Honor X9c – Extra robust, extra langlebig, extra gut?

Das Outdoor-Smartphone auf dem Catwalk?

Typische Rugged-Phones kommen meist mit gummierten Ecken und extra starkem Gehäuse und Rahmen. Das geht dann aber meist auf Kosten der Ästhetik. Honor verfolgt mit dem X9c einen anderen Ansatz. Das 7,9 mm dünne Smartphone soll Stürze aus 2 Metern Höhe auch ohne Hülle unbeschadet überstehen können. Mit einem IP65-Rating ist das Gerät zwar nicht komplett wasserdicht, aber zumindest gegen Strahlwasser geschützt.

Große Temperaturunterschiede sind für das Smartphone ebenfalls kein Problem. Bis zu 55° darf es draußen heiß werden. -30° sind in der Kälte drin. Und auch direkte Sonneneinstrahlung dürfte dank einer Displayhelligkeit von 4000 Nits kein Problem sein.

Toll ist der große Akku: Satte 6600 mAh sind in dieser Preisklasse absolut nicht selbstverständlich. Honor wirbt mit knapp 26 Stunden Videowiedergabe, bevor das X9c schlappmacht. Geladen wird mit 66 Watt via Kabel.

Megapixel-Explosion für die Hauptkamera

Honor will’s wissen und spendiert dem X9c eine Hauptkamera mit 108 Megapixeln und einer Blende von ƒ/1,75. Optische Bildstabilisierung ist auch mit verbaut. Ein ähnliches Ausrufezeichen setzte der Hersteller schon beim günstigen Honor 90, hier waren sogar 200 Megapixel für die Kamera drin.

Lasst euch von den Zahlen aber nicht blenden: Jede Kamera ist nur so gut wie ihr Sensor. Da können auch sehr hohe Megapixelzahlen nicht immer alles rausreißen. Wie gut die Fotos in der Realität abschneiden müssen erste Tests zeigen. Aber rein marketingtechnisch ist das natürlich ein geschickter Schachzug.

Die ebenfalls verbaute Ultraweitwinkelkamera bekommt dann auch nur noch 5 Megapixel mit einer Blendenöffnung von ƒ/2,2. Da hätte gern noch etwas Auflösung von der Hauptkamera mit rüber wandern dürfen.  Für Selfies stehen euch 16 Megapixel zur Verfügung.

Abstriche beim Chipsatz

Das Honor X9c wird günstig angeboten (später mehr zu den Preisen), daher muss das Smartphone irgendwo Abstriche machen. In diesem Fall ist es der Chipsatz. Der Hersteller verbaut einen Snapdragon 6 Gen 1. Der Ende 2022 vorgestellte Chip richtet sich an Einsteiger, wird im 4 nm-Verfahren gefertigt und kann bis zu 2,2 GHz takten. Mit aktuellen Flaggschiff-Prozessoren kann der Chip nicht mithalten, sollte aber für normale Alltagsaufgaben völlig ausreichen und bietet auch 5G-Unterstützung.

Auch die Speicheroptionen sind nicht High-End: Ihr habt entweder 256 GB oder 512 GB Platz für Apps und Daten. Der Speicher kann nicht erweitert werden. Für den Arbeitsspeicher stehen entweder 8 oder 12 GB RAM zur Verfügung.

Honor´s next Topmodel?

Honor wagt den Schritt und stellt ein Outdoor-Smartphone „light“ vor. Ein Schutz vor Stürzen aus bis zu zwei Metern klingt gut. Auch der große Akku kann überzeugen. Eine 108 Megapixel-Kamera für Schnappschüsse setzt ein Ausrufezeichen. Aber: Leider kein vollwertiger Schutz gegen Wasser. Und die Prozessorleistung ist bestenfalls Mittelmaß.

Honor will hier eine Nische bedienen. Das finde ich durchaus interessant und es juckt mich in den Fingern, das Gerät wirklich mal öfter fallen zu lassen, um zu schauen, wie robust das Smartphone wirklich ist. Preislich ist das X9c durchaus attraktiv: Rund 320€ werden international fällig. Für Deutschland wurde das Smartphone bisher noch nicht angekündigt. Ein ähnlicher Preis wird hierzulande beispielsweise auch für das Realme 12 Pro aufgerufen. Der Chipsatz ist identisch, dafür sind fast alle anderen Werte schlechter als beim X9c von Honor. Preis/Leistung geht also in Ordnung, oder was meint ihr?