Deal: Ecovacs GOAT G1-800 Mähroboter für 999€ bei Amazon
Den Ecovacs GOAT G1-800 Next-Gen Mähroboter bekommt ihr aktuell in der 800 m² Version in Grau oder Weiß bei Amazon für 999€, wenn ihr den 100€ Gutschein aktiviert.
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Key-Facts auf einen Blick:
- kein Begrenzungsdraht
- Navigation durch GPS, IMU und Ultrabreitband
- AIVI-360°-Panoramakamera mit Mensch-/Tier-/Hinderniserkennung
Was haben Lionel Messi oder Tom Brady mit Ecovacs‘ neuestem Mähroboter gemein? Richtig: Sie sind GOATs – „Greatest of all Time“. Verdient der Ecovacs GOAT G1 seinen Namen oder ist er gemäß seiner weiteren Wortbedeutung eher eine grasende zickige Ziege? Finden wir’s in unserem Härtetest in einem knapp 1600m² Garten heraus.
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- Ecovacs Ersatz-Sender-Baken:
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Inhalt
Technische Daten: beachtlich
Hersteller | Modell | Ecovacs | GOAT G1 |
max. Mähfläche pro Tag | 1600m² |
Akku | Li-Ion, 5,2 Ah |
Akku-Ladedauer | 6 Stunden |
Lautstärke | 60 – 73 dB |
Steigung | max. 24° |
Schutzklasse | IPX6 (GOAT G1), IPX4 (Ladestation) |
Schnitt | 30-60mm (Höhe), 22cm (Breite) |
Features |
|
Maße | Gewicht | 91 x 50,3 x 43,2 cm | 23,4kg |
Ersteindrücke: groß & schick
Als mir das Paket zugestellt wird, tut mir der Paketbote leid: Es handelt sich um ein Riesenpaket, das gerade so durch die Tür passt. Auf dem Paket prankt neben dem GOAT G1 auch der ehemalige Fußballnationalspieler Michael Ballack in seiner Funktion als Ecovacs Markenbotschafter für die neue Mährobotersparte.
Herr Ballack ist es damit auch, der mich anlächelt, als ich das Paket so gerade eben quer in den Kofferraum meines Passats hieve – zu zweit wohlgemerkt. Damit ist der Kofferraum fast voll. Eine Längspositionierung wäre auch möglich, dafür müsste aber dann ein Hintersitz umgeklappt werden.
Datenschutzfreunde wird eine entsprechende TÜV-Rheinland-Zertifizierung freuen – und zwar gesondert für den GOAT G1 selbst mit seiner bis zu 100 Meter erfassenden 360° Panoramakamera und die Ecovacs Home App.
Lieferumfang: Basics + Sender-Baken
Am Einsatzort angekommen, wird erst einmal ausgepackt. Zum Vorschein kommen dabei neben dem Ecovacs GOAT G1 an sich eine aus einer Matte und Ladeeinheit bestehende Ladestation. Schraubpflöcke mit Inbus-Kopf liegen genauso bei wie Ersatzklingen samt Schrauben sowie ein Netzteil und Verlängerungskabel.
Zum Standardlieferumfang gehören schließlich zwei Sender-Baken, so genannte „Beacons“ mit ihren Bodenhalterungen und jeweils 3 LR20 1,5V Monozellen. Seltsam finde ich in diesem Kontext jeweils zwei Sticker mit zwei graugrünen rechteckigen Flächen, die lediglich mit „Gift“ beschriftet sind. Was es damit auf sich hat, erfahren wir später.
Zusätzlich erreicht mich noch ein zweites Paket, in dem sich gleich zwei Gebrauchsanweisungen – eine zur Inbetriebnahme bzw. Installation und eine zum allgemeinen späteren Betrieb – befinden. Außerdem dabei: ein SIM-Verbindungsmodul.
Weil aller guten Dinge drei sind, kommt nach Rücksprache mit Ecovacs schließlich ein drittes Paket mit weiteren 5 Sender-Baken, denn: der U-förmige Garten ist mit ca. 1600m² groß. Hier hätte ich mir einen wie auch immer umgesetzten direkten Hinweis auf die notwendige Anzahl der Baken gewünscht – nicht erst nach Studium der ersten Seiten des Handbuchs zur Installation.
