Wanbo X5 Pro – Heller Full-HD-Beamer mit Google TV für 285€

Mit dem Wanbo X5 Pro liefert der Projektor-Hersteller ein beinahe schon beeindruckendes Update zum X5, das allerdings auch preislich einen Sprung nach oben macht.

• Wanbo X5 Pro
  • bei Wanbo für ca. 276€ (309$) | Gutschein: X5Pro_china-gadgets.de

Daten

Neues Google TV und Netflix-Support

Wanbo ist eine der Marken, die ich oft gerne empfehle, denn die günstigen Projektoren haben mich in der Vergangenheit schon mehrmals überzeugt. Modelle wie der Wanbo T6, TT oder Mozart waren allesamt keine innovativen Hype-Produkte, aber einfach solide Beamer, die für wenig Geld mehr boten als andere Modelle zu dieser Zeit. Nun ist der Markt aber alleine in den letzten zwei, drei Jahren nochmal deutlich gewachsen und „smarte“ Beamer mit Android-OS in irgendeiner Form, automatischer Bildanpassung und mindestens halbwegs ordentlichen Lautsprechern gibt es gefühlt an jeder Ecke. Auch Wanbo muss da natürlich nachlegen.

Der Wanbo X5 fällt erst mal in die gleiche Kategorie wie die oben genannten Vorgängermodelle, bietet aber einige Verbesserungen. Als Betriebssystem kommt nun Android 11 zum Einsatz. Die Oberfläche ist simpel, aber übersichtlich und leicht zu navigieren. Android bedeutet Google bedeutet Playstore und entsprechend einfachen Zugriff auf Streaming-Apps. Erwähnenswert ist die Netflix-Unterstützung, denn die war auch bei Wanbo in der Vergangenheit nicht immer gegeben.

Netflix ist hier aber installiert und funktioniert auch so, wie es soll. Das erwähne ich noch, weil es viele Projektoren gab und gibt, die trotz Android-OS kein Netflix unterstützen oder eine nicht optimierte App hatten. Von den Modellen, die ich in den letzten Wochen und Monaten getestet habe, hatten die meisten aber funktionierenden Netflix-Apps, vielleicht wird es also langsam Normalität und ich kann mir den Hinweis in Zukunft sparen.

Auch andere Vorzüge des Google-Betriebssystems gibt es, wie etwa die schnelle Einrichtung, wenn man die über den eigenen Google-Account abschließt. Außerdem lässt sich auch der Google-Assistant zur Sprachsteuerung nutzen, dafür gibt es auf der Fernbedienung auch eine entsprechende Taste. Wenn man an all diese Features bereits gewohnt ist, ist man definitiv froh, sie auch hier nicht missen zu müssen.

Hell und scharf

Der Beamer liefert eine Full-HD-Auflösung mit 1920 x 1080 Bildpunkten. Videoinhalte bis einschließlich 4K/UHD können aber wiedergegeben werden und werden entsprechen runterskaliert. Zusätzlich zur Auflösung ist vor allem die Bildhelligkeit wichtig. Die wird hier mit 1100 ANSI Lumen angegeben – der höchste Wert bei einem Wanbo-Beamer abgesehen vom direkten Vorgänger, dem Wanbo X5, der den gleichen Wert aufwies. Der Hersteller behauptet sogar, es sei der hellste Projektor überhaupt zu diesem Preis. Alle Bilder im Artikel sind bei Tageslicht mit nicht verdeckten Fenstern aufgenommen, das vermittelt vielleicht einen guten Eindruck.

Die höhere Helligkeit merkt man und das Bild ist scharf, kontrastreich und kräftig in der Farbdarstellung. Natürlich darf man sich auch keine Illusionen machen, jeder Projektor stößt ab einer bestimmten Umgebungshelligkeit an seine Grenzen und das ist auch hier nicht anders. Das beste Ergebnis erzielt man im Dunkeln, aber ich bin trotzdem erstaunt, wie gut der Beamer bei Tageslicht performt.

Der Autofokus und die Auto-Keystone-Korrektur funktioniert hier ebenfalls gut, das heißt sowohl schnell als auch präzise. Das Einstellen der Bildschärfe dauert nach dem Einschalten schon mal ein paar Sekunden, das anpassen des Formats geschieht aber deutlich schneller nach dem Verstellen der Projektion.

Auch äußerlich schön

Beamer von Wanbo sind ja immerhin etwas einheitlicher als die manch anderer Hersteller in der Preisklasse unter 500€. So gibt es im Wesentlichen zwei Varianten; die eher schmalen und hohen Projektoren à la Wanbo TT und T6 oder das eher „klassische“ Aussehen, also flach und annähernd quadratisch. In letztere Kategorie fällt der Wanbo X5 Pro ebenso wie der Vorgänger Wanbo X5, von dem er sich aber dennoch deutlich unterscheidet.

