SOVOL SV08 Mini: Sovol startet die Voron-Klon-Offensive | Formnext 2024
Wir sind momentan auf der Formnext in Frankfurt am Main, einer der weltweit größten Messen für additive Fertigung rund um den 3D-Druck.
Nach dem erfolgreichen SOVOL SV08, einem Plug&Play-Klon des Open-Source-Projektes Voron 2.4, folgt nun die nächste Auskopplung aus der SOVOL-Klon-Fabrik: der auf dem Voron 0.2 basierende SOVOL SV08 Mini – und der hat es in sich.
Inhalt
SOVOL SV08 Mini: Der günstige Voron 0.2 für alle
Der SOVOL SV08 Mini ist ein leicht größerer Klon des Voron 0.2, einem kleinen extrem schnellen CoreXY 3D-Druckers, dessen Bauplan und Software durch das Voron-Projekt für jeden frei verfügbar ist. Man stellt sich entweder selber alle Komponenten zusammen oder greift auf vorkonfektionierte Bausätze bei AliExpress & Co zurück. SOVOL bietet das alles voll aufgebaut, plug & play und – anders als beim großen SV08 – standardmäßig sogar mit Einhausung.
Extreme Druckgeschwindigkeiten bis zu 1000 mm/s
Der Drucker liefert insbesondere extrem hohe Druckgeschwindigkeiten von bis zu 1000 mm/s bei einer geradezu brachialen Beschleunigung von 40000 mm/s². SOVOL selbst empfiehlt hier 500 mm/s als Standarddruckgeschwindigkeit. SOVOL will damit ein Benchy in unter 10 Minuten drucken können.
Hauptgrund dafür: Trotz Extra-Gewicht in der Basis fängt der Drucker bereits bei einer Beschleunigung von 12000 mm/s² an, die Geräte neben und den Tisch unter ihm in Tanzlaune zu versetzen. Davon konnten wir uns live auf der Formnext überzeugen.
SOVOL SV08 Mini: Tolle Hardware-Voraussetzungen
Zum Einsatz kommt ein 320°C-Hotend in Kombination mit einem Direct-Drive Extruder (Übersetzungsverhältnis: 1:5:2). Dazu gesellt sich ein Bauteilhilfskühler und ein maximal 100°C warmes Heizbett mit beidseitig beschichteter PEI-Federstahlauflage. Alle gängigen Filamente wie PLA, PETG bis hin zu ABS, ASA oder Hochtemperaturfilamenten wie Carbon- und Glasfaser-Filamentmischungen sind kompatibel.
Der Bauraum ist mit 152,4 x 152,4 x 152,4 mm angegeben und damit deutlich größer als sein Vorbild (Voron 0.2: 120 x 120 x 115 mm). USB-A Port, Ethernet-Anschluss und Wi-Fi (2,4 GHz) sind an Bord. Verbaut sind bis auf die Z-Achse (TMC2209) TMC5160 Treiber.
SOVOL bietet dazu ein kleines Display inklusive „Prusa-typischem“ Drehknopf unten mittig am Drucker. Ein Obico Cloud Support soll vorhanden sein. Was ein wenig stutzig macht: SOVOL redet von einem „partialen“ Open-Source-Klipper, was hier womöglich im Widerspruch zum Open-Source-Versprechen gegenüber Voron und Co. stehen könnte. Der Preis des neuen Druckers steht noch nicht fest, dürfte aber SOVOL-typisch günstiger ausfallen als existierende Voron-Kits – also wahrscheinlich im Preisbereich um 350€ bis 400€.
SOVOL & das Voron-Klon-Prinzip
SOVOL kannten wir bisher als Hersteller von preis-leistungsmäßig sehr guten 3D-Druckern wie etwa dem SOVOL SV07. Nach diesem Modell scheint man die Eigenentwicklung eingestellt zu haben. Erfolg hatte man aber trotzdem mit dem Plug-&-Play CoreXY Drucker SOVOL SV08, der auf dem Voron 2.4, einem selber zu bauenden High-End CoreXY 3D-Drucker des Voron-Open-Source-Projektes, basiert.
Der Clou: Statt sich die Komponenten teuer zusammenzustellen oder etwa ein LDO-Kit von AliExpress zu ordern, bietet SOVOL quasi einen (bis auf den Druckkopf) identischen Klon des Voron 2.4 voll aufgebaut an – zu einem im Vergleich zum (selbst zusammengestellten) Bausatz geringen Preis. Als Dankeschön spendet man dem Voron-Team 2 US-Dollar pro verkauftem SOVOL SV08.
Hat es also eine Kooperation zwischen SOVOL und dem Voron-Entwicklerteam gegeben? Die Antwortet lautet: Bis auf die initiale Anfrage durch SOVOL wohl gar nicht. SOVOL bleibt Vorons Open-Source-Gedanken bei seinen Modellen (vielleicht, siehe weiter oben) treu, glücklich sind die Voron-Macher damit aber nicht. Ein Mitglied des Voron-Teams, das wir auf der Formnext getroffen haben, hatte nicht einmal Kenntnis von SOVOLs neuem SV08 Mini. Bleibt also abzuwarten, wie die Klon-Reise bei SOVOL weiter geht.
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