Ecovacs hat uns diesbezüglich in einem extra anberaumten Q&A darauf aufmerksam gemacht, dass genau so ein direkter Hinweis auf die notwendige Sender-Baken-Anzahl für den eigenen Garten später für Kunden im Laden visuell schnell ersichtlich sein soll. Alternativ kann dann später auch ein Tool zur Bestimmung der Sender-Baken-Anzahl online genutzt werden.
Design: stylisch & futuristisch
Ich finde den Ecovacs GOAT G1 optisch gelungen – auch wenn ich auf den ersten Blick nicht genau weiß, wo eigentlich vorne und hinten ist.
Es handelt sich um einen etwas futuristisch anmutenden Mähroboter in Weiß und Schwarz, dessen (nach kurzer Orientierung meinerseits identifiziertes) Heck der Schriftzug des Herstellers in Silber ziert.
Auffallend ist hier neben der mit einer Schutzkappe verdeckten 360 Grad Panoramakamera der große rote STOP-Knopf auf dem hinteren Oberseitenbereich. Unter einer Längsklappe auf dieser Oberseite befindet sich ein Display. Darüber sind Tasten zur Ladestation-Rückkehr (Home) und zum Mähen „Mow“ zu finden. Unterhalb des Displays befindet sich ein Tastenfeld und wiederum darunter dann ein Drehschalter zur Einstellung der gewünschten Grashöhe in Millimeter (Schnitthöhe zwischen 30 und 60mm einstellbar).
Vorne am Ecovacs GOAT G1 fallen neben der Sensor-Front insbesondere die oberen seitlich angebrachten „Metallzinnen“ auf, welche die Kontaktpunkte fürs Laden in der Ladestation darstellen.
Unterhalb des GOAT sind die zwei Antriebsräder hinten und zwei Kugelrollen vorne zu sehen. Das Mähwerk in Form von drei filigran anmutenden Schnittklingen ist hier mittig zu sehen.
Nicht nur der GOAT G1 wirkt stylisch und elegant – auch die Ladestation mit Status-LED-Anzeige auf der Vorderseite. Auch hier kommt ein Mix aus Weiß und Schwarz zum Einsatz.
Anders verhält es sich da mit den Baken, die aus Sendereinheit und Bodenhalterung bestehen. Bis auf ein Zwischenstück in Silber ist die Bake komplett in Weiß gehalten.
Weil genau dieses strahlende Weiß im Garten störend sein kann – wer möchte schon permanent auf weiße Leuchttürme in seinem Garten starren – hat Ecovacs (wahrscheinlich im Nachhinein) eine graugrüne Klebefolie für die obere Sendeeinheit und die untere Halterung mitgeliefert. Deren Montage gestaltet sich etwas frickelig.
Es handelt sich hier nicht um Reflektoren, sondern laut Ecovacs um ein rein kosmetisches „Upgrade“. Aber es wirkt: Die Baken im Garten fallen weniger auf.
Aufbau: einfach
Die Gebrauchsanleitung ist im Hinblick auf die Installation der Komponenten gelungen. Sie ist klar verständlich und schön bebildert. Auch deshalb ist alles kinderleicht zusammenbaubar.
Ladestation
So wird die Ladeeinheit einfach auf die Matte gesteckt, bis sie einrastet. Danach verbinde ich Ladeeinheit und Matte bzw. Basis mit einem Kabel. Die entsprechende Buchse befindet sich unter einer leider schwer zu öffnenden Serviceklappe auf der Rückseite der Ladeeinheit.
Jetzt verbinde ich den zweiten Anschluss auf der Rückseite mit dem mitgelieferten Verlängerungskabel, an dessen Ende schließlich das Netzteil kommt. Die Status-LED an der Stirnseite der fertigen Ladestation mit IPX4-Schutz leuchtet nun blau auf.
GOAT G1
Beim Ecovacs GOAT G1 ist eigentlich alles fertig. Ich muss nur noch die Empfangsantenne ausklappen und fixieren und später beim ersten Fahren die Schutzkappe der Panorama-Kamera abnehmen – das war’s dann auch schon.