So ist der Beamer in sehr dunklem Grau, fast Schwarz gehalten und verzichtet auf jegliche Verschnörkelungen. Die Kanten sind weniger abgerundet, die ganze Oberfläche abgesehen von der spiegelnden Front ist matt und ohne Aufdrucke oder sonstige optische Unterbrechungen. Ich mag das Design, weil es auch einfach edler und hochwertiger wirkt. Ich habe auch an der Verarbeitung nichts auszusetzen. Mit 4,28 kg ist der Beamer auch recht schwer.

An der Unterseite finden wir mittig ein Standardgewinde zum Aufstellen auf einem Stativ. Die üblichen technischen Daten etwa der Stromverbrauch stehen hier ebenfalls, außerdem gibt es eine kleine, klappbare Stütze zur Neigung der Projektion. Vier Silikonnoppen verhindern ein Verrutschen auf glatten Oberflächen.

Die Anschlüsse sitzen wie immer hinten. Es gibt zwei USB-A-Anschlüsse und leider nur einen HDMI-Eingang. Das ist zwar nicht ungewöhnlich, da der Wanbo X5 Pro aber durchaus schon in die Kategorie „stationärer Beamer“ fällt (den man also nicht umherträgt und immer wieder auf- und abbaut) hätte ich einen zweiten Anschluss hier als passend empfunden. Wer ohnehin nicht mehr als ein Gerät anschließen möchte, den stört das aber nicht. Die hälfte der Rückseite wird von den Öffnungen für den Lüfter eingenommen.

Dass der Beamer leicht geneigt werden kann, ist zwar schön, der Winkel ist aber so gering, dass es keinen großen Unterschied macht. Viele Hersteller bringen ja mittlerweile Modelle auf den Markt, die stärker geneigt werden können. Dazu könnt ihr euch unsere Testberichte zum JMGO N1 Ultra oder dem mit dem Wanbo X5 Pro eher vergleichbaren Ultimea Nova C40 anschauen.

Hier muss man sich dann doch oft anders behelfen und etwas unterlegen oder den Beamer gleich an einer höheren Stelle platzieren, wenn man das Bild höher projizieren möchte. Eine Option ist eine spezielle Halterung, die Wanbo zum Beamer anbietet und die man für 9€ zusätzlich erwerben kann. Damit kann der Beamer dann immerhin um bis zu 15° geneigt werden.

Guter Sound und endlich leise Lüfter

Im Wanbo X5 Pro sind zwei 5-Watt-Lautsprecher verbaut. Gegenüber dem X5 wurde hier laut Hersteller nochmal nachgebessert und im direkten Vergleich würde ich dem X5 Pro auch den besseren Sound attestieren. Viel nimmt es sich aber nicht. Obwohl Beamer – selbst die günstigen – mittlerweile nicht mehr wie Blecheimer klingen, sind sie natürlich von vollwertigen Audiosystemen noch ein gutes Stück entfernt. Es gibt aber einen Audioausgang, über den man einen Lautsprecher anschließen kann.

Mein größter Kritikpunkt beim Wanbo X5 war sein Lüfter. Der Projektor war von vielen für seine helle Projektion gelobt worden, mich hat aber der laute Lüfter so sehr gestört, dass es all die positiven Punkte ausgeglichen hat. Am meisten freue ich mich daher, dass der Wanbo X5 Pro dieses Problem gelöst hat.

Wanbo nennt hier einen Wert von nur 26dB – das ist extrem leise und sogar deutlich unter der 30dB-Grenze, die einem Flüstern entspricht und ab der man von einem „leisen“ Projektorlüfter sprechen kann. Tatsächlich stört das Geräusch hier gar nicht und ist auch nicht mehr wahrnehmbar, sobald Ton aus den Lautsprechern kommt.

Ein Upgrade in jeder Hinsicht

Der Wanbo X5 war hinter meinen persönlichen Erwartungen zurückgeblieben, der Wanbo X5 Pro erfüllt diese nun aber an allen Stellen, an denen der Vorgänger noch scheiterte. Google TV ist deutlich besser als das alte Android und Netflix und Prime Video lassen sich uneingeschränkt nutzen. Die Helligkeit ist nach wie vor sehr gut für den Preis und diesmal geschieht das nicht auf Kosten der Lüfterlautstärke. Zuletzt gefällt mir auch das äußere Design des Projektors besser, wobei das am Ende Geschmacksache ist.

Tatsächlich missfällt mir hier so gut wie nichts, einzig der Preisanstieg um gut 50% muss hier erwähnt werden. Wenn der Preis aber deutlich unter 300 Euro sinkt, dann wird der X5 Pro meiner neuer Lieblings-Beamer von Wanbo. Der offizielle Release-Termin war der 20.09.2024, erhältlich ist er zunächst auf der Webseite des Herstellers. Er sollte eigentlich auch bei Amazon.com gelistet sein, dort ist er aber noch nicht zu finden. Auch der Verkauf über Amazon.de oder verschiedene chinesische Online-Stores steht noch aus.

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