Motorola Moto Tag für 29,90€: Der AirTag für Android kommt mit UWB für präzise Ortung
Nur knapp über dem Allzeit-Bestpreis: Den Moto Tag bekommt ihr gerade für 29,90€ anstatt sonst 39,99€.
- Google Mein Gerät finden Netzwerk
- UWB Hardware verbaut
- Multifunktions-Button
Wenn Google schon nicht in die Pötte kommt, springt Motorola eben ein und bringt den brandneuen Moto Tag, einen Tracker für das neue Google „Mein Gerät finden“-Netzwerk, welcher dank Ultrabreitband-Support (UWB) eine sehr präzise Ortung zulässt. Ist dieser AirTag für Android ein Gamechanger?
- Motorola Moto Tag
- Motorola Moto Tag (4er Pack)
- bei Amazon für 119€
Inhalt
Das ist Googles neues „Mein Gerät-Finden“-Netzwerk
Google hat das „Mein Gerät Finden“ Netzwerk erst Anfang Mai 2024 nach Deutschland gebracht. Es handelt sich um die lang erwartete Antwort auf Apples „Find My“-Netzwerk. Das Prinzip ist dasselbe: Smartphones und andere Android-Geräte, die über Bluetooth verfügen, bilden ein geräte- und herstellerübergreifendes Ortungsnetz. Ist ein Tracker in der Nähe eines solchen Bluetooth-Gerätes, dessen Standort freigegeben ist, kann er praktisch weltweit geortet und verfolgt werden. Dass der Start sich so verzögert hat, liegt dabei auch an Apple, die erst mit iOS 17.5 erlauben, dass auch Nicht-Apple-Tracker einen Warnhinweis erzeugen, wenn sich der Tracker unerlaubt mit einem bewegt.
Das neue Google-Netzwerk nutzt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit einem eindeutigen Schlüssel, auf den nur der User zugreifen kann. Weder Google noch Motorola sollen nach eigenem Bekunden Zugang zu den Daten haben. Den Tracker-Standort kann der Nutzer für andere Personen freigeben, die ihn dann ebenfalls einsehen können. Dabei ist es auch möglich, dass die Geräte selbst ausgeschaltet lokalisiert werden können. Ist die Offline-Suche aktiviert, speichert das Gerät die verschlüsselten Standortdaten.
Einen wichtigen Unterschied gibt es aber dennoch: Google nutzt mehrstufige Sicherheitsmaßnahmen – aus Datenschutzgründen. Standardmäßig ist so nur die Ortung an „stark frequentierten Orten“ aktiviert, sprich an zum Beispiel Flughäfen oder belebten Straßen. Dafür sind mehrere Android-Geräte notwendig. Bei der Einrichtung kann man alternativ aber auch „Mit Netzwerk an allen Orten“ aktivieren, um so auch ein Netzwerk an weniger stark frequentierten aufbauen zu können. So eine Einstellung gibt es im Apple Find My-Netzwerk nicht, welches dadurch genauer ist, aber per Standardeinstellung mehr Standortdaten freigibt.
Bisherige Tracker: Nur Bluetooth, kein UWB
Der Motorola Moto Tag setzt wie Apples AirTag auch auf einen Ultrabreitband-Chip (UWB). Damit könnt ihr den Tracker in Googles „Mein Gerät Finden“-Netzwerk weltweit bis auf wenige Zentimeter genau orten und euch theoretisch sogar die Richtung anzeigen lassen, in der er zu finden ist. Bisherige Bluetooth-Tracker für Apples „Find my“-Netzwerk von Tile, Anker & Co, welche wir euch hier vorgestellt haben, können so etwas nicht und sind weit weniger genau.
Eine Ausnahme gibt es aber noch aus dem Hause Samsung. Der beliebte Samsung Smart Tag2 ist ebenfalls mit UWB ausgestattet, soll aber nicht mit Googles „Find my Device“-Netzwerk kompatibel sein. Mit der eigenen Samsung Find-App kann man aber die präzise Ortung per UWB nutzen. Ob Samsung noch einlenkt und Teil des offenen Netzwerks wird, ist bisher noch nicht klar.