Dank IPX6-Schutz ist er gut gegen Wind und Wetter gerüstet. Allerdings wird sich später zeigen, dass bei Regen eine Gummilippe entlang des Randes der Hauptklappe des GOAT nützlich wäre, damit das Bedienfeld trocken und insbesondere das Display trotz Regen noch ablesbar bleibt – ohne dass man erst einen Lappen besorgen muss.
Sender-Baken
Statt Begrenzungsdraht setzt der GOAT G1 neben seinen beiden KI-gestützten Kameras (oben und vorne) auf Carrier-Wave-Kommunikation mit Ultrabreitband-Technologie, Trägheitsnavigation (IMU) und GPS. Dazu braucht er im Garten Sender, so genannte Baken.
Die Sendereinheit der Baken beinhaltet ein auf- und zuschraubbares Batteriefach für die drei mitgelieferten LR20-Batterien. Diese sorgen allein wegen ihrer Größe für Gewicht, sind aber alles andere als haushaltsüblich. Immerhin sollen sie ca. 1 Jahr halten.
Nach dem Batterieeinsatz piept die Sendeeinheit kurz und bestätigt damit ihre Bereitschaft. Jetzt also Sendeeinheit mit Halterung zusammenschrauben und die Baken sind einsatzbereit.
Inbetriebnahme: unerwartet zeitaufwändig
Ausgangslage: viel Gras, wenige Hindernisse, viel Regen
Die Rasenfläche ist komplett miteinander verbunden. Da der Garten aber eine U-Form um das Haus herum aufweist, kann hier grob von drei großen Teilen gesprochen werden: einer großen Wiese, von der ein kleiner Teil zum Haus hin als eine Art „Küchenrasen“ teilweise durch eine Mauer abgetrennt ist.
Der zweite große Gartenteil umfasst ein Rondell, zwei Gartenhäuschen, Beete und insbesondere einen nicht ganz befüllten Natur-Schwimmteich mit einer Größe von ca. 90 m². Der letzte Gartenteil schließlich grenzt an ein großzügiges Eckbeet mit Straßenblick an und umschließt eine Terrasse. Da letztere höher gelegen ist, um mit dem Haus bündig abzuschließen, geht von hier aus eine kleine Böschung mit einer Steigung von ca. 24 Grad in drei Richtungen herab.
Hindernisse sind hier in Form von vereinzelten Obstbäumen und besagtem Schwimmteich vorhanden. Die Grashöhe ist unterschiedlich. Durchschnittlich gehe ich hier von ca. 8cm Graslänge aus. Ausreißer nach oben (ca. 15cm) und nach unten insbesondere durch Moos (ca. 2cm) machen klar, dass es sich hier nicht um eine rein homogene Fläche handelt.
Wichtig zu erwähnen ist außerdem: Es ist dieser Tage im März 2023 nass – sehr nass. Außerdem schneit es sogar vereinzelt. Dies sind ausdrücklich keine Idealbedingungen für einen Rasenmähertest, bei dem das zu mähende Gras möglichst trocken sein sollte.
Aber: es heißt ja ohnehin „Härtetest“ – und dem stellt sich unsere Roboter-Ziege nun gleich für mehrere Tage – denn so lange wird es wohl dauern, bis die knapp 1600m² Rasen gemäht sind.
GOAT-Hauptquartier
Erst einmal überlegen wir uns, wo denn die Ladestation des neuen grashungrigen Mitbewohners hinkommen soll. Die Anleitung gibt mindestens 2 Meter Platz nach vorne, links und rechts sowie guten Wifi-Empfang vor. Die Wahl fällt damit schließlich auf den „Küchenrasen“. Denn von der Küche aus gesehen ist der GOAT damit immer gut im Blick und dank akzeptabler Wifi-Ausleuchtung auch via App erreichbar.
Die Matte der Ladestation wird mit den mitgelieferten Inbus-Schraubpflöcken auf dem Rasen fixiert. Nach dem Stromanschluss der Ladestation stelle ich den Ecovacs GOAT G1 mithilfe des hinteren Tragegriffes darauf. Trotz seiner 23,4 kg bei Gesamtmaßen von 91 x 50,3 x 43,2 cm lässt er sich recht gut tragen. Allerdings steht dafür nur besagter hinterer Tragegriff zur Verfügung. Hier wäre ein zweiter Griff vorne nützlich.
