Huami Amazfit GTR 2: Runde Sache? – für 94,90€ bei dt. Händler
Es gibt zwar inzwischen schon die GTR 3, dank Musikspeicher & Bluetooth-Telefonie ist aber auch noch die GTR 2 sehr interessant. Die bekommt man aktuell für 94,90€ bei Cyberport in der 47 mm Classic-Variante, wenn ihr euch hier für den Newsletter registriert und den 5€ Gutschein nutzt.
Neben der Amazfit GTS 2 hat der Hersteller auch die Huami Amazfit GTR 2 neu vorgestellt. Die erste GTR war vor allem aufgrund der 3 Wochen langen Akkulaufzeit und dem Design sehr beliebt, hatte aber große GPS-Probleme. Mit der GTR 2 knüpft man zwar grundsätzlich an das runde Design des Vorgängers an, wird aber minimalistischer und verbaut wesentlich mehr Features. Das geht natürlich auf Kosten der Laufzeit, ob sich Akku und Features noch die Waage halten, erfahrt ihr im Test!
- Amazfit GTR 2 Sport-Variante
- Amazfit GTR 2 Classic-Variante
Inhalt
Technische Daten der Huami Amazfit GTR 2
Huami Amazfit GTR 2 | |
Display | 1,39″ AMOLED, 454 x 454 p, 326 ppi |
Farben | Aluminium, Edelstahl |
Akku | 471 mAh, 14 Tage Laufzeit |
Konnektivität | Bluetooth 5, GPS + GLONASS |
Features | Offline-Musikwiedergabe, Bluetooth-Telefonie, 90 Sportmodi, Schlaftracking, Blutsauerstoffmessung |
App-Kompatibilität | iOS, Android |
Wasserresistenz | ATM 5 |
Abmessungen | Band | Gewicht | 46,4 x 46,4 x 10,7 mm | 22 mm | 31,5g (Aluminium) o. 39g (Edelstahl) |
Überarbeitetes Design: Noch schicker, noch schlanker
Um die GTR und die GTS nicht zu verwechseln, muss man sich nur merken, dass das „R“ wohl für „Round“ und das „S“ für „Square“, also rechteckig, steht. Deshalb erstrahlt die Huami Amazfit GTR 2 auch wieder in einem klassischen, runden Uhrengehäuse. Die neue Huami Amazfit GTR 2 sieht edler aus als der Vorgänger, was wohl daran liegt, dass der Hersteller den Bildschirmrand bzw. die Lünette minimiert hat und so ein scheinbar „randloses“ Design bietet. Natürlich gibt es immer noch einen schwarzen Rand rund um das Display und auf diesem befinden sich weiße Striche für jede Minute. Diese Striche sind auch nicht nur aufgemalt, sondern richtig „eingraviert“ und man kann jede einzelne Rille fühlen. Gerade in Kombination mit einem Analog-Watchface sieht alles wie aus einem Guss aus.
Das Glas ist zu Gehäuse hin leicht abgerundet, sodass man hier einen sehr weichen Übergang hat. Dieses Design erinnert an die Galaxy Watch Active 2 und auch an die kleine Version der Huawei Watch GT 2. Das „3D“ Gorilla Glass hat eine Beschichtung aus optischem diamantartigem Kohlenstoff (oDLC) wodurch das Display außergewöhnlich robust und kratzfester sein soll. Das kann ich bisher dahingehend bestätigen, dass ich nach zwei Wochen noch keinen einzigen Kratzer im Glas habe. Auch ein Anti-Fingerabdruck-Beschichtung wird beworben, man muss das Glass aber immer noch von Zeit zu Zeit mit dem Ärmel „reinigen“.
Das Uhrengehäuse ist entweder mattschwarz und aus Aluminium oder glänzend Silber und aus Edelstahl, je nachdem ob man sich für die Sport- oder die Klassik-Variante entscheidet. Die Sport-Version aus Aluminium wiegt 31,5 g, die Edelstahlversion immerhin 39 g ohne Band. Das Band ist bei beiden Versionen schwarz, bei der Sport Version jedoch aus Silikon und bei der Classic Edition aus Leder.
