Huawei Mate 50 Pro: 1. Smartphone mit einer SO variablen Blende!
Man kann sich glaub ich gar nicht vorstellen, wie frustrierend es für Huawei sein muss, so kurz vor der Smartphone Pole-Position gewesen zu sein und dann dank US-Embargo nun seit Jahren Smartphones ohne Google-Dienste zu veröffentlichen. Das ist besonders schade, denn dieses Kamera-Feature hatte vor dem Huawei Mate 50 Pro noch kein anderes Gerät!
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Inhalt
Technische Daten des Huawei Mate 50 Pro
Huawei Mate 40 Pro | |
Display | 6,74″ OLED, FullHD+ (2616 x 1212 Pixel) |
Prozessor (CPU) | Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 4G @3,2 GHz |
Grafikchip (GPU) | Qualcomm Adreno 730 GPU |
RAM (Arbeitsspeicher) | 8 GB |
Interner Speicher | 256 GB (erweiterbar per NanoMemory Card um bis zu 256 GB) |
Kamera | 50 MP Sony IMX766 f/1.4-4.0 OIS 13 MP Ultraweit ƒ/2.2 64 MP Tele mit ƒ/3.5 Blende, OIS |
Frontkamera | 13MP + 3D-Kamera mit Tiefenerkennung |
Akku | 4.700 mAh mit 66W SuperCharge & 50W kabelloses Laden |
Konnektivität | Hybrid SIM, LTE Band 20, WLAN ac, BT 5.2, Dual GPS & Galileo, BDS & GLONASS, USB-C |
Features | NFC,, IP68 Schutz, In-Display-Fingerabdrucksensor |
Betriebssystem | HarmonyOS 3.0 ohne Google-Dienste |
Maße / Gewicht | 162,1 x 75,5 x 8,5 mm / 209 g |
Huawei Mate 50 Pro mit variabler Blende
Huawei und Leica haben ihre Zusammenarbeit beendet, stattdessen arbeitet Leica nun wie berichtet mit Xiaomi zusammen, zum Beispiel im Xiaomi 12S Ultra. Doch nach so vielen Jahren Kooperation ist das Know-How sicher nicht einfach weg, das merkt man schon am Datenblatt. Huawei statuiert mit dem neuen XMAGE-Kamerasystem ein Exempel. Der Sony IMX766 Hauptsensor mit 50 Megapixel Auflösung und eigener RYYB Farbmatrix bekommt eine ƒ/1.4 Blende, die lichtstärkste in einem Smartphone bis dato. Nicht nur das, wie im Samsung Galaxy S9 gibt es eine variable Blende, die hier aber in zehn Blendenstufen bis Blende ƒ/4.0 variabel ist. Das gab es noch nie!
Wenn viel Licht benötigt wird oder man ein größtmögliches Bokeh erreichen möchte, kann man so offenblendig fotografieren, bei Landschaftsfotos eignet sich dann eher eine geschlossenere Blende. So viel Flexibilität ist ein riesiger Schritt nach vorne in der Smartphonefotografie. Dazu ist der Sensor noch optisch bildstabilisiert. Leider gibt es dieses Feature nur bei der Hauptkamera, die Ultraweitwinkelkamera bietet eine ƒ/2.2 Blende, 13 Megapixel Auflösung und 120° Aufnahmewinkel. Die Rückseite bietet zudem noch Platz für eine 64 MP Telefotokamera mit ƒ/3.5 Blende und optischer Bildstabilisierung. Die Hauptkamera kann Videos mit 4K Auflösung aufnehmen.
Die Frontkamera löst mit 13 Megapixel aus und muss mit einer ƒ/2.4 Blende leben. Dafür lässt Huawei noch Platz für einen Time of Flight-Sensor, der wie eine Art 3D-Kamera mit Tiefenerkennung arbeitet. Auch damit sind 4K Videos möglich.
