Besser als Ecovacs GOAT G1? Heisenberg LawnMeister H1 Mähroboter
Wer oder was ist Heisenberg? Ein berühmter Physiker? Nö, Walter White in Breaking-Bad? Auch nicht. Ein intelligenter Mähroboter ohne Begrenzungsdraht? Bingo! Der bei Kickstarter gelaunchte erste Mähroboter von Heisenberg Robotics will so ziemlich alles können – entthront er deshalb Ecovacs, Ecoflow, Husqvarna & Co?
- Heisenberg LawnMeister H1 (5Ah-Version)
- Heisenberg LawnMeister H1 (10Ah-Version)
- Zubehör via Kickstarter:
Inhalt
Technische Daten: Überflieger?
Hersteller | Modell | Heisenberg Robotics | LawnMeister H1 (5Ah) | Heisenberg Robotics | LawnMeister H1 (5Ah) |
max. Mähfläche pro Ladung | 400m² | 800m² |
Akku | Li-Ion, 5Ah | Li-Ion, 10Ah |
Mähdauer pro Akkuladung | 120min | 240min |
Akku-Ladedauer | 60min | 120min |
Lautstärke | max. 60dB | max. 60dB |
Gefälle | max. 45° | max. 45° |
Schutzklasse | IPX6 | IPX6 |
Schnitt | 30-90mm (Höhe), 20cm (Breite) | 30-90mm (Höhe), 20cm (Breite) |
Features |
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Maße | Gewicht | 63,5cm x 45,7cm x 30,5cm | 16kg | 63,5cm x 45,7cm x 30,5cm | 16kg |
Design: bullig
Der Heisenberg LawnMeister H1 wirkt auf den ersten Blick recht bullig. Das ist der grau-schwarze Bolide auch mit seinen 16kg bei Abmaßen von 63,5cm x 45,7cm x 30,5cm. Den LawnMeister H1 gibt es in 2 Grundvarianten, einmal mit 5Ah-Li-Ionen Akku und einmal mit 10Ah-Li-Ionen-Doppelakku. Bei der 5Ah-Version sollen 120 Minuten Mäh- und 60 Minuten Akkuladedauer möglich sein. Bei der 10Ah-Version verdoppeln sich diese Werte.
Wie bei vielen seiner „intelligenten“ Mähroboter-Verwandten hat auch der LawnMeister H1 zwei Antriebsräder hinten und zwei Rollen vorne. Böschungen von bis zu 45° Steigung sollen damit bezwungen werden können. An der Front befinden sich gleich 3 zu 3 Seiten gerichtete KI-gestützte Kameras („Pure Vision AI“), hinten oben am Heck fällt der rote Stop-Knopf ins Auge.
Anders als Konkurrenten wie der von uns getestete Ecovacs GOAT G1 umschließt das aus drei Klingen bestehende Mähwerk (30-90mm Schnitthöhe, 20cm Schnittbreite) ein Metallkranz. Außerdem fährt der Heisenberg LawnMeister H1 allem Anschein nach rückwärts in seine Ladestation – rückwärts einparken kann er also.
Ausstattungsvarianten: umfangreich
Das Design des LawnMeister H1 ist aber nicht nur bullig, es ist vor allem auch modular. Neben dem Next-Gen-Mähroboter gibt es eine Vielzahl an optionalen Upgrades, die aus dem Lawnmeister H1 eine Allzweckwaffe für die Rasenpflege machen sollen.
Da wäre zuerst eine optionale Kehreinheit. Da ein Mähroboter sehr oft seine Runden fährt, fällt das gemähte Gras zwar optisch kaum auf und bietet einen idealen natürlichen Rasendünger – dennoch können Rasenpuristen mit einer Kehreinheit laut Heisenberg Robotics für ein noch schöneres Rasenbild sorgen; und dabei gleich noch mittels optional erhältlicher Dünger-Sprüheinheit beim Rasenwachstum nachhelfen.
Damit ein schönes Rasenbild auch im Herbst der Fall ist, bietet Heisenberg Robotics zudem ein Laubbläser-Modul als Zubehör an. Inwieweit dies auch bei nassem Laub taugt, sei dahingestellt.
Zwar ist der Heisenberg LawnMeister H1 dank IPX6 gegen starkes Strahlwasser und Staub geschützt, ein Dach für die Ladestation ist aber leider ebenfalls nur als optionales Zubehör zu ergattern. Genauso verhält es sich mit dem interessantesten Add-on, einer Eckentrimmereinheit, die durch ihre seitliche Anbringung am Mähroboter einen Kantenschnitt verspricht, der seinen Namen (hoffentlich) auch verdient.
Features: KI, Kleintiererkennung uvm.
Der Heisenberg LawnMeister H1 schickt sich zumindest von der reinen Feature-Seite an, alle bisherigen Marktkonkurrenten übertrumpfen zu wollen. Zumindest bei der Angabe der maximalen Mähfläche pro Tag wage ich dies allerdings zu bezweifeln; denn das Modell mit 5AH soll 2000m², dasjenige mit 10AH sogar 4000m² Rasen pro Tag mähen. (Etwas) realistischer sind da schon die Angaben der Mähfläche pro Akkuladung, nämlich 400 bzw. 800m².
