Xiaomi Redmi A1: Low-Budget-Smartphone für 79€
Akutell bekommt ihr beim Xiaomi Flash Sale das Redmi A1 für 79€ bei Saturn. Was man von dem Handy erwarten kann, erfahrt ihr im Test und im Video.
Erinnert ihr euch noch an das Xiaomi Mi A1? Ein Xiaomi Smartphone ganz ohne MIUI, sondern nur mit reinem Android? Die Reihe wurde mit dem Mi A3 leider begraben, doch nun wird sie mit dem Xiaomi Redmi A1 wieder zum Leben erweckt. Das Redmi A1 ist dabei auch das günstigste aktuelle Xiaomi-Smartphone. Doch die Hardware kommt uns dann doch ein bisschen zu bekannt vor.
- Redmi A1 (2/32 GB)
- bei Saturn für 79€ | Mi.com für 85€
Inhalt
Technische Details zum Redmi A1
Xiaomi Redmi A1 | |
Display | 6,52 Zoll IPS LCD Display (1600 x 720 p) |
Prozessor | MediaTek Helio A22 Quad-Core @ 2 Ghz |
Grafikchip | PowerVR GE8320 |
RAM | 2 GB |
Interner Speicher | 32 GB, erweiterbar |
Kamera | 8 Megapixel |
Frontkamera | 5 Megapixel |
Akku | 5.000 mAh |
Konnektivität | Micro-USB,, GPS, Wi-Fi 802.11 b/g/n |
Features | Kopfhöreranschluss, 3-in-1-SIM |
Betriebssystem | Android 12 |
Maße / Gewicht | 16,49 x 76,75 x 0,9 cm / 192 g |
Ein 720p Display ist ausreichend!
Auf der Vorderseite befindet sich ein 6,52″ großes HD+ IPS LC-Display mit einer Bildwiederholrate von 60 Hz. Die Touch-Abtastrate liegt somit bei 120 Hz, die Auflösung beschränkt sich auf gerade einmal 1600 x 720p. HD+ Auflösung ist eine der typischen Stellschrauben für Low-Budget-Smartphones, so auch hier. Dass 1080p besser sind braucht man gar nicht zu bestreiten, trotzdem sind 720p absolut ausreichend. Bei YouTube Videos fällt es natürlich auf und auch beim App-Launch, da die Icons hier groß präsentiert werden. Ansonsten kann man über den Unterschied im Alltag tatsächlich hinwegsehen.
Die Helligkeit fällt mit 400 nits hell genug aus, aber nicht hell genug für starke Sonneneinstrahlung. Im Sommer wird das auffallen, die maximale Ausstellung ist bei bewölktem Himmel aber mehr als hell. Mau sieht es dann bei der Blickwinkelstabilität aus, etwas schiefe Betrachtung sorgt hier schon für eine abnehmende Darstellung. Die Farbdarstellung ist aber kräftig und kontrastreich genug. Die 60 Hz Bildwiederholrate ist hier mittlerweile schon so ungewohnt niedrig, dass es in der Benutzung auffällt. 90 Hz wären in der Preisklasse aber eine absolute Ausnahme.
Mit 192 g ist das Handy für die Abmessungen von 164,9 x 76,75 x 9,09 mm verhältnismäßig schwer. Die Bildschirmränder messen 4 mm an der Seite und 7 mm unten, damit wirkt es etwas wie in der Zeit stehen geblieben. Die Rückseitentextur soll an Leder erinnern und das Redmi A1 ist in Schwarz, Blau und Grün erhältlich. Die Rückseite erinnert dabei schon fast an ein Spielzeug-Smartphone, ansonsten ist die Verarbeitung besser als der Preis es vermuten lassen würde. Ein IP-Rating für Wasserschutz gibt es allerdings nicht.
Redmi A1 mit 5 Jahre altem Prozessor!
Xiaomi entscheidet sich hier für den MediaTek Helio A22 Prozessor, der zum Beispiel im Redmi 6A gearbeitet hat und nur vier Kerne mit bis zu 2 GHz Taktfrequenz bieten kann. Der Chip hat nun schon fast fünf Jahre auf den Buckel. Das ist meiner Meinung nach nicht zeitgemäß, zumal es sich hier um einen Quad-Core handelt. Die Software ist zwar auf schwache Hardware ausgelegt, in den letzten Jahren erschienen aber moderne und stärkere Chips im ähnlichen Preissegment. Zumal ein zwei Jahre altes Redmi 9A schon einen stärkeren Octa-Core Prozessor hat.
