Test

EDIFIER NeoBuds S ANC Kopfhörer mit Snapdragon Sound besser als LDAC-Version?

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Mit den EDIFIER NeoBuds S gibt es eine noch relativ neue Produktdiversifizierung der EDIFIER NeoBuds Pro. Optisch ändert sich nur die Farbe, im Inneren kommt im S-Modell allerdings ein Qualcomm-Chip mit aptX-Adaptive zum Einsatz, während das Pro-Modell mit LDAC-Codec ausgestattet ist. Bieten die EDIFIER NeoBuds S so überhaupt eine Verbesserung?

EDIFIER NeoBuds S in Hand

Verpackung & Lieferumfang

Der Lieferumfang zwischen NeoBuds Pro und NeoBuds S ist identisch. Bei beiden Kopfhörern bekommt man insgesamt sieben Paar Ohrpolster, ein USB-C Ladekabel, Bedienungsanleitung und Transporttasche. Optisch ist die Verpackung ziemlich schick, wie ich finde. Öffnet man sie, hat EDIFIER auch hier wieder Schaumstoff in Akustikschaumstoff-Optik verwendet, sieht einfach gelungen aus finde ich.

EDIFIER NeoBuds S Lieferumfang

Jetzt in Weiß & Schwarz

Am grundlegenden Design der Kopfhörer hat sich nichts getan. Diesmal stehen zwei Farbvarianten zur Verfügung. Neben einer schwarzen Ausführung gibt es jetzt auch eine weiße. Das vorherige silberne Design nutzt man aber nicht erneut. Auch das EDIFIER Logo kommt nun in einer neuen Farbe. War es zuvor silbern, ist das Logo jetzt in einem Gelbgold-Ton, meiner Meinung nach noch ein bisschen schicker.

EDIFIER NeoBuds S und Pro

Beim Gehäuse nutzt man eigentlich genau das gleiche, hier ändert sich auch nur die Farbe. Auch die Lichtleiste gibt es hier wieder. Gleichbleibend sicher seid ihr weiterhin beim Sport oder bei Regen, denn die Kopfhörer sind IP54 zertifiziert.

Klang & ANC der EDIFIER NeoBuds Pro

Erneut verwendet man Hybrid-Treiber in den EDIFIER NeoBuds S. Dafür kommt ein BA-Treiber von Knowles und ein weiterer dynamischer Treiber zum Einsatz. Es liegt nahe, dass man hier die gleichen wie bei den NeoBuds Pro verwendet, jedoch gibt es Berichte von einer gesteigerten Tonqualität. Diese Berichte könnten aber auch durch die neue Bluetooth-Codec Wahl kommen. Denn man verwendet hier jetzt nicht mehr LHDC und LDAC, sondern setzt auf Snapdragon Sound. Dadurch wechselt man hier auf einen Qualcomm-Chip und unterstützt auch aptX Adaptive. Ich finde den Wegfall von LDAC ein wenig Schade, aber die Qualcomm Alternative ist natürlich auch brauchbar.

EDIFIER NeoBuds S Tragekomfort
Der Tragekomfort ist wie bei den NeoBuds Pro gut!

Im Vergleichstest ist es wirklich schwierig, klangliche Unterschiede zwischen den beiden Kopfhörern festzustellen. Zumindest, wenn man mit den NeoBuds S den aptX Adaptive-Codec und bei den NeoBuds Pro den LDAC-Codec nutzt. Aus technischer Sicht ermöglicht der LDAC-Codec, mit 990 KBit/s eine höhere Datenübertragungsrate als der aptX Adaptive Codec mit maximal 420 KBit/s. In der Praxis kann ich auch mit hochauflösender Musik, wenn nur einen marginalen klanglichen Unterschied, zugunsten der EDIFIER NeoBuds Pro feststellen. Ich kann allerdings nicht ausschließen, dass es einfach nur Einbildung ist. Somit ist es aus meiner Sicht egal, ob man nun die Pro- oder S-Version kauft, sofern euer Handy beide Codecs unterstützt.

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Auch die aktive Geräuschunterdrückung soll sich wohl etwas verbessert haben. Hier gibt man aber auch weiterhin die gleiche 42 dB Reduktion an. Im Vergleichstest konnte ich auch hier keinen nennenswerten Unterschied feststellen, selbst wenn das ANC leicht verbessert sein sollte, sind diese so geringfügig, dass sie zumindest mir in der Praxis nicht auffallen. Natürlich ist auch hier wieder ein Transparent-Modus implementiert. Durch das Nutzen eines Qualcomm-Chips kann man auch auf aptX Voice zurückgreifen. Dabei handelt es sich um eine Sammlung aus Funktionen zur Verbesserung der Mikrofonqualität. Trotz der aptX-Codecs gibt es einen alternativen Game-Modus, bei dem die Latenz der Kopfhörer auf maximal 89 ms sinkt.

Bedienung & App

Die Bedienung der EDIFIER NeoBuds S erfolgt, wie auch bei der Pro-Version, via Touchsensoren und der EDIFIER Connect App. Diese gibt es sowohl für iOS-, als auch für Android-Geräte. Leider unterstützten die In-Ears wieder nur zwei Touchgesten, 2x tippen und 3x tippen. Immerhin sind die Individualisierungsmöglichkeiten der Funktionen vielfältig. Auch Näherungssensoren fehlen, wie schon bei der Pro-Version. So wird die Musik bedauerlicherweise nicht automatisch gestoppt oder fortgesetzt, wenn man einen oder beide Hörer aus den Ohren nimmt.

