Amazfit GTS 3 Smartwatch für 84,72€ – Zwei Schritte vor, einer zurück?
Die Amazfit GTS 3 bekommt ihr momentan bei Proshop für 84,72€ inklusive Versand.
- Krone zur Bedienung
- Alexa Sprachasssistent
- Mini-Apps
Mit der ersten Amazfit GTS ist dem Hersteller ein Coup gelungen; die optische Nähe zur Apple Watch hat den Mainstream abgeholt. So sehr sogar, dass kleinere China-Hersteller die Produktbezeichnung geklaut haben. Nun hat man die bereits dritte Generation vorgestellt. Aber ist die Amazfit GTS 3 nicht sogar ein Rückschritt?
- Amazfit GTS 3
Huami Amazfit GTS 3 | |
Display | 1,75″ AMOLED, 341 ppi |
Farben | Flugzeugaluminiumlegierung |
Akku | 250 mAh, 12 Tage Laufzeit |
Konnektivität | Bluetooth 5, GPS |
Features | 150 Sportmodi, Schlaftracking, Blutsauerstoffmessung, Alexa, Offline-Sprachassistent, permanente SpO2-Messung, Krone |
App-Kompatibilität | iOS, Android |
Wasserresistenz | ATM 5 |
Abmessungen | Band | Gewicht | 24,4 g |
Inhalt
Wiegt nicht mal 25 g
Da zeitgleich mit der Amazfit GTS (3) auch die Amazfit GTR (3) vorgestellt wurde, kann die ähnliche Bezeichnung schnell zu Verwirrung führen. „S“ könnte dabei für square, also rechteckig, stehen, „R“ wiederum für round, was die Form der Uhren erklärt. Denn auch in der dritten Generation präsentiert die Amazfit GTS 3 stolz ihr quadratisches Design, das ursprünglich für den Apple Watch-Vergleich gesorgt hat. Und ja, Pebble hat davor schon auf ein Quadrat-Design gesetzt.
Dabei verkörpert die Uhr den hohen Designanspruch, das Bildschirm-Körper-Verhältnis beträgt 72,4% und fällt somit höher aus als bei der teureren Pro-Variante der GTR 3. Farblich ist das Uhrengehäuse in Schwarz, „Terra Rosa“ und Gold erhältlich, die Silikon-Armbänder passen in Schwarz, Braun und Gold farblich dazu. Anscheinend setzt man bei der GTS nun auf gedecktere, „edlere“ Farben um den Premium-Charakter zu unterstreichen, während die erste Generation noch in einem auffälligen Blau zu haben war.
Wie der Premium-Charakter, der auch gerade mir gut gefällt, zustande kommt, dürfte sich wohl durch das filigrane Design erklären lassen. Mit 8,8 mm in der Dicke ist sie noch mal 2 mm dünner als eine Apple Watch Series 7. Dabei wiegt die Uhr gerade mal 24,4 g! Amazfit verzichtet auf die „geschwungene“ rechte Seite des Uhrengehäuses, beschützt die Krone – ja, die GTS 3 hat endlich eine Krone – aber trotzdem leicht. Die Silikonarmbänder lassen sich dank dem Pin-Verschluss leicht austauschen, sind aber nun liniert „strukturiert“. Understatement trifft hier auf ein ganz klassisch, umgesetztes Design, die Amazfit GTS 3 ist einfach eine schöne Uhr!
Verarbeitung & Tragekomfort
Wie schon der Vorgänger besteht auch die dritte Generation größtenteils aus einer Aluminiumlegierung, an der Unterseite kommt aber wieder Kunststoff zum Einsatz. Sie ist noch minimal leichter als der Vorgänger, obwohl der Herzfrequenzsensor unteren wieder etwas heraussteht. Die Verarbeitung lässt eigentlich keinen Raum für Kritik, die Spaltmaße sind so klein wie nur eben möglich, der Übergang zwischen dem schützenden Glas und dem Gehäuse ist fließend. Auch die Funktionstaste bietet einen angenehmen Druckpunkt. Die Uhr ist nach der ATM 5 Klassifikation gegen Wasser geschützt und ich war damit täglich duschen – kein Problem. Auch Schweiß beim Workout kann ihr nichts anhaben.
