Urtopia E-Bike für 2699€ statt 3299€: Dieses Fahrrad wiegt nur 13 Kg! | Auch bei MediaMarkt
Das Fahrrad gibt es auch bei MediaMarkt zum Preis von 3299€ in verschiedenen Größen und Farben.
Unsere Eindrücke zu dem Carbon E-Bike findet ihr im Video auf unserem YouTube-Kanal! Viel Spaß!
Das Thema Elektromobilität hat spätestens seit dem offiziellen Start der E-Scooter in Deutschland auch bei uns an Fahrt aufgenommen. Gerade E-Bikes sind besonders beliebt, viele denken dabei sicherlich auch an VanMoof, Cowboy oder die Sushi E-Bikes. Konkurrenz kommt nun mit dem Urtopia Carbon E-Bike. Wir durften einen Prototypen des 13 Kg leichten E-Bikes schon einmal antesten. Und sagen wir mal so: Dass das E-Bike erfolgreich sein kann, ist keine U(r)topie.
- Urtopia E-Bike
- bei MediaMarkt für 2999€ (z.B. Größe L & Lyra-Farbvariante) | MediaMarkt (Übersichtseite: verschiedene Modelle & Farben)
Wir haben das Urtopia E-Bike zum Kurztest für zwei Tage bekommen, dabei wurde es uns schon fertig aufgebaut gebracht. Den Aufbau muss man nach Kauf natürlich selbst erledigen, das Handbuch in .pdf Form zeigt aber, dass das leicht umsetzbar sein sollte. Bei unserem Testgerät handelt es sich um einen Prototypen, der noch nicht mit der App kompatibel ist und dem so entsprechend einige Funktionen fehlen. Was wir bisher alles testen konnten, haben wir im Artikel erwähnt.
Inhalt
Das Urtopia E-Bike wiegt nur 13 Kg!
Das Urtopia, ein Kofferwort aus „Urban“ und „Utopia„, E-Bike setzt ganz offensichtlich auf ein relativ ungewöhnliches Design. Bei diesem Schnitt verzichtet man auf die Hälfte des eigentlichen Sitzrohrs und führt dieses direkt zur Hinterachse. Dadurch soll der Rahmen eine eigene Federung mit sich bringen, womit man auch mal Kopfsteinpflaster oder anderes unwegsames Gelände angenehm befahren kann. Dieses Design ist aber nicht neu und schon bei Modellen des Herstellers Urwahn zu finden. Trotzdem ist es eher für den Stadtverkehr gedacht, deswegen auch das urban im Namen. Rein optisch gefällt mir das Urtopia deutlich besser als viele andere Modelle. Euch auch?
Urtopia setzt auf einen Karbon-Rahmen. Dadurch ergibt sich ein Gewicht von gerade einmal 13 Kg (inkl. Akku), womit es gerade für z.B. Pendler oder Bewohner einer höheren Etage interessant ist. Das VanMoof S3 wiegt im Vergleich 21 Kg. Das sind immerhin 8 Kg weniger, die man im Zweifel nicht in die dritte Etage tragen muss. Der Rahmen ist dabei in drei Farben erhältlich: Sirius (Anthrazit mit orangen Akzenten), Lyra (Hellgrau mit weißen Streifen) und Midnight in Paris (Schwarz mit roten und grünen Akzenten). Die Kabel des Urtopia sind dabei im Rahmen verlegt.
Zudem ist das Fahrrad in zwei Größen erhältlich: Größe M für Fahrer von 1,65 m bis 1.80 m Körpergröße und Größe L für Fahrer von 1,75 m bis 1,90 m. Für mich mit 1,87 m Körpergröße ist das Fahrrad in Größe M zu klein, was das Fahren etwas ungemütlich gemacht hat.
Das E-Bike ist tatsächlich leicht, ich habe es mir aufgrund der Werbung vielleicht sogar noch etwas leichter vorgestellt. Ich habe es mit minimaler Anstrengung gut eine steile Treppe rauf und runter tragen können und absichtlich mal nicht den Aufzug genommen. Greift man unter dem Sattel, erwischt man relativ gut den Schwerpunkt des Urtopias, wodurch ich es sogar einhändig tragen konnte. Wer mag, kann es auch über der Schulter tragen, dafür braucht ihr aber schon eine relativ breite Treppe. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass es immer noch 13 Kg sind, die man auch erstmal stemmen muss.
