Acer bringt E-Scooter auf den Markt – Der Predator Extreme wird ein Offroad-Scooter
PC-Hersteller Acer bringt über seine Gaming-Marke Predator einen E-Scooter auf den Markt. Der setzt ganz auf der Prädikat „Offroad“ mit entsprechender Ausstattung und einem durchaus eigenwilligen Design.
- Acer Predator Extreme PES017
- bei Acer
Acers erster E-Scooter
Bisher haben Niu und Xiaomi schon neue E-Scooter für dieses noch junge Jahr angekündigt. Mit Acer folgt nun ein Name, den ich nicht auf dem Schirm hatte. Die Acer-Marke Predator war bisher vor allem für Gaming-Zubehör und Hardware bekannt, wo man ja auch Acer eher verortet. Nun wird es also einen Offroad-E-Scooter geben.
Eine Info für Kunden in Deutschland aber direkt vorweg: Eine Straßenzulassung wird der Scooter aller Voraussicht nach nicht bekommen. Der 390 Watt starke Motor (960 Watt Spitzenleistung) mit 40 nM Drehmoment beschleunigt den Predator Extreme auf bis zu 32 km/h. Viel zu schnell, da in Deutschland maximal 20 km/h zugelassen sind. Der Roller soll damit auch Steigungen bis zu 18% bewältigen, was für einen Roller, der mit dem Stichwort „Offroad“ vermarktet wird, aber sogar wenig erscheint.
Der Akku hat eine Kapazität von 10500 mAh und soll es auf eine Reichweite von 35 Kilometern bringen. Wie immer gilt hier die Faustregel, davon in der Praxis nochmal 10-20% abzuziehen, da es sich hier im einen Idealwert unter Testbedingungen handelt.
Die sonstige Ausstattung sieht aber sehr nach einem Scooter fürs Gelände aus. Vorne gibt es eine Federgabel, auch das Hinterrad ist mit einem Stoßdämpfer ausgestattet. Die Größe der breiten Reifen mit tiefem Profil beträgt 10 Zoll. Eine IPX5-Zertifizerung verspricht Schutz vor Regenwasser. Sehr interessant ist das Design des Trittbretts bzw. das Fehlen eines solchen. Die Füße werden parallel auf kleine Trittflächen abgestellt. Überhaupt sieht die Silhouette des Rollers fast wie die eines Motorrads aus – von der langen Lenkstange mal abgesehen.
Ein Veröffentlichungsdatum gibt es derweil noch nicht, auch ein Preis wird noch nicht genannt. Schaut man auf das Datenblatt, dann sieht man, dass Roller mit vergleichbarer Leistung und Reichweite um die 500€ kosten. Nimmt man die Offroad-Ausstattung, den durchaus individuellen Rahmen und den Markennamen hinzu, sollte man hier trotzdem deutlich unter 800€ bleiben. Das ist aber komplette Spekulation meinerseits; warten wir die offizielle Ankündigung von Acer ab.
Einschätzung
Der Predator Extreme fällt in eine interessante Nische bei den E-Scootern. Einerseits präsentiert er sich klar als Offroad-Scooter für den Einsatz auch abseits befestigter Straßen, andererseits ist er dafür sehr klein und leicht. Wenn man sich andere Offroad-Modelle anschaut, bekommt man in Sachen Motorleistung und Akkukapazität oft deutlich mehr geboten.
Hinzu kommt die ungewöhnliche Stellung der Beine. Das Fahrverhalten ändert sich dadurch komplett und ich bin persönlich gar kein Freund dieser parallelen Fußstellung. Auf einem E-Scooter kann man sehr viel mit den Beinen arbeiten und sich gegen das Trägheitsmoment beim Beschleunigen und vor allem Bremsen stemmen. Zusätzlich kann man die Stellung der Füße auch leicht ändern, damit einem vom vielen Stehen während der Fahrt nicht die Beine „einschlafen“. Beides entfällt hier, besonders bei Vollbremsungen muss man sich anders verhalten als auf „normalen“ E-Scooter.
Für Deutschland dürfte der Roller aufgrund der zu hohen Spitzengeschwindigkeit ohnehin wenig interessant sein. Er soll aber offiziell auch hierzulande erscheinen; ob es dann eine gedrosselte Version mit Straßenzulassung geben wird, ist noch nicht abzusehen.
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