Realme 7: 90 Hz Display & 5.000 mAh Akku für 179€
Mit der mittlerweile schon „siebten“ Generation (eigentlich der sechsten, die 4 hat man übersprungen) möchte Realme ihren Newcomer-Status ablegen und den Platzhirsch Xiaomi in der Mittelklasse verdrängen. Mit dem Realme 7 Pro haben wir bereits ein starkes Allround-Smartphone getestet. Das Realme 7 ohne Pro ist dabei mit einem Preisschild von 179€ noch interessanter und bietet sogar ein 90 Hz Display. Das sah bei dem Vorgänger aber schon genauso aus.
- Realme 7 (4/64 GB)
- bei Amazon für 179€
- Realme 7 (6/64 GB)
- Realme 7 (8/128 GB)
- Realme 7 Pro (8/128 GB)
Inhalt
Technische Daten des Realme 7 & Realme 7 Pro
Realme 7 | Realme 7 Pro | |
Display | 6,5 Zoll FullHD+ (2400 x 1080 Pixel) 90 Hz LC-Display (405 PPI) | 6,4 Zoll 19,5:9 Full-HD+ (2400 x 1080 Pixel) 60 Hz AMOLED Display (409 PPI) |
Prozessor | MediaTek Helio G95 Octa-Core @2,05 GHz | Qualcomm Snapdragon 720G Octa-Core @2,3 GHz |
Grafikchip | ARM Mali G76 | Qualcomm Adreno 618 |
RAM | 4/6/8 GB LPPDR4X | 8 LPDDR4X |
Interner Speicher | 64/128 GB UFS 2.1 (erweiterbar) | 128 GB UFS 2.1 (erweiterbar) |
Kamera | 48 Megapixel + 8 MP Ultraweitwinkelkamera + 2 MP Tiefensensor + 2 MP Makro | 64 MP Sony IMX682 ƒ/1.8 + 8 MP Ultraweitwinkelkamera + 2 MP Tiefensensor + 2 MP Makro |
Frontkamera | 16 Megapixel Sony IMX471 mit ƒ/2.1 | 32 Megapixel mit ƒ/2.5 |
Akku | 5.000 mAh mit 30W Laden | 4.500 mAh mit 65W Laden |
Konnektivität | AC WLAN, Bluetooth 5.0,USB Typ-C, GPS/GLONASS/BDS, Dual-SIM, microSD-Slot, NFC | AC WLAN, Bluetooth 5.1,USB Typ-C, GPS/GLONASS/BDS, Dual-SIM, microSD-Slot, NFC |
Features | seitlicher Fingerabdrucksensor, 3,5 mm Klinke | Fingerabdrucksensor im Display, 3,5 mm Klinke, Stereo-Speaker |
Betriebssystem | Realme UI basierend auf Android 10 | Realme UI basierend auf Android 10 |
Maße / Gewicht | 162,3 x 75,4 x 9,4 mm / 196,5 g | 160,9 x 74,3 x 8,7 mm / 182 g |
Preis | 4/64GB: 179€ 6/64 GB: 199€ 6/128 GB: 249€ | 8/128 GB: 299€ |
Das Realme 7 Pro für 299€ haben wir bereits getestet und für gut befunden. Beide Geräte unterscheiden sich aber in mehreren Gesichtspunkten, allen voran bei dem Prozessor, der Displaytechnik, Bildwiederholrate und der Kamera. Zudem hat man bei dem Realme 7 mehr Speicherkonfigurationen aus denen man wählen kann. Die einzelnen Punkte werden im Artikel jeweils angesprochen.
Schlichtweg schlicht
Das Realme 7 und das Realme 7 Pro sind auf den ersten Blick schwieriger auseinanderzuhalten als die Vorgängergeneration, denn das Realme 6 Pro musste noch mit einer pillenförmigen Punch-Hole-Kamera leben. Bei dem Realme 7 ändert sich dagegen ziemlich wenig. Auch hier findet sich die Aussparung für die Frontkamera in der oberen linken Ecke, der Fingerabdrucksensor sitzt an der rechten Seite und der untere Bildschirmrand signalisiert, dass man hier kein Top-Smartphone in der Hand hat. Auch an den Abmessungen ändert sich nicht viel, das Realme 7 ist mit Maßen von 162,3 x 75,4 und einer Dicke von 9,4 mm minimal größer und mit 196,5g marginal schwerer als der direkte Vorgänger.