Was ich an der Amazfit GTS so mag, ist der Tragekomfort. Durch das wirklich geringe Gewicht bemerkt man die Uhr schon nach kurzer Zeit des Tragens nicht mehr, so dass ich manchmal schauen muss, ob ich sie wirklich noch trage. Auch wenn ich relativ dünne Handgelenke habe, merke ich von der Vergrößerung des Displays nichts. Wer wirklich dickere Handgelenke hat, findet in einer Galaxy Watch 4 vielleicht die passendere Alternative. Da ist es praktisch, dass man zwischen zwei Größen wählen kann, die Option gibt es bei Amazfit nicht.
Wie gut ist das Display der Amazfit GTS 3?
In der dritten Generation vergrößert man die Bildschirmdiagonale sogar auf 1,75″, womit sie 0,1 Zoll größer als der Vorgänger und 0,36″ größer als die GTR 3 ist. Das HD-AMOLED Display sorgt mit der hohen Auflösung für eine Pixeldichte von 341 ppi, womit die GTS 3 zu den schärfsten Uhren auf dem Markt gehört. Das Verhältnis von Bildschirm zu Gehäuse liegt bei über 70%, die Helligkeit des OLED-Panels sogar bei bis zu 1.000 nits.
Wie auch bei den Vorgängern ist der Bildschirm damit das Highlight der Uhr. Die farbenfrohe und kontrastreiche Darstellung sorgt für ein immersives Gefühl. Durch den pechschwarzen Hintergrund verschmilzt dieser fast mit dem Gehäuserahmen, wodurch der Übergang ähnlich fließend wie bei der Apple Watch Series 7 ist. Fairerweise hat die Apple Watch aber noch einmal dünnere Bildschirmränder. Die Helligkeitseinstellung reicht mir schon bei knapp 25%, ich hatte während des Tests aber eigentlich immer Auto-Helligkeit aktiviert.
Man hat einige weitere Einstellungsmöglichkeiten, z.B. sogar die Empfindlichkeit der „Handgelenk anheben“-Funktion. Zudem kann man sogar den Bildschirm bei eingehenden Benachrichtigungen aktivieren. Für viele ist wahrscheinlich das Always-On-Display am interessantesten. Das lässt sich zeitlich planen oder ganztägig aktivieren und man hat die Wahl zwischen festem Stil oder dem passenden AOD zum Watchface. Da das aber die Akkulaufzeit halbiert, habe ich darauf bisher verzichtet. Zudem ist mir zumindest bei einem Watchface ein Anzeigefehler des Datums aufgefallen.
Wie viele Watchfaces gibt es?
Mit der Amazfit GTS 3 hat der Hersteller anpassbare Watchfaces eingeführt. Die bleiben auch der dritten Generation erhalten. Zu Beginn sind fünf Watchfaces vorinstalliert, zwei davon können frei angepasst werden. Dabei hat nicht jedes Watchface gleich viele Anpassungsmöglichkeiten. Auch die Auswahl gefällt mir rein optisch nicht so gut. Über die App hat man aber noch die Möglichkeit weit über 100 Watchfaces nachträglich herunter zu laden, 15 davon sind animiert und zwei bieten anpassbare Watchfaces.
Nie mehr ohne Krone!
Im Gegensatz zur GTR 3 Pro bekommt die GTS 3 zwar nur eine Navigationstaste, dabei handelt es sich aber ebenfalls um eine Krone. Das drehbare Rädchen dient ähnlich wie bei der Apple Watch zur Bedienung. Als GTS-Fan der ersten Stunde ist die optische Integration der Taste etwas organischer als bei dem Vorgänger und auch nicht ganz so plump wie in der ersten Generation – schön!
Mit der Krone bietet die GTS 3 eigentlich ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Wie auch bei der GTR 3 Pro ist das haptische Feedback aber einfach nicht so gut wie bei einer Apple Watch, dafür ist die Krone etwas zu sensibel. Selbst wenn ich die Krone antippe, „scrollt“ man auf dem Display schon. Andererseits dreht sie so auch manchmal durch, ohne dass etwas passiert. Hier wäre mehr Widerstand wünschenswert. Trotzdem ist sie aber noch besser als gar kein Krone und bietet unter dem Strich immer noch einen Mehrwert.