Beide Versionen sind nach der ATM5 Klassifikation gegen Wasser geschützt. Man kann also problemlos damit duschen oder schwimmen gehen, allerdings ist das mit einem Lederarmband nicht empfehlenswert. Beide Bänder können daher einfach gegen andere 22 mm Armbänder ausgetauscht werden. Das würde ich auch empfehlen, da das Armband zwar zwei Schlaufen für den überstehenden Teil besitzt, jedoch hat keine davon einen Dorn, um auch wirklich nicht vom Band abzurutschen. So steht das Band des Öfteren unschön ab.
Auf der rechten Seite befinden sich zwei farblich ans Gehäuse angepasste Drücker, wobei der „Stiel“ immer rot eingefärbt ist und für einen schönen Akzent sorgt. Allerdings müssen sich die Drücker gar nicht rechts befinden, denn Amazfit hat diesmal auch an Linkshänder gedacht und lässt einen die Trageseite umstellen. Dann dreht sich das gesamte Interface um 180 Grad, sodass sich die Drücker links befinden und man die Uhr besser am rechten Handgelenk tragen kann. Ich hab sie aber links getragen, die Drücker sind bei mir also rechts.
Die Rückseite besteht aus Kunststoff und beherbergt die LEDs und Sensor zur Puls- und Blutsauerstoffsättigungsmessung. Auch zwei silberne Ladekontakte findet man auf der Rückseite. Von vorne betrachtet befindet sich dann links bei den Drückern auch ein Mikrofon und rechts der Lautsprecher. Insgesamt ist das Design im Vergleich zum Vorgänger unauffälliger aber meiner Meinung nach auch schicker geworden.
Display
Der Star der Show ist mal wieder das 1,39″ große AMOLED Display, welches eine Auflösung von 454 x 454 Pixel bietet. Das summiert sich auf eine Pixeldichte von 326 ppi, womit der Bildschirm schön scharf ist und mit der GT 2 gleich zieht. Zum Vergleich – Samsungs Uhren bieten bei einem 1,4 Zoll Display nur eine Auflösung von 360 x 360 Pixeln. Kombiniert man die scharfe Auflösung und die kräftigen Farben des AMOLEDs dann noch mit der hohen Helligkeit kann man das Display getrost als Spitzenklasse bezeichnen. Dank Umgebungslichtsensor kann man sich auch auf die automatische Helligkeitsregelung verlassen, die die Helligkeit meistens auf 25-33% stellt – mehr braucht man oftmals nicht.
Das kontrastreiche AMOLED Panel unterstützt auch einen Always-On Display, wodurch sich die Akkulaufzeit aber ungefähr halbiert. Das AoD kann entweder im Modus „Ganztägig“, „Automatisch“ (geht beim Schlafen aus) oder nach Zeitplan laufen. Beim Stil hat man die Wahl zwischen dem vom Vorgänger bekannten analogen oder digitalen Watchface und einer neuen Option „Zifferblatt folgen“. Aktiviert man dies, passt sich das Always-On-Display immer an das ausgewählte Watchface an – sehr cool! Persönlich würde ich aufgrund der verlorenen Akkulaufzeit aber eher auf die „Anheben zum Aktiveren“-Funktion zurückgreifen, welche sehr schnell und zuverlässig arbeitet.
An Watchfaces sind drei vorinstalliert und 58 in der Zepp-App (ehemals Amazfit-App) verfügbar. Zusätzlich gibt es noch fünf Custom Watchfaces, bei denen man das Bild selbst bestimmt, man kann also so ziemlich alles als Hintergrundbild setzen. Von den ca. 60 Watchfaces sind viele auch anpassbar, sodass man sie zu einem gewissen Grad personalisieren kann. An anzeigbaren Daten gibt es Schritte, Kalorien, Akku, Luftfeuchtigkeit, Puls, PAI, UV-Strahlung und Wetter. Welche von diesen Daten auswählbar sind, hängt immer vom Watchface ab. Bei Machen Watchfaces sind diese „Widgets“ dann sogar Verknüpfungen (Shortcuts), sodass man direkt bei der entsprechenden Funktion landet.