Auf der Rückseite uniformiert sich diese Realme-Generation, beide sind mit einem linearen Design eher schlicht als auffällig. Die metaphorische „klare Linie“, die Realme hiermit eventuell andeuten möchte, ist mit Blick auf das Portfolio des Herstellers aber nicht unbedingt erkennbar. Egal, der Mist Blue Colorway unseres Testgeräts gefällt uns gut, wobei er simultan schlicht und edel anmutet. Das Handy ist zudem noch in Mist White zu bekommen.
Wie bei der Pro-Variante muss man auch beim Realme 7 auf Glas und Metall verzichten und bekommt einen Kunststoffgehäuse. Das ist in der Preisklasse des Realme 7 noch vertretbarer als bei dem Realme 7 Pro, allerdings fühlt es sich auch noch etwas billiger an. Das liegt aber nur an der Rückseite, die etwas mehr „Spielraum“ hat und man ganz leicht eindrücken kann. Kunststoff kann im Gegensatz zu Glas nicht so leicht brechen, ist aber selbstverständlich anfällig für Kratzer. Immerhin legt Realme dafür ein Case mit in den Lieferumfang.
90 Hz LCD oder 60 Hz AMOLED
Im Gegensatz zum Vorgänger muss man bei der Wahl zwischen Realme 7 und Realme 7 Pro eine „schwerwiegende“ Entscheidung treffen. 60 Hz AMOLED oder 90 Hz LCD? Was gefällt einem besser? Denn das günstigere Realme 7 bekommt zwar, wie der Vorgänger in beiden Versionen, eine 90 Hz Bildwiederholrate, aber „nur“ ein LC-Display. Das Realme 7 Pro ist mit einem 60 Hz AMOLED Display ausgestattet. Die Unterschiede zwischen den beiden Displaytechniken haben wir euch in unserem Ratgeber dazu erklärt. Was ist nun besser?
So leicht lässt sich das nicht sagen. Vorausgesetzt es handelt sich jeweils um ein gutes Panel, hat man mit einem AMOLED-Display mehr technische Möglichkeiten wie ein Always-On Display oder den Fingerabdrucksensor im Display. Beides entfällt im Realme 7, die 90 Hz Bildwiederholrate fängt diese Nachteile aber zum Teil auf jeden Fall auf. Die Bedienung ist flüssiger und schneller, das Display reagiert insgesamt einfach etwas flotter. Schön, dass die Technik immer mehr Einzug in die Mittelklasse findet, fairerweise war das auch schon beim Vorgänger der Fall. Wofür würdet ihr euch entscheiden?
Aber auch ansonsten kann sich der Bildschirm sehen lassen, es ist aber schlechter als das AMOLED Display des Realme 7 Pro. Die maximale, aber auch die durchschnittliche Helligkeit ist merklich niedriger, was gerade aus etwas spitzeren Blickwinkeln auffällt. Trotzdem gefällt es mir besser als zum Beispiel das Display des Redmi 9, die FullHD+ Auflösung und die Farbtreue sind dem Preis angemessen. Mit 6,5″ in der Diagonale ist es übrigens etwas größer als das 6,4″ Display des 7 Pro. Das entspricht aber 0,25 cm und darf daher in der Kaufentscheidung vernachlässigt werden.
MediaTek vs Qualcomm: Überraschend gleich
Das nächste wichtige Entscheidungskriterium zwischen Realme 7 und Realme 7 Pro ist der Prozessor. Denn hier lautet die Wahl: MediaTek Helio G95 oder Qualcomm Snapdragon 720G. Nur das Realme 7 bekommt also im Vergleich zum Vorgänger eine neue CPU, der G95 Octa-Core Prozessor ist aber auch nur ein Minimalupgrade gegenüber dem G90T. Hier ist nur die höhere GPU-Taktfrequenz ein richtiger Unterschied, das ist in der Praxis auch zu vernachlässigen. Wie beim Realme 6 gilt also: Überraschend viel Leistung für diesen Preis!
Die G90-Serie kann als eine Art Gaming-CPU für Mittelklasse-Modelle gesehen werden, dementsprechend geht auch Zocken locker von der Hand. Selbst AAA-Titel wie Call of Duty: Mobile laufen problemlos. Nicht jedes Spiel läuft auf höchsten Einstellungen aber in Sachen Performance ist kaum ein Unterschied zum Snapdragon 720G aus dem Realme 7 Pro zu sehen. Gut, unser Testgerät ist auch mit 8 GB Arbeitsspeicher ausgestattet, so dass Multitasking ebenfalls kein Hindernis darstellt. Wer plant zu zocken, sollte den Aufpreis auf mindestens 6 GB RAM in Betracht ziehen. Die 64 GB Massenspeicher können per microSD-Karte erweitert werden.
