Das dünnste (Falt-)Smartphone der Welt: Xiaomi Mix Fold 2 mit Leica Kamera im Ersteindruck
Wir haben das Xiaomi Mix Fold 2 zum Testen von TradingShenzhen bekommen und wollen euch hier unseren Ersteindruck zum neuen Foldable des Herstellers mitteilen. Zudem findet ihr ein Unboxing-Video zum Fold 2 auf unserem YouTube-Kanal.
Nachdem Samsung auf dem Unpacked-Event gleich zwei neue Foldables vorgestellt hat, lässt sich Xiaomi nicht lumpen und präsentiert auch ein neues Falt-Smartphone. Das Xiaomi Mix Fold 2 ist nicht nur das zweite Foldable des Herstellers, sondern ganz nebenbei das dünnste (Falt-) Smartphone der Welt.
- Xiaomi Mix Fold 2 (12/256 GB)
- Xiaomi Mix Fold 2 (12/512 GB)
- Xiaomi Mix Fold 2 (12 GB / 1 TB)
Inhalt
Technische Daten des Xiaomi Mix Fold 2
Display | Außen: 6,56″ OLED, FullHD+ (2520 x 1080 Pixel), 120 Hz Innen: 8,02″ Eco OLED, 2160 x 1914 Pixel, 120 Hz LTPO |
Prozessor (CPU) | Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 @ 3,2 GHz |
Grafikchip (GPU) | Qualcomm Adreno 730 |
RAM (Arbeitsspeicher) | 12 GB LPDDR5 |
Interner Speicher | 256/512 GB/1 TB |
Kamera | 50 MP Sony IMX 766 ƒ/1.8 13 MP Ultraweit, ƒ/2.4 Blende 8 MP Tele mit 2X Zoom |
Frontkamera | 20 MP |
Akku | 4.500 mAh mit 67W SuperCharge |
Konnektivität | Dual SIM, LTE Band 20, WLAN 6 Plus, BT 5.2, Dual GPS & Galileo, BDS & GLONASS, USB-C |
Features | NFC, Faltbar |
Betriebssystem | Android 12 Qmit MIUI Fold Oberfläche |
Maße / Gewicht | Gefaltet: 161,6 x 73,9 x 11,2 mm Entfaltet: 173,27 x 144,7 x 5,4 mm Gewicht: 262g |
Ersteindruck
Wir haben das Xiaomi Mix Fold 2 freundlicherweise von TradingShenzhen zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen. Es handelt sich hierbei um einen Ersteindruck, nach 24 Stunden Benutzung.
Ein Smartphone, zwei Displays
Das Xiaomi Mix Fold 2 ist das dünnste Smartphone der Welt, wenn man über aktuelle Smartphones und Foldables redet. Ja, ein OPPO R5 aus dem Jahr 2014 ist dünner, veraltete Geräte lassen wir aber mal außen vor. Und es ist beeindruckend wie Xiaomi das hier umgesetzt hat, denn Mensch ist das dünn. Der Gehäuserahmen an sich misst gerade mal 3 mm und wird zumindest auf der Oberseite von einem Kunststoffrahmen abgelöst. Es ist somit logischerweise das dünnste Smartphone, das ich je in der Hand hatte.
Aber selbst eingeklappt ist es für ein Falt-Smartphone relativ dünn. Rechnet man das Kameragehäuse raus, kommt man auf 11,2 mm. Zum Vergleich: ein Xiaomi 11T Pro kommt auf 8,8 mm, das Samsung Galaxy Z Fold4 kommt auf 15,8 mm. Das Mix Fold 2 ist also genau dazwischen. Das Kameragehäuse ist eines Mix allerdings nicht würdig. Das sorgt für eine Dicke von 13,2 mm und leider sieht er wie nachträglich drauf platziert aus. Praktisch finde ich aber, dass man dieses Gehäuse wie bei dem Pixel 6 Pro über die Breite gestaltet, so wackelt das Fold 2 nicht, wenn es auf dem Boden liegt.
Möglich wird das durch den neuen Falt-Mechanismus, der wie bei dem OPPO Find N zum Beispiel einem Wassertropfen-Design folgt. Damit entspannt sich das Displaypanel an der Stelle, was die Langlebigkeit verbessern soll. Das Scharnier ist dabei wirklich sehr dünn und die beiden Seiten liegen auch komplett plan aufeinander auf. Durch diese Größe gibt es im Entfalten aber keinen Zwischenschritt, das Xiaomi Mix Fold 2 kann nur komplett geöffnet oder eingeklappt sein. Somit gibt es nicht das „Laptop-Design“ wie im Galaxy Z Fold4.