Bedienung der Amazfit GTR 2
Die zwei Drücker haben die gleiche Funktion, wie bei fast jeder anderen Smartwatch auch. Der obere fungiert als Home-Button und wenn man schon auf dem Home-Bildschirm (Ziffernblatt) ist, bringt er einen in die App Liste. Hält man ihn lange gedrückt, kann man die Uhr ausschalten oder neu starten. Die untere Taste ist frei mit einer Funktion belegbar, bei mir kommt man dann zum Training, also den ganzen verschiedenen Sportarten. Ist man im Lauftracking kann man mit der unteren Taste auch durch die einzelnen „Seiten“ scrollen.
Die weitere Steuerung funktioniert komplett übers Wischen und Tippen. Rechts vom Homescreen hat man Zugriff auf bis zu fünf Widgets. Zur Wahl stehen: PAI, Aktivitätsziele (Ringe), Herzfrequenz, Wetter, Training, Musik, Wecker, Ereignisse (Termine), SpO2 und Blutdruck (Stress). Ein Wisch nach oben auf eine dieser Anzeigen gibt einem nochmal mehr Details in Form von Diagrammen und genaueren Statistiken.
Direkt links vom Homescreen befindet sich dann eine neue Funktion, die sogenannten „Verknüpfungskarten“. Das ist ein scrollbarer Feed an Verknüpfungen zu ein paar Funktionen – ein bisschen wie der Google Assistant Feed der TicWatch Pro 3 nur „dümmer“. Ganz oben im Feed kann man aktuell aktive Funktionen anzeigen lassen, wie z.B. den Musik-Player oder ein aktives Workout. Darunter kann dann folgendes aufgelistet werden: Alarm, Wetter, PAI, Puls, Aktivitätsziel und SpO2. Die Reihenfolge ist frei wählbar und ihr könnt auch Funktionen ausblenden.
Wischt man auf dem Watchface nach unten gelangt man zu den neun Schnelleinstellungen, die erste GTR hatte nur fünf. Jetzt findet man dort die Taschenlampe, Helligkeitsanpassung, der DND-Modus, Energiesparmodus, Displaysperre, Handy suchen, Lautstärke, Kinomodus und der „Uhr aktiviert lassen“-Modus. Zusätzlich werden auch noch Datum, Tag, Akkustand, Wetter und Verbindungsstatus angezeigt.
Die Benachrichtigungen sind jetzt auch bei Amazfit „unterhalb“ des Homescreen zu finden, man muss also nicht mehr den Umweg über die App-Liste gehen – eine deutliche Verbesserung. Die Verbindung zum Smartphone wird über Bluetooth 5.0 hergestellt und ist stabil.
Funktionsumfang der Amazfit GTR 2
Die erste GTR war eher ein „Fitnesstracker Plus“, denn um als Smartwatch bezeichnet zu werden fehlten ihr noch einige Funktionen. Jetzt hat man Musikspeicher, Bluetooth-Telefonie und sogar einen Offline-Sprachassistenten hinzugefügt, sodass man die GTR 2 schon eher als Smartwatch bezeichnen kann. Wer jetzt aber an die Apple Watch, Wear OS Uhren oder Samsungs Uhren denkt, liegt leicht daneben. Denn anders als bei den drei Uhr-Arten kann man bei den Amazfit Uhren keine Apps nachinstallieren, es gibt also keinen App Store und bezahlen kann man mit der Uhr auch nicht. Dafür ist die Akkulaufzeit um einiges länger als bei den „echten“ Smartwatches. Die typischen Smartwatch-Funktionen wie Wecker, Timer & Stoppuhr (auch im Hintergrund), Wetteranzeige, Barometer, Kompass und Telefon suchen.
