Xiaomi 14T: Schnelles Titan-Smartphone mit Leica-Kameras – kann man sich das Geld für die Pro-Variante sparen?

Googles KI kommt zu Xiaomi

Das Xiaomi 14T bekommt wie der große Bruder eine Hülle aus Titan spendiert. Neben den Farben Grau, Blau und Schwarz erhält das Smartphone aber zusätzlich eine Variante in Grün, die mit einer Rückseite aus veganem Leder ausgeliefert wird. Das Gerät bringt mit 195 g etwas weniger auf die Waage als die Pro-Variante, die etwas dicker ist als das Schwestermodell.

Premiere für Xiaomi: Die Geräte der 14T-Serie sind die ersten Smartphones des chinesischen Herstellers, die mit „Circle to search“ ausgestattet sind. Mit diesem Feature können Bilder oder Texte auf dem Display eingekreist werden und Google liefert passende Informationen zu den Bildschirminhalten. Googles KI Gemini ist ebenfalls als App mit an Bord. Der Google Assistant hat also auch hier ausgedient und räumt seinen Platz für das aktuelle Large Language Model aus dem Silicon Valley. Außerdem sind noch KI-Features für die Fotosoftware eingebaut. Aber nicht, um die schlechte Leistung der Kameras einzufangen.

Triple-Kamera will vor allem bei Nacht punkten

Die Kameras des Xiaomi 14T können sich sehen lassen. Der Hersteller setzt hier auf eine Kooperation mit dem Kamera-Platzhirsch Leica. Die Hauptkamera ist mit einem Sony IMX906-Sensor ausgestattet und knipst eure Fotos mit 50 Megapixeln und einer lichtstarken Blende von ƒ/1,7. Besonders in der Dunkelheit sollen dank einer Brennweite von 23 mm besonders gute Aufnahmen entstehen. Das Pro-Modell performt hier einen Hauch besser und lässt mit der ƒ/1.6-Blende minimal mehr Licht auf den Sensor.

Die Telekamera ist ebenfalls mit 50 Megapixeln ausgestattet und bietet euch einen 2-fachen optischen Zoom. Auch hier punktet das Pro-Modell minimal mehr und bietet euch einen 2,6-fachen optischen Zoom.

Weniger Auflösung gibt es für die Ultraweitwinkelkamera: Etwas magere 12 Megapixel mit einem Radius von 120° und einer Blende von ƒ/2,2 müssen hier reichen. Die Frontkamera schießt eure Selfies mit 32 Megapixeln.

Ganz nah an der Spitzenleistung

Im Xiaomi 14T arbeitet ein MediaTek Dimensity 8300 Ultra, der mit schnellen 3,35 GHz takten kann. Zum Vergleich: Der im Pro-Modell verbaute Dimensity 9300+ kann mit bis zu 3,4 GHz noch etwas mehr rausholen. Beide Chips sind im 4nm-Verfahren gefertigt und bieten topaktuelle Leistung. Der Snapdragon 8 Gen 3 positioniert sich genau zwischen den beiden MediaTek-Chips. Sprich: Das Pro-Modell der 14T-Serie bietet noch etwas mehr Leistung als das aktuelle Flaggschiff aus dem Hause Qualcomm. Die Unterschiede dürften Alltagsnutzer aber kaum auffallen. Alle drei Prozessoren bieten eine hervorragende Leistung.

Obendrauf gibt es schnelle Speicherstandards: Das Xiaomi 14T wird entweder mit 8 oder 12 GB LPDDR5X RAM ausgeliefert. Für den Massenspeicher stehen euch entweder 256 GB oder 512 GB UFS4.0 zur Verfügung. Hier verzichtet man auf die 1 TB-Variante des Pro-Modells. Der Speicher kann nicht erweitert werden.

Viel Leistung ist schön und gut, aber bekommen wir auch ein gutes Display? Klare Antwort: Jein. Das 6,67 Zoll große AMOLED-Display bietet eine Auflösung von 2712 x 1220 Pixel. Die Bildwiederholrate ist mit 144 Hz überdurchschnittlich. Genauso wie die Helligkeit: Bis zu 4000 nits sollen dem Smartphone zur Verfügung stehen, um auch bei direkter Sonneneinstrahlung keine Probleme zu haben, die Inhalte auf dem Bildschirm zu erkennen. Schön wäre es noch gewesen, wenn Xiaomi sich dafür entschieden hätte ein LTPO-Panel zu verbauen. Darauf müssen wir hier leider verzichten.

Das Display ist übrigens identisch zum Bildschirm des Pro-Modells. Unterschiede gibt es allerdings bei Akku. Beide Modelle bekommen zwar eine Kapazität von 5.000 mAh. Das 14T lädt allerdings „nur“ mit 67 Watt. Der große Bruder kann 120 Watt aus der Steckdose saugen und zusätzlich noch mit 50 Watt kabellos geladen werden.

Pro oder nicht Pro? Das ist hier die Frage!

Kommen wir zum Elefanten im Raum. Muss es wirklich das Pro-Modell sein oder reicht auch die Standard-Variante? Die Unterschiede sind eher marginal. Klar: Die Pro-Variante bietet einen noch schnelleren Chipsatz. Wem 67 Watt Ladeleistung nicht ausreichen, ist mit dem großen Bruder sicher auch besser bedient. Der kann auch kabellos geladen werden. Wer 1 TB Speicher benötigt: Ab zum Pro-Modell. Aber da hören die Unterschiede auch schon auf.

Sind diese Upgrades einen Aufpreis von 150€ wert? Ich würde sagen nein. Zumindest nicht für 95% der Käufer dieses Smartphones. Ist das Pro also was für Profis und bietet einen signifikanten Mehrwert? Nein. Da hätte ich mir dann zusätzlich zumindest noch eine bessere Ultraweitwinkelkamera gewünscht. Oder ein LTPO-Display. Meine Meinung: Spart euch den Aufpreis und greift zum Standardmodell. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Was ist eure Meinung?