Kurzer 3D-Drucker-Test: Creality3D CR-10S Pro V2 für 408€ aus EU
Aufgrund großer Nachfrage nach dem Creality CR-10S Pro V2 3D-Drucker konnten wir euch einen neuen Gutschein klar machen. Aktuell gibt es ihn wieder für 407,47€ bei Banggood aus dem EU-Lager, wenn ihr dafür den Gutschein BG08d0df benutzt.
So langsam wird es kompliziert. Neben dem CR-10 und dem CR-10 V2 gibt es auch den CR-10S Pro und jetzt eben den Creality3D CR-10S Pro V2. Der auffälligste Unterschied zum „normalen CR-10“ dürfte sein: Das Netzteil ist im Sockel platziert. Was sind die Unterschiede zum Vorgänger, dem Creality3D CR-10S Pro (V1)? Tja … gute Frage. Es gibt kaum welche.
- Kurzer 3D-Drucker-Test: Banggood für 407,47€ (Gutschein: BG08d0df | EU-Lager) | Creality für 497,47€ | TomTop für 483,65€ (DE-Lager)
- Druckraum: max. 300 x 300 x 400 mm / Filament: 1,75 mm
- in 10-20 Minuten aufgebaut
- Besonderheiten: zwei Z-Achsen, leise Stepper-Treiber, Filamentsensor, neuer Autolevel-Sensor (yay!)
Inhalt
Versand, Verpackung und Zubehör
Wir haben bei Cafago bestellt und nach 13 Tagen war der 3D-Drucker gut verpackt da. Das überrascht uns jedoch auch nicht wirklich – Creality3D verpackt schon immer ihre 3D-Drucker sehr gut.
Generell gibt es keine Unterschiede zu anderen 3D-Druckern von Creality3D oder gar dem Vorgänger. Machen wir es kurz: Schaut euch die Bilder vom Creality3D CR-10S Pro V1 an – genau das erwartet euch ;-).
Creality3D CR-10s Pro V2: Aufbau & Qualität
Wie beim Vorgänger muss nur der Aufbau bzw. die Z-Achsen mit 4 Schrauben auf/an die unteren Aluminium-Profile der Base geschraubt werden. Zwei weitere Schrauben mit T-Nüssen fixieren die Filamenthalterung und das war’s. Wer nicht ganz ungeschickt ist, wird in 10 – 20 Minuten (inkl. trödeln!) fertig sein. Wie bei Creality3D üblich sind die bereits vormontierten Bauteile vernünftig zusammengeschraubt (Rechwinkligkeit, Kabelbinderfixierungen, etc), aber ein schneller Check schadet nie.
Letztlich ist auch alles hier beim Alten geblieben. Wie bei Creality3D üblich ist der Aufbau schnell erledigt (10-20 Minuten) und die Bauteilqualität ist top. Für weitere Details kann ich euch wieder an den Vorgänger-Artikel verweisen. Ich wünschte ich könnte mehr schreiben, aber hey: Auch mal angenehm. 😉
Die Druckqualität des CR-10S Pro V2
Wie immer starte ich meine Tests mit den beigelegten GCODE-Dateien auf der microSD-Karte. Beim Start begrüßt einen die übliche Melodie, die Oberfläche ist auf englisch (oder chinesisch) und reagiert einfach/präzise auf Druckgesten.
Die Druckqualität ist out-of-the-box mit einer Schulnote 1-2 zu bewerten. Es gibt allerdings keinen merklichen Unterschied zum Vorgänger. Alles andere wäre auch überraschend. Ich habe mehrfach den direkten Vergleich gestartet, mit gleichem Filament, bei gleichen Temperaturen und Geschwindigkeiten – ohne Abweichungen.
Die drei beigelegten, vorab gesliceden GCODES sehen richtig schön aus, insbesondere bei der Katze kann man die vertikal angeordneten chinesischen Schriftzeichen sogar noch erkennen – wow!
Der einzige Unterschied der sich beim Druckbild theoretisch(!) erkennbar machen könnte, wäre die aktualisierte Firmware- und Mainboard-Version bei der zweiten Version.
Einen kleinen Kritikpunkt muss ich an dieser Stelle jedoch auch loswerden: Bei 400 mm Druckhöhe (insgesamt ist der 3D-Drucker 650 mm hoch) fehlen mir die Querstreben wie beim Creality CR-10 V2. Je höher der Druck wird, desto mehr bringt der Druckkopf die zwei Z-Achsen zum Schwingen. Das Druckbild leidet zwar nur minimal, aber es leidet. Das lässt sich dann nur durch die Verringerung der Druchgeschwindigkeit oder der Nachrüstung von zwei Querstreben unterbinden. Da die Aluminiumprofile von der „Base“ abgedeckt sind, ist das Nachrüsten jedoch nicht so schnell, wie z. B. beim „alten“ CR-10 erledigt. Wer dennoch tätig werden will, findet hier eine Lösung mit Gewindestangen oder hier mit Aluminiumprofilen. Das hätte man schon beim Versionsupdate unterbringen sollen.
Egal ob man mit Brims, Supports, Skirts oder Rafts druckt: Diese sind immer sehr fein, stabil und lassen sich leicht entfernen. Der Vorteil: Ich konnte einfach das alte Cura-Profil vom CR-10S Pro V1 verwenden ;-).