Benachrichtigungen
Hier hat Amazfit einiges verbessert. Wie immer kann man sich die Benachrichtigungen von allen auf dem Smartphone installierten Apps anzeigen lassen. Da das schnell nervig werden würde, kann man die Apps in den Einstellungen in der Zepp App einzeln an und abwählen. Komm eine Benachrichtigung an, teilt die Uhr dies über Vibration und/oder einen Ton mit – ich habe die Uhr aber immer stumm geschaltet.
Bei bekannten Apps wie WhatsApp wird auch das App-Logo angezeigt und die Benachrichtigung farblich angepasst. Die größte Verbesserung ist aber, dass die GTR 2 einige Emojis anzeigen kann. Noch nicht alle, aber einige, was schon eine große Verbesserung gegenüber gar keinen darstellt. Zusätzlich können jetzt wesentlich längere Nachrichten auf der Uhr angezeigt werden, sodass man nicht nach drei Zeilen auf das Smartphone wechseln muss. Auf Nachrichten antworten funktioniert leider immer noch nicht und auch Sprachnachrichten oder Fotos werden nicht angezeigt. Auf dem Display steht dann nur „Sprachnachricht“ bzw. „Foto“.
3GB Musikspeicher
Neu ist auch der Musikspeicher, wovon man gleich 3GB spendiert bekommt. Das soll laut Amazfit für 300 bis 600 Songs reichen. Wie schon bei den Huawei/Honor-Uhren gilt das aber natürlich nur für normale Musikdateien und nicht für Spotify-Lieder oder dergleichen. Für mich hieße das also „alte“ Lieder zu hören, weshalb ich dann meistens eher einen Podcast herunterlade und auf die Uhr übertrage. Das funktioniert sehr einfach über die Zepp App und auch schneller als bei der Konkurrenz.
Das dürfte vor allem daran liegen, dass die Uhr für die Übertragung ein eigenes WLAN-Netz aufbaut, mit dem man sich dann kurzzeitig verbindet und die Datei dann über 2,4 GHz WLAN überträgt. Die Musik kann man dann über den Lautsprecher hören (bitte nicht) oder über per Bluetooth mit der Uhr verbundene Kopfhörer. Natürlich kann man über die Uhr auch die Musikwiedergabe auf dem Handy steuern.
Bluetooth-Telefonie
Auch hier schließt man zur Huawei-Konkurrenz auf und integriert eine Telefonie-Funktion. Allerdings kann man über die GTR 2 nur Anrufe entgegennehmen aber nicht tätigen. Bei Huawei/Honor kann man Favoriten-Kontakte festlegen und diese dann direkt von der Uhr aus anrufen – solange das Smartphone noch in Reichweite ist, versteht sich. Lautsprecher und Mikrofon arbeiten gut und gerade letzteres scheint in der GTR 2 wesentlich besser zu sein als in der GTS 2. Meine Gegenüber konnten mich immer klar und deutlich verstehen.
Sporttracking: Endlich eine GTR mit gutem GPS?
Die erste GTR war eine Katastrophe, wenn es um GPS ging, egal ob Schnelligkeit des GPS-Fix oder Genauigkeit, beides war einfach schlecht. Daran konnten auch mehrere Updates seitens Amazfit nicht mehr viel ändern. Hat man also aus den Fehlern gelernt? Ja! Der GPS-Fix braucht maximal 10 Sekunden, ist aber meistens sogar schneller. Die Genauigkeit des Trackings wurde ebenfalls stark verbessert, sodass meistens sogar die Straßenseite im Tracking stimmt. Im Vergleich mit der Laufuhr Garmin Forerunner 645 Music liegen die Abweichungen bei 3-5%, also ca. 300-500 Meter auf 10 Kilometer Laufstrecke. Das geht natürlich noch etwas besser, wie auch die Huawei/Honor-Uhren mit maximal 3% Abweichung zeigen. Allerdings kann man jetzt einfach mal mit der GTR 2 Laufen gehen und muss nicht ewig auf den Fix warten und das GPS-Signal geht nicht dreimal pro Lauf verloren.