Die Einschätzung bestätigen auch die Benchmarkergebnisse, wo es sowohl zum Realme 6, aber auch zum Realme 7 Pro nur marginale Unterschiede gibt, die sich in der praktischen Benutzung nicht auswirken.
Akkulaufzeit zum Glück besser
Wo man die Prozessorwahl dann aber merkt, ist bei der Akkulaufzeit, die der größte Kritikpunkt am Vorgänger war. Der Snapdragon 720G aus dem Pro-Modell ist einfach etwas energieeffizienter. Realme 7 wusste aber wohl über die Kritik am Akku Bescheid und vergrößert die Akkukapazität von 4.300 mAh auf stolze 5.000 mAh. Und das merkt man! Im Akkubenchmark schafft das Handy nun nämlich circa 12 Stunden, während es beim Vorgänger nicht einmal 9 Stunden waren. Anderthalb Tage Benutzung sollten somit in den meisten Fällen hinhauen, wobei das natürlich von eurer Benutzung abhängt.
Das Highlight des Realme 7 Pro ist das 65W Laden, wobei das Ladegerät dazu sogar im Lieferumfang liegt. Das normale Realme 7 muss mit 30W Dart Charge auskommen, was in Anbetracht des Preises aber immer noch sehr stark ist. Eine komplette Aufladung des großen Akkus nimmt knapp eine Stunde und 30 Minuten in Anspruch. Kabelloses Laden ist dafür aber nicht möglich.
Kamera nur Mittelmaß
Anscheinend hat Realme dem 64 MP Samsung Sensor komplett abgeschworen, denn auch das Realme 7 verzichtet darauf. Im Gegensatz zum Realme 7 Pro kommt hier ein nicht näher spezifizierter 48 Megapixel Sensor mit ƒ/1.8 Blende zum Einsatz. Dazu gesellen sich aber die gleiche 8 MP Ultraweitwinkelkamera, 2 MP Makrokamera und 2 MP Portraitkamera wie im Realme 7 Pro. Die Hauptkamera unterstützt einige Fotomodi wie einen Nachtmodus, Portraitmodus, AI-Szenenerkennung und HDR-Fotografie und Videomodi wie eine extra Stabilisierung und auch 4K Aufnahmen bei 30 fps.
Die Fotos der 48 Megapixel Kamera können sich unter den richtigen Lichtbedingungen durchaus sehen lassen, hauen einen aber auch nicht vom Hocker. Leider sind die Resultate nicht ganz so beständig, mal bin ich überrascht, mal enttäuscht. Der Sensor bietet keinen großen Dynamikumfang, weswegen die Fotos eines epischen Sonnenuntergangs so mittelmäßig aussehen. Manche Fotos überzeugen dann aber wieder durch Schärfe und satte Farben. Das Farbprofil ist dabei aber stark vom Geschmack abhängig, hier schraubt mir die Software meist zu sehr am Sättigungsregler, so dass es auch manchmal etwas unnatürlich aussieht und stark ins Blau geht. Wie auch beim Realme 7 Pro sind Hauttöne die größte Schwäche, Objekte lassen sich dagegen gut ablichten.
Der 8 MP Ultraweitwinkelkamera möchte ich kaum Beachtung schenken, denn auch hier ist der Sensor so Standard wie er nur sein könnte. Die Makrokamera hätte sich Realme komplett sparen können, der Sensor entzieht den Objekten nämlich jegliche Farbe und hinterlässt ein Stück Kuchen komplett blass und blaustichig. Die 4 cm Naheinstellgrenze ist meiner Meinung nach auch zu groß, um einen wirklichen Makroeffekt zu erzielen.
Der Sony IMX471 Sensor auf der Vorderseite bekommt die Hauttöne wesentlich besser hin, es mangelt ihm aber etwas an der Schärfe des Hauptsensors. Trotzdem gefallen mir die Selfies, egal ob normal oder im Portraitmodus, aufgrund des natürlichen Farbprofils insgesamt recht gut. Für das gelegentliche Selfie ist das mehr als ausreichend!
Realme sammelt Extrapunkte!