Drückt man die Funktionstaste, kommt man ins Menü. Hält man lange gedrückt, öffnet sich standardmäßig Alexa, aber das lässt sich auch in den Einstellungen individualisieren. Wischt man von oben nach unten, öffnet sich das Kontrollzentrum, von unten nach oben öffnen sich die Benachrichtigungen. Damit hat man z.B. die etwas umständliche Bedienung der ersten GTS verabschiedet. Auf der horizontalen Achse liegen die Schnellzugriff-Apps. Über die Uhr selbst lassen sich welche hinzufügen, nur über die App aber andere entfernen. Cool ist, dass diese als Verknüpfung zur ganzen App dienen, so hat man wirklich einen schnelleren Zugriff.
Funktionsumfang der Amazfit GTS 3
Im Funktionsumfang gleichen sich die Amazfit GTS 3 und Amazfit GTR 3 eigentlich, nur die Pro-Version kann mehr. So bekommen wir auch in der Amazfit GTS 3 ein überarbeitetes ZeppOS Betriebssystem mit Alexa-Unterstützung, eigenem Offline-Sprachassistenten, 150 Watchfaces, Benachrichtigungen, Trink- und Steherinnerungen, Zyklustracking, Kalender, Wettervorhersage sowie Bluetooth-Fernbedienung für die Smartphone-Kamera. Apropos Smartphone: Die Amazfit GTS 3 ist dank der Zepp-App sowohl mit Android-Smartphones als auch mit iOS kompatibel.
Verbessertes Health-Tracking
Besonderen Wert legt man dieses Jahr auf das Gesundheits- und Sporttracking. Dafür hat man den Herzfrequenzsensor auf den 4-in-1 BioTrackerTM PPG 3.0 geupgradet. Der ermöglicht nun eine 4-in-1-Messung von Herzfrequenz, Atemfrequenz, Blutsauerstoffsättigung und Stresslevel. Die Messung nimmt 45 Sekunden in Anspruch, kann aber auch im Falle des SpO2-Werts (Blutsauerstoffsättigung) und der Stressmessung permanent erfolgen. Dementsprechend kann die Uhr einen benachrichtigen, falls dieser Wert mal in einen kritischen Bereich fallen sollte. Die Funktion ist aber deaktiviert und muss manuell in der App unter „Gesundheitsmonitoring“ aktiviert werden.
Man muss beim Messen wirklich still halten, dann ist die so genannte One-Tap-Messung aber fast immer erfolgreich. Grundsätzlich finde ich die Idee und Umsetzung innovativ, wenn man denn wirklich alle Werte benötigt. Gerade mit Stress und Blutsauerstoffsättigung kann ich privat eher weniger anfangen. Man kann alle Werte bis auf die Atemfrequenz allerdings auch selbst manuell messen. Das ist gerade zu Beginn auch noch sinnvoller, da Amazfit die Erklärung und Einordnung der einzelnen Werte nur in den jeweiligen Applikationen, nicht aber bei der One-Tap-Messung angibt.
Schlaftracking mit der GTS 3
Im Gegensatz zu Smartwatches wie der Galaxy Watch 4, die akkutechnisch fast jede Nacht geladen werden müssen, eignen sich Amazfit oder ähnliche Smartwatches gut zum Schlaftracking, da sie Daten über einen größeren Zeitraum sammeln können. Diese Karte spielt Amazfit in der Zepp-App auch komplett aus, die Darstellung der Daten inklusive Einteilung in Schlafphasen, Schlafbewertung, Schlafregelmäßigkeit und Vergleich mit anderen Nutzern ist sehr ausführlich! Im Vergleich zur Apple Watch sind die Daten auch fast deckungsgleich. Die Uhr kann sogar Nickerchen aufzeichnen, was ich bisher nicht testen konnte – leider.
Es scheint als ob Amazfit unsere bisherigen Testberichte gelesen hat, denn die Schlaf-App befindet sich auch auf der Uhr selbst, nicht nur in der App. So kann man morgens schnell seinen Schlaf checken, ohne extra in die App zu gehen. Die Daten beschränken sich dann aber auf die vergangene Nacht inklusive Schlafdauer, die Schlafbewertung und die Einteilung in die Schlafphasen. Wer mehr Info benötigt, kann dann aber mit einem Klick auf „In App anzeigen“ direkt mehr Infos in der App bekommen.