Es ertönt eine freundliche weibliche Stimme, die mir auf Englisch dankt, dass ich den GOAT G1 zum Laden positioniert habe und weist mich auf die Spracheinstellung und die Einrichtung eines PIN-Codes hin. Apropos Laden: von 0 auf 100 % dauert der Aufladevorgang knapp 6 Stunden. Das wissen wir übrigens deswegen, weil wir den „vollgetankten“ GOAT 3 Tage nicht an der Ladestation hatten und der Mähroboter danach eine Akkuanzeige von 0% hatte. Ecovacs muss am hohen Standby-Verbrauch also definitiv noch arbeiten.
Anti-Diebstahl-Maßnahmen
Der vierstellige PIN-Code ist eine Anti-Diebstahl-Maßnahme: Sobald der Mähroboter angehoben wird, weist eine Stimme darauf hin und der GOAT G1 funktioniert erst wieder, wenn man ihn am Gerät selbst oder – in einer späteren Version – auch per App mit dem vorher festgelegten PIN-Code entsperrt hat.
Wo wir schon bei Anti-Diebstahl-Maßnahmen sind: Sofern ihr eine SIM-Karte habt, so hilft das mitgelieferte SIM-Verbindungsmodul hier auch; zum einen wird man per Alarm/Push-Benachrichtigung gewarnt, sobald sich der GOAT G1 außerhalb des von ihm kartierten Bereichs aufhält. Via Google Maps ist dann eine Ortung möglich. Zum anderen hat man so auch außerhalb des WIFI-Bereichs Zugriff auf den Videofeed der 360° Panorama-Kamera um den Garten jederzeit im Blick zu haben.
Was mich an dem SIM-Verbindungsmodul stört: Es muss eingebaut werden, und zwar tief in den GOAT G1. Dazu darf man die untere Akkuabdeckung zwischen den Antriebsrädern losschrauben und den Akku (Li-Ion, 5,2 A) entnehmen, ehe man das Verbindungsmodul einbauen kann.
Ich verstehe natürlich, dass Diebstahl-Schutz auch Schutz vor einer schnellen Entnahme des SIM-Moduls durch Unbefugte bedeutet – aber dies hätte man trotzdem nutzerfreundlicher lösen können. Da weder in der App noch in der Anleitung explizit darauf verwiesen wird, dass das SIM-Modul bei großen Gärten zwingend erforderlich ist, lasse ich es erst einmal weg.
Auf den ersten Blick: tolle App
Nach dem Einrichten des PIN-Codes geht es in der von den Saugrobotern des Herstellers bekannten Ecovacs Home App weiter mit der Inbetriebnahme. Zuerst scanne ich einen QR-Code unterhalb der oberen Abdeckklappe des GOAT und schon kann ich ihn in der App hinzufügen. Die Verbindung zum Gerät selbst erfolgt dabei zuerst via Bluetooth, die Einbindung ins heimische Netzwerk dann via Wifi. Dies sind später dann auch die beiden Betriebsmodi, die mir unterhalb des GOAT auf dem Home-Screen der App angezeigt werden.
Die weitere Einrichtung erfolgt in vier einfachen Schritten. Hier müssen wir definitiv ein Lob für die klare und übersichtliche Einrichtung mitsamt Bildern und Animationen aussprechen.
Man wird derart gut durch den Installationsprozess geführt, das man das dicke Installations-Handbuch zur Seite legen kann – nein vielleicht sogar muss! Denn einige Dinge erschließen sich für mich schneller und einfacher dank App-Animationen, weshalb wir euch empfehlen, gleich von Beginn an nur die App und nicht die Papier-Anleitung zu nutzen.
So jedenfalls könnt ihr nicht überlesen, dass ihr etwa die fertigen Baken NICHT sofort im Garten positioniert, sondern erst in einem Abstand von einem Meter zum GOAT via QR-Code scannt und damit in der App hinzufügt – nicht dass mir das etwa passiert wäre 🙂
Die Baken sollen nicht mehr als in einem 45-Meter-Radius auseinander stehen, eine möglichst große Überlappung untereinander aufweisen und jeweils am Rand der Grasfläche 20cm von Hindernissen entfernt stehen, die höher als 60cm sind. Bäume sollen möglichst nicht zwischen den Baken stehen.
