E-Bike ADO A20F XE – Pedelec für 1499€ und legal in Deutschland nutzbar
Mit dem ADO A20F XE bringt der chinesische E-Bike-Hersteller eine neue Version eines bestehende Modells auf den Markt, dass dank Einstufung als Pedelec und CE-Kennzeichnung auch in Deutschland gefahren werden darf. Wir konnten das Rad nun selbst ausprobieren.
- ADO A20F XE
- bei ADO für 1.499€
Inhalt
E-Bikes aus China
E-Bikes selbst getestet haben wir noch nicht viele. Thorben konnte sich vor einer Weile das E-Bike von Urtopia mal im Kurztest anschauen, davon abgesehen haben wir aber vor allem E-Scooter anstatt E-Fahrräder ausprobiert. Kein Wunder, sind doch die meisten chinesischen E-Bikes in Deutschland nicht zugelassen, wie oft und richtigerweise kritisiert wird. Beim ADO A20F XE handelt es sich aber nicht um ein E-Bike im rechtlichen Sinne, sondern um ein Pedelec, das auch komplett legal in Deutschland auf der Straße gefahren werden darf.
In Deutschland als Pedelec zählt nur die XE-Version ohne „Throttle“, die von ADO auch EU-Version genannt wird. Sie ist speziell für Märkte wie den deutschen gedacht, die eben strengere Beschränkungen haben. Als Pedelec gilt ein Fahrrad mit Elektromotor, wenn dieser nicht über einen eigenen Antrieb sondern lediglich eine elektrische Tretunterstützung bis maximal 25 km/h bietet. Im Gegensatz zu „echten“ E-Bikes benötigt ein Pedelec kein Versicherungskennzeichen und auch keinen Mofa-Führerschein.
Ausstattung & Technische Daten
Tatsächlich haben wir eine erste Version des Rads, das ADO A20F, bereits ausprobiert. Den entsprechenden Artikel findet ihr hier. Die Unterschiede sind minimal, und auch dieses Modell war bereits ein Pedelec, verfügte allerdings noch nicht über eine CE-Kennzeichnung. Ansonsten sind geringfügig andere Lampen verbaut und der Aufdruck wirkt etwas hochwertiger, doch insgesamt ist es das gleiche Modell.
Das Rad ist 174 cm lang, am Lenker 53 cm breit und 120 cm hoch. Als Faltrad kann man es natürlich auch zusammenklappen und auf 98 x 45 x 77 cm reduzieren. Mit 30 kg Gewicht ist es aber alles andere als leicht und selbst im eingeklappten Zustand nicht einfach zu transportieren. Auffällig sind auch die dicken 20 x 4 Zoll großen Reifen. Es gibt das Rad auch als ADO A20 mit schmaleren Reifen.
Die Motorleistung beträgt 250 Watt. In dieser Version des Rads gibt es wie gesagt keinen vollelektrischen Antrieb sondern nur Tretunterstützung bis 25 km/h. Der Akku mit einer Kapazität von 10,4 Ah soll dann für eine Reichweite von bis zu 80 Kilometern durchhalten. Als Ladezeit gibt ADO 4 bis 6 Stunden an. 6 Stunden hatte ich den Akku nie am Strom und trotzdem war er nach dem Laden immer voll, die Werte scheinen also zu stimmen. Geladen werden kann der Akku im Rad oder auch einzeln, wenn man ihn herausnimmt.
Sicherheit
Das A20F XE kommt auch mit der nötigen Ausstattung, um im Straßenverkehr gefahren werden zu dürfen. Es gibt zwei Scheibenbremsen, die am Anfang vielleicht etwas zu schwach eingestellt waren, sicher aber ja einfach festziehen lassen. Die Höchstgeschwindigkeit hatte ich schon erwähnt, bei 25 km/h ist Schluss mit der Motorunterstützung und es muss selbst getreten werden (dann kann man natürlich auch schneller fahren).
Beleuchtung vorne und hinten ist vorhanden. Die Frontleuchte wird über den Motor des E-Bikes betrieben, das Rücklicht ist mit Batterien ausgestattet. Reflektoren vorne, hinten und an den Pedalen sind ebenfalls wie vorgeschrieben angebracht, in den Speichen sitzt aber nur jeweils ein Reflektor/Katzenauge. Vorgeschrieben sind hier zwei. Anhalten wird euch dafür vermutlich kaum jemand, aber genau genommen reicht das eben nicht aus.
Wichtig ist aber vor allem, dass das Rad nun auch eine CE-Kennzeichnung bekommen hat, die bei anderen Modellen der Marke teils noch fehlte.
Verpackung und Aufbau
Das Rad kommt nicht fertig aufgebaut an sondern zusammengeklappt in einem großen Karton. Lenker, Sattel, Pedale und Ständer müssen noch angebracht werden, was aber in der beiliegenden Anleitung anschaulich erklärt wird. Zum Herausnehmen des Fahrrads aus dem Karton bietet es sich an, eine zweite Person um Hilfe zu bitten, davon abgesehen ist der Aufbau aber einfach gemacht.
Ein Gepäckträger ist optional und die Konstruktion wird nicht wirklich erklärt. Anhand einiger Bilder konnte ich ihn trotzdem anbringen und scheine das richtig gemacht zu haben, denn bisher hält er. Das Rücklicht sollte man dann übrigens vom Sattel an den Gepäckträger verlagern, damit es immer sichtbar ist.