Joggen mit GPS
Inzwischen bietet Amazfit auch 150 Sportmodi an, für Outdoor-Sportarten wie Joggen ist zudem GPS integriert. Das unterstützt fünf Satellitensysteme, wodurch wir hoffentlich ein präziseres Tracking als in den letzten Generationen bekommen. Gerade für Jogger hat die GTS 3 auch einen Virtual Pacer implementiert, der einen motivieren soll, in dem man gegen sich selbst antritt. Ihr müsst eure Aktivität sogar nicht zwingend manuell starten, da man in der dritten GT-Generation auch eine automatische Trainingserkennung verbaut, die allerdings nur bei acht Sportarten greift.
Ich konnte nur den Joggingmodus testen und bin damit etwas unzufrieden. Als Direktvergleich konnten wir die Apple Watch Series 7 nehmen, die bei gleicher Strecke knapp 300 m mehr misst, aber auch knapp 2 Minuten weniger Zeit. Hier dürfte die automatische Pause zum Tragen kommen, die bei der Apple Watch wohl besser reagiert. Dementsprechend ist die Pace bei der GTS 3 um 25 Sekunden schlechter. Auch die Kalorienberechnung ist eine andere, ganze 250 kcal fehlen hier. Das ist schade, denn insgesamt ist die Aufzeichnung in der App wirklich sehr sehr ausführlich, man hat nur leider nicht das Gefühl, sich unbedingt darauf verlassen zu können.
Viel ärgerlicher ist aber, dass das mit frisch aktualisiertem A-GPS der Fall war, ohne diese Aktualisierung fehlten in zwei Fällen über 1,5 km bzw. sogar über 2,5 km Strecke. Das ist nervig! Man überwindet sich schon joggen zu gehen, steht dann in der Kälte, möchte die Aktivität starten und wird erstmal in die App verwiesen, um ein A-GPS Update durchzuführen. Das ist mit der Apple Watch noch nie nötig gewesen, warum geht das nicht im Hintergrund? Außerdem kann man das Display bei der Aktivität nicht sperren, so dass die Aktivität durch eine unbeabsichtigte Eingabe beendet werden könnte.
Musiksteuerung: Keine Offline-Musik mehr!
Im Gegensatz zu der GTS 2 ist die GTS 3 überraschenderweise nicht mit einem Offline-Musikspeicher ausgestattet. In dieser Generation bleibt das nur der GTR 3 Pro erhalten. Das ist schade, gerade für den Sport wünschen sich viele diese Funktion, andererseits benötigt man dafür .mp3-Dateien und die meisten Menschen dürften heutzutage Musik streamen, oder? Man kann aber das Musikstreaming bzw. die Wiedergabe seines Smartphones mit der GTS 3 steuern.
Alexa- & Offline-Sprachassistent
Im Gegensatz zu der GTS 2 schafft es Amazfit bei der aktuellen Generation die Alexa-Integration direkt zum Launch zu implementieren. Das hat bei der GTS 2 mehrere Monate gedauert. Zu Beginn an ist der Sprachassistent mit einem langen Druck auf die Funktionstaste abrufbar. Damit das gelingt, benötigt man allerdings einen Amazon-Account, den man in der Zepp-App hinterlegen muss und so einmal autorisieren muss. Ab und an musste erst einmal ein Update durchgeführt werden, meistens funktioniert die Abfrage aber sofort.
Dann kann Alexa über die GTS 3 To-Do- oder Einkaufslisten erstellen, Fragen beantworten, Witze erzählen, Sportergebnisse oder deinen Terminkalender verwalten. Das kann im Alltag durchaus praktisch sein, gerade wenn es mal schnell gehen muss. Das Mikrofon hat hier bei keine perfekte Erkennungsquote, aber so acht oder neun von zehn Anfragen versteht Alexa sofort. Dafür ist natürlich auch eine aktive Internetverbindung und damit eine aktive Bluetooth-Verbindung zum Smartphone notwendig.
