Die Beste ihrer Art: Radiomaster Zorro – Portable 2,4 GHz RC-Fernsteuerung im Gamepad-Design
2,4GHz-RC-Fernsteuerungen gibt es wie Sand am Meer. Je mehr Features sie bieten und je mehr Hebel bzw. Switches es gibt, umso größer und bulliger werden sie. Es soll Leute geben, die ein entsprechendes Senderpult wie ein Bauchladen mit sich herumschleppen. Muss das sein? Nicht unbedingt. Denn mit der Radiomaster Zorro ist es eine sehr kompakte mobile Alternative im Gamepad-Design. Macht das Sinn?
- Radiomaster Zorro RC-Fernsteuerung:
Inhalt
Technisches: kaum Wünsche offen
Hersteller | Modell | Radiomaster | Zorro |
Versionen | 4-in-1, ELRS |
Gimbals | Hall-Sticks (AG01 Mini) |
Betriebssystem | EdgeTX (auch OpenTX Support) |
Akku | 2x 18350 Akkus |
Tasten | Switches | 7 | 10 |
Farbe | Carbonoptik mit roten/goldenen/blauen/schwarzen Elementen |
Features |
|
Arbeitsspannung | 6,6 – 8,4 V DC |
Maße | Gewicht | 170 x 159 x 108 mm | 350 g |
Who is Who: Wer ist Radiomaster?
Es handelt sich hier nicht um eine x-beliebige Fernsteuerung eines x-beliebigen Herstellers. Radiomaster ist im RC-Bereich definitiv ein Begriff. Insbesondere FPV-Racing-Poloten schwören auf RC-Fernsteuerungen des Herstellers – auch deshalb, weil Radiomaster nicht nur hochwertige Komponenten verbaut, sondern insbesondere auch die beliebte Open Source Firmware EdgeTX – eine Weiterentwicklung von OpenTX – einsetzt.
Wir wollten uns selbst ein Bild davon machen, weshalb Banggood uns die neue besonders mobile Radiomaster Zorro zur Verfügung gestellt hat. Eins kann ich jetzt schon verraten: Ich werde sie nach diesem Hands-On kaufen. Warum? Das erfahrt ihr ein wenig später.
Lieferumfang: spartanisch
Die Radiomaster Zorro ist anders. Sie kommt nicht im klassischen viereckigen Format daher, sondern in der Art eines Gamepads, das einen wirklich spärlichen Lieferumfang mit sich bringt: Geliefert werden neben der Fernsteuerung nur eine Anleitung, ein LC-Display Coverschutz, zwei Klett-Gurte und ein USB-C auf USB-A Kabel. Eine Tragetasche wäre natürlich genial gewesen. Zumindest hätte ich mir für diesen Preis aber ein Nackenband als Dreingabe gewünscht.
Design & Verarbeitung: Premium
Das 170 x 159 x 108 mm kleine und 350 g leichte Gamepad der etwas anderen Art kann in 4 möglichen Farbgebungen geordert werden. Ein Kunststoffgehäuse in Carbon-Optik wird dabei jeweils von roten, goldenen oder blauen Akzenten aufgelockert. Diese farbigen Akzente sind ausnahmslos in Aluminium gehalten und betreffen fast alle Tasten und Schalter. Wer aufgepasst hat, wird merken: 3 Farboptionen sind hier gegeben. Die 4. hingegen kommt in schwarz – ebenfalls mit Carbon-Optik.
Die Radiomaster Zorro liegt verdammt gut in den Händen. Alle Tasten und Sticks sind perfekt zu erreichen. Sie macht außerdem einen extrem wertigen Eindruck: Egal, ob hochwertige Hall-Gimbalsticks, kunstvolle Aluminiumverzierungen im Gimbalbereich, geriffelter Drehdruckschalter oder mit roten Nähten versehene Lederrückseite; überall wird der Premiumcharakter hier deutlich.
Einen Fauxpas leistet sich Radiomaster dann aber doch: Die Handgriffe mit ihrer Lederoptik mögen noch so schön aussehen – sie sind teils frickelig zu öffnen und noch viel schwieriger wieder in Position zu schieben. Genau das muss man aber, denn hinter diesen beiden Handgriffabdeckungen sind jeweils die Slots für die 18350 Akkus. Die Wahl des Akkutyps mag hier der Kompaktheit der Fernsteuerung geschuldet sein, trotzdem: üblichere Akkuformate wären hier besser gewesen.
Immerhin: Dass das nicht ganz ideal ist, scheint dem Hersteller selbst bewusst zu sein, weshalb an der Unterseite vier Halteösen zu finden sind, mit deren Hilfe man ein zusätzliches Akkupack fixieren und in unmittelbarer Nähe anschließen kann.
Switches & Anschlüsse: genug
Kleine Fernsteuerung – wenig Schalter & Anschlüsse? Fehlanzeige! Die Radiomaster Zorro bietet immerhin 10 konfigurierbare Switches bzw. Schalter. Konkret findet ihr 2x 3-Wege-Schalter, 2x 2-Wege-Schalter, 2 Slider und 4 weitere Knöpfe. Während an der Stirnseite der Funke unter einer Abdeckung ein MicroSD- und ein USB-C-Port sowie ein Trainer- /Simulator-Port und ein 3,5mm Klinkenanschluss zu finden sind, gibt es hinten an der Radiomaster Zorro dann noch einen Nano-Schacht für externe HF-Module (Crossfire, ELRS, etc.). Ganz unten sind dann ein weiterer USB-C Port für’s Akkuladen und ein JST-XH-Port für externe Akkupacks verbaut.
