Redmi 9A: Low-Budget-Smartphone für 75€ bei MediaMarkt & Saturn
Eines der besten Smartphones für unter 100€ kommt natürlich aus dem Hause Xiaomi bzw. Redmi. Das Redmi 9A bekommt ihr aktuell schon für 74,89€ bei MediaMarkt oder für 74,89€ bei Saturn. Das Angebot gilt in beiden Shops für alle drei Farben und in beiden Fällen ist der Versand kostenlos! Dabei handelt es sich um die Version mit 2 GB RAM und 32 GB Massenspeicher.
In der Redmi-Reihe stellt sich Xiaomi 2020 breit auf. Insgesamt sechs Geräte gehören dazu, das Schlusslicht ist auch dieses Jahr wieder das Redmi 9A. Mit unter 100€ ist es Xiaomis günstigstes Smartphone der aktuellen Generation. Da stellt sich die Frage, ob man nicht mehr als 100€ für ein gutes Smartphone ausgeben muss oder den geringen Aufpreis zu einem Redmi 9 zahlen sollte.
- Redmi 9A (2/32 GB)
Inhalt
Technische Daten des Redmi 9A
Display | 6,53″ IPS LC-Display mit 1600 x 720 |
Prozessor | MediaTek Helio G25 Octa-Core @2 GHz |
Grafikchip | PowerVR GE8320 GPU |
Arbeitsspeicher | 2 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 32 GB eMMC |
Hauptkamera | 13 MP |
Frontkamera | 5 MP |
Akku | 5.000 mAh mit 10W Laden |
Konnektivität | LTE Band 1,3,5,7,8,20, Dual Band WiFi, GPS/GLONASS/BDS, Bluetooth, Dual SIM, |
Features | Micro-USB, Face Unlock, Kopfhöreranschluss |
Betriebssystem | MIUI 11, Android 10 |
Abmessungen | 164,9 x 77,07 x 9 mm |
Altes Design, nur größer
Diesmal wurde das 9A nicht zusammen mit dem Redmi 9, sondern mit einer neuen Serie, dem Redmi 9C vorgestellt. Dabei sieht das Redmi 9A dem Redmi 9 grundsätzlich sehr ähnlich. Anstatt mit einer Punch-Hole wie beim Redmi Note 9 arbeitet man bei dem 9 und 9A mit einer Waterdrop-Notch am oberen Bildschirmrand, um die 5 MP Frontkamera unterzubringen. Bildschirmränder werden gar nicht versucht zu kaschieren, gerade der obere Rand fällt für ein 2020er Smartphone mit 4 mm verhältnismäßig dick aus.
Spätestens aber auf der Rückseite merkt man, dass es sich um ein Budget-Smartphone handelt. Nur eine Kamera bei einem Xiaomi-Smartphone? Zwar versucht Xiaomi das hier durch ein größeres Modul wie bei einer Triple-Kamera zu kaschieren, ein kurzer Blick entlarvt aber dass die Kamera nur von einem Blitz begleitet wird. Dadurch sieht das Handy aber auf den ersten Blick der aktuellen Generation zugehörig aus und das soll keine Angriffsfläche für Kritik sein. Die Kamera befindet sich oben links und wird durch einen schattierten Streifen mit dem Redmi-Logo unten links verbunden.
Das Redmi 9A ist in den Farben Carbon Grey, Sunset Purple und Peacock Green verfügbar. Unser Testgerät in Peacock Green gefällt uns sehr gut. Nicht nur, dass sich die Farbe „frisch“ anfühlt, auch die schraffierte Rückseite gefällt uns gut. Dadurch, dass man den Streifen links aber glatt macht, erzeugt man einen schönen Kontrast.
Handling & Verarbeitung
Mit Abmessungen von 164,9 x 77,07 x 9 mm ist es zwar etwas größer aber auch etwas dünner als der direkte Vorgänger. Leider scheint damit die Zeit der kompakten Xiaomi Smartphones endgültig vorbei zu sein, das Redmi 9A ist nun gut 1 Zoll größer als das Redmi 7A, welches im Juli 2019 erschienen ist. Daher ist auch das Redmi 9A ein großes Smartphone, zumal die Ränder etwas dicker ausfallen. Trotzdem liegt es dank der schraffierten und abgerundeten Rückseite gut in der Hand.