Hinzu kommen 2/3 GB RAM und 32/64 GB Massenspeicher, immerhin kann der Speicher mit microSD-Karte erweitert werden. Es handelt sich aber nur um langsamen eMMC Speicher, bei dem RAM kommt immerhin LPDDR4X zum Einsatz. Wenn man die Wahl hat, sollte man zur 3 GB RAM Version greifen. Das schwache Multitasking kann im Alltag nerven, da im Zwischenspeicher kaum etwas überlebt. App-Starts dauern teils einige Sekunden, das Schließen von Apps genauso. Die fehlende Schnelligkeit kann beim Fotografieren dafür sorgen, dass man den Moment verpasst. Zudem kam es immer wieder mal zu App-Neustarts.
Es ist zwar durchaus möglich auch kleinere Spiele wie Temple Run mit dem Redmi A1 zu zocken, es läuft sogar flüssig. Das ist aber auch ein kleineres Spiel, anspruchsvollere 3D-Titel wie Asphalt oder Call of Duty Mobile sind hiermit quasi nicht spielbar. Im Geekbench 5 Benchmark erreicht das Redmi A1 zudem den wohl bisher niedrigsten Score, den ich bisher gesehen habe. Für was ist das Redmi A1 also geeignet? Für theoretisch alles was vorinstalliert ist: Messaging, Telefonieren, Surfen und Organisation wie Kalender oder Wecker. Selbst für Social Media-Apps, gerade auf Ersteller-Seite ist das zu wenig Performance.
Nicht mal Dual-Band WiFi
Im Bereich der Anschlüsse überrascht das Redmi A1. Denn das kein Dual-Band WiFi mit 5 GHz unterstützt wird, sieht man auch selten. Stattdessen muss man sich mit 2,4 GHz Frequenz zufrieden geben. Zudem gibt es GPS, GLONASS, Galileo, BDS und Bluetooth 5. Auch LTE Band 20 ist mit an Bord, 5G dafür aber nicht. Da gibt es einen Hybrid-SIM-Slot mit Platz für zwei Nano-SIMs und einer microSD-Karte. Erfreulich ist zudem der 3,5 mm Klinkenanschluss für Kopfhörer an der Unterseite. Andererseits muss man sich mit Sound aus dem Mono-Speaker an der Oberseite zufrieden geben. Der ist schlecht positioniert, der Sound ist dabei zwar mittenbetont, übersteuert aber auch nicht. Dafür muss man sich mit einer verhältnismäßig geringen Lautstärke zufrieden geben.
Auf der Rückseite sitzt eine Dual-Kamera, wobei nur der Hauptsensor mit 8 MP Auflösung zum Fotografieren geeignet ist. Mit einer ƒ/2.0 Blende ist dieser nicht ganz so lichtstark, dazu kommt noch ein Zusatzobjektiv mit einer Pixelanordnung von 248 x 328p. Der ist also nur ein Gimmick und soll nur suggerieren, dass es sich um eine Dual-Kamera handelt – schade. Mit der Hauptkamera sind immerhin auch 1080p Videos bei 30fps möglich. Hier gilt das gleiche wie bei Tablets: Die Fotos sind okay, wenn alle Voraussetzungen stimmen. Für Schnappschüsse oder Dokumente scannen ist das ausreichend, aber in schwierigen Situationen oder bei sich bewegenden Objekten sind die Resultate unscharf und kaum zu gebrauchen. Das gilt auch für die 5 MP Frontkamera mit ƒ/2.2 Blende.
Ein No-Go für 2022
Bei der Akkukapazität von stolzen 5.000 mAh knausert Xiaomi nicht gerade. In Verbindung mit einem 720p Display und wenig Performance ergibt sich eine gute Akkulaufzeit von knapp zwei Tagen, auch wenn der Chip nicht effizient ist. Den Akku kann man durch viel Zocken oder GPS-Navigation natürlich auch in einem Tag in die Knie zwingen, aber der Standby-Verbrauch ist sehr gering. Aufgeladen wird mit dem mitgelieferten Ladegerät mit 10W Leistung und das nur über Kabel, natürlich nicht kabellos.
