Proscenic A8 Luftreiniger für bessere Luft im Zuhause
Bereits im Testbericht zum Geekbes GL-FS32 schrieb ich: „Aktuell verbringen die meisten wohl mehr Zeit zuhause als sie es gewohnt sind“. Leider hat sich daran wohl weiterhin nicht allzu viel geändert, wodurch man sich umso wohler in den eigenen vier Wänden fühlen möchte. Kann der Proscenic A8 Luftreiniger dazu einen großen Beitrag leisten? Wir haben ihn getestet.
- Proscenic A8 Luftreiniger
- Ersatz-HEPA-Filter
Die Überschrift „Lieferumfang“ sparen wir uns an dieser Stelle, da sich im Karton nichts außer dem Luftreiniger mit angebrachtem EU-Ladekabel befindet. Da der Proscenic A8 mit App-Steuerung und Bedienelementen auf der Oberseite daherkommt, findet sich auch keine Fernbedienung im Lieferumfang.
Inhalt
Design und Verarbeitung
CE-Kennzeichen, EU-Ladekabel und schneller Versand via Amazon: Proscenic weiß, worauf man achten muss, wenn man in Europa und auch in Deutschland Geräte verkaufen möchte. Auch Design und Materialqualität spielen für deutsche Verbraucher eine Rolle. Zumindest die runde Form des A8 Luftreinigers sagt optisch zu, der verwendete Kunststoff könnte allerdings hochwertiger sein. In Sachen Design kann man aber zumindest keine Abstriche machen, sieht eben aus wie ein typischer Luftreiniger.
Im Vergleich zum Geekbes Luftreiniger ist der Luftreiniger mit den Maßen 37 x 20 cm aber deutlich weniger klobig und nimmt auch deutlich weniger Platz im Wohn- oder Schlafzimmer ein. Vielleicht waren die bisher bei mir im Einsatz gewesenen Luftreiniger einfach nur riesig, aber mir kommt der A8 eher klein vor.
Gut mitgedacht: Der 360°-Windeinlass ermöglicht die vollständige Zirkulation des Raumluftstroms. Wäre auch für viele andere Modelle gut denkbar, diese so zu bauen.
Funktionsweise und Arbeit in der Praxis
Was macht ein Luftreiniger? Luftreiniger saugen die Luft in einem Raum durch Ventilatoren ins Innere des Geräts. Dort durchläuft die Raumluft mehrere Filterstationen und wird als gereinigte Luft wieder ausgegeben. Beim Proscenic A8 ist neben dem 360°-Windeinlass auch hervorzuheben, dass er über eine vierschichtige Filterfunktion verfügt. Genauer gesagt über vier übereinander gelegte Filter, die der Luftstrom passiert.
In der Theorie soll der Proscenic A8 gegen folgende Störfaktoren in der Luft antreten:
- Formaldehyde
- Allergie auslösende Stoffe (Pollen, Tierschuppen)
- (lästige) Gerüche
- Rauch (von Zigaretten etc.)
- Feinstaub
Zur Bekämpfung dieser Störfaktoren bedient sich der A8 mehrerer Lüftungsmodi, die man entweder über die Touch-Bedienelemente auf der Oberseite oder über die mitglieferte App () anwählen lassen. Zu den Bedienelementen kann ich nur sagen, dass es manchmal sehr schwer ist, diese gezielt zu drücken und zu treffen. Und das liegt nicht daran, dass ich während der Arbeitszeit trinken würde, sondern daran, dass diese schlicht häufig nicht reagieren. Blöd, aber weitestgehend verkraftbar – vor allem weil die App-Steuerung ganz cool ist (dazu gleich mehr).
Das „S“ steht für „Schlafmodus“ (zumindest übersetzt), „1“ beschreibt die zweithöchste und „2“ die höchste Stufe. Mit der Einstellung auf „A“ kann man den Luftreiniger sein eigenes Ding durchziehen lassen. Im Schlafmodus liegt die Betriebslautstärke bei wirklich angenehmen 24 dB, auf Stufe 2 aber schon bei deutlich höheren 60-70 dB (je nachdem, wo am Reiniger man misst). Ich habe mich mit Stufe 1 am besten zurechtgefunden, wenn ich im selben Raum war während der Testphase, bei Stufe 2 sollte man mindestens den Raum wechseln aus meiner Sicht.
Die Luftqualität scheint gut. Scheint.
Ich verrate euch jetzt ein Geheimnis: Die Luftqualität bei mir zuhause ist nicht wirklich knorke, weil das Wohnhaus hier schlecht isoliert ist oder sowas und ich deswegen bald umziehe. Jedenfalls kommt man hier auch mit mehrmaligem Lüften nicht weit. Unter anderem deswegen habe ich so ein kleines, aber feines Gerät zuhause, das die Luftqualität messen kann:
Nun kommt der zu dem ominösen, aber zumindest meiner Meinung nach wirklich cool aussehende Leuchtring auf der Unterseite ins Spiel, der nach dem Einschalten einmal drei Farben durchwechselt und – zumindest bei mir – dann bei der grünen Farbe stehenbleibt. Die möglichen Farben sind und bedeuten:
- grün: gute Luftqualität
- gelb: eher schlechte Luftqualität
- rot: sehr schlechte Luftqualität
Ganz offensichtlich haben die Chinesen andere Vorstellungen von „guter Luft“. Da Smog und schlechte Luft in China Teil des Alltags sind, kommen aus dem Reich der Mitte auch derart viele Luftreiniger-Modelle auf den Markt. Was wir hierzulande als schlechte Luft empfinden, kann in China durchaus als „gute Luft“ gelten. So zeigt mir der A8 nämlich „grün“, gute Luftqualität, in meinem Wohnzimmer an, was im Vergleich zu dem Messgerät nicht passt.