Verarbeitung des E-Bikes
Auf den ersten Blick sieht das Urtopia E-Bike wirklich sehr hochwertig aus, trotz oder gerade aufgrund des Karbon-Rahmens aus dem 3D-Drucker. Die Mittelstange ist massiv, genauso wie die Hauptstange für den Akku. Da liegt schon mein erster Kritikpunkt – die Spaltmaße für den Akku sind schon recht groß, so dass dieser klar erkennbar ist. Das hätte man optisch sicher noch schöner hinbekommen und den Akku besser integrieren können. Auch die Gummiabdeckung für den Ladeanschluss ist etwas locker. Dazu kommt, dass das Gehäuse in der Lenkstange für das Display der Smartbar überraschend „hohl“ ist und wohl nur aus Kunststoff besteht. Richtig fehlerhaft ist eigentlich nur, dass vor der Schraube zum Verstellen des Sattels im Rahmen ein Kabel liegt, so dass wir diesen nicht verstellen konnten.
Ansonsten sitzen Reifen, Bremsen und Sattel aber bombenfest und die Verkabelung ist fast komplett in das Gehäuse integriert. Ich wäre damit in Anbetracht des Preises zufrieden, auch wenn es nicht ganz so „aus einem Guss“ wirkt wie z.B. ein VanMoof S3, zumindest auf den Produktbildern und -videos. Hier fehlen mir zugegebenermaßen noch etwas die Erfahrungs- und Vergleichswerte.
Wie fährt sich das Urtopia E-Bike?
Der Hersteller setzt auf einen Motor von Mivice in der Hinterradnabe, der insgesamt fünf Fahrmodi in petto hat: Pedale, Eco, Komfort, Sport und Turbo. Der Turbo-Modus ist dabei versteckt und lässt sich durch langes Gedrückthalten des oberen Knopfs aktivieren. Der Hersteller denkt auch an einen Drehmomentsensor verbaut. Das heißt, wenn ihr härter in die Pedalen tretet, erhöht sich auch die Fahrunterstützung durch den Motor – logisch. Wenn ihr die Grenze von 25 km/h überschreitet, schaltet sich der Motor dabei aus, so dass ihr nur noch manuell in die Pedale tretet.
Auch wenn der Rahmen für eine „natürliche“ Federung sorgen soll, kann ich das bisher nicht bestätigen. Das Urtopia ist auf jeden Fall ein Stadtfahrrad, ich finde das Fahrgefühl sehr hart. Das liegt zum Teil natürlich auch am Sattel, den man leicht austauschen kann, aber eine sonstige Federung konnte ich nicht feststellen. Im Gegensatz zu meinem 10 Jahre alten Mittelklasse Rabeneick Mittelklasse-Fahrrad fühlt sich das Urtopia fast wie ein Rennrad an, zum Glück mit deutlich dickerer Bereifung.
Das liegt zum Großteil aber einfach an der Beschleunigung. Mein lieber Scholli, hat das Spaß gemacht! Schon im Eco-Modus hat mich die Übersetzung von manueller Pedalkraft in elektronische Beschleunigung überrascht. In Nullkommanix auf 20 km/h, wo ich dann in den Komfort-Modus geschaltet habe. Dann einfach mit 25 km/h einen Berg auf – kein Problem. Wer gemütlich fahren möchte, bekommt im Eco-Modus meiner Meinung nach schon genügend Tretunterstützung.
Wer die maximale Geschwindigkeit braucht und selbst fit ist, sollte schon mindestens den Komfort-Modus nutzen, im Sport- oder gar Turbo-Modus ist noch weniger Krafteinsatz notwendig. Als ich mit 38 km/h einen Berg runter gerast bin und die Pedale nur ganz leicht getreten habe, hat der Drehmomentsensor gegriffen, bekam ich sofort wieder einen Schub.
Da habe ich aber auch bemerkt: „Oh, ich glaube unser Prototyp ist nicht an die StVO angepasst“. Eigentlich sollte genau der Sensor dafür sorgen, dass ihr bei 25 km/h wieder manuell tretet. Das konnte ich bei unserem Prototypen nicht feststellen, weswegen ich auch mal locker 35 km/h gefahren bin. Das macht zwar Spaß, ist aber nicht legal.
