Jahresausblick: Was werden Saugroboter 2021 können?
Jahresrückblicke gibt es zu diesem Zeitpunkt des Jahres zuhauf. Das überlassen wir aber lieber den Fernsehsendern und werfen einen Blick in die Zukunft. Technologisch haben sich Saugroboter in 2020 besonders im Bereich der AI-Hinderniserkennung weiterentwickelt. Der Trend geht aktuell eher zu flacheren Modellen. Auch sind eine Menge neue Player 2020 zutage getreten, etwa Dreame mit dem starken D9.
Doch was werden Saugroboter im nächsten Jahr funktionell können? Was werden die Trends 2021? Wir wagen eine Einschätzung.
Inhalt
Das können Saugroboter im Jahr 2021
Ecovacs und Roborock haben dieses Jahr den AI-Wettkampf eröffnet. Hier wird es mit Sicherheit 2021 noch weiter nachgerüstet und die Erkennung kleiner Hindernisse wie Kabel, Socken oder Spielzeug weiter verbessert. Bislang ist es aber nur ein Zweikampf. Was macht die Konkurrenz? Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind hier auch bereits die ersten AI-Modelle unterwegs.
Nicht zuletzt weil sowohl Ecovacs als auch Roborock als ODM (Original Design Manufacturer) für andere Hersteller fungieren, wird es hier 2021 höchstwahrscheinlich was geben. Und die Chinesen schrecken ja auch nicht davor zurück, bei Landsleuten abzuschauen und zu kopieren. 😉
Dass sich hier einiges tun wird, ist keine besonders gewagte Zukunftsprognose. Was ist noch zu erwarten?
Treppen steigen
Was zunächst komplett unsinnig und superfuturistisch klingt, wird immer mehr vom Konsumenten verlangt. Saugroboter sind zwar in der Lage, mehrere Karten für mehrere Etagen zu speichern, man muss die runden Haushaltshelfer aber noch selbst von Etage zu Etage tragen. Gerade für ältere Menschen, denen die Roboter viel Arbeit abnehmen können, ist das Tragen weniger denkbar. Können Saugroboter zukünftig nicht nur Treppen erkennen und nicht herunterfallen, sondern diese auch emporsteigen?
Der Fokus seitens der Hersteller wird 2021 aber wohl eher darauf liegen, sowohl dunkle, schwarze Teppiche als auch Abgründe bei Treppenstufen unterscheiden zu können. So dass ein Roboter einerseits nicht Treppenstufen herunterfällt, aber auch auf schwarze Teppiche fährt um diese auch zu saugen. Das Treppensteigen erfordert da noch deutlich mehr Sensorik, Material und Software. 2021 wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Zukunftsvision bleiben.
Ein- und ausfahrbare Lasertürme und Wischplatten
Die Laser-Raumvermessung ist aktuell das Nonplusultra der Navigation. Der bei den Modellen sichtbare Nachteil äußert sich in dem einige Zentimeter hohen Laser-Turm auf der Oberseite mit Laserdistanzsensor (LDS). Dadurch sind LDS-Modelle meist über 9 cm hoch und passen entsprechend nicht unter alle Möbelstücke wie das Sofa oder die Kommode.
Die flacheren Modelle ohne LDS kommen auf eine geringere Höhe von 7,9-8,2 cm und passen unter mehr Möbelstücke. Dafür müssen diese Modelle aber auf alternative Navigationsmethoden wie Kameras, Gyrosensoren oder optische Sensoren zurückgreifen. Laserdistanzsensoren haben „nur“ Datenschutznachteile, die anderen Navigationsmethoden lassen einen Saugroboter aber nicht immer optimal zurechtfinden in den vier Wänden.
Damit die Modelle sowohl flach als auch sehr gut navigierend gebaut werden können, wäre es denkbar, die Lasertürme aus- und einfahrbar zu machen. So könnte der Laserdistanzsensor einen Raum erst mit einigen Umdrehungen vermessen, dann der Laserturm vom Roboter wieder eingefahren und auf weitere Sensoren zurückgegriffen werden.
Die Schwierigkeit bei solchen beweglichen Lasertürmen liegt darin, dass sich bewegende Hindernisse wie Haustiere oder Menschen eventuell nicht live einfangen lassen. Veränderungen aller Art könnten den Roboter und das Live-Mapping (Kartenerstellung in der App) irritieren. Denkbar ist es dennoch und ein zu erhoffendes Feature.
Ebenso wünschenswert aber etwas unwahrscheinlicher ist eine anhebbare Wischplatte bei Hybridmodellen, die gleichzeitig saugen und wischen können. Zwar gibt es bei den Topmodellen in der App auch bereits Nicht-Wisch-Zonen, mit denen man Teppiche vom Wischen ausschließen kann, aber die Teppicherkennung und automatische Vermeidung beim Wischen ist bisher nur selten gegeben.
Nicht-Wisch-Zonen in der App regeln schon das Gröbste, wodurch die genannte Technik nicht unbedingt dringend gebraucht wird seitens der Kunden. Dennoch wäre eine langfristige Lösung hier wünschenswert, sodass man den Wischaufsatz nicht manuell immer austauschen muss. Allgemein muss an der Wischfunktion bei Hybridmodellen noch geschraubt werden in 2021; im Vergleich zum manuellen Wischmopp sind die Wischsauger eher Low-Level.
