hama Ladegeräte im Test: Wie gut ist die „MediaMarkt-Marke“?
Als der Elektronik-Fachmarkt noch mehr oder weniger die einzige Wahl war, wenn es um technische Gerätschaften und Zubehör aller Art ging, war auch HAMA meist die einzige oder die günstigste Wahl. Produkte der Marke findet man auch heute noch in so gut wie jedem Saturn oder MediaMarkt. Aber wie gut sind die Produkte eigentlich? Können sie mit den China-Marken mithalten? Zum Test haben wir uns vier verschiedene HAMA-Ladegeräte bestellt.
Inhalt
Hama 65W USB-C Ladegerät
- hama 65W USB-C Ladegerät
Seit diverse Notebooks und eben auch Smartphones mit bis zu 65W laden, ist ein 65W USB-C Ladegerät mittlerweile sehr beliebt. Dementsprechend bietet auch die „MediaMarkt-Marke“, was sie offiziell natürlich nicht ist, ein HAMA 65W USB-C Ladegerät an. Dank Galliumnitrid anstatt Silizium ermöglicht man auch ein kompaktes Design mit Maßen von 10 x 3,3 x 2,9 cm. Damit erinnert es stark an das Baseus 65W USB-C Ladegerät, Hamas Charger ist durch diverse Beschriftungen aber etwas auffälliger.
Es kommt ja aber vor allem auf Leistung an. Die verteilt sich auf eine USB-C und einen USB-A Port, wovon nur der USB-C Port die angegebene Maximalleistung von 65W bei 20V/3,25A erreicht. Der USB-A Port kommt auf maximal 18W, hier sind 9V/2A möglich. Nutzt man beide Ports simultan, reduziert sich die Ausgangsleistung des USB-C Ports auf 45W, so dass man auf maximal 63W kommt. Unterstützt werden dabei Power Delivery und Quick Charge 3, allerdings kein PPS, womit es eher weniger für Samsung Smartphones geeignet ist.
Der 65W Charger lädt im Test konstant mein MacBook Pro mit angeschlossenem Xiaomi 34″ Gaming Monitor und hält den Ladestrom konstant. Den USB-A Port nutze ich für alternierende Smartphones, z.B. das Xiaomi Mi 11, welches in 15 Minuten mit 18W schon knapp 25% an Ladung gewinnt. Die Verarbeitung ist gut, aber weder besser noch schlechter als bei einem Baseus 65W USB-C Ladegerät oder jedem anderen 65W Charger. Gegenüber diesem bleibt das Produkt von hama aber kühler und ein Spulenfiepen ist ebenfalls nicht wahrzunehmen.
hama MagCharge Qi-Ladegerät für iPhone 12
- hama MagCharge Qi-Ladegerät
Mit MagSafe hat Apple das kabellose Laden um eine magnetische Befestigung erweitert. Das Apple-Zubehör ist natürlich entsprechend teuer, aber auch Drittanbieter können hier theoretisch mitmischen. So bietet auch das hama MagCharge Ladegerät einen magnetischen Puck, den man an an der Rückseite eines iPhone 12-Smartphones befestigen kann. Daran ist ein ca. 1m langes, weißes USB-C Kabel befestigt. Die Verarbeitung wirkt hochwertig und unterscheidet sich nicht vom Original, bei Direktkontakt mit der iPhone-Rückseite hinterlässt es aber leichte Schlieren, die aber mit dem Finger entfernbar sind.
Der Magnet hält an einem iPhone 12 überraschend gut fest! So fest, dass man das Handy auch problemlos daran baumen lassen kann, im Alltag hätte ich da keine Sorge vor einem Sturz. Dabei hält es im Test auch spürbar besser als das Pendant von Aukey, welches sich schon bei leichtem Schütteln löst.
Wie bei dem Original vermisst man aber auch hier ein Ladegerät im Lieferumfang. Dafür unterstützt es die gleiche Eingangsleistung von 9V/2,22A wie das Original, man benötigt also 20W Eingang um auf maximal 15W Ausgangsleistung für Apple MagSafe zu kommen. 20W USB-C Ladegeräte gibt es mittlerweile zum Glück relativ günstig. So könnt ihr euer iPhone 12 mit dem hama MagCharge Ladegerät ebenfalls mit 15W laden und so schon in einer knappen Stunde um 50% aufladen. Auch wenn die Rückseite bei anderen Android-Smartphones nicht magnetisch ist, kann man die Smartphones auch mit diesem Qi-Ladegerät laden.
hama Dual Wireless Charger mit 2 mal 10W Laden
- hama Duo Qi-Ladegerät
Nachdem aus Apples AirPower nie etwas geworden ist, haben sich mehrere Hersteller daran gemacht, eine Alternative zu liefern. Der Hama Dual Wireless Charger ist zwar nicht ganz identisch mit dem AirPower-Konzept, kann aber zwei Qi-fähige Geräte gleichzeitig simultan laden. Das Design der Qi-Ladestation ist dabei grundsätzlich kontemporär. Man setzt auf eine Pillenform, der Rand und der Unterbau sind schwarz und das Obermaterial besteht auf Stoff. Die beiden Flächen sind fest gekennzeichnet, im Gegensatz zur Xiaomi Qi-Ladestation muss man die Handys also korrekt ausrichten.
