TerraMow Next-Gen Mähroboter ohne Begrenzungsdraht: Ist das die beste KI-Hindernisvermeidung?
Die Crowdfunding-Kampagne wurde erfolgreich abgeschlossen und die Mähroboter sind jetzt offiziell erhältlich. Beide Versionen, den TerraMow S800 und TerraMow S1200 gibt es auf der Webseite des Herstellers.
TerraMow heißt einer der vielen neuen Mähroboter ohne Begrenzungsdraht, den der Hersteller Muxin im Crowdfunding bei Kickstarter vollmundig als „ultimativen kabellosen AI Vision Mähroboter“ anpreist. Was ihn anders als andere Mähroboter wie den Ecovacs GOAT oder den Dreame A1 macht, erfahrt ihr hier.
- TerraMow Mähroboter:
Inhalt
Das macht der TerraMow anders als andere Mähroboter
Verzichtet der neue TerraMow auf Begrenzungsdrähte? Kurze Antwort: Ja. Nutzt er stattdessen wie viele andere Mitbewerber GPS-RTK? Kurze Antwort: Nein. Stattdessen setzt der Hersteller auf ein KI-gestütztes Kamerasystem (AI Vision). Konkret stehen an der Gerätefront neben einer Anti-Beschlagungs-Vorrichtung drei Kameras zur Verfügung: zwei Stereo-3D-Kameras und eine für die durch KI interpretierte „Wahrnehmung“. So sollen 3D-Objekte in Echtzeit identifiziert und katalogisiert werden.
Warum AI-Vision statt GPS-RTK?
GPS-RTK steht und fällt mit einer guten Signalabdeckung, die technologiebedingt eben dann gut funktioniert, wenn ein möglichst freier „Blick“ gen klaren Himmel gegeben ist. Damit man insbesondere auch wetterunabhängig verbindungstechnisch gut aufgestellt ist, setzt Ecovacs etwa bei den von uns getesteten GOAT G1-1600 und GOAT G1-2000 Modellen auf UWB-Technologie (Ultrabreitbrand-Kommunikation). Nachteil: zusätzliche batteriebetriebene Sendemasten („Baken“), die das Gartenbild trüben.
TerraMow: Top-Hindernisvermeidung & einfache Ersteinrichtung?
Gerade die Hindernisvermeidung soll vom Kamerasystem profitieren: Der TerraMow weicht laut Hersteller sowohl kleinen als auch großen Objekten reaktionsschnell nicht zuletzt dank LED-Unterstützung bei ungünstigen Sichtverhältnissenals aus.
Punkten kann AI-Vision auch deshalb, weil das übliche manuelle Abfahren der Rasengrenzen bei der Ersteinrichtung, wie es bei GPS-RTK oder aber UWB-Mährobotern üblich ist, hier komplett entfällt. Stattdessen kartiert der Terromow sein „Revier“ inklusive Grenzen automatisch – und verspricht dabei, selbst komplexe Gärten mähtechnisch meistern zu können.
Muxin: Kein gänzlich Unbekannter
Aufhorchen in puncto Objekterkennung und Hindernisvermeidung lässt KI-Kameraspezialist Muxin mit seiner bisherigen Tätigkeit als Zulieferer. Denn das AI-Vision 3-Kamera-System steckt laut Hersteller u.a. bereits in Ankers neuem Eufy S1 Pro Flagschiff-Saugwischroboter. Fabian hatte in seinem Test zum Eufy S1 Pro von einem „Paradebeispiel […] für eine zuverlässige Navigation“ gesprochen, schließlich war Ankers Next-Gen Mähroboter so gut wie jedem Objekt im Test extrem schnell und zuverlässig ausgewichen.
Allerdings sprechen wir beim TerraMow von einem Mähroboter, der sein Werk draußen und damit in einer potenziell komplexeren weitläufigeren Umgebung verrichten muss. Außerdem – das hat die Stiftung Warentest beispielsweise bei Einhell- und Worx-Modellen mit Kamera-Navigation unlängst festgestellt – sind solche rein kamerabasierten Systeme bisher recht fehleranfällig, was Gartengrenzen und Hindernisvermeidung angeht.
Weitere Features des TerraMow Mähroboters
Den 59,7 x 39,4 x 31,8 mm kleinen und 12,5 kg leichten TerraMow Mähroboter gibt es in zwei Versionen: dem S800 für Rasenflächen bis 800 m² und dem S1200 für Rasenflächen bis – ihr ahnt es – 1200 m². Es sollen 100 bis 150 m² pro Stunde gleichmäßig in Parallelbahnen bei einer einstellbaren Schnitthöhe von 25 – 75 mm und einer Schnittbreite von 203 mm gemäht werden. Dabei kann der Mähroboter, der gerade einmal 54db emittieren soll, Steigungen von bis zu 45% (24°) überwinden.
Nach 2 Stunden Mähzeit fährt der mit IPX6 zertifizierte TerraMow in seine Station mit Garagendach zurück, wo sein recht kompakt gehaltener 4,5 Ah-Akku (98,55 Wh) in 120 min wieder aufgeladen wird. Neben einem Standard-Modus ist auch ein Multi-Base-Modus für zwei voneinander getrennte Mähflächen verfügbar. Dafür ist dann aber eine zweite Basisstation notwendig.
4G, WiFi & GPS-Antidiebstahlsicherung
Der TerraMow hat neben WiFi auch ein 4G-Modul an Bord. Die App unterstützt wie die Konkurrenz auch u.a. Mähzeitpläne, Multizonen-Management und eine änderbare Mährichtung. Auch No-Go Zonen können eingezeichnet werden. Interessant, aber weniger nutzerfreundlich: Der Terromow liefert dafür Marker Kits mit, die man in den Boden stecken muss. Dank eingebautem GPS ist auch eine Antidiebstahlsicherung gegeben.
TerraMow: Soll enge Rasenstellen & engen Randschnitt meistern
Beim Test der Ecovacs GOAT-Modelle ist es mir aufgefallen: Der Mähroboter mag es nicht, enge Stellen (weniger als 1,5m Breite) zu mähen. Hier verspricht Muxin beim TerraMow einen Mäherfolg selbst bei Engpässen, die kaum breiter als das Modell selbst sind.
Ist dem wirklich so, dann kann der TerraMow hier definitiv punkten – genauso wie mit seinem Randschnitt, der komplett bis an den Rand der Rasengrenze erfolgen soll. Dieser Punkt gehört bisher sozusagen zu den Achillesfersen vieler Next-Gen Mähroboter.
Einschätzung: Verheißungsvoll, aber zuverlässig?
Top-Hindernisvermeidung, einfache Ersteinrichtung und gute Performance an Rand und Engstellen: Auch wenn Hersteller Muxin auf der Kickstarterseite eine Menge an „Beweismaterial“ für die Effektivität und Zuverlässigkeit des eigenen Mähroboters TerraMow anführt, ist hier sicherlich eine gesunde Portion Skepsis angebracht. Das 3-Kamera-System mit KI-Support mag im eufy S1 Pro gut funktionieren. Ob das draußen im Garten auch der Fall ist, steht jedoch auf einem anderen Blatt und wird maßgeblich auch von der App abhängen.
Was meint ihr zu Muxins TerraMow Next-Gen Mähroboter? Seht ihr das Ganze ähnlich wie ich oder erwischt ihr euch etwa gerade, wie ihr überlegt, via Kickstarter zuzuschlagen? Schreibt uns euere Meinungen in die Kommentare.
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