Wer denkt, dass man für unter 100€ nur Billigschrott aus China bekommen kann, der kennt offenbar Xiaomi noch nicht. Denn auch bei einem Low-Budget Smartphone muss man keine Einbußen bei der Verarbeitungsqualität hinnehmen. Die Spaltmaße sind kaum zu sehen, der Kunststoff-Unibody knüpft an die Displayfront an und scharfe Kanten sucht man vergebens. Das Kameramodul steht leicht aber nicht so weit wie bei teureren Smartphones heraus und die Druckpunkte der seitlichen Tasten sind gut gesetzt. Hier muss sich Xiaomi nicht einmal vor beispielsweise Mittelklasse-Modellen von Samsung verstecken.
Nur aus einem Blickwinkel
Wie auch bei dem Redmi 9 oder Redmi Note 9 setzt man hier auf eine 6,53″ Bildschirmdiagonale und ein IPS LC-Display im 20:9 Seitenverhältnis, allerdings mit einer Bildschirmauflösung von 1600 x 720p. Eine HD+ Auflösung ist in Anbetracht des Preises absolut akzeptabel. Wer nicht auf FullHD verzichten will, der muss schon zum teureren Redmi 9 greifen. Dass man hier kein AMOLED Panel bekommt, ist ebenfalls mehr als verständlich.
Ähnlich wie bei dem Redmi 9 muss man bei dem Bildschirm vielleicht die meisten Kompromisse eingehen. Die Helligkeit von 400 nit liefert das Minimum an Displayhelligkeit, mit der man sich 2020 noch zufrieden geben sollte. Ich bin mit dem 9A hauptsächlich auf 3/4 der maximalen Einstellung unterwegs, gerade draußen spiegelt das Display sonst stark. Das muss sich das Redmi 9 ebenfalls vorwerfen lassen. Genauso schwach ist leider auch die Blickwinkelstabilität, die stark variiert. Von „unten“ ist sie noch etwas schlechter als beim Redmi 9, von der Seite dafür besser.
Die Einstellungsmöglichkeiten des Displays sind stark limitiert, aber ausreichend. Der Lesemodus filtert Blaulicht heraus, ein Dark Mode kann aktiviert werden und im Farbschema hat man die Farbpalette zum individuellen Anpassen.
Mit brandneuem Prozessor
So neu wie das Redmi 9A ist auch der integrierte Prozessor. Xiaomi verarbeitet hier den Mediatek Helio G25 Octa-Core Prozessor mit 2 GHz Taktfrequenz, der erst im Juni vorgestellt wurde. Im etwas stärkeren Redmi 9C kommt der höher getaktete Helio G35 zum Einsatz. Dazu kommt die PowerVR GE8320 GPU als Grafikeinheit, 2 GB LPDDR4X RAM und 32 GB eMMC Speicher. Der kann aber per microSD-Karte erweitert werden.
Da man bei dem G25 aber nur Cortex A53 Cluster nutzt, kann die Performance des Redmi 9A natürlich nicht mit Mittelklasse-Handys mithalten. Das Redmi 9A ist langsam, da lässt sich nicht viel beschönigen. Das Öffnen der Kamera dauert eine Sekunde, selbst aus dem Zwischenspeicher öffnet sie sich nicht direkt. Es ruckelt hier und da, Animationen sind oft nicht ganz flüssig und gerade in intensiveren Apps muss man auch mal kurz warten. 2 GB sind selbst für ein aggressives MIUI knapp berechnet. Multitasking ist generell grenzwertig, Apps müssen in der Regel neu geladen werden. Es kommt nur selten vor, dass sich das Öffnen oder Schließen von Apps „direkt“ anfühlt.
Insgesamt ist es aber trotzdem noch nutzbar, man kann für den Preis einfach nicht die gleiche Performance eines Snapdragon 7xxer Prozessors erwarten. Und auch kleinere Spiele wie Subway Surfers lassen sich mit dem Redmi 9A problemlos spielen. Wer regelmäßig PUBG oder ähnliches spielen will, sollte meiner Ansicht nach lieber zu einem Redmi Note 9S greifen.
Benchmarkergebnisse
Um diese Einschätzung zu bestätigen, haben wir die Benchmarks AnTuTu, Geekbench und 3D Mark durchgeführt. Die fallen wie zu erwarten sehr schlecht aus, gerade der Geekbench Wert könnte ein neuer Negativrekord sein. Wenn man den AnTuTu Wert vergleicht, schneidet das Redmi 9 mehr als doppelt so gut ab. Der Helio G25 hat einfach nicht so viel Power.