Reichweite
Die Reichweite gibt der Hersteller noch nicht offiziell an, laut ersten Reviews sind aber bis zu 75 km möglich. Die Auskunft von unserem Kontakt waren 100 km Reichweite, wobei das sicherlich von Fahrstil und Gewicht abhängen wird. Da wir das Urtopia auch nur kurz in Benutzung hatten, können wir darüber noch keine Auskunft treffen. Der Akkustand wird allerdings auf dem Piktogramm dauerhaft angezeigt.
Der Akku ist dabei entnehmbar, wofür man den Schlüssel drehen und einen Verschluss öffnen muss. Es handelt sich dabei um einem Phylion Li-On Akku mit 36,5 V Spannung, 10Ah und 365 Wh Kapazität. Der bringt allein schon 2.242 g auf die Waage, was zeigt, wie leicht das Fahrrad eigentlich ist.
Wie bedient man das Urtopa E-Bike?
In dem Lenker ist die Urtopa Smartbar verbaut, ein Display mit Piktogrammanzeige bestehend aus 24 x 24 Pixeln. Darauf bekommt ihr die relevanten Fahrdaten wie die Geschwindigkeit, den Akkustand und den aktuellen Modus angezeigt. Zudem gibt es mehrere Animationen. Wenn ihr z.B. den Turbomodus startet, erscheint eine Rakete und beim Abschließen ein Schloss – sehr cool gemacht!
Rechts davon sitzt ein Fingerabdrucksensor, über den man das Fahrrad wohl entsperren und abschließen können soll, was noch nicht funktioniert. Mit einem kurzen Klick „klingelt“ ihr so zudem auch. Das ist je nach ausgewählter Lautstärke auch mal zu leise und sollte meiner Ansicht nach unabhängig von der Lautsprecherlautstärke des Fahrrads immer gleich laut sein.
Links von dem Display sitzt das Bedienfeld in Rautenform. Mit einem Klick nach oben und unten könnt ihr zwischen den verschiedenen Fahrmodi wechseln. Langes Gedrückthalten nach oben aktiviert den Turbomodus, langes Gedrückthalten nach unten schaltet das Urtopia E-Bike ein. Mit Links und rechts könnt ihr blinken. Dafür projiziert ein kleines Licht unter dem Rücklicht die Richtungsanzeige auf den Boden, ca. 50 cm vom Rad entfernt. Bei Tageslicht ist das kaum sichtbar, im Dunkeln schon eher. Trotzdem sollte man wohl auf das gute, alte Handzeichen vertrauen. Hält man links lange gedrückt, versetzt man das Urtopia E-Bike in den Schlafmodus.
Dieses Fahrrad lässt sicher per Sprache steuern!
Das verrückteste Feature ist aber definitiv die Sprachsteuerung. Man redet mit seinem Fahrrad! Indem man den Fingerabdrucksensor gedrückt hält, aktiviert man den Sprachassistenten und kann Befehle geben wie z.B: „Licht an!“, wodurch das Fahrrad tatsächlich das Licht einschaltet. Wir haben ja schon viel gesehen, aber das bisher noch nicht. So kann man z.B. auch die Lautstärke der Sounds verändern, blinken, den Modus wechseln oder das Fahrrad abschließen. Das funktioniert draußen bisher je nach Wetterlage nie so gut, die zwei Mikrofone sind bei Wind natürlich sehr anfällig und haben mich nicht immer verstanden. Per Update soll wohl auch noch eine AI-Stimmenerkennung kommen. Das Licht lässt sich übrigens nur per App oder Sprache einschalten, für mich ist das sehr grenzwertig. Das sollte man noch mal überdenken!
Laut den Werbevideos kann die Spracherkennung wohl aber noch mehr. Eine Art smarter Assistent kann wohl auch rudimentäre Befehle wie das Datum oder Wetter beantworten. Dafür verbaut der Hersteller eine eSIM mit LTE, es sind aber auch Bluetooth und WiFi verbaut, so dass man auch OTA-Updates installieren kann.
