LeEco Letv Y1 Pro: Das ist KEIN iPhone 13!
Eine kurze Reise in die Vergangenheit. Hersteller wie Xiaomi haben langsam einen größeren Anklang in Europa gefunden, aber auch Hersteller wie MAZE, BQ oder eben LeEco werden als Geheimtipps gehandelt. Das Flagship LeEco Le Max 2 hat in sämtlichen Tests gut abgeschnitten, der Hersteller musste aber irgendwann das Handtuch werfen. Restbestände wurden zu Spottpreisen gekauft. Man hat sich wohl wieder gefangen und liefert mit dem LeEco Letv Y1 Pro wohl den dreistesten iPhone 13 Klon, den wir bis jetzt gesehen haben.
Fehlt nur noch das Apple-Logo
Wir benutzen bewusst das Wort „Klon“ und nicht „Fake“, das Letv Y1 Pro präsentiert sich nämlich als eigenes Handy, ein Apfel-Logo ist nirgendwo zu finden. Das wäre aber gar nicht mal so unangebracht, schließlich erinnert allein schon die Frontseite stark an das iPhone 13. Warum? Die Notch findet man eigentlich nur noch bei Apple, gerade in dieser großen (für Apple kleinen) Form am oberen Bildschirmrand. Dabei ist es mit einer Bildschirmdiagonale von 6,5″ ein gutes Stück größer. Anstelle von OLED gibt es aber nur ein HD+ LC-Display.
Auch die Rückseite erinnert an eines der beliebtesten Handys der Welt. Wie beim normalen iPhone 13 und 13 Mini sind die zwei Kamerasensoren diagonal angeordnet, das Kameraplateau darum ist matter als der Rest der Rückseite. Die ist in den Schwarz, Weiß und Blau erhältlich, nicht die ganze Vielfalt der Kalifornier. Man übernimmt auch das kantige Design, integriert sogar einen 3,5 mm Klinkenanschluss an der Oberseite (ein Vorteil) und kommt auf ein Gesamtgewicht von 209 g. Das sind über 30 Gramm mehr!
Im Gegensatz zum Original sind die Lautstärketasten aber nicht links, sondern rechts über dem Power-Button, einen Benachrichtigungsslider fehlt ebenfalls.
Größerer Akku als das Original
Die Notch ist nur Designelement, sondern beherbergt auch die Frontkamera mit 5 MP Auflösung. FaceID kann man in der Form nicht nutzen, eine ganz gewöhnliche Gesichtserkennung ist aber mit an Bord. Denn auf dem LeEco Letv Y1 Pro läuft LeOS 9.1 – bin ich eigentlich der einzige, der den Namen „auf Französisch“ liest? – auf Basis von Android. Welches Android? Keine Angabe, anscheinend unwichtig. Der Vertrieb in China legt nahe, dass dieses auch nur auf Chinesisch, vielleicht noch auf Englisch funktioniert.
Ich glaub man ahnt schon, dass LeEco es nicht irgendwie geschafft hat, Apple ein paar A15 Prozessoren abzuluchsen. Stattdessen verbaut man den Unisoc T310 ARM Prozessor mit vier Kernen und 2 GHz Taktfrequenz. Lustigerweise hat der einige Komponenten des Snapdragon 845, ist aber nun auch schon 4 Jahre alt. Es war der erste Quad-Core-Chip mit LTE-Unterstützung, nur um mal diese Perspektive zu geben. Dazu reicht man 4 GB RAM, aber zwischen 32 und 256 GB Massenspeicher, der sogar noch erweitert werden kann.
Der Akku fällt mit 4.000 mAh sogar deutlich größer aus als bei dem Original, geladen wird sogar über USB-C. Das sind vielleicht auf dem Papier Vorteile für den günstigen Klon, in der Praxis muss man dann aber anscheinend auf schnelles und kabelloses Laden verzichten. Auch die 8 MP Hauptkamera auf der Rückseite dürfte bei weitem nicht in der Liga des iPhone 13 mitspielen. Zumal der zweite Sensor mit 2 MP eher als Gimmick dient und in dem Fall keine Ultraweitwinkelkamera ist.
Einschätzung
Für den in China verlangten Preis von 499 Yuan, also umgerechnet 69€, könnte man sich schon fast den Spaß erlauben, das als besseren iPhone Fake zu betrachten. Ich mein‘, wer weiß? Vielleicht überrascht uns LeEco ja wie früher und liefert hier eine gute Benutzererfahrung? Mit all unserer Erfahrung können wir diese Erwartung leicht zerschmettern, aber für diese Dreistigkeit verdient der Hersteller sich zumindest ein leichtes Schmunzeln, oder?
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