Blitzwolf BW-V3 Max Beamer mit 720p und flexiblem Standfuß für 96€ im EU-Lager
Der BlitzWolf BW-V3 Max ist ein Beamer, der vor allem durch eines überzeugen soll: seinen Preis. Was bekommt man für knapp 100€ und lohnt sich die Anschaffung? Wir haben den Projektor selbst ausprobiert und die Antwort auf diese Fragen ist… „es kommt drauf an“.
- BlitzWolf BW-V3 Max
- bei Banggood für 95,85€ – Gutschein: BGALK430 (EU-Lager)
Inhalt
Technische Daten
Modell | BlitzWolf BW-V3 Max |
Typ | LCD / LED |
Auflösung | 1080 x 720p |
Bildformat | 16:9 |
max. Bilddiagonale | 130“ |
Helligkeit | 350 ANSI-Lumen |
Kontrast | 1000:1 |
Stromverbrauch | k.A. |
Anschlüsse | HDMI, USB-A, AV, Audio |
Maße | 16,6 x 15,7 x 11,5 cm |
Gewicht | 2,0 kg |
Lautsprecher | 5W |
Was ist BlitzWolf?
BlitzWolf ist quasi die Hausmarke von Banggood. Die Produkte werden fast ausschließlich über den chinesischen Online-Shop verkauft. Gehört BlitzWolf mit Projektoren wie diesem hier nun zu den großen Beamer-Herstellern auf dem Markt? Nicht wirklich. Unseres Wissens nach produziert BlitzWolf selbst keine oder kaum Produkte, sondern verkauft vor allem White-Label-Geräte, also No-Name-Produkte, auf die jeder Verkäufer seinen eigenen Namen aufdrucken darf.
Kaum einer der vielen Beamer von BlitzWolf ähnelt dem anderen, die Preise sind durchweg im untersten Segment angesiedelt und die Verfügbarkeit ist meist nur wenige Monate. So haben der BW-V3, BW-V3 Max und BW-VT3 trotz des ähnlichen Namens nichts miteinander zu tun. Und das gilt nicht nur für Beamer, sondern für fast alle Produkte unter der Marke BlitzWolf.
Trotz alledem muss man festhalten: Schlecht sind die Produkte dadurch nicht unbedingt. Hochwertig sind sie zwar nur in Ausnahmen, aber die Qualität ist für den Preis dennoch oft sehr gut. Speziell bei den Beamern gibt es eher das Problem, dass es einfach viel zu viele sind und diese sich kaum unterscheiden. Mal ist die Auflösung 1080p, mal 720p; mal ist das Bild ein bisschen heller; mal das Betriebssystem eine nicht ganz so alte Android-Version. Das führt dann zu Modellen wie dem BW-V3 Max, dessen „besonderes Feature“ ein optionaler Standfuß ist.
Verabeitung: Gut. Aber warum dieser Standfuß?
Zunächst ist der Beamer kleiner als man anhand der Bilder vielleicht vermutet. Immerhin ist das Design mal relativ schlicht; unter den BlitzWolf-Beamern ist der BW-V3 Max vielleicht der hübscheste. Auch die Verarbeitung macht einen guten Eindruck, es gibt keine großen Spaltmaße, nichts wackelt und der Projektor ist vergleichsweise schwer.
Auf der Rückseite finden wir die Anschlüsse – es gibt AV, USB und HDMI – sowie einen Power-Button und den Infrarot-Empfänger für die Fernbedienung. Auf der Vorderseite sitzt ein Sensor, der auf einen Autofokus schließen lässt; den gibt es aber nicht sondern eine automatische Trapezkorrektur. Diese Kombination – die Trapezkorrektur kann automatisch vorgenommen werden, nicht aber der Fokus – ist mir so noch nicht untergekommen.
Interessant ist auch die Entscheidung, dem Beamer neben einem HDMI-Kabel auch einen AV-Chinch-Adapter beizulegen, den heutzutage wohl niemand mehr braucht. An weiterem „Zubehör“ gibt es eine Kurzanleitung zur Montage der Halterung, zwei Inbusschlüssel, eine Betriebsanleitung sowie Fernbedienung und Netzkabel.
Auf der Unterseite gibt es ein Gewinde, mit dem der Beamer auf ein entsprechendes Stativ gesetzt werden kann. Es dient aber auch zur Befestigung des beiliegenden Standfußes. Der ist ehrlich gesagt mehr eine Spielerei und – obwohl er das herausragende Merkmal des BW-V3 Max ist – eher unnötig.
Die Halterung wird nicht nur geschraubt, sondern auch mit vier Klebepads befestigt. Die kann man zwar auch weglassen, nur mit der Schraube hält die Konstruktion aber weniger gut. Das bedeutet aber auch, dass man sich festlegen muss, ob man den Standfuß benutzen will oder nicht, da die Klebepads beim Entfernen und wiederholten Aufkleben nicht mehr wirklich ihren Zweck erfüllen.