Schön ist auch, dass man direkt rechts vom Trainings-Bildschirm die Musiksteuerung zu finden ist. Das Tracking kann jetzt sogar im Hintergrund laufen. Heißt man kommt mit der oberen Taste einfach aus dem Tracking-Bildschirm raus und kann die Uhr dann ganz normal benutzen. Da die obere Taste nun aber schon mit einer Funktion belegt ist, kann sie nicht mehr als „Pausiere das Workout“-Taste fungieren. Um das Workout zu pausieren oder zu beenden muss man also leider auf dem Workout-Bildschirm nach rechts wischen und dort auf Ende bzw. Pause tippen. Das ist alles andere als praktisch und dadurch sehr nervig. Man stelle sich das Prozedere einmal im Ski-Modus mit dicken Handschuhen vor. Immerhin gibt es eine Auto-Pause-Funktion, die recht zuverlässig, aber natürlich immer mit ein paar Sekunden Verzögerungen funktioniert, genau ist das also auch nicht.
Neben Laufen im Freien bietet die GTR 2 noch elf weitere Sportmodi: Laufband, Traillauf (GPS), Wandern (GPS), Radfahren im Freien (GPS), Indoor-Radfahren, Schwimmen im Schwimmbad, Schwimmen in offenen Gewässern (GPS), Ellipsentraining, freies Training, Bergsteigen/Klettern (GPS) und Skifahren (GPS). Darüber hinaus findet man unter dem Punkt „Mehr“ noch 78 weitere Sportarten unterteilt in die Kategorien Laufen und Gehen, Radfahren, Schwimmen, Outdoor-Sport, Indoor-Sport, Tanzen, Kampfsport, Ballsport, Wassersport, Wintersport, Freizeitsport und Sonstige. Von diesen 78 Sportarten bieten auch alle GPS-Unterstützung wenn diese draußen stattfinden und eine Streckenaufzeichnung sinnvoll ist.
Schlaf, Puls, Stress & Blutsauerstoffsättigung
Wie auch die GTS 2 ist die GTR 2 mit dem neuen hauseigenen BioTracker 2 PPG Pulsmesser für permanente Herzfrequenzmessung und Blutsauerstoffsättigungsmessung ausgestattet. Der Puls kann alle 1, 5, 10 oder 30 Minuten gemessen werden und die Uhr kann die Messhäufigkeit auch erhöhen, wenn eine Übung erkannt wird. Auch eine Warnung beim Erreichen eines hohen Puls-Wertes ohne erkannte Übung kann man einstellen. Und natürlich wird auch der Stress überwacht, was auf der Uhr selber allerdings noch fälschlicherweise mit „Blutdruck“ übersetzt ist. Zudem integriert man wieder den PAI, den persönlichen Gesundheitsassistenten, der Aktivitäten und Gesundheit in Form von Punkten bewertet.
Die Blutsauerstoffsättigungsmessung (schönes Wort) startet man direkt von der Uhr aus und hält dann ca. 30 Sekunden lang den Arm still mit der Uhr nach oben. Dann erhält man bestenfalls ein Ergebnis zwischen 95-100%. Auch wenn diese Funktion aktuell recht viel Aufmerksamkeit bekommt, sollte man ein Gadget nicht mit einem medizinischen Gerät oder gar einem Arzt verwechseln. Das weiß auch Amazfit und schreibt selber: „Diese Funktion kann nicht für medizinische Zwecke oder als Grundlage für eine medizinische Diagnose verwendet werden. Die Ergebnisse der Erkennung werden nur als Referenz zur Verfügung gestellt. Bitte wenden Sie sich an professionelle medizinische Einrichtungen, wenn Sie sich unwohl fühlen.“ Das gilt natürlich auch für die Pulswerte.