Redmi bleibt Akku-König
Das Redmi 9A überzeugt da schon eher durch den 5.000 mAh großen Akku, der tatsächlich für gut zwei Tage Akkulaufzeit sorgt. Gerade bei den Redmi-Geräten hat sich Xiaomi schon immer spendabel gezeigt, 5.000 mAh Akku in Kombination mit dem schwachen Chip und geringer Displayhelligkeit machen aus dem Redmi 9A aber ein Laufzeitmonster. In Extremfällen bietet das MIUI 12 Betriebssystem sogar einen Energiesparmodus und einen Ultra-Energiesparmodus, die die Laufzeit auf mehrere Tage ausdehnen können, wenn man auf einige Funktionen verzichten kann.
Aufgeladen werden kann dieser allerdings nur mit 10W, ein entsprechendes Ladegerät liegt im Lieferumfang. Das etwas teurere Redmi 9 unterstützt sogar 18W Quick Charge. Wie zu erwartet war, wird kabelloses Laden nicht unterstützt.
Eine Kamera kann ausreichen
Nur eine Kamera auf der Rückseite zu beherbergen ist im Angesicht der Pentakameras heutzutage schon sympathisch. Redmi bzw. Xiaomi entscheidet sich für einen 13 Megapixel Sensor mit ƒ/2.2 Blende, wobei es sich um den gleichen Sensor wie im Redmi 9 handeln dürfte. Durch die geringere Anzahl an Kameras wirkt auch die MIUI Kamera-App etwas reduzierter und übersichtlicher. Trotzdem gibt es immer noch einen Portrait-Modus und einen Pro-Modus.
Hier einen Ersatz für die Digitalkamera zu suchen wäre sicherlich unangebracht. Trotzdem gefallen mir die Fotos insgesamt gut und unterscheiden sich kaum von denen des Redmi 9. Problematisch ist höchstens der Autofokus, der gerade bei sich bewegenden Objekten auch mal falsch fokussiert. Auch die etwas lange Auslösedauer verhindert ab und an ein scharfes Foto. Dafür bekommt man, wenn dann alles sitzt, aber ein angenehmes Farbprofil und natürliche Hauttönen. Die Schärfe ist ausreichend, sonderlich viele Details kann man nun aber auch nicht erwarten. In dem Viewfinder der Kamera-App ist die Bildqualität aber deutlich geringer als bei dem endgültigen Resultat.
Für das Geld bekommt man auch verhältnismäßig gute Portraitfotos. Xiaomi beweist selbst mit dem Redmi 9A, dass sie wohl den besten Portraitmodus auf dem Markt liefern, zumindest bezüglich Randerkennung. Hier fehlt gegenüber den teureren Modellen etwas die Schärfe, das Bokeh ist aber natürlich und weich. Das unterstützt zudem unsere Annahme, dass sich Xiaomi bei teureren Modellen auch gerne den zusätzlichen Portraitsensor sparen könnte.
Frontkamera
Die Selfie-Kamera fällt mit einer Auflösung von 5 Megapixel verhältnismäßig gering aus. Das sind noch einmal 3 Millionen weniger Pixel als bei dem Redmi 9 und trotzdem können sich die Selfies sehen lassen. Natürlich Hauttöne und eine ausreichende Schärfe sind auf fast jedem Selbstportrait zu erkennen. Auch auf den Portraitmodus muss man bei der Frontkamera nicht verzichten. Dafür fällt der Dynamikumfang entsprechend gering aus, bei Gegenlicht überbelichtet der Sensor schnell.
Rückschritt auf Micro-USB
Überraschend ist dafür, dass das Redmi 9A nur mit einem Micro-USB Port ausgestattet ist. Der direkte Vorgänger, das Redmi 8A, hat allerdings schon auf einen USB Typ-C Port gesetzt. Warum macht man hier einen Rückschritt? Dafür gibt es immerhin einen 3,5 mm Klinkenanschluss, GPS, einen Dual-SIM Slot plus microSD-Speicherkartenerweiterung und LTE Band 20 und 28. Dafür gibt es „nur“ Dual Band b/g/n WiFi, obwohl die CPU auch ac-WiFi unterstützen würde. Auf NFC zum kontaktlosen Bezahlen per Google Pay muss man verzichten, dafür müsste man schon zu dem Redmi 9 greifen.
Mit der Test SIM-Karte aus dem Vodafone-Netz hatten wir mit dem Redmi 9A keinerlei Auffälligkeiten im mobilen Netzwerk. Sowohl Telefone haben wie gewünscht funktioniert und unser Gesprächspartner konnte uns in der Regel gut verstehen. Aber auch App-Downloads oder Videostreaming erfolgt ausreichend schnell. Neben allen smarten Funktionen ist so ein Smartphone dann eben auch einfach ein Telefon, das funktioniert wie gewünscht.