Baken-Positionierung – Gedanken KREISEN lassen
Die App zeigt mir in diesem Kontext Bilder mit Standard-Gartenformen und der jeweiligen Platzierung und notwendigen Anzahl der Baken an. Trotzdem stellt sich für mich (und alle GOAT G1-Nutzer ohne Standardgartenform und -fläche) die Frage: Wo positioniere ich die Baken überhaupt genau?
Hier empfiehlt es sich, den eigenen Garten via Google Maps oder Katasterbuch-Eintrag zu nehmen und für jede Bake einfach maßstabsgetreu Kreise anzulegen, welche jeweils dem maximal möglichen 45-Meter-Radius einer Bake entsprechen. Positioniert ihr den Mittelpunkt (Bake) dieser Kreise dann an euren Grasrändern, könnt ihr auf einen Blick sehen, wie (gut) sich die Kreise überlappen.
Bei uns ergibt dieses Planspiel schließlich, dass wir tatsächlich sieben Baken für eine gute Signalabdeckung brauchen. 10 Baken sind laut Ecovacs maximal möglich. Sollte man sich weitere Sender-Einheiten zulegen wollen, dann schlagen diese mit ca. 100€ pro Einheit zu Buche.
Kartierung: zeitaufwändig bei großem Garten
Jetzt sind die Baken also platziert, die Kartierung via App kann beginnen. Dazu erscheint unten in der App ein virtueller Joystick. Ist das Grundstück klein, kann ich den GOAT G1 über den Wifi-Modus damit steuern, ist es aber groß, muss ich auf den Bluetooth-Modus zurückgreifen. Einen Hinweis darauf hätte ich mir in der App direkt gewünscht – ich bin nämlich natürlich mit dem Wifi-Modus angefangen – und schnell an meine (Wifi-)Grenzen gestoßen.
Also schnell auf Bluetooth gewechselt und nun kann ich den GOAT via Joystick entlang der Rasengrenzen steuern und damit in Echtzeit die Kartierung in der App verfolgen. Der GOAT lässt sich dabei super navigieren. Ich folge ihm dabei (unauffällig).
Beträgt der Höhenunterschied zur Kante mehr als 3cm, soll der GOAT 10cm Abstand zur Rasenkante halten. Ecken sollen möglichst nicht im 90 Grad-Winkel gefahren werden. Dem GOAT machen kleine Stöckchen oder Steigungen (max. 24 Grad) nichts aus. Ich gehe mit dem GOAT also den Randbereich des Rasens ab und bin erfreulicherweise damit in nur 25 Minuten fertig. Nach dieser Kartierungstour ist der Ladestatus des GOAT noch bei 80%.
Jetzt muss ich aber noch Verbotszonen einzeichnen lassen, wofür ich den GOAT nochmal um den Schwimmteich und um kleine Obstbäume mit jeweils kleinen runden Beeten navigiere. Alle Verbotszonen sind danach schön auf der Karte markiert.
In einem dritten Schritt soll der GOAT das Grundstück „erkunden“, um mit seinen (Kamera-) Sensoren Hindernisse wahrzunehmen. Beim Übergang vom Küchenrasen auf die große Wiese muss dabei eine weniger als ein Meter schmale Stelle passiert werden.
Beim Kartieren hat der GOAT G1 diese Stelle ohne Murren vermerkt. Rechts sorgt ein Busch für eine physische Grenze, links sind es „nur“ Steinplatten. Jetzt beim „Erkunden“ aber kommt er nicht über den Küchenrasen hinaus. Offensichtlich ist ihm die Stelle zu schmal.
Problem dabei: Während dieses Stadiums kann ich in der App keinerlei Passierwege („Kanäle“ / „Channels“) anlegen, wie dies in der Kurzanleitung jedoch geschrieben steht. Ich kann ihm auch nicht schlicht sagen, dass er sein Problem ignorieren soll. Anheben und ein paar Zentimeter über den schmalen Korridor tragen funktioniert auch nicht. Breite 1,5M-Stoffmatten können ihn ebenfalls nicht überlisten.
In der Anleitung werden wir fündig, dass Passagen von weniger als 1 Meter Breite nicht kartiert werden können– nur wäre ein entsprechender Hinweis als Pop-Up-Benachrichtigung in der App eben während des Kartierens hilfreich um sich im Nachhinein Frust zu ersparen.