Dank dem Pulsmesser ist auch wieder Schlaftracking möglich, welches nun auch den Mittagsschlaf zwischen 11 – 18 Uhr erkennen kann. Das ist gerade auch für Leute, die Nachtschichten arbeiten und nur mittags schlafen, ein praktisches Feature. Anschneidend kann die GTR 2 auch die Atmungsqualität im Schlaf überwachen, die Funktion ist aber noch als „Beta“ gekennzeichnet. Die ganzen gesammelten Daten werden dann in der Zepp App anschaulich dargestellt und auch Bewertungen sowie Tipps für einen besseren Schlaf abgegeben. Bei Bedarf kann die Schlafzeit auch angepasst werden, sollten es mal ein paar Minuten zu viel/wenig sein. Leider kann man die Schlafdaten nicht auf der Uhr anzeigen lassen – Amazfit ist der einzige Hersteller, bei dem das nicht geht.
Alexa-Integration & Offline Sprachassitent
Wie die GTS 2 soll auch die GTR 2 Alexa-Integration bieten und wie schon bei der GTS 2 ist diese Funktion auch bei der GTR 2 noch nicht verfügbar. Selbst wenn man sein gesamtes Smartphone auf Englisch stellt wird einem nicht die Option geboten, ein Alexa-Konto hinzuzufügen. Schade, dass man mit so einem für einige sicherlich nicht uninteressantem Feature wirbt und es dann nicht einmal vorhanden ist.
Der integrierte Offline-Sprachassistent direkt von Amazfit ist dagegen immerhin vorhanden, jedoch nur, wenn man die Sprache der Uhr auf Englisch stellt. Dann kann man auf der Uhr unter Einstellungen auf Benutzereinstellungen und dort auf den Punkt „Offline Voice Control“ gehen. Hier hat man drei Optionen, wann der Assistant „zuhören“ soll. Hört er zu, hat man über 65 verschiedene Sprachbefehle zur Auswahl die dann stumm ausgeführt werden. Man kann einzelne „Apps“ oder auch direkt spezifische Workouts starten. Nützlich ist das hier und da schon, aber eher der Kategorie Gimmick zuzuordnen. OB und wann es die Funktion auch auf Deutsch geben wird ist noch unklar.
Die Zepp App oder „Wie verwirre ich meine Kunden“
Ja die App für die Amazfit Uhren heißt jetzt „Zepp“, logisch oder? Es gibt zwar auch schon ein paar Zepp-Uhren, aber so wirklich verstehen wir die Namensänderung noch nicht. Na ja, mit dem neuen Namen kam auch eine überarbeitete App, sodass die Zepp App jetzt nicht mehr einfach die Mi Fit App mit anderen Farben ist. Auf der Startseite der App findet man all seine Gesundheitsdaten, also Schritte, Kalorien, Schlaf, Puls, Blutsauerstoff, Stress, Workouts und den PAI. Unten gibt es auch noch die Werkzeuge, was einfach konfigurierbare Shortcuts zu verschiedenen Funktionen sind.
Rechts unter „Profil“ findet man dann die Uhr-Einstellungen. Hier kann man Watchfaces herunterladen, Benachrichtigung konfigurieren und individuelle Vibrationsmuster für den Wecker , Anrufe, SMS und so weiter einrichten. Auch die Display- und Ton bzw. Vibrationseinstellungen findet man hier unter „Uhreinstellungen“.
Die Zepp App Gibt es für Android sowie iOS und gerade bei den Apple-Geräten hat man gegenüber Huawei/Honor-Uhren die Nase vorn. Diese müssen in Verbindung mit iOS nämlich auf die Messung der Blutsauerstoffsättigung, Stressüberwachung, den Musikspeicher sowie die Watchfaces in der Huawei Health App verzichten. Bei Amazfit gibt es solche Einschränkungen nicht, sodass alle Funktionen der GTR 2 sowohl mit Android als auch mit iOS funktionieren.