Verarbeitung des Falt-Smartphones
Das größte Problem von Falt-Smartphones ist die Knickfalte, im Englischen auch Crease genannt. Die ist auch bei dem Xiaomi Mix Fold 2 gut sicht- und fühlbar. Gerade im Standby ist das bei leichter Lichteinstrahlung schnell sichtbar, mit eingeschaltetem Display lässt sich das aber schnell ignorieren. Deutlich zu merken ist sie aber beim Wischen über den Bildschirm, falls man die komplette Distanz gehen sollte. Der Bildschirm ist hier einfach uneben, was sich nicht ignorieren lässt. Das Scharnier ist dafür sehr auf Spannung und klappt das Fold 2 mit einer gewissen Härte zu, was sich aber irgendwie gut anfühlt.
Dafür darf man kritisieren, dass hier ein IP68 Rating zum Schutz vor Staub und Wasser fehlt. Für ein Foldable theoretisch verständlicher als bei einem normalen Smartphone. In Anbetracht des Preises und der Tatsache, dass das Samsung Galaxy Z Fold4 Wasserschutz bietet, aber ein deutlicher Nachteil.
Performance des Xiaomi Mix Fold 2
Zu der Performance kann man gar nicht so viel Worte verlieren, denn das Xiaomi Mix Fold 2 ist sehr schnell. Kein Wunder, bei dem neuen Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 Prozessor, einem 120 Hz Display und genügend Speicher. Die Bildschirme gefallen mir in beiden Fällen gut und sind hell genug. Etwas schade finde ich, dass man hier die 120 Hz nicht separat steuern kann, was ich so von anderen Foldables kenne. Was hier der Vorteil des Eco OLEDs sein soll, ist aber nur schwer zu erkennen. Die Blickwinkelstabilität ist in beiden Fällen aber hervorragend.
Auf dem Xiaomi Mix Fold 2 läuft MIUI Fold, eine extra für das Smartphone angepasste Version vom hauseigenen MIUI Betriebssystem. Das macht man so schon bei POCO oder auch dem Xiaomi Pad, es könnte also ein Hinweis darauf sein, dass noch weitere Foldables folgen. Folgables also, sorry dafür. Das basiert auf Android 12 mit Sicherheitspatch von Juli. Gerade bei einem solchen Falt-Smartphone muss die Software auf die Hardware angepasst werden. Auf den ersten Blick sieht das MIUI Fold aber einfach nur wie MIUI aus.
In den Einstellungen gibt es nun den eigenen Menüpunkt „Features for foldable devices“, in dem man Einstellungen für die schwebenden Fenster, Wallpaper oder Tastatur vornehmen kann. Dazu könnt ihr hier einstellen, ob der Bildschirminhalt beim Falten auf dem anderen Bildschirm angezeigt werden soll. Ihr könnt für jede einzelne App und jedes Spiel eigene Layouts kreieren, so dass man die Netflix App z.B. in 16:9 starten kann. Ansonsten gibt es die Möglichkeit des Multitasking über den Task Manager oder mit einem Drei-Finger-Swipe nach links oder rechts. Das funktioniert gut, ich find Apples Multitasking Lösung auf dem iPad aber immer noch intuitiver.
Das erste Foldable mit Leica-Kamera
Das Xiaomi Mix Fold 2 ist eines der wenigen Xiaomi Smartphones, die ein für mich ideales Kamera-Setup bieten: Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Telekamera. Letztere bietet einen 2-fach optischen Zoom, der ausreicht und bei der Ultraweitwinkelkamera ist die Auflösung mit 13 Megapixel für so ein Top-Smartphone schon fast etwas gering. Überraschender ist aber der Ansatz der Hauptkamera, denn hier entscheidet man sich für die 50 MP Sony IMX766 Kamera mit ƒ/1.8 Blende, die auch im Xiaomi 12, aber auch im deutlich günstigeren OnePlus NORD 2 steckt. Der Sensor ist zudem optisch bildstabilisiert.