Einschränkung: Wenige Android-Geräte mit UWB
Einen Haken hat die präzise Ortungsfunktion mittels UWB-Tracker im Androidkosmos aber: Wollt ihr den Moto Tag nicht nur über Bluetooth orten, müsst ihr ein kompatibles Android-Smartphone mit UWB-Chip haben. Und daran hapert es momentan noch.
Während Apples iPhone bereits ab der 11. Generation UWB verbaut hat, kann hier im Android-Lager vor allem nur Samsung mit diversen Galaxy-Modellen (Galaxy S21+ und S21 Ultra und neuer, Galaxy Z Fold2 und neuer, Galaxy Note20 Ultra) punkten. Aber auch einige Google Pixel-, Motorola- und Xiaomi-Smartphones sind mit dem Standard, der z.B. auch für den BMW Digital Key Plus genutzt wird, ausgestattet.
Diese Android-Smartphones haben Ultraweitband
- Samsung: Galaxy Note 20 Ultra, Galaxy S21+, Galaxy S21 Ultra, Galaxy S22+, Galaxy S22 Ultra, Galaxy S23+, Galaxy S23 Ultra, Galaxy S24+ ,Galaxy S24 Ultra, Galaxy Z Fold2, Galaxy Z Fold3, Galaxy Z Fold4, Galaxy Z Fold5, Galaxy Z Fold6
- Google: Pixel 6 Pro, Pixel 7 Pro, Pixel 8 Pro, Pixel 9 Pro, Pixel 9 Pro XL, Pixel Fold
- Motorola: Moto Edge 50 Ultra
- Xiaomi: Xiaomi Mi Mix 4 (China Version)
Motorola Moto Tag mit Multifunktions-Button
Der Moto Tag bedient sich im Grunde der Optik des Apple AirTags und setzt fast schon auf eine UFO-Form. Im Gegensatz zu Apple bietet man mit den Farben Jade Green (Grün) und Starlight Blue (Blau) sogar zwei Farben. Mit 31,9 mm ist der Durchmesser sogar identisch zum AirTag, das Gewicht von 7,5 g aber geringer. Das liegt aber auch an der Verarbeitung. Komplett aus Kunststoff ist er theoretisch minderwertiger verarbeitet. Bei dem kleinen Formfaktor droht aber kein Bruch, der AirTag fühlt sich aber minimal hochwertiger an. Der Moto Tag ist mit IP67 zertifiziert. Damit ist er also staubdicht und verträgt bis zu 30 minütige Ausflüge in Süßwasser bis zu einer Tiefe von einem Meter.
Dass Motorola hier Apple „kopiert“, ist kein Kritikpunkt, sondern vielleicht der größte Vorteil des Moto Tags gegenüber vielen anderen Smart Trackern. Dadurch ist er schließlich zum Großteil kompatibel mit AirTag-Zubehör – und das ist wichtig. Inzwischen tummeln sich zig Drittanbieter-Zubehörteile auf den Marktplätzen wie Amazon und Co. mit verschiedenen Einsatzzwecken. Schlüsselanhänger, versteckte Fahrradklingel oder Armband für Kinder – auf das gesamte Repertoire kann man jetzt auch mit dem Moto Tag zugreifen. Ich gehe davon aus, dass viele Amazon Anbieter bald ihre Produktbeschreibungen dahingehend anpassen. Bisher war der Moto Tag mit jedem von uns getesteten Zubehörteil kompatibel.
Im Gegensatz zum „Original“ bietet Motorolas Interpretation allerdings eine Taste, die sich als Motorola-Logo tarnt. Der Button auf dem Tracker ist multifunktional nutzbar. So kann er einen Alarm auf dem gekoppelten Smartphone auslösen, falls es mal wieder in der Sofaritze verschwunden ist. Bei Motorola-Smartphones kann er die Kamerafunktion auslösen. Wie auch bei dem AirTag setzt man auf eine handelsübliche austauschbare CR2032-Knopfzelle, die ein Jahr lang Strom spenden soll.
