1MORE Aero wireless In-Ear Kopfhörer mit Spatial Audio für 79,99€ bei Amazon

Mit den 1More Aero stellt der Hersteller seinen ersten wireless In-Ear mit Spatial Audio vor, ein Trend auf dem Kopfhörermarkt. Dazu gibt es weitere smarte Funktionen, die das Hörerlebnis verbessern sollen sowie eine aktive Geräuschunterdrückung.

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Verpackung & Lieferumfang

Die In-Ear Kopfhörer kommen mit einer schicken, bedruckten Verpackung mit Magnetverschluss. Im Inneren finden sich neben den Kopfhörern vier Paar Ohrpolster, eine Bedienungsanleitung und ein USB-C Ladekabel. Typisches Zubehör, etwas Außergewöhnliches gibt es hier nicht.

Design erinnert an andere 1More Serie

Die Hörer der 1More Aero erinnern mich optisch an die 1More ComfoBuds Pro. Beide Stab-In-Ears laufen spitz zusammen und teilen sich so eine Gehäuseform. Dabei liegt das Gewicht der Aero In-Ears mit 4,9 g pro Hörer im normalen Bereich. Inklusive Ladecase kommt man so auf ein Gesamtgewicht von rund 45 g.

Die Hörer sind in Schwarz und Weiß erhältlich und sind mit IPX5 zertifiziert. Wie eigentlich immer sitzt auf den Hörerrückseiten das 1More Logo. Damit sind die 1More Aero soweit unspektakulär, auf den ersten Blick ein ziemlich gewöhnlicher In-Ear Kopfhörer.

Über das Design lässt sich ja bekanntlich streiten, mir persönlich gefällt das Aussehen der 1More Aero oder ComfoBuds gar nicht mal so gut. Durch das spitze zulaufen der Stäbe sind die Hörer leider weiterhin relativ lang, was ich als nicht mehr unbedingt zeitgemäß erachte. Andererseits schafft 1More dadurch eine Alleinstellung. Während die Hörer also nichts Neues sind, wurde allerdings das Ladecase erneuert. Es ist bei den 1More Aero quadratischer, als bei den ComfoBuds Pro, lässt sich aber weiterhin waagerecht öffnen.

In Sachen Verarbeitung habe ich nichts zu beanstanden, die Kunststoffelemente sind sauber verklebt und es gibt keine Material oder Produktionsfehler.

10 mm Treiber & viel Sound Nachbearbeitung

Die 1More Aero sind mit einem, für einen In-Ear-Kopfhörer relativ großen, 10 mm dynamischen Treiber ausgestattet. Im Test liefert der Kopfhörer damit, wie zu erwarten, einen guten Bass und Sub-Bass. Auch im Mittelton ist die Performance solide. Der Hochton wirkt auf mich allerdings undefiniert und flach, wirklich begeistern kann mich das Klangbild der 1More Aero so nicht.

KI-Audioeffekte

Dazu implementiert 1More hier zum ersten Mal Spatial-Audio, ein Soundeffekt, der dafür sorgen soll, dass sich der Sound eine gewisse Räumlichkeit simuliert. Dafür wurde eigens ein Algorithmus geschrieben, der mithilfe von Sensoren Kopfbewegungen ermittelt und die Musik in Echtzeit anpasst. Damit soll eine Art Kinoerlebnis entstehen und somit das Musikhören so nochmal spannender gestalten.

Im Test kann ich den Spatial-Audio-Effekt wie folgt beschreiben. Schaltet man den Modus in der App ein, wird vor allem der Hochton etwas verstärkt, wodurch der Klang insgesamt etwas weiter wirkt. Dreht man dann den Kopf nach links oder rechts hört es sich so an, als würde man zunächst frontal vor einer Stereoanlage stehen und sich dann davon wegdrehen. Sprich der Klang wird auf der Seite, die man von der virtuellen Stereoanlage weg dreht, leiser. Nach einigen Sekunden passt sich die Lautstärke aber wieder auf beiden Ohren gleichmäßig an und der Effekt verschwindet. Das passiert dann bei jeder Kopfbewegung, wodurch suggeriert wird, dass es eine statische Audioquelle im Raum gibt. Für meinen Geschmack und Empfinden ist dieser Spatial-Audio-Effekt eine reine Spielerei, die man vielleicht 2-3 Mal benutzt. Es macht den Klang einfach nicht besser, sondern zerstört in meinen Augen das, was sich ein Audio Engineer beim Mastering gedacht hat.

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Ebenfalls neu ist Smart Loudness. Dabei wird laut 1More der Klang so verändert, dass auch bei niedriger Lautstärke alle Details hörbar sind. Im Test hört es sich so an, als würde der Sound durch das Aufdrehen des Schiebereglers vor allem Hoch- und Tiefton Frequenzen verstärkt, als würde man es im Equalizer anpassen. Auch diese Funktion überzeugt mich nicht so richtig.