GTR 2 mit 2 Wochen Akkulaufzeit?
Der große Vorteil der GTR 2 gegenüber der neuen GTS 2 ist die bessere Akkulaufzeit. Gegenüber der ersten GTR wächst der Akku um 15% auf 471 mAh Akku und soll der GTR 2 immerhin 14 Tage Akkulaufzeit bescheren. Die GTR war allerdings ein wahrer Akku-Champion und hielt mal eben 3 Wochen+ aus. Da kann die neue GTR 2 schon auf dem Papier nicht mithalten, dafür bekommt man auch wesentlich mehr Funktionen. Trotzdem ist die von mir erreichte Akkulaufzeit von nur 10 Tagen enttäuschend. Mit aktiviertem Always-On-Display waren es dann noch ca. 5,5 Tage.
Meine Nutzung sah dabei folgendermaßen aus: Automatische Displayhelligkeit, Display nach 5 Sekunden aus, anheben zum Aktiveren, 24 Stunden Stress-, Schlaf- und Pulstracking (jede Minute), Wecker, Benachrichtigungen mit Vibration von WhatsApp, Skype, meiner Bank, Kalender und NINA, 45 Minuten GPS-Tracking, 40 Minuten Workout ohne GPS. Ich habe natürlich mit Absicht so ziemlich alles erdenkliche dauerhaft aktiviert gehabt, um es für die Uhr so schwierig wie möglich zu machen. Mit etwas konservativeren Einstellungen sind dann sicherlich auch die beworbenen 14 Tage drin. Es ist aber eben keine Marathon-Uhr mehr.
Aufgeladen wird die Amazfit GTR über ein magnetisches Ladekabel und der Ladevorgang dauert nur ~1,5 Stunden.
Amazfit GTR 2: Runde Sache?
Wie die GTS 2 ist auch die Amazfit GTR 2 teurer geworden. Kam der Vorgänger noch für 130€ auf den Markt, muss man jetzt 170€ hinlegen, bekommt dafür aber auch einige neue Features. Bevor wir zu den Features kommen, liefert die GTR 2 aber erstmal bei den Basics ab. Das Design ist in meinen Augen sehr schön und die Verarbeitung lässt nichts zu wünschen übrig, nur das Armband würde ich austauschen. Das Display ist nochmal heller geworden, man hat mehr Watchfaces und viele davon sind sogar anpassbar. Auch die Benutzeroberfläche läuft rund und hat einen modernen Anstrich bekommen.
Von den neuen Features sind vor allem der Musikspeicher und die Bluetooth-Telefonie als gut hervorzuheben. Auch gut funktioniert der Offline-Sprachassistent, aber aktuell eben nur auf Englisch. Das ist immerhin mehr als man über die Alexa-Integration sagen kann, die einfach noch gar nicht vorhanden ist. Das GPS-Tracking wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert, kann aber immer noch nicht ganz mit den Huawei/Honor-Uhren mithalten. Auch bei der Akkulaufzeit unterliegt man mit ca. 10 Tagen bei intensiver Nutzung der Konkurrenz mit H, die 14 Tage durchhalten.
Und damit sind wir dann auch schon bei der größten Schwachstelle der eigentlich gut gelungenen GTR 2: die Existenz und der Preis der Huawei Watch GT 2 und Honor MagicWatch 2. Denn die Amazfit 2 macht abgesehen vom halbwegs vorhandenen Emoji-Support und dem Offline-Sprachassistenten nichts wirklich besser und unterliegt bei Akku und GPS, kostet aber 20€-30€ mehr. Sollte die Alexa-Integration bald kommen und gut funktionieren, ist sie für Alexa-Nutzer sicherlich den Aufpreis wert und auch iOS-User sollte aufgrund der Einschränkungen der Huawei Health App lieber zur Amazfit greifen. Wer aber das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis haben will greift zu den beiden genannten Konkurrenz-Produkten.
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