Beim Aufbau ist mir nichts aufgefallen, was irgendwie ungewöhnlich wäre, weder negativ noch positiv. Das Rad war ordentlich verstaut und unbeschädigt, der Aufbau geht gut von der Hand. Die Reifen brauchen ein bisschen Luft und die Bremsen muss man mal ein bisschen nachziehen, aber davon abgesehen kann man direkt losfahren.
Es war noch etwas Zubehör dabei, unter anderem eine Menge Werkzeug für den Aufbau. Das alles ist leider nicht von besonders guter Qualität. Es reicht, um das Rad zusammenzubauen, aber danach sind bereits einige der Schraubenschlüssel an einigen Stellen verbogen oder abgenutzt, da das Material wirklich eher minderwertig ist. Auch die beiliegenden Luftpumpe für die Reifen gehört wohl zu dem billigsten, was man so finden kann, und ich war froh, für die Anpassung des Luftdrucks in den Reifen einfach eine elektrische Luftpumpe benutzen zu können.
Das A20F XE auf der Straße
Mit den breiten Reifen ist das Rad vor allem auch für Fahrten abseits der Straße gedacht. Im innerstädtischen Verkehr ist es fast etwas verschwendet, fährt sich aber auch hier gut. Sattel und Lenker müssen für meinen Geschmack etwas zu hoch eingestellt werden, sodass man beim Halten nicht mehr wirklich Bodenkontakt mit den Füßen herstellen kann, solange man auf dem Sattel sitzt. Ich bin 1,78 groß, wer sehr lange Beine hat, hat das Problem dann vielleicht weniger.
Gerade im Berufsverkehr kann ich das Pedelec in der Innenstadt leider auch nicht voll genießen. Mitten in Köln sind dann einfach an jeder Ampel so viele andere Radfahrer und Fußgänger unterwegs, dass man die Tretunterstützung kaum effektiv nutzen kann, weil einfach kein Platz da ist, um wirklich beschleunigen zu können. Selbst im niedrigsten Modus habe ich Sorge, jemandem direkt vor mir in die Hacken zu fahren. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich Pedelecs generell nicht gewohnt bin. Aber im Stop-and-go-Verfahren von einer roten Ampel zur nächsten zu rollen und dabei immer darauf zu achten, ja nicht zu schnell zu fahren, hat mir nicht wirklich Spaß gemacht. Immerhin ist das Anfahren ohne Tretunterstützung in den niedrigen Gängen trotz des Gewichts vergleichsweise leicht.
Anders sieht es aus, wenn man denn mal Platz hat. Dann kann man auch in den höchsten Modus schalten und sich vom Motor in wenigen Sekunden und mit wenig eigenem Aufwand auf die 25 km/h beschleunigen lassen. Das Fahren ist das merklich entspannter, und vor allem an Steigungen kann man die Antriebshilfe voll genießen. Hügel gibt es in Köln (und auf meinem Arbeitsweg) allerdings auch nicht sonderlich viele.
Das A20F XE im Gelände
Noch mehr machen sich die großen Reifen erst bemerkbar, sobald man Asphalt und Pflastersteine verlässt. Das Fahren auf jeder Art von Untergrund, sei es Schotter, Feldweg oder Waldboden, macht richtig Spaß. Für lange Radtouren abseits der Großstädte sehe ich das Pedelec definitiv am ehesten.
Es sei aber auch gesagt: Komplett offroad-tauglich ist das A20F XE meiner Meinung nach nicht. Das Vorderrad ist zwar ausreichend gut gefedert, das Hinterrad aber eben gar nicht. Und auch das Gewicht des E-Bikes macht sich bemerkbar, sobald man über Wurzeln und größere Bodenwellen fährt, gerade bei höheren Geschwindigkeiten.
Preis und Verfügbarkeit
Das Pedelec kann unter anderem direkt beim Hersteller ADO bestellt werden. Der bietet kostenlosen Versand und eine Lieferung innerhalb 7-10 Werktagen an. Der Versand erfolgt aus Polen, Zoll und Steuern fallen also nicht an.
Das Rad ist in drei Farben erhältlich: Schwarz, Grau und Weiß. Die weiße Version, die auch wir bekommen haben, gefällt mir persönlich am besten. Beim Bestellen sollte man darauf achten, die Version ohne „throttle“ zu bestellen, um wirklich die Pedelec-Version zu bekommen. Der Preis liegt bei 1.499€. Für 300€ weniger, also 1.199€, bekommt man das ADO A20 XE, die Version mit schmaleren Reifen aber sonst fast identischem Datenblatt.
Fazit
Ich habe am ADO A20F XE wenig auszusetzen und bin insgesamt sehr zufrieden. Der Rahmen wirkt stabil und ordentlich verschweißt, der Fahrkomfort ist durch die großen Reifen sehr angenehm auf jedem Untergrund und der Akku hält, was er verspricht. Außerdem kann man es sorgenfrei in Deutschland benutzen, was ja längst nicht die Regel bei Elektrofahrrädern (und E-Scootern) aus China ist.
Das Gewicht ist ein Nachteil, den man aber während des Fahrens nicht wirklich bemerkt. Dass man das Rad falten kann, macht nur wirklich Sinn, wenn man es im Auto transportiert, was aber ja okay ist. Man sollte nur wissen, worauf man sich einlässt. Wer ein möglichst leichtes und auch günstiges Pedelec sucht, sollte mindestens das ADO A20 XE mit den schmaleren Reifen in Erwägung ziehen. Wer aber genau ein Pedelec mit dicken Reifen („Fat Tyres“) sucht, kann sich das A20F XE mal anschauen.
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (8)