Was Realme im Gegensatz zu einigen anderen Herstellern schon früh verstanden hat, ist, dass es leicht ist, es Extrapunkte zu sammeln. Denn fast alle Realme-Smartphones setzen die Häkchen bei fast allen Verbindungsstandards. So muss man auch bei einem Realme 7 für unter 200€ nicht auf ac-WiFi, Bluetooth 5.0, LTE Band 20, GPS, NFC und einen 3-in-1 SIM-Slot verzichten. Ihr könnt also die Dual-SIM nutzen und zusätzlich eine microSD-Speicherkarte einsetzen. Dazu kommen noch ein USB-C Port und ein 3,5 mm Klinkenanschluss – stark. Ganz perfekt ist es aber auch nicht, Benachrichtigungs-LED und ein Stereo-Speaker fehlen noch. Zumindest letzteres bekommt man immerhin bei dem Realme 7 Pro.
Bei all diesen technischen Standards soll man mit so einem Smartphone aber auch immerhin noch telefonieren können. Das funktioniert wie gewünscht und auch an dem mobilen Internetempfang kann ich nichts kritisieren. Diese Basics erwarten wir aber auch einfach von Herstellern, die sich auf dem europäischen Markt behaupten wollen. Auch wenn man in der Preisklasse sicher keinen Stereo-Lautsprecher erwarten kann, obwohl das POCO X3 NFC einen hat, hätte man einen besseren Speaker verbauen könne. Der klingt dumpf und unausgewogen, womit er meiner Meinung nach nicht zum Musik hören geeignet ist. Für YouTube-Videos oder Netflix ist das ein geringeres Problem.
Realme UI mal wieder stark
Auch wenn man bei der Vorstellung der Realme 7-Reihe auch Realme UI 2.0 angekündigt hat, muss das Realme 7 noch mit Realme UI 1.0 Vorlieb nehmen. Das basiert aber auf Android 10 und erinnert stark an OPPOS Color OS. Der Sicherheitspatch ist nach einem Update auch von September 2020 und damit sehr aktuell. Alle relevanten Google-Dienste sind vorinstalliert und der Play Store ist zertifiziert. Falls ihr noch nie von Realme gehört habt, keine Sorge, das Betriebssystem ist komplett auf Deutsch und bekommt die gleiche „Google-Erfahrung“ wie bei Xiaomi oder Samsung.
Realme UI gefällt mir persönlich gut, die Oberfläche wirkt modern und wirkt etwas mehr wie Stock Android als zum Beispiel Xiaomis MIUI. Man leiht sich manche Features wie Standby-Gesten von OnePlus OxygenOS und kombiniert das mit eigenen Features wie der smarten Sidebar, die gerade für die einhändige Benutzung praktisch ist. Bloatware, also unerwünschte Software, erspart man dem User zum Großteil, Apps wie Facebook sind aber trotzdem vorinstalliert. Das kann man aber schnell wieder deinstallieren. Bisher genießt Realme eine gute Reputation wenn es um Softwareupdates geht, langjährige Erfahrungen gibt es aufgrund der noch relativ jungen Existenz des Herstellers aber noch nicht. Alle Infos findet ihr in unserem Realme UI Ratgeber.
Fazit: Realme 7 kaufen
Die Realme 7-Reihe ist für mich eine Art Zwischengeneration, der Sprung vom Realme 6 und Realme 6 Pro ist wirklich gering. Wer eines dieser Geräte besitzt, sollte also auf gar keinen Fall upgraden. Wenn man zum Beispiel Realme 5 hat, kann man über ein Upgrade nachdenken, da allein schon der Sprung von HD+ auf FullHD+ ein entscheidender Unterschied ist. Denn das Realme 7 bietet für den Startpreis von 179€ in der kleinsten Version einige überzeugende Features: 90 Hz Display, 3-in-1 SIM-Slot, NFC und eine gute Performance. Auf der Strecke bleiben dafür die Kamera und die Akkulaufzeit.
Für unter 200€ kriegt man aufgrund des 90 Hz Displays eines der schnellsten Smartphones unter 200€, aber eben mit den genannten Kompromissen. Allerdings gibt es da eben noch das POCO X3 NFC, welches insgesamt stärker ist und oft im Angebot für einen ähnlichen Preis zu haben ist. Mit beiden Geräten macht man meiner Meinung nach nichts falsch, das galt aber auch schon für das Realme 6. Die bessere Akkulaufzeit ist hier der entscheidende Unterschied. Ich persönlich würde aufgrund des AMOLED Displays, der Kamera, Stereo-Speaker und mehr Speicher eher zu dem Realme 7 Pro greifen.
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