Der Klang der 1More Aero ist im Test solide, aber nicht wirklich außergewöhnlich. Auch die digitalen Klangoptimierungsmöglichkeiten Spatial-Audio und Smart Loudness machen es, zumindest aus meiner Sicht, nicht besser. Beides sind durchaus gut funktionierende Features, aufgrund meines persönlichen Anspruches an einen Kopfhörer bieten die Funktionen für mich aber keinen wirklichen Mehrwert.

Durchschnittliches ANC & App

Natürlich ist der Kopfhörer auch mit aktiver Geräuschunterdrückung mit bis zu -42 dB und Transparent-Modus ausgestattet. Im Test liefert es durchschnittliche Leistung, Hintergrundgeräusche mit niedriger, gleichbleibender Frequenz werden zuverlässig isoliert, weniger monotone Geräusche bleiben jedoch auch bei höherer Musiklautstärke hörbar.

In der 1More App gibt es, neben dem bereits besprochenem Spatial Audio und Smart Loudness, weitere Funktionen. Hier kann zudem:

• ANC Modi durchgeschaltet
• doppel- und dreifach Tipp Geste individualisiert
• Equalizer Presets ausgewählt
• Firmware aktualisiert
• Multipoint aktiviert
• Näherungssensoren aktivert/deaktiviert

werden. Damit bieten die 1More Aero einen guten Funktionsumfang.

Bluetooth 5.2 & durchschnittliche Laufzeit

Der Bluetooth 5.2 Chip unterstützt leider nur den AAC- und SBC-Standard-Codec. Einen zusätzlichen, höher auflösenden Codec gibt es leider nicht. Dafür unterstützen die 1More Aero Multipoint Connection, womit sich der Kopfhörer mit mehreren Geräten gleichzeitig koppeln lässt.

Die Akkulaufzeit wird von 1More mit 7 Stunden pro Ladezyklus in der Akkubox angegeben. So sollen insgesamt 28 Stunden möglich sein, was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Hörer dreimal erneut in der Box geladen werden können. Allerdings handelt es sich bei diesem Wert um die Laufzeitangabe ohne eingeschaltetes ANC. Das handhaben viele Hersteller so, um die Zahlen etwas zu beschönigen. Mit eingeschaltetem ANC sind im Test noch rund fünf Stunden Laufzeit am Stück drin.

Einschätzung

Die 1More Aero sind für den chinesischen Hersteller vermutlich ein logischer Schritt, an dem gerade softwareseitig viel erprobt und entwickelt wurde. Eventuell sieht der Kopfhörer daher auch aus wie die ComfoBuds Pro, gehört aber nicht offiziell in die Serie. Sind die Softwareentwicklungskosten hoch, muss eben an andere Stelle (Design) gespart werden.

Ich bin sehr gespannt, wie Software, die sich ja in vielen Bereichen immer mehr als Schlüssel entpuppt, siehe Elektroautos, Handy-Update-Versprechen oder künstlicher Intelligenz, in den kommenden Jahren im Audio-Bereich entwickeln wird. Schon länger sind KI-Algorithmen im Bereich der Geräuschunterdrückung bei Anrufen und adaptiven ANC-Systemen im Einsatz, jetzt werden sie auch immer mehr auf die Audiospur selbst angewandt. Ein Trend, von dem ich persönlich noch nicht so recht weiß, was ich davon halten soll.

Zumindest zum jetzigen Entwicklungsstand muss ich sagen, dass ich persönlich mit KI-modifizierten Klangbildern im Kopfhörerbereich nicht viel anfangen kann. Es sind nette Spielzeug-Funktionen, aber wirklich verbessert wird das Hörerlebnis nicht. Vielleicht liegt es auch an persönlicher Präferenz. Ich möchte eben das hören, was sich Künstler gedacht haben und nicht das, was eine Künstliche-Intelligenz daraus macht. Grundsätzlich möchte ich KI veränderten Sound aber auch nicht verteufeln. Soundcore hat bei dem Soundcore Motion X600 Bluetooth-Lautsprecher gezeigt, dass KI und Audio auch einen Mehrwert bieten kann. Bei einem kompakten Bluetooth-Lautsprecher, dessen Klang meist sehr Mono ist, ist das aber meiner Meinung nach auch nochmal etwas anderes, als bei einem Kopfhörer.

Ich bin gespannt, inwieweit KI in der Zukunft auch im Kopfhörerbereich eine Rolle spielen wird. Den Anfang hat 1More mit den Aero jedenfalls gemacht und vielleicht kann man mich schon mit dem nächsten Modell und einer weiter entwickelten KI doch umstimmen.

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