Besonders ist daran aber vor allem die Leica-Kooperation, die man mit dem Xiaomi Mi 12S Ultra gestartet hat. Dies hat aber den deutlich besseren Sensor, der Sony IMX766 spielt hier zwei Klassen darunter. Das sieht man auch an den Fotos, die mir vom Farbprofil im Vibrant-Mode nicht so zu sagen. Hauttöne sind etwas zu warm, die Schatten sind etwas körnig. Auch scheint der Sensor nicht genügend Licht aufnehmen zu können, da die Verschlusszeit oft etwas zu lang ist und es so schwierig wird, Momente einzufrieren bei etwas weniger Licht. Bei guten Lichtbedingungen sieht das schon etwas besser aus, aber für die Kamera würde ich mir das Xiaomi Mix Fold 2 nicht kaufen.
Erste Einschätzung
Wir können dem Xiaomi Mix Fold 2 leider schon schnell den Wind aus den Segeln nehmen, denn das Fold 2 kommt sehr wahrscheinlich nicht nach Europa. Das ist insofern schade, als dass es schön wäre, mal taugliche Konkurrenz zum Samsung Galaxy Z Fold4 zu haben. Das Fold 2 bietet nämlich das mit beste Falt-Design bisher, neben dem OPPO Find N. Zudem kommen gute Displays, eine astreine Performance und schnelles Laden, was Samsung nicht bietet. Die Kamera ist gut, dem umgerechneten Preis von 1600€ wird sie aber nicht gerechnet.
Dafür ist es aber nicht wasserdicht, das Betriebssystem ist nicht so gut darauf optimiert wie gehofft und wenn man ins Detail geht, bietet das Samsung schnelleren Speicher. Eine Frage, die mir bisher aber noch kein Foldable-Test beantworten konnte ist: Warum braucht man eigentlich ein Foldable?
An dieser Stelle endet der Ersteindruck zum Mix Fold 2. Jetzt folgt der ursprüngliche Vorstellungsartikel, wodurch Dopplungen möglich sind.
Das dünnste Smartphone der Welt
Die Mix-Reihe von Xiaomi steht schon seit jeher für ein experimentelles Design. Während der Xiaomi-Keynote hat Lei Jun dabei nicht nur sein Leben reflektiert, sondern auch die Mix-Smartphones wie das legendäre Mi Mix Alpha. Das neue Xiaomi Mix Fold 2 tritt dabei die Nachfolge des Xiaomi Mi Mix Fold an, welches durchaus auch als Galaxy Z Fold-Kopie beschrieben werden konnte. Man bleibt allerdings bei dem vertikalen Falten und bietet wieder ein Innen- und Außendisplay. Dabei hat man vor allem das Gehäuse überarbeitet.
Im ausgefalteten Zustand ist das Xiaomi Mix Fold 2 nun das dünnste Smartphone der Welt. Zumindest, wenn man nur halbwegs aktuelle Modelle mit einbezieht. Es misst gerade einmal 5,4 mm in der Dicke, wenn man das Kameramodul und das Scharnier mal außen vor lässt. Damit ist es 0,9 mm dünner als das neue Samsung Galaxy Z Fold4 oder Vivo X Fold. Aber auch im zugeklappten Zustand kommt es auf eine Dicke von maximal 13,2 mm am Scharnier und 11,2 mm an der Gehäusekante. Damit ist es kaum dicker als ein iPhone 13 Pro Max – ein Vergleich, der bei einer Xiaomi-Keynote nicht fehlen darf. Dabei soll das Gewicht gut verteilt und es angenehm zu halten sein. Das ist nur möglich, da man das Scharnier überarbeitet hat und ein eigenes Mikro-Wassertropfen-Design entwickelt hat, welches auch 35% leichter ist.
Das Xiaomi Mix Fold 2 kommt dabei auf ein Gewicht von 262g und ist in den Farben Schwarz und Gold verfügbar. Auf ein IP68 Rating, welches das Handy vor Wasser schützen würde, muss man leider mal wieder verzichten.
Das Xiaomi Mix Fold 2 ist auch ein Tablet
Das äußere Display misst nun 6,56″ in der Diagonale, womit es minimal größer ist als sein Vorgänger und die Pixel sind im 21:9 Seitenverhältnis angeordnet. Wie das Innere Display bietet das AMOLED E5 Display von Samsung eine Bildwiederholrate von 120 Hz, welches mit Gorilla Glas Victus geschützt wurde. Die Helligkeit fällt mit 1000 nits etwas geringer aus als bei dem Hauptbildschirm. Anscheinend verwendet Xiaomi hier ein Eco OLED Bildschirm, welches dank POL-Less Technologie weniger reflektiert.