Auf der Unterseite sitzt ein Mono-Lautsprecher, der wie die meisten Mono-Lautsprecher nur bedingt zum Musikkonsum ausreicht. Man bekommt hier wenig Volumen, gerade tiefe Frequenzen kommen kaum zur Geltung. Auf Dauer eignet sich der Speaker nur für den Konsum von YouTube-Videos oder Nebenbeibeschallung, aktives schauen von Filmen oder Musik hören würde ich eher vermeiden. Alternativ sollte man zu Kopfhörern oder einem Bluetooth-Speaker greifen.
Da kein Fingerabdrucksensor verbaut wurde, muss man entweder auf die klassische Entsperrung per Muster/PIN zurückgreifen oder aber das integrierte Face Unlock nutzen.
Low-Budget Handy mit neuester Software
Das Redmi 9A ist eines der ersten Smartphones, die mit dem MIUI 12 Betriebssystem ausgestattet werden. Das neue Betriebssystem basiert beim 9A auf Android 10 und ist komplett auf Deutsch benutzbar. Alle Google-Dienste wie der Play Store, YouTube oder Google Drive sind bereits vorinstalliert, der Google Play Store ist zertifiziert. Im Gegensatz zu Stock Android, also purem Android, ist MIUI mit deutlich mehr Bloatware ausgestattet. Bekannte Apps wie Facebook, Netflix oder AliExpress sind bereits vorinstalliert und für einige sicherlich von Nutzen, allerdings gibt es auch direkt fünf Spiele, die ein paar Megabytes des doch knappen Massenspeichers klauen. Diese lassen sich aber leicht deinstallieren.
Dazu gibt es Xiaomi eigene Services und Apps wie den Mi Store, Mi Community, Mi Browser oder den Mi Mover. Dass man hier eigene Apps pusht, macht nicht nur marketingtechnisch Sinn, sorgt aber auch dafür, dass MIUI oft als etwas überladen wahrgenommen wird. Mit anderem Launcher und etwas Zeit kann man sich die Oberfläche aber dank Android nach eigenen Belieben anpassen.
Mit MIUI 12 hat man wohl eines der größten optischen Updates der jüngeren Vergangenheit auf den Weg gebracht. Auffällig sind die neuen „Super-Hintergrundbilder“ von dem Mars und der Erde, die auf unterschiedlichen Bildschirmen verschiedene „Stadien“ durchlaufen und durch Animationen für einen weichen Übergang sorgen. Außerdem ist das neue Kontrollzentrum auffällig. Wie in Apples iOS teilt man das Kontrollzentrum und Benachrichtigungen nun auf. Wischt man von oben links runter, öffnen sich die Notifications, wischt man von oben rechts herunter, öffnet sich das Kontrollzentrum. Dieses ist auch optisch stark an iOS angelehnt. In den Displayeinstellungen lässt sich das aber auch deaktivieren. Insgesamt bleibt MIUI aber MIUI, integriert aber nun endlich auch den App-Drawer!
Fazit: Redmi 9A kaufen?
Wir finden es grundsätzlich positiv, dass Xiaomi mit dem Redmi 9A weiterhin das Low-Budget-Segment bedient. Aber schon vorab war klar, dass man hier unnötige Rückschritte zu verzeichnen hat. Allen voran sei da der Micro-USB Port zu nennen, von dem wir dachten, dass sich Xiaomi endgültig davon getrennt hat. Der Vorgänger konnte aber auch mit 18W geladen werden, was bei dem Redmi 9A ebenfalls nicht der Fall ist. Warum Xiaomi das so macht, ist fraglich. Ein großer Fortschritt zu dem Redmi 8A ist aber auch abgesehen davon nicht wirklich zu sehen.
Das Redmi 9A ist aber wahrscheinlich trotzdem die beste Option für ein Smartphone für unter 100€. Es ist nicht sonderlich schnell, hat nicht so viel Speicher, dafür aber immerhin eine gute Verarbeitung und eine super Akku-Laufzeit. Wer explizit nach einem so günstigen Smartphone sucht, muss solche Kompromisse eben eingehen. Und da bekommt man bei Xiaomi immerhin eine gute Software und eine langfristige Sicherheit für zumindest Sicherheitsupdates. Wer also ein günstiges Übergangshandy, Zweithandy oder ein Handy für Kinder oder Senioren benötigt, sollte sich den Kauf überlegen. Wenn es euer Budget aber zulässt, würde ich dringend dazu raten lieber etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und zu dem Redmi 9 mit 4/64 GB zu greifen, um eine bessere Performance & neuere Standards wie USB-C oder NFC zu bekommen!
Was war bisher euer günstigstes Smartphone?
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