Praktisch ist, dass diese Halterung, die auch gedreht werden kann, den Beamer sehr flexibel in der Ausrichtung macht. Er kann damit in jede Richtung ausgerichtet werden, ob gerade nach vorne, schräg nach oben oder sogar senkrecht an die Zimmerdecke. In der Praxis war es so, dass das Gelenk gar nicht stark genug ist, um das Gewicht des Beamers zu tragen. Zwar lassen sich die Schrauben nochmal festziehen, in jeder Position hält der Beamer dann dennoch nicht sondern klappt entweder unter seinem eigenen Gewicht zusammen oder kippt sogar um.
Insgesamt hätte man die Halterung auch einfach weglassen können. Die Handhabung ist in der Praxis viel zu umständlich und wiegt den minimalen Vorteil, den sie bietet, nicht auf.
720p und sehr gute Auto-Keystone-Korrektur
Auf dem Beamer läuft Android 9. Das ist nicht mehr zeitgemäß, kommt bei günstigen Beamern aber immer noch häufig vor. Die Oberfläche ist schlicht gehalten und zeigt einem schon im Hauptmenü die wichtigsten Streaming-Apps an. Es gibt auch einen Playstore und somit grundsätzlich eine große Auswahl an Apps.
Leider gibt es auch hier das Problem, dass nicht alle Apps für die Benutzung am Beamer optimiert sind. In erster Linie betrifft das mal wieder Netflix, das mir beim ersten Start abgestürzt ist. Danach hatte ich das Problem zwar nicht mehr, aber per Fernbedienung lässt sich die App gar nicht navigieren und ist somit nutzlos. Prime Video hingegen funktioniert und lässt sich vollumfänglich nutzen.
Gemessen an den Erwartungen ist zumindest die Bildqualität aber gut. Die Auflösung ist nur 720p und es gibt so gut wie keine Optionen, das Bild anzupassen. Auch ist das Bild nicht besonders hell; ein abgedunkeltes Zimmer ist Pflicht. Davon abgesehen bin ich mit der Qualität aber wirklich zufrieden, auch wenn ich grundsätzlich dazu tendiere, keinen Beamer mit weniger als Full-HD-Auflösung zu kaufen, denn den Unterschied merkt man.
Wie erwähnt gibt es keinen Autofokus. Man kann die Schärfe aber auch nicht am Beamer selbst einstellen, sondern nur über die entsprechenden Tasten auf der Fernbedienung. Das klappt soweit gut, auch wenn es manchmal ein paar Anläufe braucht, um ein scharfes Bild zu bekommen.
Was hingegen sehr gut funktioniert ist die automatische Trapezkorrektur. Die funktioniert nur bei vertikaler Neigung des Beamers, nicht aber, wenn man die Projektion seitlich schräg an die Wand wirft. Dann aber reagiert der Beamer schnell und auch überraschend präzise und man bekommt ein rechteckiges Bild – ganz egal, wie sehr man den Beamer neigt. Vielleicht die beste Auto-Keystone-Korrektur, die ich in dieser Preisklasse bisher gesehen habe.
Die Lautsprecher sind nicht der Rede wert. Der Ton ist in Ordnung, aber absolut nicht berauschend. Auch hier gilt: Für den Preis absolut in Ordnung – wer mehr will, schließt einen anderen Lautsprecher über den Audioausgang an. Der Lüfter ist deutlich hörbar, aber gerade noch im Rahmen dessen, was ich als erträglich erachte.
Fazit – Unnötige Extras eines sehr durchschnittlichen Projektors
Die umständliche Konstruktion mit dem Standfuß mit drei Gelenken ist ein Fehlgriff. Die Handhabung ist umständlich und man hätte sich das Ganze einfach sparen können. Das ist deswegen schade, weil die Trapezkorrektur überraschend gut funktioniert – besser, als ich es bei 100€-Beamern bisher erlebt habe. Man hätte einfach einen mehrstufig ausklappbaren Fuß in den Boden einbauen sollen.
Alles andere ist wenig überraschend. Android 9 ist veraltet und Netflix funktioniert mal wieder nicht, sodass man hier einen TV-Stick oder ähnliches nutzen muss. Lautsprecher und Lüfter sind für den Preis in Ordnung. Gleiches gilt für die Helligkeit, die bei Tageslicht nicht ausreicht, im Dunkeln aber ein ausreichend helles Bild bis 100 Zoll erzeugt.
Der Beamer wird jetzt ein paar Wochen oder Monate von Banggood verkauft werden, bis die Lager leer sind und man die nächsten BlitzWolf BW-9, -10 oder -XY anbietet. Solange kann man sich für 100€ hier ein immerhin günstiges Modell sichern oder 100€ mehr ausgeben und einen Wanbo kaufen.
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