Ist diese nicht gewollt oder nicht vorhanden, kann man auch den Offline-Sprachassistenten benutzen. Diesen kann man entweder über die Funktionstaste nutzen oder ihn automatisch aktivieren, wenn man das Display aktiviert oder das Handgelenk dreht. Über diesen kann man z.B. eine App öffnen, die Helligkeit ändern oder das Workout pausieren bzw. starten. Die Erkennung funktioniert dabei nicht immer perfekt, ähnlich wie bei Alexa. Schwer zu sagen ob es an dem Mikrofon oder der Positionierung unter dem Pulli bzw. der Jacke liegt. Insgesamt bietet aber auch das einen Mehrwert im Alltag.
Weitere Apps
Unter „Mehr“ finden sich noch ein paar einzelne Anwendungen auf der Amazfit GTS 3. Bekannt sind Kompass und Barometer, genauso wie Stoppuhr oder Countdown. Zudem bietet man auch eine Weltzeituhr, eine „Handy suchen„-Funktion und das Zyklus-Tracking. Neu ist die Anzeige von „Sonne und Mond„, womit man die Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangszeit sowie Mondphasen und Gezeiten sehen kann.
Für Produktivität integriert Amazfit zudem eine „Aufgaben„-App und einen Pomodoro-Timer. Mit diesem kann man einen Timer stellen, in der man konzentriert arbeiten soll. Läuft diese ab, kann man sich eine Pause genehmigen. Bei der Aufgaben-App ist es etwas schade, dass man die Aufgaben nur per App hinzufügen kann und die Zepp-App auch nicht mit anderen Notizen-Apps verknüpfen kann. Das sorgt dafür, dass ich so keine To-Dos erstelle. Eine Nutzung der Sprachsteuerung wäre an dieser Stelle praktisch.
App-Downloads jetzt möglich!
Wie auch bei der Amazfit GTR 3 Pro sind inzwischen auch nachträgliche App-Downloads von „Mini-Apps“ möglich. Zu Beginn sind knapp zehn Stück verfügbar, dazu gehören mit Home Connect z.B. eine Steuerung für das Smart Home, die aber eine extra Registrierung erfordert. Auch ein BMI-Rechner, eine Wasser-Erinnerungs-App oder ein Kalorienzähler sind mit an Bord. Dabei integriert Amazfit die Anwendungen in der App wie einen kleinen App-Store mit Versionsverlauf, Beschreibung und Screenshots.
Benachrichtigungsfunktionen
Wie auch sonst jede Amazfit Smartwatch kann auch die GTS 3 Benachrichtigungen von dem Smartphone auf der Uhr anzeigen, allerdings nicht beantworten. Dabei kann die Uhr aber natürlich auch nur Push-Benachrichtigungen spiegeln, die auf eurem Smartphone ankommen. Leider besteht aktuell anscheinend ein Problem, zumindest mit meinem Test-Smartphone und ich kann keine Benachrichtigungen empfangen. Bis ich eine Lösung gefunden habe, kann ich es nicht testen, allerdings gehe ich davon aus, dass es ein individuelles und kein generelles Problem ist.
Bessere Laufzeit trotz gleichem Akku – warum?
Im Vergleich zur letzten Generation erhöht man die Akkukapazität um ganze 4 mAh. Das macht so keinen Unterschied, trotzdem fällt die Akkulaufzeit laut Amazfit deutlich höher aus als im Vorjahr. Ganze 12 Tage sollen möglich sein, genauso viel wie bei der GTR 3 Pro mit deutlich größerem Akku. Das liegt daran, dass man der GTR 3 Features entzieht, die in der GT2 vorhanden waren. Dabei handelt es sich um integrierte Lautsprecher & Mikrofon für Bluetooth-Anrufe, WiFi und Offline-Musikspeicher.
Ich kann diese Laufzeit im Test fast bestätigen, zehn Tage sollten die meisten ohne Always-On Display wahrscheinlich schaffen. Mit aktiviertem AOD hält die Amazfit GTS 3 nur höchstens halb so lang aus, für mich ein Dealbreaker. Die Laufzeit hängt natürlich von der Nutzung App, gerade viele eingehende Benachrichtigungen, Alexa, GPS und die Displayhelligkeit sind hier weitere Faktoren. Mit Mitteilungen ausgewählter Apps, ohne AOD, niedriger Helligkeit, wenig Alexa und drei GPS-Einheiten á einer Stunde komme ich auf die circa zehn Tage Laufzeit.