Mate-Design mit Clous-de-Paris-Muster
Huawei setzt auf eine ungewöhnlich breite Notch. Warum? Das Design ist nicht veraltet, sondern eine bewusste Entscheidung für einen zweiten, nach vorne zeigenden Lautsprecher. Der macht es sich zwischen Selfie-Cam und ToF-Sensor gemütlich. Dadurch gehen ein paar Pixel des 6,74″ großen AMOLED Displays mit 1 Milliarde Farben verloren. Die Auflösung beträgt 2616 x 1212 Pixel, etwas mehr als eine typische FullHD+ Auflösung, was auf die leicht überdurchschnittliche 427 ppi Pixeldichte einzahlt. Die Bildwiederholrate liegt bei 120 Hz, es ist aber leider kein adaptives LTPO Panel. Dafür erweckt es dank gebogenen Seiten einen Wasserfall-Effekt.
Das Huawei Mate 50 Pro ist in den Farben Schwarz und Silber erhältlich, das Kameramodul auf der Rückseite ist Mate-typisch rund. Die drei Sensoren plus Blitz sind darin quadratisch angeordnet, umrandet wird es von einem Clous-de-Paris-Muster. Laut Google ist das aus dem Uhrmacherhandwerk bekannt, ein solches Guillochemuster kommt sonst auch auf Armbanduhrlünetten zum Einsatz. Bei einer Dicke von 8,5 mm bringt es 209g auf die Waage und ist dank IP68-Rating gegen Wasser und Staub geschützt.
Abgespeckter Top-Prozessor
Qualcomms Snapdragon 8+ Gen 1 Prozessor aus dem Jahr 2022 treibt das neueste Aushängeschild des Herstellers an, allerdings leicht modifiziert. Dank US-Embargo muss Huawei auf 5G verzichten, der 4 nm Top-Chip mit acht Kernen und bis zu 3,2 GHz Taktfrequenz darf nur 4G/LTE funken. Dafür sind immerhin zwei SIM-Karten einsetzbar, aber es gibt auch Dual Band ax-WiFi, Bluetooth 5.2, Dual GPS und NFC. An Anschlüssen gibt es einen USB-C 3.1 Gen 1 Port, der das Anschließen externer Monitore erlaubt sowie einen SD-Slot für Huaweis eigene NM-SD-Karten, womit der interne 256 GB Massenspeicher um die gleiche Kapazität erweitert werden kann. Dazu kommen 8 GB Arbeitsspeicher.
Der Akku fällt mit 4.700 mAh durchschnittlich groß aus und sollte für eine solide Laufzeit von einem bis 1,5 Tagen sorgen. Je nach Nutzung versteht sich. Das Aufladen geht mit bis zu 66W verhältnismäßig flott, erreicht kabelgebunden aber keine Rekorde. Das ist beim kabellosen Laden anders. Mit bis zu 50W Huawei SuperCharge Wireless spielt Huawei hier weiterhin ganz oben mit.
Immer noch ohne Google
Hört sich alles gut an, oder? Das große Gegenargument für Huawei-Geräte ist die Abstinenz der Google-Dienste, die seit US-Handelsembargo nicht mehr auf den Geräten installiert sein dürfen. Das hat Huawei dazu gezwungen aus einer Android-Basis das hauseigene HarmonyOS 3.0 zu morphen, welches mit der eigenen App Gallery und den Petal-Diensten viele Alternativen zu bekannten Apps bietet, teils natürlich auch bekannte Apps wie Spotify etc. unterstützt. Das ist schade, denn Huawei hat inzwischen viele kluge Features wie z.B. drag and drop zwischen den Geräten, die das Potenzial des eigenen Ökosystems andeuten.
Einschätzung
Das Huawei Mate 50 Pro dürfte für die allermeisten sehr uninteressant sein. Das liegt einerseits am stolzen Preis von 1.199€, aber vor allem natürlich an den fehlenden Google-Diensten. Manche begrüßen das vielleicht sogar, sehr viele User dürften aber mit Google Play Store, Maps, YouTube oder GMail so tief im Google-Ökosystem stecken, dass man da nicht mehr raus wechseln möchte. Für Enthusiasten ist das Huawei Mate 50 Pro dank dem eindrucksvollen Kamerasystem eigentlich sogar ein Top-Kandidat auf Augenhöhe mit iPhone 14 Pro, Google Pixel 7 Pro oder Samsung Galaxy S22 Ultra. Ob das mit Google noch mal irgendwann was wird?
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