Motorola Moto Tag in beide Apps integrieren
Bei dem Moto Tag offenbart sich ein typisches Android-Problem: Es gibt zwei Apps für ein Zweck/Produkt. Diese offenbaren sich bei der Inbetriebnahme des Moto Tags, bei dem man den Plastikstreifen entfernen muss, woraufhin ein Piepston ertönt. Das Android-Gerät sollte den Tracker dann per Bluetooth erkennen und es taucht ein Pop-Up auf. Falls nicht: In den Bluetooth-Einstellungen sollte er ebenfalls auftauchen, zumindest bei Pixel-Geräten wird er sogar ganz oben angezeigt. Ein „+“ für das manuelle Hinzufügen gibt es in der App nicht. Bei der Einrichtung taucht dann der Hinweis auf die eigene Moto Tag-App auf, die man zusätzlich installieren kann.
Der Mehrwert der Moto Tag-App ist dabei gering. Diese zeigt nur die aktuelle Verbindung, die letzte Aktualisierung des Standorts und die Akkulaufzeit an. Dazu bekommt ihr Geräteinfos und könnt einen Ton auf dem Tracker wiedergeben. Die einzige eigene Funktion der App ist, dass ihr die „Telefon orten“-Funktionen aktivieren könnt, bei der ihr mir einem Doppelklick auf den Tracker ein Signalton auf dem gekoppelten Smartphone wiedergeben könnt. Dabei lässt sich immerhin auch die Lautstärke einstellen. Praktisch, wenn man den Tag zum Beispiel am Schlüsselbund in der Hosentasche immer dabei ist und das Handy gern mal verlegt.
Aber hätte man das nicht auch in der „Geräte finden“-App von Google integrieren können? In die gelangt man eh, wenn man den Tracker orten möchte – was nun mal die Hauptfunktion ist. In Googles App könnt ihr auch Infos einsehen, aber auch den Gerätenamen ändern sowie den Tracker als „Gepäck“, „Geldbörse“ oder mehr kategorisieren. Zudem habt ihr auch die Möglichkeit den Tracker zu teilen und ihn als verloren zu markieren. Dabei kann man Kontaktdaten hinterlegen, die dem Finger des Tags angezeigt werden, wenn er sein Smartphone in die Nähe hält. Entkoppeln kann man ihn ebenfalls nur über Googles „Geräte finden“-App.
So präzise ortet der Moto Tag
Die wichtigste Funktionen eines Bluetooth-Trackers ist dabei aber die Ortung. Denn im Endeffekt fungiert er wie eine Art Versicherung: „Für den Fall, dass mir mein Rucksack/Fahrrad/Portemonnaie geklaut wird, kann ich es aufspüren“. Wenn ich den Tag im Büro verstecke, erinnert mich die Suche eher an ein „Kalt/Warm-Suchspiel“, denn ich muss in Bluetooth-Reichweite von ca. 10 m kommen. Innerhalb dieses Radius kann ich den Tag klingeln lassen, was auch günstigere Tracker können. Immerhin spiegelt selbst die Bluetooth-Reichweite auch die relative Nähe in Form von „Es ist hier“, „Gerät ist sehr nahe“, „Gerät ist in der Nähe“ und „Gerät ist weiter weg“ dargestellt werden.
Aber das wars? Keine 0,1 m genaue Angabe? Keine Richtungsanzeige? Getestet mit dem Samsung Galaxy Z Fold6 mit UWB haben wir noch ein anderes Smartphone, ein Pixel 8 ohne UWB ausprobiert und siehe da: die gleiche Darstellung. Muss man UWB erst aktivieren? Nein – es stellt sich heraus, dass die UWB-Funktion auch fast 6 Monate nach Start des „Google Find My“-Netzwerks noch nicht verfügbar ist. Es liegt nicht am Motorola Tag, sondern an Google. Wir haben uns an Motorola gewandt, die von Google leider auch noch kein exaktes Datum für das Update bekommen haben. Auch im Kleingedruckten findet sich der Hinweis. Die wichtigste Funktion des Moto Tags ist also leider einfach noch nicht vorhanden. Wir werden den Test diesbezüglich natürlich erweitern, sobald es verfügbar ist.