Smarte Features des Urtopia E-Bikes
Für die Sicherheit sind sowohl vorne als auch hinten entsprechende Lichter befestigt. Zudem setzt Urtopia auf hydraulische Bremsen – so weit, so bekannt. Interessant ist aber das integrierte mmWave Radar, was wohl dafür sorgen soll, dass einen das Fahrrad bei nahendem Verkehr durch eine Vibration im Lenker warnen soll. Wie gut das funktioniert, konnten wir mit dem Prototypen noch nicht testen. Das sollen auch nur dann aktiviert sein, wenn man den Blinker benutzt und die linke oder rechte Taste gedrückt hält. Jedes Fahrzeug, welches sich dann von links oder rechts innerhalb 3 m sowie von hinten mit 20 m Abstand nähert, löst eine Vibration im Lenker aus.
Das „E“ in „E-Bike“ kommt nicht von ungefähr, auch das Urtopia Karbon E-Bike erhält eine eigene Smartphone-App. Die ist besonders hilfreich, wenn man sein Fahrrad orten möchte. Das Urtopia ist mit einem GPS-Sensor ausgestattet, der wohl auch bei Nichtbenutzung aktiv ist. Auch dank dem integrierten Gyrosensor könnt ihr so eine Benachrichtigung auf das Smartphone bekommen, wenn dieses bewegt wird. Während VanMoof bei ihrem S3 auf den Kickstand mit Schloss setzt, sperrt man das Urtopia wohl einfach mit dem Fingerabdrucksensor wie beim Smartphone. Die App konnten wir bisher noch nicht testen, da es sich bei unserem Testfahrrad um einen Prototypen handelt.
Neben den Animationen ist das Urtopia auch mit einem Lautsprecher ausgestattet. Das heißt, dass z.B. Blinken ein entsprechendes „Blinkgeräusch“ wie im Auto macht. Das gleiche gilt leider auch, wenn man das Urtopia einschaltet oder abschließt. Es ist beim ersten Mal vielleicht ziemlich cool, im Alltag stelle ich es mir aber etwas nervig und weird vor. Hoffentlich kann man die Sounds in der App dann auch deaktivieren.
Zubehör zum Urtopia E-Bike
Bestellt man sich ein Urtopia E-Bike über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo vor, kann man noch Extras bzw. Zubehör mitbestellen. Es gibt einen Extra-Akku, der mit ca. 315€ zu Buche schlägt und sich wohl gerade für Vielfahrer lohnt. Zudem gibt es die 1-Jahr-eSIM-Karte, die aktuell für 26€ zu haben ist, 1-Jahr scheint aber schon im Preis mit inbegriffen zu sein. Zudem könnt ihr noch einen Ständer, einen bequemeren Sattel und Schutzbleche bestellen. Dieses Zubehör kann man sicher auch aus einer anderen Quelle beziehen und anbauen, Schutzbleche würde ich aber wirklich empfehlen!
Einschätzung: Urtopia E-Bike kaufen?
Erst einmal ein Dankeschön an Urtopia, dafür, dass wir einen Prototypen vor Release antesten durften. Es gab wenig Tests, die mehr Spaß gemacht haben! Die starke Beschleunigung, das Design und der Carbon-Rahmen gefallen mir auf Anhieb und sorgen einfach für eine richtig spaßige und schnelle Fahrt. Ob man alle der smarten Features nun unbedingt braucht, sei dahingestellt, GPS und das mmWave Radar sind aber sicherlich sinnvoll. Der größte Vorteil ist aber wohl das Gewicht von 13 Kg, je nach eigener Lebenssituation. Wer in der Stadt wohnt, wird früher oder später einer Treppe begegnen und happy sein, dass Fahrrad eben tragen zu können. Da aber noch ein Teil der Funktionen, die endgültige Reichweite und einfach mehr Fahrzeit fehlen, können wir nur dieses positive Vorabfazit liefern. Wir freuen uns sehr auf die finale Version!
Das Urtopia E-Bike hat uns aufgrund des Designs, dem Karbonrahmen und den smarten Features sofort angesprochen. Ich persönlich habe schon länger einen Blick auf ein VanMoof geworfen, noch kann ich mir den Kauf aber nicht rechtfertigen. Genau mit diesem möchte Urtopia wohl konkurrieren, mit einem Preis von $1999 ist es auf Augenhöhe mit dem aktuellen S3. Die EU-Version kostet bei Indiegogo im Crowdfunding aktuell 2.071€. Darin enthalten sind zwei Jahre Garantie und ein Jahr Prepaid eSIM-Karte.
Falls ihr Erfahrungen mit E-Bikes oder vllt sogar einem VanMoof habt, schreibt es gerne in die Kommentare!
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