Qidi I-Mates: 3D-Drucker mit (auf-)geschlossenem System?
Den chinesischen Hersteller Qidi-Tech haben wir bei CG bisher noch gar nicht besprochen. Zeit, das zu ändern – und zwar mit dem Qidi I-Mates, einem 3D-Drucker mit Einhausung ab Werk, der mit einem Plug & Play-Versprechen daherkommt. Hält er, was er verspricht?
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Inhalt
Technische Daten: Wifi & geschlossen
Hersteller | Modell | Qidi Tech| I-Mates |
Drucktechnologie | FDM (Direct Drive) |
Druckgeschwindigkeit | max. 150 mm/s (Standard: 60 mm/s) |
Bauraum | 260 x 200 x 200 mm |
Druckbett | beheizbar (bis 100 Grad), flexible magnetische Stahlplatte |
max. Düsentemperatur | 250 Grad |
Düsendurchmesser | 0,4mm (Ersatz-Düse: 0,2mm) |
Konnektivität | SD, Wi-Fi |
Features |
|
Gesamtmaß | Gewicht | 582 x 465 x 435 mm | 21,6 kg |
Design: naja…
Ich bin zwar immer dankbar für 3D-Drucker, die von Haus aus mit Einhausung kommen. Aber den Qidi I-Mates könnte man designtechnisch auch unter die Rubrik „außen pfui, innen hui“ packen. Warum? Er bietet ein massives Stahlchassis bei einem Gesamtmaß von 582 x 465 x 435 mm und einem Gewicht von satten 21,6 kg. Davon sieht man allerdings wenig, besteht doch das gesamte äußere Erscheinungsbild aus Kunststoff. Innen sieht man erfreulicherweise auch wenig – diesmal aber an sichtbaren Kabeln. Qidi entscheidet sich hier für Flachbandkabel, die den aufgeräumten Look des Inneren unterstreichen.
Steuerungsmöglichkeiten und Druckinformationen hat man dank des 3,5 Zoll resistiven Touchscreens an der unteren Front im Blick. Damit man auch den 260 x 200 x 200 mm großen Bauraum mit plangefrästem 6mm Druckbett inkl. magnetischer Federstahlplatte gut im Blick hat, setzt Qidi neben der Acrylglas-Fronttür auf ein magnetisch gehaltenes Acrylglasdach und ebenso magnetisch haltende (leider nicht durchsichtige) Seitenpanele. Sollte die Sicht einmal zu düster ausfallen, sorgt eine integrierte LED-Beleuchtung für Abhilfe. Dann nämlich erstrahlt unter anderem der Druckkopf mit 0,4mm MK10-Düse und integriertem Direct-Drive-Extruder.
Lieferumfang: eine Besonderheit
Entscheidet ihr euch für den Qidi I-Mates, dann dürfte euch neben dem Drucker, Filamenthalter, Acrylglasdach, Sidepanels, Werkzeug, Klebestift, 500g PLA und 16GB-USB-Stick insbesondere eines auffallen: kein Ersatz-Hotend, sondern gleich ein ganzer Ersatz-Druckkopf inkl. 0,2mm MK10-Düse.
Aufbau: entfällt
Ein Aufbau im engeren Sinne entfällt beim Qidi I-Mates. Nur der Filamenthalter, welcher oberhalb des Druckers mit 2 Armen realisiert ist, muss noch installiert werden. Der Aufbau besteht ansonsten aus der Demontage sämtlicher Styropor-Transportsicherungen.
Features: Fertigdrucker mit Einhausung
Der Qidi I-Mates besticht im Grunde mit 2 Hauptmerkmalen. Zuerst einmal ist er schnell betriebsbereit. was der (fast nicht) existierende Aufbau deutlich macht. Außerdem ist er eben komplett eingehaust. Tatsächlich soll dies laut Reviews besonders dem Drucken von warpanfälligem ABS zugute kommen. Qidi verschenkt hier aber Potenzial, denn es sind nur Temperaturen bis max. 250 Grad möglich. Grund: Der Druckkopf ist nicht als All-Metal-Variante ausgeführt, sondern beinhaltet ein PTFE-Inlay. Nylon oder PC sind hier also ohne Umbauten nicht möglich.
Wenn wir schon von verschenktem Potenzial reden, dann müssen wir auch auf mindestens zwei Dinge hinweisen, die suboptimal sind: Erstens gibt es nur eine motorisierte Z-Spindel mit zwei Führungsrundstangen, zweitens hat der Qidi I-Mates kein Auto-Leveling. Stattdessen ist im etwas altbacken wirkenden 3,5 Zoll Touchscreen ein Leveling-Assistent zu finden, der den Anwender mittels „Leveling Paper“ durch das Justieren von 3 Einstell-Flügelschrauben unterhalb des Heizbettes zum Level-Erfolg führen soll. Zeitgemäß finde ich das nicht, einen sinnvollen Lerneffekt hat es aber immerhin.
Was Qidi hingegen gut löst: Der I-Mates hat Wifi an Bord. Das ist insofern praktisch, wenn man nicht Cura oder Simplify3D nutzt, sondern den hauseigenen Cura-Fork „QidiPrint„. Denn über diese im Vergleich zu Cura etwas einfacher strukturierte Slicing-Software mit für den I-Mates bereits optimierten Einstellungen lässt sich auch gleich das geslicte Objekt an den Qidi-Drucker senden und damit direkt losdrucken. Persönlich wäre mir aber ein optimiertes Cura-Profil nebst Plugin mit Direktdruck-Funktion lieber gewesen.
Einschätzung: ABS plug & play
Fertig eingehauste 3D-Drucker sind auf dem Consumer-Markt immer noch sehr seltene Exemplare. Umso erfreulicher ist es, dass Qidi hier eine Alternative zu Creality-Modellen liefert. Zu einem Preis von unter 400€ ist der Qidi I-Mates für Anfänger mit Vorliebe für ABS-Drucke und Plug&Play-Freunde genauso eine Überlegung wert, wie für Lern-Einrichtungen, die auf der Suche nach einem verhältnismäßig einfach zu bedienenden 3D-Drucker mit Einhausung sind. Der Lern-Aspekt kommt beim Qidi I-Mates in Sachen Leveling jedenfalls zum Tragen. Auto-Leveling wäre hier aber Pflicht gewesen, ein All-Metal-Hotend die Krönung. Habt ihr Qidi-Geräte? Wie sind eure Erfahrungen? Haut’s in die Tasten.
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