Test: Artillery Hornet 3D-Drucker für 113,78€ aus EU-Lager
Den anfängerfreundlichen 3D-Drucker Artillery Hornet bekommt ihr bei Banggood für 113,78€.
Gutschein: BGKDHD004 (Transportversicherung abwählen!)
Lang ist es her, seit dem der letzte 3D-Drucker-Test online gestellt wurde, was definitiv nicht an der aktuellen 3D-Drucker-Auswahl liegt. Falls du Lust hast mir in Zukunft dabei ein bisschen zu helfen – schreib mir das doch in die Kommentare ;-).
Nachdem der Artillery Sidewinder X1 („ASWX1“) sich bei mir „damals“ recht schnell zu einem meiner Lieblings-3D-Drucker gemausert hat, wird es doch mal wieder Zeit für einen weiteren 3D-Drucker aus dem Hause Artillery. Jetzt kommt der Artillery Hornet auf den Prüfstand.
- Artillery Hornet
- bei Banggood für 113,78€ (Gutschein: BGKDAH523 | EU-Lager, auf 220V-Version achten!) | TOMTOP für 139,99€ (DE-Lager) | Geekbuying für 144,88€ (EU-Lager)
Inhalt
Technische Daten des Artillery Hornet
Montage | 95% vormontiert |
Material | Aluminium, Kunststoff |
Technologie | FDM |
Extruder | 1, max. 240 °C |
Druckgeschwindigkeit | 100 mm/s |
Anzeige | LC-Display mit Steuerungsknopf |
Filament | PLA, TPU, PETG, ABS, Holz 1,75 mm Durchmesser Nozzle 0,4mm |
Gewicht / Maße | 7,8 kg / 220 x 220 x 250 mm |
Konnektivität | USB, SD-Karte |
Lieferumfang | 1x USB-Kabel 1x Handbuch 1x 4 GB Micro SD-Karte mit USB und SD Adapter 1x Kabelbinder und Sechskantschlüssel 1x Düse 1x V-Slot Räder 1x Ersatz PTFE-Schlauch |
Neben dem Sidewinder und der „Low Budget Version“, dem Genius, ist der Hornet der dritte 3D-Drucker von Artillery im Bunde. So setzt man weiterhin auf bewehrte Komponenten und Bauweise, traut sich aber auch neue Schritte zu gehen – beispielsweise die Z-Achse zu invertieren.
Zudem positioniert man sich mit etwa 150€ preislich in einer interessanten Liga: Deutlich unter dem Sidewinder und als direkten Konkurrenten zu dem sehr beliebten Creality Ender V2.
Versand & Verpackung: 2 Schrauben locker
Nach nicht einmal einer Woche kam das Paket mit dem Artillery Hornet von Banggood bei uns an. Außen war der Karton leicht lädiert, allerdings wurden die Innereien, wie üblich, gut durch Schaumstoffpolsterungen geschützt.
Beim Transport(?) haben sich leider auf der Unterseite der Basis zwei Schrauben gelöst, die im Schaumstoff vergraben waren. Daher ist es immer wichtig genau nach zu schauen, ob alle Schrauben und Komponenten da sind und erst dann den Berg an Verpackungen zu entsorgen.
Generell empfiehlt sich: Nehmt euch Zeit beim Auspacken – so war auch das Hotend unter einem, kaum sichtbaren, Schaumstoffblock versteckt.
Lieferumfang mit Zubehör
Im Lieferumfang befindet sich neben dem Drucker selber eine Aufbauanleitung, welche auch in Deutsch geschrieben ist. Damit lässt sich arbeiten, allerdings wurden die Texte maschinell übersetzt, sodass ich lieber zum Englischen gewechselt bin. Die Bilder sind jedoch auch selbsterklärend.
Ebenfalls ist ein Täschchen für den Kleinkram (Inbusschlüssel, USB-Kartenleser [mit 4 GB SD-Speicherkarte], etc) vorhanden. Schön wäre es, wenn Artillery etwas Filament beigelegt hätte, welches für 1-2 Testdrucke gereicht hätte.
Features & Verarbeitungsqualität
Der Artillery Hornet besteht aus schwarzen Aluminium-Profilen (2020 und 2040), sodass sich auch diverse Halterungen bzw. Addons befestigen lassen würden. Die gelben Kunststoffakzente ( erinnern mich ein bisschen, neben Kärcher Hochdruckreiniger, an TEVO und sehen ebenfalls „nett“ aus. Ob einem das gefällt oder gar ein Kaufgrund ist, kann jede:r von euch selbst entscheiden.
Beim Extruder lehnt man sich wieder recht eng am Titan an, was bei China-3D-Druckern inzwischen keine Seltenheit mehr ist. Zwei Radiallüfter kühlen den Druck von beiden Seiten herunter. Das Heizbett liegt direkt an den 220V an, was ein schnelles Erwärmen innerhalb von zwei Minuten ermöglicht.
Das Kabelmanagement ist durchdacht und gut gelöst, die Kabel haben kurze Wege, nichts steht unnötig heraus oder ist auf Spannung. Die Kabel sind mit Netzschläuchen ummantelt, was nicht nur schön aussieht, sondern auch schützt.
Eine Besonderheit: Der PTFE-Schlauch befindet sich in einem Kabel. Das ist eine nette Idee, macht das Austauschen bzw. Anbringen von Bauteilen natürlich auch etwas schwerer. Zumindest beim Flachbandkabel der ersten Sidewinder- und Genius-Revisionen gab es kleinere Problemchen in der Community – die bis jetzt bei uns beim Hornet ausgeblieben sind.
