ReCreator 3D: Das DIY-Gadget für recyceltes Filament aus PET-Flaschen
3D-Druck ist toll, aber spätestens beim nächsten Spaghetti-Fail über Nacht eben auch ein Beitrag zum weltweiten Kunststoffabfall-Overkill. Filamentrecycling wäre da eine Möglichkeit – und zwar von zuhause aus mit dem ReCreaotor 3D, den ihr selber nachbauen könnt. Klingt cool? Ist es auch – mit nur einem Haken.
- ReCreator 3D:
- DIY-Tool zum Nachbauen bei Printables
Was ist der ReCreator 3D?
Das Prinzip an sich – eine Kunststoffflasche zu nehmen, sie in einen langen schmalen Streifen zu schneiden und diesen dann durch eine auf 1,75mm aufgebohrte heiße Messingdüse zu ziehen, ist schon länger bekannt. Das nennt sich dann „Pultrusion„, auch Strangziehverfahren genannt.
Perfektioniert hat dieses Verfahren in einem DIY-Bausatz nun aber Joshua R. Taylor mit seinem ReCreator 3D. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um einen umfunktionierten Ender-3, von dem für den Bau des ReCreators 3D tatsächlich sehr viele Teile genutzt werden können.
Falls ihr also einen alten entweder nicht gebrauchten oder defekten Ender-3 habt, könnt ihr diesen ausschlachten und in Kombination mit neuen 3D-gedruckten Komponenten (vor allem Zahnrädern) zur Filamenterzeugung umfunktionieren. Der Umbau soll sehr einfach und auch reversibel sein.
Zusammen mit einem Flaschenschneider, diversen Halterungen und einer leeren Filamentspule entsteht daraus der ReCreator 3D. Den Bausatz gibt es mittlerweile in verschiedenen Versionen, am bekanntesten ist wohl das ReCreator 3D MK5 Kit.
Der Haken: PET-Flaschen
Der ReCreator 3D ist für PET-Flaschen konzipiert. In vielen Ländern werden diese nicht recycelt. Hier spielt das DIY-Tool also seinen großen Vorteil aus, indem solche PET-Flaschen einfach als Filament wiederverwertet statt weggeworfen werden.
Bei uns in Deutschland sieht das mit dem Pfandsystem und immerhin 25 Cent pro Flasche aber anders aus. Es lohnt sich hier schlichtweg nicht, systematisch PET-Flaschen in neues Filament umzuwandeln. Das Ganze bleibt daher zumindest in Bezug auf PET-Flaschen ein interessantes Hobbyprojekt.
Interessant: Durch die modifizierte Messingdüse kommt ein gleichmäßig runder, aber in sich hohler Filamentstrang heraus. Das wiederum bedeutet, dass ein höherer Filamentfluss (ca. 120 bis 130%) eingestellt werden sollte. Zudem lässt sich das recycelte Material nicht so schnell wie das bekannte mit Glykol modifizierte PETG drucken.
Einschätzung: Nächstes Projekt!?
Ich finde die Idee so einfach wie genial, auch wenn die konsequente Nutzung in Deutschland aufgrund des Pfandsystems nicht besonders sinnvoll erscheint. Trotzdem: Ich muss sagen, dieses Gadget hat mich angefixt und ich würde es gerne in Ermangelung eines alten Ender-3 auch für andere alte Drucker anpassen. Und ihr? Wer von euch steigt mit ein in die Filamentrecyclingproduktion?
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