Da letztlich wieder viel mit der „resume printing“-Funktion geworben wird (für z. B. den Fall eines Stromausfalls) habe ich das mehrfach getestet. Vorausschickend muss ich eh sagen: Das Feature ist mit Vorsicht zu genießen. Je nach Werkstoff, Objektgröße etc, kann sich z. B. der Druck vom Heizbett ablösen und man kann eh nicht weiterdrucken. Oder die Nozzle bleibt mitten in einer Wall stehen und schmilzt mit 200-250°C die Außenwand weg ;-). Dennoch: Die Wiederaufnahme klappt sehr gut – nur beim „Hund“ war der erste Layer nach der Fortsetzung dann doch erkennbar.
Der Bauteillüfter, der wieder rechts platziert ist, leistet weiterhin gute Arbeit. Bei meinem Extremtest (s. u.) wurde fast 9cm horizontal in der Luft gedruckt – die Layer hielten ohne Support.
Leider gibt es weiterhin keine beidseitige Bauteilkühlung wie z. B. beim CR-10 V2, da auf der linken Seite des Druckkopfes weiterhin der Autolevelsensor platziert ist. Das ist Jammern auf hohem Niveau, aber das geht wirklich besser. So sollte der fortgeschrittene Nutzer, der auch die letzten Kleinigkeiten ausmerzen will, sensible Stellen so platzieren/drehen, dass es am besten gekühlt werden kann.
Wo wir doch gerade beim Autolevel-Sensor sind: Dieser ist tatsächlich die einzige wirkliche Verbesserung! Der BL-TOUCH Sensor ist wesentlich genauer als in der Version 1. D.h. das Autoleveln beim Start – was auch vor jedem Druck gemacht wird – ist deutlich zuverlässiger. Aber: Nach tausenden Stunden 3D-Druckens empfinde ich das Autoleveln zwar als „praktisch“, aber mit der Erfahrung kann ich auch gut, gerne und schnell händisch leveln.
Leider hat man es – wieder – bei Creality3D versäumt, sich Gedanken um die Filamentführung zu machen. Wie beim Vorgänger schleift das Filament am Gehäuse des Filamentsensors, weil es zu sehr auf Spannung bzw. der Winkel falsch ist. Das ist schade, denn man hätte einfach nur mal zu der Community rüberschauen können und hätte festgestellt: Es gab schon beim CR-10S Pro Version 1 diverse Lösungen, wie z. B. diese Führung oder diese. Das Problem hat allerdings auch schon beim Creality CR-X etc. existiert …
Wer sich um keine Führung kümmern wird, darf also in aller Regelmäßigkeit Filamentabriebe von seinem 3D-Drucker bürsten. Nach unzähligen Stunden ist da bei mir schon etwas zusammengekommen.
Noch einmal schnell zurück zum Leveln: Gebt euch wirklich die Mühe und levelt vor dem automatischen Leveling euer Heizbett manuell halbwegs gerade. Andernfalls kann der Sensor es auch nicht mehr kompensieren (siehe Bild unten).
Ich bin mit dem Druckbild sehr zufrieden. Wer höher als 20cm drucken möchte, sollte die Geschwindigkeit um 5-10 mm/s reduzieren. Nicht zufrieden bin ich mit den Verbesserungen (eigentlich nur die Firmware-, Mainboardversionen und der Levelsensor): Es wurden einfach bekannte Kleinigkeiten nicht verbessert.
Fazit: Creality3D CR-10S Pro V2 kaufen?
Der Creality3D CR-10S Pro V2 ist ein richtig guter Drucker! Wer kein DirectDrive-Extruder braucht, diesen Druckraum und kein externes Netzteil möchte, kann zuschlagen. Kritik muss ich dann allerdings beim Marketing loswerden. Diesen 3D-Drucker als Version 2 zu verkaufen, finde ich schon etwas anmaßend – zu klein sind die Versionsunterschiede. Zu viele Kleinigkeiten wurden nicht verbessert. Beim Artillery Sidewinder X1 sind diese kleinen Anpassungen „Revisionen“, welche kontinuierlich einfließen und den 3D-Drucker besser machen. Inzwischen ist man dort schon bei Revision #6. Allerdings kommt es auch dort zu Verwirrungen, warum es „denn verschiedene SWX1 gibt?!„. Der Creality CR-10 V2 … der 3D-Drucker verdient eine neue Versionsnummer!
Dennoch: Das ist Wortklauberei und soll uns als Gadgetfans, die wissen was sie kaufen, nicht weiter stören. Wer das Budget hat – vor allem, wenn der 3D-Drucker ggf. sogar nochmal (insb. im Vergleich zu anderen Modellen) im Preis absackt – wird sehr glücklich werden. Falls jetzt jedoch die erste Version erheblich günstiger ist, kann man diese nehmen. Ich gehe davon aus, dass die Version 2 (analog zu Revisionen), den Vorgänger einfach im Verkauf ersetzen wird. Wer einen Einsteiger-3D-Drucker sucht wird weiterhin mit dem kleineren Ender-3 glücklich. Druckst du kleinere Bauteile, willst aber eine noch bessere Qualität, schau dir unbedingt unsere SLA-3D-Drucker-Tests an. Nagelt ihr mich auf eine(!) Antwort fest: Ich persönlich würde den Creality CR-10 V2 vorziehen.
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