Die Verarbeitung gefällt allerdings nicht so sehr, gerade für knapp 50€ erwartet man etwas mehr als günstigen Kunststoff. Zudem stören wir uns etwas an dem mitgelieferten Ladegerät, wobei es sich um ein Netzteil mit gewöhnlichem DC-Stecker handelt, nicht um einen USB-Charger. Für die 20W Ausgangsleistung benötigt die Dual-Qi-Ladestation einen Eingang von 36W. Das wäre auch mit einem USB-C Ladegerät und Kabel möglich aber einfach teurer. Dafür ist das Kabel mit 1,50 m Länge schon lang, was das Cable-Management am Schreibtisch oder im Wohnzimmer erleichtert.
Das Ladegerät lädt mit zwei mal 10W, insgesamt also 20W. Die Qi-Spulen unterstützen aber nur je 10W, man kann die Leistung also nicht kombinieren. Ein Xiaomi Mi 11 und ein iPhone 11 laden gleichzeitig kabellos, bei 10W dauert eine entsprechende Ladung aber sehr lange. Bei erfolgreicher Ladung leuchtet je eine LED blau, falls es nicht funktioniert, leuchtet sie rot. Da die wenigsten zwei Smartphones gleichzeitig kabellos laden müssen, empfiehlt sich so eine Station eher, wenn man noch Qi-fähige Gadgets wie z.B. Soundcore Life P3 sein Eigen nennt.
hama KFZ-Qi Ladegerät
- hama KFZ Qi-Ladegerät
Auch ein KFZ-Qi Ladegerät darf in hamas Produktpalette nicht fehlen, das kabellose KFZ-Ladegerät bietet aber etwas mehr als der Standard-Qi-Charger fürs Auto. Im Lieferumfang befindet sich die KFZ-Halterung, ein USB-C Kabel, die Halterung für das Lüftungsgitter, ein USB-KFZ-Ladegerät und ein Saugnapf für die Fensterscheibe. Das Design der Halterung ist eher unauffällig, auf den ersten Blick ist sie kaum von anderen KFZ-Qi-Ladegeräten zu unterscheiden.
Und auch der Verarbeitung tät etwas mehr Liebe zum Detail gut. Für den Preis besteht die Halterung eigentlich nur aus Kunststoff, Metallelemente würden für etwas mehr Stabilität und Langlebigkeit sorgen. Immerhin haben sie bei der Lüftungshalterung an eine Gummierung gedacht. Auch die Leistung ist mit 10W leider nur Durchschnitt. Einige Qi-fähige Smartphones können zwar auch nicht unbedingt schneller laden. Aber gerade im Auto, wo man tendenziell weniger Zeit verbringt, wäre ein schnelleres, kabelloses Laden sinnvoller und mindestens 15W wären ein richtiger Schritt.
Dafür erleichtert das hama KFZ-Qi Ladegerät das Ein- und Ausstecken des Smartphones. Dafür muss man die Halterung per mitgeliefertem USB-C Kabel mit Strom versorgen. Dann kommen die beiden Sensor-Tasten links und rechts zum Einsatz. Berührt man eine, öffnet sich die Klammer, um das Smartphone einzulegen. Sobald das Handy eingelegt wurde, schließen sich die Halteklammern automatisch! Das geht auch, wenn das Smartphone nicht Qi-fähig ist – sehr cool. Anscheinend hat sich hama diese Technologie sogar patentieren lassen und sie funktioniert noch bis zu fünf mal, wenn der Stromzufuhr beendet wird.
Sind hama Produkte ein guter Deal?
Jeder von uns hat wahrscheinlich schon einmal ein hama-Produkt gekauft, so breit wie wie das Produktsortiment des Herstellers gefächert ist. Natürlich ist hama keine Eigenmarke von MediaMarkt, aber gerade im stationären Handel bei MediaMarkt und Saturn zu finden. Abgesehen von der Produktqualität darf man hama auch ein Kompliment für das gelungene Packaging geben, hier könnten sich die China-Marken noch eine Scheibe von abschneiden. Nur den Plastikgebrauch kann man noch deutlich reduzieren.
Alle hier getesteten Produkte machen einen grundsoliden Eindruck, hier und da wäre in puncto Verarbeitung noch Luft nach oben und auch die Ladeleistung könnte bei den Qi-Geräten höher ausfallen. Der 65W USB-C Charger ist komplett auf Augenhöhe mit den diversen China-Marken und – wenn noch mehr davon bei Amazon verschwinden – bald vielleicht schon die einzige Wahl. Gerade das KFZ-Qi-Ladegerät hat mir besonders gut gefallen, die automatische Einrastfunktion hat so ziemlich jeden Autofahrer im Büro überzeugt. Dafür ist der Dual Wireless Charger verhältnismäßig unspannend.
Das größte Manko bei hama ist dann der teilweise doch etwas hohe Preis. Alle hier vorgestellten Produkte sind im Schnitt 5€ bis 10€ teurer als manche China-Konkurrenzprodukte. Dafür bekommt man sie im Notfall auch stationär und hat im Falle eines Defekts eine einfache Rückabwicklung. Grundsätzlich habe ich für das Geld tatsächlich eher mit einer besseren Verarbeitung und geringerem Funktionsumfang gerechnet, hama überrascht aber mit dem genauen Gegenteil. Habt ihr schon Erfahrungen mit hama gemacht?
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