Eine Frechheit ist allerdings, dass Xiaomi im Redmi A1 wirklich noch einen Micro-USB Port verbaut. Innovation for everyone sieht wirklich anders aus. Der Standard ist längst überholt und ich kann mir nicht vorstellen, dass USB-C so ein Kostenfaktor wäre, der einen Unterschied im UVP machen würde. Das Smartphone wurde im November 2022 veröffentlicht, der Lebenszyklus geht also durchaus in 2023. Gut, was Apple befolgen muss, muss auch Xiaomi befolgen, so werden wir ab 2024 wohl auch kein Micro-USB mehr sehen. Trotzdem: Das ist genauso so ein Unding wie der nichtsnützige 2 MP Sensor.
Kein MIUI: Xiaomi Redmi A1 mit Stock Android
Das „A“ steht durchaus für Android, mit der Teilnahme am Android One-Programm hat Xiaomi schon in der Vergangenheit mit dem Xiaomi Mi A1 auf das hauseigene MIUI Betriebssystem verzichtet. Stattdessen gibt es wie bei vielen Nokia Geräten eine pure Android-Erfahrung. Die soll auch dem Xiaomi Redmi A1 zuteilwerden. Das reine Android, sogenanntes „Stock Android“, wird quasi nicht angepasst und läuft als Android 12. Keine Zusatzfunktionen und kaum Anpassungen. Dabei handelt es sich aber um Android Go, welches extra für Einsteiger-Smartphones gedacht ist.
An Xiaomi Services gibt es nur Mi-Videos und die Themes, ansonsten sieht man von Xiaomi sehr wenig. Drittanbietersoftware kommt von Audible und LinkedIn, ansonsten handelt es sich um System-Apps und die Google Services. Der Play Store ist zertifiziert und der SafetyNet-Test wird ebenfalls bestanden, dafür gibt es aber kein Widevine Level 1. Bei einem 720p Display ist fehlendes FullHD-Streaming aber auch nicht so schlimm.
Android Go ist ressourcenschonender als „normales“ Android. Der pure Stock Android-Anstrich steht einem Xiaomi-Smartphone sehr gut. Es handelt sich zwar nur um Android 12, der Sicherheitspatch ist leider auch nur von August. Mit Updates würde ich hier auch nicht rechnen, das war bei Android One etwas besser. Dafür bekommt man eine direkte Integration von Google Lens und Translate im App-Switcher, was praktisch sein kann. Auch das Kontrollzentrum erinnert fast schon an Pixel-Geräte, dank Material You-Design folgt das Farbschema dem eigenen Hintergrundbild. Ein Top- oder Mittelklasse-Smartphone mit Stock Android von Xiaomi wäre für die Zukunft interessant.
Fazit: Redmi A1 kaufen?
Viel weniger geht eigentlich nicht. Das Xiaomi Redmi A1 macht so wenig wie nur irgendwie möglich, mit der Ausstattung hat man schon 2018 das Redmi 6A gebaut. Der Anspruch ist dabei fast der gleiche: Low-Budget um jeden Preis. Mit 109,99€ im UVP und meist 99,99€ im Angebot dient das Redmi A1 höchstens als Übergangs-, Zweit- oder Kinder-Smartphone, um erreichbar zu sein. Selbst Social-Media Apps bringen das Handy an die Belastungsgrenze. Kompromisse wie das Design oder 720p Display find ich für den Preis fair, den Prozessor, RAM und den Micro-USB Port dagegen überhaupt nicht. Da wäre noch mehr drin gewesen.
Trotzdem ist das Redmi A1 wohl immer noch eine eingeschränkte Empfehlung, wenn das Budget bei unter 100€ liegt. Wenn es irgendwie geht, nehmt die 50€ mehr für das Redmi Note 11 in die Hand. Ihr kriegt das drei- oder vierfache an Leistung. Trotzdem freuen wir uns, dass Xiaomi mal wieder was für die A-Reihe tut, nicht jeder ist MIUI-Fan.
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