Nun kann man sich natürlich die Frage stellen, welches der beiden Geräte nicht richtig arbeitet – und auch ich bin hier nicht von dem Vorurteil frei, das Proscenic-Gerät zu verdächtigen. Zudem verändert sich der Wert des Messgeräts nicht, während der Luftreiniger seinen Dienst verrichtet, egal auf welcher Stufe.
Natürlich beschlich mich auch der Verdacht, dass es an meiner Wohnzimmergröße liegt und ich den Proscenic A8 vielleicht besser in einen kleineren Raum stellen sollte. Aber in der Produktbeschreibung steht deutlich: „Er deckt 355 ft²/ 33 m² in 30 Minuten und 142 ft²/ 13 m² in nur 12 Minuten ab, so dass er die Raumluft schnell zirkulieren kann“.
Jedenfalls habe ich mir schon eingebildet, dass sich die Luft im kleineren Raum (Küche) mit Verwendung des Luftreinigers verbessert hätte, als ich es dort über einige Stunden ausprobiert habe. Das Messgerät zeigt dennoch unverändert schlechte Werte an (und das Messgerät zeigt durchaus bessere Werte an, wenn ich lüfte!). Was soll man davon jetzt halten? Auch ohne Testlabor kann man denke ich davon ausgehen, dass der Luftreiniger die auf dem externen Gerät gemessenen Werte schlicht nicht beeinflusst. Und das sollte es, schließlich soll es ja die Luftqualität in Räumen verbessern.
App-Steuerung via Proscenic Home
Von diversen Saugroboter-Tests habe ich die App Proscenic Home (Android, iOS) bereits auf dem Smartphone. Eine sehr aufgeräumte App, bei der man auch nur das vorfindet, was man wirklich braucht. Zudem vollständig auf Deutsch. „Reservierung“ ist zwar eine etwas überraschende Bezeichnung für das Einplanen von Arbeitszeiten, aber man versteht alles auch durch die vielen grafischen Elemente.
Solltet ihr nach einer gewissen Einsatzzeit den Filter austauschen wollen, solltet ihr daran denken, den Filter auch in den Einstellungen zurückzusetzen.
An sich bietet die App neben der Einplanbarkeit von Arbeitszeiten kaum Mehrwert gegenüber den Bedienelementen auf der Oberseite des Geräts. Aber: Durch die schlechte Haptik der Bedienelemente auf dem A8 ist das Nutzen der App deutlich entspannter und schnell gemacht. Dafür braucht es auch nur das Interface, worüber man zur Schlafenszeit auch das Leuchten auf der Unterseite ausschalten kann.
Wer den Luftreiniger intensiv nutzen möchte, hat so eine weitere Steuerungsmöglichkeit. Allerdings ist es auch denkbar, nur einmal die Arbeitszeiten einzuplanen und die App dann wieder zu vergessen. Ich empfinde die App-Steuerung als praktisch, hätte man wegen mir aber auch komplett weglassen und den Preis für das Gerät noch geringer halten können.
Einschätzung: Proscenic A8 Luftreiniger kaufen?
Auf Amazon ist der Luftreiniger top bewertet (4,8 von 5 Sternen aus 164 Bewertungen), wobei sich einige chinesische Hersteller immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt sehen, da mit fragwürdigen Praktiken gute Bewertungen abgreifen zu können. Da wir das hier nicht genau nachvollziehen können, gehen wir mal von „im Zweifel für den Angeklagten“ aus. Zumindest „ReviewMeta.com“ zeigt keine auffälligen Bewertungen an, die Bewertungen könnten also echt sein.
So wirklich überraschend finde ich die sehr guten Bewertungen auch nicht, ohne Vergleichsmodell und Vorerfahrungen macht der Proscenic-Luftreiniger einen guten Eindruck. Hier greift auch gerne der Einbildungseffekt, dass einem die Luft plötzlich deutlich besser vorkommt. Ohne es mittels gigantischem Testlabor genau sagen zu können, sehe ich den Luftreiniger eher in kleineren Räumlichkeiten. In meinem Wohnzimmer (40 m²) war der Effekt während der Schreibtischarbeit nicht wirklich nachvollziehbar, auch das zur Einschätzung verwendete Messgerät wollte dem Proscenic A8 kein positives Attest ausstellen.
Ich denke ich werde den Proscenic A8 zur Pollenflugzeit nochmal herauskramen und schauen, ob ich dann weniger allergisch bedingte Schwierigkeiten habe. Stand Oktober 2020 sehe ich den Luftreiniger als nur eventuell nützlich an, überzeugt hat er mich nicht. Auch wenn das Leuchten auf der Unterseite echt cool ist.
Was haltet ihr von Luftreinigern im Allgemeinen? Interessantes Thema?
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Kommentare (15)