs und Videos lässt seit einiger Zeit Alltagsprodukte für alle Lebensbereiche herstellen. Vertrieben werden diese unter der Marke „amazonbasics“ und erfreuen sich großer Beliebtheit. Kleiner Preis, viel Nutzen ist das Credo. Grund genug für uns, euch zu zeigen, wie die Produkte einzuschätzen sind. Was darf man von dem AmazonBasics Saugroboter und Akkustaubsauger erwarten?
- AmazonBasics Akkustaubsauger
- AmazonBasics Saugroboter
Inhalt
AmazonBasics Akkustaubsauger vs. China-Modelle
Wie ihr im Folgenden noch lesen werdet, ist der Saugroboter nicht auf einem Level mit etwaigen China-Robotern, der Akkustaubsauger von AmazonBasics könnte hier deutlich besser abschneiden. Schauen wir uns zunächst die technischen Daten an, natürlich im Vergleich zum besten China-Akkustaubsauger des gleichen Preissegments.
AmazonBasics | Jimmy JV51 | |
Preis ohne Angebot (ca.) | ~140€ | ~135€ |
Saugkraft | 15.000 pa | 17.000 pa |
Display | LED-Anzeige | nein |
Wischfunktion | nein | nein |
App | nein | nein |
LED-Leuchten | ja | nein |
Lautstärke | k. A. | 75 dB (auf höchster Saugstufe) |
Akku | 2500 mAh | 2500 mAh |
Saugstufen | zwei | zwei |
Arbeitszeit | 30 Min. | 45 Min. |
Ladezeit | k. A. | 5 h |
Staubkammer | k. A. | 0,5 l |
Maße | 110 x 25 x 17 cm | 127 x 23 x 22 cm |
Gewicht | 3,1 kg (komplett ausgebaut) | 1,46 kg (als Handsauger) |
CE-Kennzeichen | ja | nein |
In Sachen Material und Verarbeitung werden sich beide Modelle nicht viel geben, einen interessanten Unterschied machen die LED-Elemente am Amazon-Sauger. So befindet sich oberhalb des Auslösers eine LED-Anzeige, die den Akkustand und die gewählte Saugstufe anzeigt. Dies ist besonders praktisch, da man so während der ohnehin knapp bemessenen 30 Min. Arbeitszeit nicht Gefahr läuft, dass der Staubsauger plötzlich den Dienst verweigert und einfach ausgeht.
Zudem sollen LED-Leuchten an der Bodendüse angebracht sein, die in dunkleren Ecken helfen, Dreck und Schmutz besser erkennen zu können. Diese sind aber nicht vergleichbar mit denen der Roidmi-Modelle, welche sich bei Dunkelheit um die Bodendüse herum automatisch anschalten.
Auch eine Wandhalterung ist im Lieferumfang inbegriffen, diese ist aber nicht so innovativ wie etwa die Dreame-Wandhalterungen und dient lediglich dazu, dass der Staubsauger nicht so viel Platz in den vier Wänden wegnimmt.
Nicht schlecht, aber Basic
Die angegebenen 15.000 pa Saugkraft sind für die Preisklasse bis 150€ in Ordnung und ermöglichen es auch aus dünneren Teppichen Staub und Dreck rauszuholen. Bedenklicher sind die 30 Min. Arbeitszeit, wodurch man bei größeren Räumlichkeiten oberhalb der 70 m² nicht mit einer Akkuladung hinkommt. Zwar ist die potenzielle Füllmenge der Staubkammer des AmazonBasics Akkustaubsaugers nicht angegeben, den Bildern nach sollte diese aber bei 0,4 oder 0,5 l liegen, was in Relation zur Arbeitszeit nicht einschränkt.
Amazon könnte problemlos einen großen Staubsaugerhersteller bitten, für sie ein Topmodell zu fertigen, das mit Dyson, Tineco, Roborock und Co. mithalten kann. Das Modell hier ist aber, wie der Markenname schon suggeriert, absolut „Basic“. Alles solides Handwerk, ohne große Spielereien oder besonders starke Technik. Aber eben auch nicht schwache Technik, wenn man von der Ladezeit mal absieht.
Wer nicht allzu große Räumlichkeiten sein Eigen nennt und nur hin und wieder mal durchsaugen möchte, wird hiermit nicht viel falsch machen. Aus meiner Sicht sollte man dennoch knapp 20€ (Stand April 2020) mehr auf den Tisch legen und sich einen Dreame V9 kaufen. Verarbeitung, Design, Saugkraft, Arbeitszeit – für 20€ mehr bekommt man mit dem V9 ein deutlich stärkeres Modell.