Hinzu kommen auf der Vorderseite neben dem mittigen Power-Button, der darüberliegenden Aufhänge-Öse und den obligatorischen 4 Trim-Switches die Menütasten. „Sys“ bringt einen bezeichnenderweise in die allgemeinen Systemeinstellungen, „Mdl“ dann zum eigenen RC-Fuhrpark. Dort kann man etliche weitere Einstellungsseiten mithilfe der beiden „Page“-Tasten links unten vornehmen. Zum weiteren Navigieren nutzt ihr den geriffelten Drehdruckschalter rechts. Wollt ihr ein Menü verlassen, drückt ihr – etwas seltsam – nicht etwa eine „Back“ sondern die „RTN“-Taste links. Übermittelt der Empfänger Telemetriedaten, könnt ihr euch diese über den „Tele“-Knopf anzeigen lassen.
Handhabung & Performance: nahezu perfekt
Bisher habe ich eine Frsky Taranis X9D Plus genutzt, an deren Stick-Einstellungen ich gewohnt bin. Erfreulicherweise kann ich über Inbus-Stellschrauben auf der Rückseite der Radiomaster Zorro sowohl den Stick-Widerstand als auch den -Ausschlag einstellen – wunderbar. Jetzt heißt es also 18350er Akkus zu besorgen und dann beginnt die Einrichtung. Über den integrierten Lautsprecher begrüßt mich eine Dame mit „Welcome to EdgeTX“. Ich habe die 4-in-1 Version, nicht diejenige mit ELRS Übertragungsprotokoll. Was ELRS ist, könnt ihr hier nachlesen.
Da EdgeTX sozusagen das bessere OpenTX ist, bin ich die Menüführung gewöhnt – auch wenn ich sie nach wie vor alles andere als intuitiv finde. Hier muss man sich definitiv reinfuchsen, wird dann aber mit unzähligen Einstellungsmöglichkeiten sowohl auf System- als auch Modellebene belohnt.
Am meisten beeindruckt mich die schier endlose Kompatibilität der Fernsteuerung: Ich brauche nicht unbedingt ein externes Modul kaufen, es reicht das interne RF-Modul, dass man allerdings für jedes Modell erst aktivieren muss. Dann hat man die Qual der Wahl zwischen Flysky, Frsky, DSM, Syma, Devo, Graupner HoTT und vielen anderen Protokollen. Wenn man so will, ist DAS so ziemlich die Definition der eierlegenden Wollmilch-RC-Fernbedienungs-Sau.
Egal ob Racing-Drohne wie die kürzlich getestete Happymodel Bassline oder Gleiter wie der ZOHD Drift Dark Breeze: Die Radiomaster Zorro enttäuscht während des Fluges nicht. Die Hall-Gimbals funktionieren äußerst präzise. Eine Stickkalibrierung musste ich gar nicht erst vornehmen. Einziger Wermutstropfen: Ich bin sehr lange Akkuzeiten gewohnt. Hier komme ich „nur“ auf ca. 4 h. Damit bin ich aber noch gut bedient: Die ELRS-Version der Radiomaster Zorro schafft gerade einmal 1 bis 1,5h. Kein Wunder also, dass alternative externe Akkupacks beliebt sind. Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Denkt immer daran, die kleine integrierte Antenne im 90°-Winkel VOR einem Flug aufzustellen – sonst ist die Reichweite der ansonsten bis zu 2 km packenden Fernsteuerung deutlich eingeschränkt.
Fazit: neuer Daily-Driver
Ich hatte es ja schon eingangs erwähnt und das Hands-On hat es mir nun bewiesen: Ich werde meine Taranis wohl zugunsten der Radiomaster Zorro verkaufen. Das kleine Gamepad ist einfach ultrakompakt für den mobilen Einsatz und durch das Multi-Protokoll sehr flexibel nutzbar. Darüber hinaus ist die Radiomaster Zorro hochwertig verarbeitet, hat für meinen Geschmack genug Bedienknöpfe und dank EdgeTX fast schon zu viele Einstellungsmöglichkeiten. Sollte ich zukünftig Verwendung für ELRS finden, kann ich einfach ein externes Modul dazukaufen. So skeptisch ich ganz zu Anfang wegen des Gamepad-Designs auch war, muss ich nun anerkennen: Die Radiomaster Zorro ist für mich die beste kompakte und besonders flexibel nutzbare RC-Fernsteuerung für unterwegs.
Wollt ihr alles über die Fernsteuerung wissen, dann schaut doch einmal beim Drohnen-Profi Oscar Liang vorbei. Was haltet ihr von der Radiomaster Zorro? Würdet ihr sie kaufen oder ist sie euch zu teuer? Habt ihr Alternativen? Gebt doch mal euren Senf dazu.
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