Ein exemplarischer Test draußen zeigt, dass das Tracking auch hier noch gerade in wenig frequentierten Orten schwierig ist und auch nach dem „Heiß/Kalt“-Prinzip verläuft. Ich habe also nicht den Eindruck, dass ich mich darauf verlassen könnte. Das liegt fairerweise aber auch eben daran, dass das Netzwerk noch neu ist und viele User die Einstellung eventuell noch nicht aktiviert haben. Mit der Zeit sollte – nein – muss das besser werden.
Moto Tag kaufen: (Noch) kein echter AirTag-Killer
Mit seiner UWB-Fähigkeit und der Integration in Googles „Mein Gerät finden“-Netzwerk bietet der Moto Tag gerade noch Alleinstellungsmerkmale. Es ist schon lustig, dass Motorola da sogar schneller als Google war bei einem Produkt, dass Apple so schon seit Jahren anbietet. Solange es keine Nachahmer gibt, ist er also definitiv ein Gamechanger in der Welt präziser Tracker – vorausgesetzt man hat ein kompatibles Smartphone. Hier dran scheitert es tatsächlich, denn für Nutzer von Budget- oder sogar Mittelklasse-Smartphones bringt der Moto Tag kaum Mehrwert. Wir müssen tatsächlich abwarten bis das UWB-Update kommt und das Google Netzwerk weiter ausgebaut ist, um ein finales Urteil zu fällen.
Bis dahin ist der Moto Tag zwar auch schon nützlich, gerade für Samsung User ist aber der Smart Tag 2 eventuell interessanter. Auch günstige Anbieter wie der Maginon Smart Tag Pro mit eigener App sind eine günstigere Alternative. Auf lange Sicht wird der Moto Tag erstmal die erste Anlaufstelle für Smart Tracker für Android sein, auch wenn die Alleinstellungsmerkmale leicht zu kopieren sind. Die größten Vorteile sehe ich tatsächlich in der Kompatibilität zum AirTag Zubehör! Was meint ihr zum Moto Tag?
FAQ: Die häufigsten Fragen zum Moto Tag beantwortet
♺ Wie setze ich den Moto Tag zurück?
Wichtig ist, dass du den Moto Tag erst einmal in der „Gerät finden“-App von Google entfernst. Klicke dafür auf der Übersichtsseite vom Moto Tag auf das Einstellungsrad und klicke dann unten auf „Aus Mein Gerät finden entfernen“. Wenn das erfolgt ist, kannst du den Tracker zurücksetzen, in dem du die Taste auf dem Tag einmal drückst und dann gedrückt hältst. Nach fünf Sekunden sollte ein Piepston erklingen. Lass dann los – nach ca. 3 Sekunden dann ein zweiter, etwas anderer Ton. Dann war der Rest erfolgreich.
📲 Ist der Moto Tag auch mit iOS/iPhones kompatibel?
Anders als zuerst angenommen ist der Moto Tag dabei nicht mit iOS und somit nicht mit iPhones/iPads kompatibel. Der Moto Tag soll aber Warnungen an Apple-Geräte ausgeben, wenn diese unwissentlich getrackt werden.
🔑 Ist der Moto Tag mit AirTag Zubehör kompatibel?
Dazu gibt es keine offizielle Angabe. Da der Durchmesser und das Design aber fast identisch sind, ist der Moto Tag mit jedem AirTag Zubehör, das wir bisher testen konnten, kompatibel. Gerade bei flexibleren Materialien wie Silikon oder Leder sollte es kein Problem sein, bei Hardcases könnte die minimal andere Form für Probleme sorgen.
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