Wir geben nicht auf. Die Steinplatten auf der linken Seite des unüberwindbaren Korridors sollen ohnehin weichen. Also buddeln wir, entfernen die Platten, füllen Erde nach und setzen dort Grasplaggen ein. Der Korridor ist jetzt ca. 1,5 Meter breit – aber es dämmert schon. Da der Kartierungsprozess laut Ecovacs zwecks ausreichender Helligkeit zwischen 8 und 18 Uhr stattfinden soll, verschieben wir das weitere Testprozedere.
Nach Regen und sogar Schnee in den Tagen darauf ist es endlich soweit. Der GOAT hat den (erneuten) Kartierungsprozess samt Verbotszonen-Eintragung und Gartenerkundungstour hinter sich gebracht. Insgesamt braucht er für den gesamten Prozess bei 1600m² ca. 120 Minuten – nicht eingerechnet ist dabei, dass er zwischendurch an die Ladestation muss. Kleine Standardgärten sollen laut Ecovacs aber in maximal 20 Minuten kartiert und erkundet sein.
Beim Kartenlernen hat sich der GOAT dann jedoch einmal in ein Beet verirrt. Eigentlich müsste er die Außenbegrenzung einhalten, wir vermuten aber, dass er das Moos, welches vom Rasenende nahtlos ins Beet wächst, ebenfalls noch als Gras wahrgenommen und deswegen seinen Beetausflug gemacht hat.
Mähtest:
Der erste Mähtest fängt ernüchternd an: Der GOAT scheint zuerst gar nicht zu mähen. Fairerweise muss man ihm zugute halten, dass der Rasen nass ist und durch seine ausgedehnten Erkundungsfahrten in Parallelbahnen auch schon gut plattgedrückt ist. Zudem scheinen sich die (nassen) Grashalme unter ihm tendenziell eher wegzubiegen, als dass sie abgemäht werden.
Wir greifen deshalb zum anderen Extrem und stellen die Schnitthöhe via Drehknopf auf dem GOAT von 60 auf 30mm. Dabei fällt uns auf: eine entsprechende Funktion in der App dafür gibt es nicht. Dies muss also grundsätzlich am GOAT selbst umgestellt werden.
Sehr schön finden wir hingegen, dass er in parallelen Bahnen sein Werk vollrichtet. Pro Bahn ist eine Schnittbreite von 22cm gegeben. Er umfährt vorher festgelegte Verbotsszonen anstandslos.
Das Mähergebnis bei 30mm Schnitthöhe ist wirklich gut und gleichmäßig. Schwierige Rasenstellen wie Büschel oder Unkraut grast Ecovacs Roboter-Ziege humorlos effektiv ab.
Die Mährichtung lässt sich übrigens auch bis zu 90° ändern – praktisch, wenn man Stellen im Garten haben sollte, die der GOAT sonst nicht oder nur schlecht „beackert“.
Was den Mähvorgang aber unnötig verlängert, ist das mehrmalige Abfahren bereits gemähter Stellen – so als würde der Mähroboter zwischenzeitlich die Orientierung verlieren. Kanten spart der GOAT G1 genauso aus wie spitze Rasenwinkel. Hier wäre ein App-Hinweis nach dem Mähvorgang schön, der einem direkt den auch in der App vorhandenen Kanten-Modus vorschlägt.
Dieser Kantenmodus hat auch noch Luft nach oben. Sagen wir dem GOAT per App, dass er zuerst das Grundstück abfahren und die Außenkanten bearbeiten soll und dann erst um die als Verbotszonen gekennzeichneten Obstbäume zwecks Kantenmähen fahren soll, nimmt er sich die Obstbäume trotzdem im selben ersten Durchgang vor. Obwohl er dort doch eigentlich (erst im zweiten Durchgang) die Kanten mähen soll, umfährt bzw. „ummäht“ er die Bäume mit einem allzu großen Sicherheitsradius.
Die Überwachungsfunktion dank 360° Panoramakamera haben wir nur kurz ausprobiert. Sie funktioniert soweit gut. Bisweilen werden Personen aber dann erst erkannt, wenn sie unmittelbar vor dem GOAT G1 auftauchen.