Zum Aufladen muss man das bekannte Amazfit Ladekabel benutzen. Das nimmt über eine Stunde in Anspruch, da man meistens wohl eh nachts lädt, dürfte die Geschwindigkeit sekundär sein. Trotzdem wäre es mal an der Zeit, dass man auch die Amazfit Smartwatches mit dem Qi-Standard kabelloses laden kann. Gerade für die nächste GTS würde ich mir das wünschen!
Die Zepp-App: Ausführlicher denn je
Zur Verbindung mit dem Smartphone ist die GTS 3 mit Bluetooth ausgestattet, auf dem Smartphone müsst ihr die Zepp-App installieren. Die gibt es für den Google Play Store und den Apple App Store. Die App ist in beiden Stores mit jeweils über vier Sternen gut bewertet. Diese benötigt ihr schon zur Einrichtung, die dank QR-Code auf der Uhr problemlos vonstatten gehen sollte. Die App führt euch dadurch, bei einem Kopplungsfehler am besten noch mal ganz von vorne starten.
Auch wenn ich die Namensveränderung von Amazfit zu Zepp (formerly Amazfit) immer noch nicht nachvollziehen kann, kann ich die guten Bewertungen nachvollziehen. Die App ist grundsätzlich in drei Reiter aufgeteilt: Startseite, Gesundheit und Profil. In der Übersicht bekommt ihr einen Überblick über Puls, Schlafen, euren PAI (Personal Assistent), Stress, SpO2, Gewicht und Aktivitäten, wobei diese noch mal extra unter „Gesundheit“ aufgezeigt werden. Da man dafür aber eigentlich eher die Uhr benutzt, ist der Reiter Profil am wichtigsten, da man da über „Geräte“ Einstellungen an der Uhr vornimmt.
Diese Einstellungen sind immer noch etwas versteckt, obwohl man hier Watchfaces einstellen, Mini-Apps downloaden, Uhreinstellungen oder Alexa einrichten kann. Auch darüber kann man Systemaktualisierungen vornehmen. Hier gibt sich Amazfit Mühe, so dass ich während des Zeitraums schon mehrere Updates hatte, die unter anderem Kleinigkeiten wie eine Sperrfunktion nachträglich hinzufügen.
Fazit: Amazfit GTS 3 kaufen?
„Zwei Schritte vor, einer zurück“ – so ungefähr fühlt sich die Amazfit GTS 3 an. Das Design und das Display sind auch im dritten Jahr DAS Argument für die Uhr – federleicht und leuchtend hell ist die GTS einfach eine schöne Uhr! Dazu kommt nun die neue Krone, die die Bedienung erleichtert, aber besser hätte ausfallen können. Die Akkulaufzeit ist endlich wieder besser, es gibt nun sogar Mini-Apps, die One-Tap-Messung ist innovativ und das ganze ZeppOS Betriebssystem fühlt sich deutlich offener an und lässt Platz für Anpassungen. Dazu kommt mit Alexa sogar ein gut funktionierender Sprachassistent.
Dafür streicht man aber auch die Bluetooth-Anrufe und den Musikspeicher, die ältere und günstigere Uhren wie die Huawei Watch GT 2 weiterhin bieten. Das kommt zwar dem Akku zugute, eine Wegnahme von Funktionen ist aber immer schwer zu verargumentieren. Zumal nur die Mini-Apps ein funktioneller Ersatz sind. Vielleicht wurden die Funktionen einfach nicht genug genutzt. Für mich als Jogger ist mal wieder das GPS ein Dealbreaker, welches erstens ständig aktualisiert werden muss (es nervt!) und zweitens selbst dann nicht ganz so präzise ist wie die Konkurrenz.
Es kommt also sehr stark darauf an, was ihr mit der Uhr machen möchtet. Als Allround-Smartwatch würde ich sie definitiv empfehlen und mir gefällt sie auch besser als die GTS 2, da sie fertiger auf den Markt kommt. Gerade wegen der Krone und der Mini-Apps ist der Aufpreis durchaus fair, wem aber Musikspeicher und BT-Telefonie wichtig ist, der kann auch zur Huawei Watch GT 2 greifen. Ich finde man nähert sich zu langsam einer „richtigen“ Smartwatch an. Darauf wäre ich wirklich gespannt, besonders in dem Design! So bleibt auch die GTS 3 nur ein leichtes Upgrade zur bereits guten ersten Amazfit GTS.
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