EDIFIER NeoBuds S Hoerer

Mögliche Touchfunktionen:

  • Play/Pause
  • Lautstärke erhöhen/verringern
  • Nächster/Vorheriger Titel
  • Game-Modus ein-/ ausschalten
  • Sprachassistent starten
  • ANC/Ambient-Modus wechseln

Weitere Funktionen der App:

  • ANC-Modi wechseln
  • Equalizer anpassen (Presets & Individuell)
  • Gamemode ein-/ausschalten (niedrigere Latenz)
  • RGB-LED an Ladebox verändern
  • Timer einstellen
  • Touchempfindlichkeit verändern

Die wichtigen Funktionen sind somit weiterhin vorhanden. Etwas außergewöhnlich ist, dass die Touchempfindlichkeit anpassbar ist, ein nettes Feature. Auch einen Timer, mit dem festgelegt werden kann, dass sich die Kopfhörer nach 10-90 Minuten automatisch abschalten, ist eher selten. Eine absolute Spielerei hingegen ist die farblich anpassbare LED-Leiste der Ladebox.

Über 5 Stunden Laufzeit & gute Reichweite

Man gibt eine Laufzeit von 5,5 Stunden plus weitere 16 Stunden in der Ladeschale an. Dabei handelt es sich um die Laufzeit mit aktivierten ANC – schön, dass EDIFIER hier nicht mit der Angaben ohne ANC den Wert nach oben schummelt, so wie es andere Hersteller tun. Im Test konnte ich mit den EDIFIER NeoBuds S, bei gemischter Lautstärke, eine Laufzeit von rund 4,5 Stunden bestätigen. Leider ist das Laden des Cases weiterhin nur via USB-C Kabel und nicht kabellos möglich. 

EDIFIER NeoBuds S USB C

Der verbaute Qualcomm Bluetooth-Chip ermöglicht im Test eine übliche Reichweite von rund 15 Metern auf freier Fläche. Für die Tests habe ich das OnePlus 8T genutzt. Beachtet, dass in Sachen Reichweite sowohl Bluetooth-Chip im Kopfhörer, als auch der Chip im Handy auf die Reichweite einwirken, wodurch es zu Abweichungen kommen kann.

Fazit

Wie Fabian es in seiner Vorstellung der EDIFIER NeoBuds S schon eingeschätzt hat, kann ich nach dem Vergleichstest nun bestätigen, dass es sich wohl eher um eine Umrüstung auf Qualcomm, als um eine richtige neue Version handelt. In der Praxis sind die Unterschiede, so marginal, dass sich sie nicht mal richtig beschreiben kann. Das ist wohl eher eine Sache des persönlichen Empfindens.

  • Mit bester Klang für unter 300€
  • Material & Verarbeitung
  • Funktionen der App
  • Headset Mikrofone
  • aptX-Codec
  • Wenige Touch-Gesten
  • kein QI-Laden
  • keine Näherungssensoren
  • App auf Englisch

Was ich so aber sagen kann ist, dass ihr hier beherzt zur günstigeren Variante greifen könnt, ohne „Angst“ haben zu müssen, damit die falsche Entscheidung zu treffen. Ich habe mich im Vorfeld des Tests nicht mehr mit der Preisgestaltung seitens EDIFIER beschäftigt und dachte gerade mich trifft der Schlag, als ich gesehen habe, dass die EDIFIER NeoBuds S gegenüber der Pro-Version, zumindest aktuell rund 100€ teurer sind. Das halte ich persönlich um groben Unfug. Der Unterschied ist so gering, niemals ist dieser so einen gewaltigen Aufpreis wert. Qualcomm lässt sich aufgrund ihrer Marktposition die eigenen Chips sicherlich einiges kosten und es ist nett, dass EDIFIER einem die Wahl zwischen aptX und LDAC lässt, aber 100€? Das ergibt keinen Sinn. Detailliertere Testergebnisse findet ihr im sehr ausführlichen EDIFIER NeoBuds Pro Testbericht.

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Tim

Gadget-Nerd bei China-Gadgets seit 2015 und immer auf der Suche nach günstigen, hochwertigen Audio-Alternativen.

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Kommentare (3)

  • Profilbild von m404
    # 01.05.22 um 16:25

    m404

    eigentlich kurios … die vorherigen codecs sind was man zwangsweise am iPhone benutzt, die aptX version ist eindeutig für android die bessere wahl. und trotzdem ist die weisse version die aptX version? o.O da hat beim marketing jemand was verwechselt, wie mir scheint …

  • Profilbild von Randomblame
    # 02.05.22 um 18:01

    Randomblame

    Durchaus interessant, aber hätte erwartet, dass die Qualcomm Lösung noch bessere Laufzeiten liefert. Standard-Codecs sind alle mit an Board, aber andere Codecs wie LDAC laufen sicher nicht auf dem Chip. Ich hoffe stark, man erweitert die Touch-Funktionen und liefert hier alles, was dazu gehört(gedrück halten, 2-fach und 3-fach Tippen oder Streifen). Wenn ich schon ein BT-Headset nutze, will ich nicht andauernd das Smartphone raus holen müssen, weil ich nicht alle Funktionen über Touchbefehle nutzen kann. Hatte gehofft, die werden per Update nachgereicht, aber bisher scheint der Umfang hier noch sehr eingeschränkt. Mal sehen, was erste Tests sagen…

  • Profilbild von Operator683
    # 03.05.22 um 10:43

    Operator683

    LDAC/LHDC sind die besten Codecs. aPTX HD kommt da wenn überhaupt mit. Adaptive ebenfalls. Einfach mal die Datenblätter (Datentransferrate etc) googeln.
    Apple kann mal wieder nix und nutzt immer noch AAC.

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