Was uns sonst noch auffällt: Kommt man dem GOAT G1 zu nah, kommentiert er viele Vorgänge und piept zudem beim Rangieren. Bei einem kleinen Garten könnte das auf Dauer störend wirken. Auch etwas störend empfinden wir die permanent blaue Status-LED an der Ladestation. Zumindest in der Nacht wäre hier eine Deaktivierung gut.
Während des Mähens haben wir ebenfalls ein Safety-Feature des GOAT getestet und ihn dafür nämlich am hinteren Tragegriff hochgehoben. Er stoppte seine Mähtätigkeit allerdings erst, als er am Heck bereits ca. 15cm in der Luft stand. Das kann im Ernstfall problematisch mit allzu wild spielenden Kindern sein. Hier wäre u.U. auch ein für Kinderhände schwierig zu öffnender Sperrmechanismus für die obere Abdecklappe des GOAT sinnvoll.
Denn solange man den Mähroboter nicht anhebt, kann man ihn auch über eben dieses Bedienfeld steuern. Immerhin fordert er nach dem Anheben grundsätzlich zur erneuten PIN-Code-Eingabe auf. Letzteres ist auch der Fall, nachdem man die rote STOP-Taste gedrückt hat. Denn dann nämlich stoppt der GOAT auch tatsächlich augenblicklich mit dem Mähen.
Auf den zweiten Blick: App mit Kinderkrankheiten
Beim Öffnen der Ecovacs Home App gibt es übersichtlicherweise nur drei Tabs: „Roboter„, „Geschäft“ und „Mein„. Während man unter „Geschäft“ Ersatz- bzw. Verbrauchsteile für den GOAT bei Ecovacs bestellen kann, verbergen sich hinter „Mein“ Konto- und Appeinstellungen, darunter insbesondere auch die Möglichkeit, auf eine Sprachsteuerung via Alexa, Google oder Siri Kurzbefehle zuzugreifen.
Relevant für den alltäglichen Gebrauch des GOAT ist der „Roboter„-Tab. Hier hat man unter einer Abbildung des GOAT mit Online- und Akkuladestatus jeweils die Wahl zwischen via Wifi-realisiertem Standard- und Bluetooth-Modus. Automatisch wird zudem ein Mähplan erstellt, der sich auf Wunsch natürlich auch manuell anlegen lässt. In diesem Kontext konnten wir feststellen, dass die gesamte Mähdauer bei 1600m² laut GOAT G1 16,68 Stunden betragen soll. Den Mähfortschritt in Prozent kann man dabei jederzeit einsehen.
16,68 Stunden hören sich bei 1600m² überschaubar an. Weniger überschaubar hingegen könnten die Folgekosten des GOAT sein, wenn sich ein Hinweis bewahrheiten sollte, den wir in Detaileinstellungen entdeckt haben: Die installierten Messer sollen nach 80 Stunden gewechselt werden. Demzufolge müsste man die Messer tatsächlich ungefähr alle fünf Wochen wechseln, um weiterhin ein „ideales“ Schnittergebnis zu haben. Klar, das liegt hier an der Größe des Gartens mit 1600m² Rasenfläche. Zum Vergleich: Der bundesdeutsche Durchschnittsrasen hat eine Fläche von 200 bis 400m².
Nach ca. 2 Stunden Mähzeit (entspricht 11% Mähfläche) ist der 5,2 Ah-Akku des GOAT bei 20% angelangt und der Roboter kehrt zurück zur Ladestation. Ist der Akku des Mähroboters dann wieder bei 80%, geht es mit dem Mähen automatisch weiter. De facto kommen wir auf eine reine Mähzeit von 20 Stunden. Mit Ladeunterbrechungen und Nachtruhe (Tierschutz-Funktion) kommen wir aber auf ungefähr eine Woche Mähdauer für 1600m² – vorausgesetzt es regnet keine Bindfäden.
Meistens wird die kartierte Fläche in der App korrekt dargestellt – manchmal jedoch kommt es zu seltsamen Kartierungspannen, wenn auf einmal das rote Zeichen für eine No-Go-Area (in diesem Fall der Schwimmteich) weit außerhalb der Karte zu finden ist. Ebenfalls seltsam sind bisweilen Fehlermeldungen suggerierende Popups mit chinesischen Schriftzeichen. Dies wurde nach einem App-Update aber zwischenzeitlich behoben.