Selbstreinigung nach Wischen und Saugen
Dem Narwal Saugroboter, der es bis heute aus unbekannten Gründen immer noch nicht auf den Markt geschafft hat, gelang es 2019, einen ersten zukunftsweisenden Schritt zu machen. Dieser kam mit einer gigantischen Ladestation daher, die neben dem Aufladen des Akkus vor allem auch für die Reinigung zweier Wischmöppe des Saug-Wischroboters verantwortlich war. Ein automatischer Prozess, nachdem der Roboter autonom wieder an die Station zurückkehrt.
Neben einiger Sensorik wird dieser Prozess durch zwei verschiedene, 5 l große Tanks möglich. Der eine sammelt das Schmutzwasser auf, der andere liefert frisches Wasser. Mittels dieser Methode muss man den Roboter nicht mehr von Hand reinigen und nur den Schmutzwassertank hin und wieder ausleeren.
An sich hatten wir solche „Waschanlagen“ in 2020 bereits zuhauf erwartet, schließlich schaut jeder Hersteller immer nach links und rechts. Irgendwas scheint aber sowohl den Erfinder des Narwal – Narwal Robotics – von der Markteinführung seines Roboters abzuhalten und andere Hersteller davon abhalten, die Technik zu übernehmen. Dabei sind selbstreinigende Ladestationen (oder selbstreinigende Saugroboter?) in Zeiten von hochgebauten Ladestationen doch keine absolute Zukunftsmusik mehr.
Dennoch sehen wir die Wahrscheinlichkeit für einen Durchbruch dieser Technologie als recht hoch in 2021 an. Vielleicht braucht es nur einen Hersteller, der den Wink mit dem Zaunpfahl richtig interpretiert. Schließlich war die Nachfrage nach dem Narwal 2019 sehr hoch – er war nur nie käuflich zu erwerben. Wir behalten das auf dem Radar.
Fliegende Saugroboter für Schränke und Tische
Viele nutzen in Kombination mit ihrem Saugroboter einen Akkustaubsauger. Die Notwendigkeit eines zweiten Saugers liegt darin, dass Saugroboter 2020 immer noch Schwierigkeiten mit der Reinigung von Ecken haben. So lässt man erst den Roboter, dann den Akkusauger arbeiten. Hierfür gibt es noch keine optimale Lösung, auch Roboter in D-Form sind noch nicht das Paradebeispiel für eine gute Eckenreinigung.
Verrückter werden die Fantasien dann, wenn es darum geht, auch auf Schränken, Kommoden oder Tischen saugen und wischen zu lassen. Was 2018 ein Aprilscherz von uns war, taucht hin und wieder als Design- oder Forschungskonzept im Netz auf. Ein fliegender Saugroboter.
So wirklich sicher sind wir uns nicht, ob dieses Konzept aus Saugroboter und Drohne jemals auf den Markt kommen wird. Und wenn dann muss das Ganze schon extrem ausgereift sein, schließlich sind von Menschen gesteuerte Consumer-Drohnen schon schwierig zu steuern. Wie wird es dann erst, wenn riesige, runde Saugroboter autonom durch die kleine Wohnung schwirren? Wahrscheinlicher ist es da, dass es ein komplett anderes Gerät geben wird, was das Reinigen höher gelegener Möbelstücke vereinfacht.
Die Wahrscheinlichkeit von 5 % besteht überhaupt nur deswegen, weil es den Herstellern bewusst ist, dass eine minimale Nachfrage danach besteht und es technische Möglichkeiten geben könnte. Aber 2021 wird daraus wohl noch nichts, vermutlich auch noch nicht das Jahr darauf, vielleicht auch nie. Aber hey, Zukunftsvisionen sind doch was Spannendes.
2,4 und 5 GHz Netzwerke für alle Saugroboter
An sich keine neue Funktion und auch nichts atemberaubendes, dafür aber ein dringend zu behebendes Problem: Fast alle Saugroboter lassen sich 2020 nur in 2,4 GHz Netzwerke einbinden. Die wohl häufigste Frage, die wir in den Kommentaren lesen, hat mit Schwierigkeiten in der WLAN- und App-Einbindung zu tun. Die Lösung ist meistens, das mit 5 GHz funkende Netzwerk umständlich auszuschalten. Hier besteht bei fast allen Herstellern Handlungsbedarf.
Ein Problem, das einige Hersteller schon in den Griff bekommen haben, Neato Robotics etwa. Demnach ist es kein unlösbares Problem und nur eine Frage der Zeit, bis alle Marken nachziehen. Definitiv etwas, das sich in 2021 erledigt haben könnte.
Was würdet ihr euch wünschen?
Gerne nehmen wir hier im Artikel noch weitere Wünsche, Prognosen oder Zukunftsvisionen auf. Lasst uns in den Kommentaren teilhaben, was ihr euch noch wünscht und was ihr glaubt, was noch kommen wird.
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Kommentare (19)