Der innere Bildschirm ist mit 8,02″ Bildschirmdiagonale fast ein halbes Zoll größer als bei dem Galaxy Z Fold4, aber nur marginal größer als im Vorgänger. Zum Vergleich: Das aktuelle iPad Mini misst 8,3 Zoll. Im Falle des Mix Fold 2 kann man also durchaus von einem Tablet(-Ersatz) sprechen. Die Auflösung von 2160 x 1914 Pixeln resultiert in einer Pixeldichte von 360 ppi, ein guter Wert für ein Tablet! Dabei handelt es sich um ein LTPO 2.0 AMOLED Display, welches die Bildwiederholrate zwischen 1 bis 120 Hz automatisch anpassen kann. Ein wichtiger Hebel für eine gute Akkulaufzeit. Die Helligkeit fällt mit maximal 1300 nits relativ hoch aus, das gilt aber nur für HDR10+ Content.
Trotz Leica gibt’s ein Kamera-Downgrade?
Nicht so überraschend ist die Prozessorwahl. Wie schon im Xiaomi 12S Ultra steckt der Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 Prozessor im Inneren des Foldables. Der neue Top-Chip des Herstellers bietet eine Taktfrequenz von 3,2 GHz und ist 10% stärker in CPU & GPU bei 30% besserer Performance pro Watt. Der Chip steckt auch im Galaxy Z Fold4, leistungstechnisch sind sie also auf dem gleichen Niveau. Das liegt allerdings auch am Speicher, das Mix Fold 2 ist das erste Xiaomi-Smartphone mit bis zu 1 TB Speicherkapazität wie bei Samsung. Es gibt aber auch eine 12/256 GB und eine 12/512 GB Version. Da das Xiaomi Mix Fold 2 nur in China veröffentlicht wurde, ist das Xiaomi MIUI Fold Betriebssystem nur auf Englisch verfügbar. Dieses basiert auf Android 12 und bietet einige neue Multifunktions-Tools.
Der Akku fällt mit 4.500 mAh etwas kleiner aus als bei Samsung, hier war das besonders dünne Design wohl wichtiger. Dafür kann es mit 67W per Kabel schnell geladen werden, wofür der Akku auch hier in zwei Zellen geteilt wurde. Kabelloses Laden ist dagegen leider nicht möglich. Geladen wird über den USB-C Port an der Unterseite, ansonsten gibt es noch einen Dual-SIM Slot mit Unterstützung für 5G sowie LTE Band 20. Damit könnte man die China-Version fast uneingeschränkt auch hierzulande nutzen. WiFi 6 Plus, Bluetooth 5.2, NFC und Dual-GPS sind ebenfalls mit an Bord.
Nachdem die Xiaomi 12S-Reihe die erste war, in der man die Kooperation mit Leica ausgelebt hat, folgt nun das Xiaomi Mix Fold 2. Das arbeitet komischerweise „nur“ mit dem 50 Megapixel Sony IMX766 Sensor mit ƒ/1.8 Blende, der zum Beispiel auch im 300€ OnePlus NORD 2 oder Xiaomi 12 steckt. Hier profitiert man aber hoffentlich auch von der Zusammenarbeit mit dem deutschen Kamerahersteller. Das gilt wohl auch für die 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera mit ƒ/2.4 Blende und 15 mm Brennweite. Dazu kommt noch ein 2-fach optischer Zoom mit 45 mm Brennweite. Auf der Vorderseite sitzt eine 20 Megapixel Selfie-Kamera, anders als beim Z Fold 4 steckt die nicht unter dem Bildschirm.
Xiaomi Mix Fold 2: Kommt es zu spät?
Dass das Xiaomi Mix Fold 2 das dünnste Smartphone auf dem Markt ist, ist beeindruckend. Das überarbeite Design steht dem Gerät gut und trotzdem muss man kaum auf Akku verzichten. Dazu gibt es jetzt sogar 1 TB Speicher und einen starken Prozessor. Man kann sich sicher auch über die Leica Zusammenarbeit freuen, der Hauptsensor ist aber ein Downgrade. Vermutlich wird es auch das Xiaomi Mix Fold 2 nie nach Deutschland schaffen, weswegen man an der Stelle auf das Galaxy Z Fold4 verweisen kann. Klar, in China ist das Fold 2 mit einem Startpreis von knapp 1300€ günstiger, hierzulande dürfte es aber ähnlich teuer wie das Z Fold4 sein.
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