Auch der Regensensor scheint sich bei der Erfassung von Regentropfen öfters zu sicher zu sein. Mehrmals kam es vor, dass es nicht regnete und die Sonne schien, der Roboter aber meldete, dass es regnen würde. Dies war auch nach mehreren Stunden noch der Fall, nachdem wir die Regenverzögerung – also die Zeit nach der letztmaligen Regenerfassung – auf eine Stunde gestellt hatten.
Problem dabei: Ist der GOAT G1 überzeugt, dass es regnet, fährt bzw. mäht er nicht weiter, weil die Regenverzögerung standardmäßig auf drei Stunden eingestellt ist. Erst wenn wir die Mähaufgabe beenden, können wir ihn wieder vom Mähen überzeugen. Blöd dabei: Der in der Karte angezeigte bisherige Mähfortschritt wird dabei gelöscht. Schließlich haben wir den Regensensor kurzerhand komplett deaktiviert.
Probleme hin oder her: Zugutehalten muss man Ecovacs, dass unser Feedback zeitnah beantwortet und Probleme teils via Update behoben wurden. Ein solches Update ist jüngst auch für die Sender-Baken erfolgt. Nun wird in der App die Empfangsqualität angezeigt, woraus ersichtlich wird, dass ein Teil nicht optimal abgedeckt zu sein scheint. Eventuell resultierte das ein oder andere Problem auch dadurch.
Test-Reflektion: Drei Anmerkungen
Drei Dinge gilt es abschließend fairerweise zu berücksichtigen: Erstens handelt es sich um eines der ersten 15 Testexemplare für den deutschen Markt und Ecovacs legt sich mit Updates ins Zeug. Viele Kritikpunkte konnten bereits behoben werden.
Zweitens ist das hier ein Härtetest, denn die meisten der hier geschilderten Probleme scheinen nach Rücksprache mit anderen Testern in üblichen Gärten bis 200m² nicht vorzukommen. Anderseits: Ecovacs wirbt mit dem Einsatz von bis zu 10 Sender-Baken. Große Gärten müssten also möglich sein.
Drittens schließlich mag die Zuhilfenahme des SIM-Moduls eine bessere Signalabdeckung und Mäh-Performance des GOAT G1 ermöglichen – nur müsste das dann zwingend für große Gärten angegeben sein. Worauf wir ebenfalls noch warten, ist ein Multi-Zonen-Management, wie man es von Saugrobotern gewohnt ist.
Fazit: auf dem Weg zum GOAT?
Ecovacs neuer GOAT G1 Mähroboter ist schick, stylisch und genauso wie sein Zubehör hochwertig verarbeitet. Hervorzuheben ist ein gutes Mähergebnis bei 30mm Schnitthöhe, eine solide Akkulaufzeit, die Kamera-Überwachungsfunktion sowie die übersichtliche intuitive App. Lassen wir Ladezeiten und Nachtruhe (Tierschutz) außer Acht, liegt die reine Mähdauer für 1600m² bei knapp 20 Stunden.
Die Ersteinrichtung gestaltet sich aber bei größeren Gärten zeitaufwändig. Das liegt insbesondere an Unzulänglichkeiten bei der erstmaligen Hinderniserkennung und bei unnötig wiederholten (bereits gemähten) Rasenbahnen mit teils ungenügender Kantenbearbeitung. Ob der Einsatz des SIM-Moduls Abhilfe schafft, haben wir nicht getestet. Auch diverse Kinderkrankheiten in der App stören, werden aber laufend behoben.
Hat Ecovacs mit dem neuen Mähroboter den GOAT-Status also bereits erreicht? Nein. Besteht hier aber großes Potenzial? Definitiv ja. Jeder hat mal klein angefangen – auch ein Messi oder Brady.
- schick & stylisch
- hochwertig verarbeitet
- gutes Mähergebnis
- lange Akkulaufzeit
- Kamera-Überwachungsfunktion
- übersichtliche, intuitive App
- zeitaufwändige Inbetriebnahme bei großen Gärten
- Probleme bei erstmaliger Hindernis-Erkundung & Kantenschnitt
- App-Kinderkrankheiten
- Schnitthöhe nur am Gerät einstellbar
- Sicherheitsfeatures (Kinder betreffend) ausbaufähig
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