Leider gibt es beim Hornet auch wieder den „China-Moment“. So wird bei der X-Achse eine Schraube zum einfachen (Ent-)Spannen des Zahnriemens verbaut …
… aber auf der Y-Achse nicht. Schade. Zudem hätte ich mir eine etwas stabilere Schraube gewünscht.
Das Heizbett ist übrigens nicht mit Klammern o.ä. befestigt, sondern man hat die Buildtak-ähnliche Oberfläche direkt aufs Aluminium-Heizbett geklebt.
Montage und Einrichtung des Artillery Hornet
Der Aufbau des Artillery Hornet ist nicht schwer, weil dieser quasi fertig montiert eintrifft. Es muss lediglich der Aluminiumrahmen auf die Basis montiert werden, der Spulenhalter befestigt werden, die Kabel verbunden werden – fertig. Zum händischen Transport gibt es einen Tragegriff, welche oben am Rahmen befestigt ist. Naja. Wie oft geht ihr mit eurem 3D-Drucker längere Strecken spazieren? 🙂
Bedient wird der 3D-Drucker über das altbekannte 12864 LCD Panel. Daneben gibt es das alte, aber zuverlässige Drehrädchen und den SD-Kartenslot. Als Firmware kommt das cleane Marlin 2.0.7.2 zum Einsatz. Keine eigene Spielerei. Top.
Als Slicer wird in der Bedienungsanleitung auf Cura eingegangen, aber man kann natürlich weitere Slicer, wie Simplify3D, zu nutzen.
Vor dem eigentlichen Druck muss noch das Leveln manuell durchgeführt werden, man verzichtet hier auf ein Autolevel-Sensor und levelt über die vier Drehräder auf der Unterseite des Hornet. Mit der neueren Marlin-Software wird, insbesondere den Einsteigern, dabei jedoch gut geholfen, da immer wieder die gleichen 5 Punkte auf Knopfdruck angefahren werden.
Druckqualität bzw. Druckergebnis
Hier mal für die Einsteiger ein bisschen weiter ausgeholt: 3D-Drucker drucken GCODE, welcher meistens auf einer SD-Karte liegt und eingesteckt wird. Die nötigen Objekte findest du z. B. auf Thingiverse als STL-Dateien, welchen du dann mit einem Slicer zu, für den 3D-Drucker angepassten, GCODE umwandelst. Noch nie gemacht? Klingt komisch? Wirf gerne einen Blick in unseren Ratgeber zum Thema „Slicing-Software„.
Ich drucke jedoch erst einmal gerne den bereits gescliceden GCODE, der bereits auf der Speicherkarte liegt – da dieser hoffentlich vom Hersteller schon gut angepasst wurde.
Das Vorheizen des 3D-Druckers lief, dank der 220V am Heizbett, zügig – nach nicht mal zwei Minuten ist der Hornet auf Betriebstemperatur und kann losdrucken. Der erste Druck durch den Artillery Hornet muss mit selbst gekauftem Filament gemacht werden, da Artillery leider komplett darauf verzichtet Filament mit bei zulegen. Bestellt euch am besten direkt Filament aus Deutschland mit. Ich kann das Filament von GIANTRAM empfehlen, liefert gute Ergebnisse, gibt es in vielen Farben und kann direkt über Amazon.de bestellt werden.
Das Drucken des ersten Testobjekts (ein „Cube“) lief ohne Probleme.
Die Druckqualität hat nach dem ersten Versuch noch Luft nach oben. Allerdings stellte sich später heraus: Das Filament hat Feuchtigkeit gezogen.
Nach dem Wechsel auf frisches Filament (direkt aus der Verpackung) klappt es auch mit dem Druckbild. Wenn man beim Benchy ganz genau an den oberen Türrahmen schaut, sieht man leicht unsauber gedruckte Layer.
Über den Temp-Tower ermittelte ich vorher die optimale Temperatur für das Filament, es existiert eine zweiseitige Kühlung, also würde ich um das letzte bisschen Qualität herauszuholen, das Tempo von 60 mm/s auf ~45 mm/s reduzieren. Wenn es auf Qualität ankommt. Das ist jedoch schon jammern auf hohem Niveau – insbesondere bei einem 3D-Drucker der unter 200€ kostet. Ich würde der Druckqualität eine Schulnote 2 geben.
Fazit: Artillery Hornet kaufen?
Sowohl der Sidewinder, als auch der Genius haben bisher abgeliefert, jetzt bringt Artillery mit dem Hornet einen günstigen 3D-Drucker mit überzeugender Qualität auf den Markt. Mir gefällt generell, dass Artillery (im Gegensatz zu anderen Herstellern) kontinuierlich neue Revisionen, also quasi Updates, der bestehenden Drucker, auf Basis des Communityfeedbacks herausbringen..
Wenn das Gadgetbudget auf unter 200€ limitiert ist würde ich mit dem Hornet liebäugeln, oder etwa 20€ mehr ausgeben und den Creality Ender-3 V2 nehmen. Er liefert mini-mini-mal bessere Druckergebnisse (es spielen aber auch dutzende Faktoren ins Druckbild) und hat die größere Community.
Je nach aktuellem Preis(unterschied), Versanddauer und gewünschten Features kann man aber auch guten Gewissens zum Hornet greifen!
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (51)