Dies kann der LawnMeister H1 in geraden Parallelbahnen ohne Begrenzungsdraht bewerkstelligen. Ähnlich wie der RoboUp auch bedient er sich dabei einer Kombination aus RTK-GPS (RTK = Echtzeitkinematik = sehr präzise Positionskoordination durch Sattelitentechnik), „Pure Vision AI“ (KI-gestützte Triple-Cam) und einer Inertial Measurement Unit (IMU = Kombinationseinheit aus Beschleunigungs- und Drehratensensoren) u.a. zur Hebe-/Kipperkennung.
Im Zusammenspiel dieser drei Komponenten mit dem hauseigenen Heisenberg Pilot System (HPS) soll so eine automatische Rasenvermessung samt Erkennung stationärer und beweglicher Hindernisse mithilfe der Heisenberg App möglich sein. Der Hersteller betont hier explizit eine zuverlässige KI-Objekterkennung in Bezug auf Igel, Mäuse und andere Kleintiere.
Anpassbare Karteneditierung, Multizonen-Management und No-Go-Zonen sollen ebenso an Bord sein wie eine automatische Wetter- und Grastyperkennung.
Wer den intelligenten Mähroboter per Sprachsteuerung bedienen mag, hat die Wahl zwischen Google Assistant, Amazon Alexa oder Apple HomeKit. Auch hier klotzt der Mähroboter also, statt nur zu kleckern.
Käufer des LawnMeister H1 sollen dank WiFi und Bluetooth-Verbindung jederzeit Kontrolle über ihren Mähroboter haben – damit das auch abseits von Bluetooth und guter WiFi-Ausleuchtung des Gartens möglich ist, spendiert der Hersteller kostenlos eine 4G-SIM für ein Jahr (5Ah-Version) bzw. für sogar 2 Jahre (10Ah-Version). Gerade die SIM-Integration ist ein großer Pluspunkt in Sachen Diebstahlschutz.
Vergleich zum Ecovacs GOAT G1
Der wohl auffälligste Unterschied zum Ecovacs GOAT G1 besteht beim Heisenberg LawnMeister H1 wohl im vollständigen Verzicht auf Sende-Einheiten im Garten, auch „Baken“ oder „Beacons“ genannt. Das ist in meinen Augen ein großer Pluspunkt. Bei kleineren Gärten wird dies bis auf die Optik (weiße Leuchttürme im Garten) nicht so sehr ins Gewicht fallen, bei großen Gärten wäre dies ein großer Vorteil – wenn die Rasenvermessung dann zuverlässiger funktionieren sollte.
Als weiteren Pluspunkt sehe ich beim LawnMeister H1 die (ärgerlicherweise nur optional erhältliche) Eckentrimmereinheit. Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Mähroboter beim Kantenschnitt so ihre Probleme haben.
Skeptisch bin ich beim Regensensor, mit dem ich bisher keine guten Erfahrungen beim GOAT G1 gemacht habe. Auch der LawnMeister H1 soll bei Regen sofort in seine Station fahren. Fragt sich nur, wie zuverlässig die Regenerkennung ist und ob es wie beim GOAT eine automatische Reinigungsfunktion der Kameras gibt.
Auch ein bisschen fraglich ist für mich die Beschaffenheit der Antriebsräder. Deren Spikes sind zwar versetzt angeordnet, fallen aber deutlich kleiner als beim Ecovacs GOAT G1 aus. Das könnte im Zweifelsfall durchdrehende Räder bei Nässe bedeuten.
Einschätzung: vielversprechend, trotzdem abwarten
Technisch gesehen (kleine Anspielung auf unseren coolen Podcast) ist der Heisenberg LawnMeister H1 sicherlich sehr spannend. RTK-GPS ohne Beacons, eine KI-Triple-Cam mit Kleintiererkennung und kostenfreie 4G-Sim für 1 bzw. 2 Jahre lassen aufhorchen. Auch wenn Kickstarter-Kampagnen immer mit Vorsicht zu genießen sind, so ist der Hersteller eigenen Aussagen zufolge immerhin auf dem (chinesischen) Markt beim autonomen Fahren (Level 3 und 4, hier mehr dazu) im Flughafenbereich aktiv.
So vielversprechend das alles klingt, heißt die Devise wohl trotzdem erst einmal: abwarten. Sollte Heisenberg Robotics mit gutem Software-Support zeitnah vorhandene Kinderkrankheiten des Next-Gen-Mähroboters beseitigen, dann könnte der Heisenberg LawnMeister H1 ein preisleistungstechnisch spannender Player auf dem Markt für intelligente Mähroboter werden. Der Hersteller verspricht 3 Jahre Garantie. Die Auslieferung soll ab Juli 2023 erfolgen. Überzeugt euch der Heisenberg LawnMeister H1?
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Kommentare (7)