AmazonBasics Saugroboter vs. China-Modelle
Den Amazon-Saugroboter für ~90€ an dieser Stelle mit einem Roborock S6 oder Ozmo 950 zu vergleichen, wäre weder fair noch angemessen. Schließlich kosten diese gut das Fünffache und ein kurzer Blick genügt, um sagen zu können, dass der Amazon-Roboter wirklich „Basic“ sein möchte und sich nicht anficht, mit den aktuellen Topmodellen zu konkurrieren. Ergo schicken wir das Modell ins Rennen, das 2016 den Saugroboter-Markt auf den Kopf stellen sollte. Amazon vs. Xiaomi.
AmazonBasics | Xiaomi Mi Robot | |
Preis ohne Angebot ca. | ~90€ | ~220€ |
Navigation | Chaos-Prinzip | Laser-Raumvermessung |
Saugkraft | 800 pa | 1800 pa |
App | keine App | Xiaomi Home (Android, iOS) |
Lautstärke | 62 dB | 67 dB |
Akku | 2600 mAh | 5200 mAh |
Staubkammer/Wassertank | 0,37 l/nein | 0,42 l/nein |
Ladezeit | 6 h | 4 h |
Arbeitszeit | 80 Min. | 150 Min. |
Gewicht | 2,8 kg | 3,8 kg |
Maße | 29,5 x 29,5 x 7,9 cm | 34,5 x 34,5 x 9,6 cm |
Steigungen | k. A. | 15°, bis zu 2 cm |
Features |
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Komischerweise sind die technischen Angaben auf der Amazon-Seite teilweise schlicht falsch (Produktabmessungen bspw.), obwohl es sich um ein unter Amazon-Flagge eingestelltes Produkt hält. Nach dem Durchfliegen einiger Bilder hatten wir die Daten dann aber weitestgehend beisammen.
Wie dem auch sei, die technischen Daten machen deutlich: Für 93€ erhält man auch einen 93€-Funktionsumfang. Das einzige Modell, das mir unter 100€ mit gleichem Funktionsumfang und ähnlichen technischen Daten einfallen wollte, ist der ILIFE V5S Pro, heute Zaco V5S Pro. Dieser kostete in den letzten drei Jahren auch manchmal unter 100€, liegt jetzt aber eher immer oberhalb der 150€.
Unter 100€, aber Chaos-Prinzip
Außer mit dem V5S Pro hinkt der Vergleich zu China-Modellen vollständig, auch weil die Preisklasse unter 100€ schlicht nur von wenigen Herstellern abgedeckt wird. Auch weil die Navigationsmethode des Chaos-Prinzips nicht mehr zeitgemäß ist. Selbst günstigere Modelle bringen heute zumindest einen Gyrosensor oder das Z-Shaped-Reinigungsprinzip mit.
Warum ich heute nach massig getesteten Robotern kein Chaos-Prinzip-Modell mehr empfehlen kann oder gar testen möchte? Der Roboter fährt orientierungslos geradeaus, bis er vor sich auf ein Hindernis trifft und fährt dann im ca. 90°-Winkel weiter geradeaus und immer so weiter. Dies macht er solange, bis der Akku leer ist und er autonom zurück zu seiner Ladestation fährt. Vorausgesetzt, er findet diese über seine Infrarotsensoren bevor der Akku vollständig leer ist. Den Weg kann er sich nämlich nicht merken.
Somit ist nicht sichergestellt, dass der Roboter alle Bereiche in der Wohnung abfährt und reinigt. Da Saugroboter unser Leben erleichtern sollen, indem sie arbeiten, während wir uns schöneren Dingen zuwenden, ist der AmazonBasics Roboter aus meiner Sicht auch nicht als Einsteigermodell anzusehen, höchstens noch für Räumlichkeiten unterhalb der 50 m². Saugroboter sollten unter Minimalaufwand für den Nutzer arbeiten, sonst kann man auch selber den Besen schwingen. Und mit 800 pa Saugkraft bekommt man wirklich nur ganz oberflächlich Staubschichten weg.
Aber wer weiß, vielleicht macht Amazon aus „Basics“ irgendwann auch noch „Pro“. Und dann könnte es für so manchen Produzenten ungemütlich werden. Habt ihr schon einmal AmazonBasics-Produkte gekauft? Wie sind eure Erfahrungen?
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Kommentare (15)